Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Emmo

Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Emmo »

Hans. hat geschrieben:Wenn ich an Martin schreibe, meine ich auch Martin.

:smt006

Hans
Seltsam? Aber so steht es geschrieben…

:shock:
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Hans.
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Hans. »

Lolek02 hat geschrieben:Huhu
Ich bin auch Martin ,
Da ich mich im Beitrag etwas mehr bei Hendrik bedankt habe ,
war ich der Auffassung man meint wirklich mich. Der ging der Mustang in Mir durch :oops: :oops: :oops: .
Glaube es wird Zeit zu sagen Hans. Bitte Bitte Entschuldige :cry: :cry:
Nun ab ans Wasser bevor der Fc die Kieler in der 2ten Liga lässt

Grüße Lolek (Martin)

Alles OK!
Hätte gleich an Martin Troutcontrol schreiben sollen.

Viele Grüße
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
troutcontrol
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von troutcontrol »

Emmo hat geschrieben:Lieber Martin,

könntest Du mir kurz erläutern, was an Hendriks Ausführungen falsch ist? Ich möchte gerne dazulernen und würde mich über eine kurze Erklärung freuen.
Moin Markus,
das Fliegenfischen im Allgemeinen und Hendriks Ausführungen im Besonderen sind (leider) zu komplex, um mal eben "kurz" etwas zu erläutern.

Du findest allerdings langatmigste Ausführungen hierzu von mir auf meiner Website:

Skalare & Elephanten - da geht es eher um Physik, Mechanik etc.

Schusskopffischen - hat eher den praktischen Ansatz

Es fehlt leider die negative Wurfmasse.
Das liegt daran, dass es sich bei der negativen Masse um einen Begriff aus der Quantenphysik handelt, die im Bereich des Fliegenfischens eher selten zur Anwendung kommt. Eine entsprechende Anwendung würde bedeuten, dass sich die negative Wurfmasse gegenteilig (!) zur positiven Wurfmasse verhalten müßte....
:roll:
Martin
Emmo

Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Emmo »

Vielen Dank für die Lektüretipps und Erklärung, Martin. Deine Seite kannte ich noch gar nicht. Die werde ich mir in Ruhe zu Gemüte führen. :)

Mit „kurz“ war auch nur gemeint, was an der von die zitierten Stelle falsch war. Eine längere Abhandlung wollte ich dir nicht abverlangen.
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Joosti
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Joosti »

N'abend Allerseits,

kaum bin ich mal übers Wochenende weg um irgendwo an einem heimischen Forllenfluss rummzuschneider'n, da hat wieder einmal ein Thread mit einer ernst gemeinten Frage den Punkt erreicht,
an dem die Admins ein Paypalschloss vor den Zugang hängen könnten um pro Besuch 1€ Eintritt zu verlangen.

Ich sag nur Comedy Pur, auf allen Ebenen.
Damit ist leider nicht nur der ewig währende Streit zwischen der judäischen Volksfront und der Volksfront von Judäa gemeint.

Find ich ehrlich gesagt sehr schade, vor allem in Hinblick auf den Threadersteller...

Joosti
"Lachsfischen gefährdet Ihren Job, Ihre Gesundheit und das Glück Ihrer Familie" :D
orkdaling

Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von orkdaling »

hahaha Martin,
es gibt mehr als schusskøpfe und skagit (was letztlich nur ein stil in der wurfart "unterhandwuerfe" ist.
Dein wissen scheint sich doch sehr darauf zu beschrænken, vielleicht mal bei anderen Autoren in USA, GB oder halt skandinavien belesen, besonders zu Spey, dann noch Trad.- und Modern Spey - ein gewaltiger unterschied.
So wie die ursprungsform des scandi - der sogenannte Andersson Stil mit 10m køpfen durch seine frueheren juenger (wie Mortensen) sich in den scandinavischen wurfstil entwickelte, heute 11-14m køpfe.
Neben dem urspruenglichen skagit ala Ed Ward gibt es heute eine vielzahl abgewandeltert oder besser gesagt optimierter leinen, beispiel multi tip.
Leider wirft man die begriffe heute oft durcheinander. viele kønnen nicht mehr zwischen unterhand und spey unterscheiden und schon gar nicht switch cast.
Aber dazu will ich mich nicht weiter æussern. Oder kurz gesagt um nicht wieder lange beitræge dazu schreiben zu muessen , mehrere gespræche mit eben solchen erfindern, gurus wie sie oft bezeichnet werden und praktisches uebungen am fluss beim gemeinsamen fischen, zeigten doch das einigkeit darin besteht, das sich geræte, leinen, wurfstile in den letzten jahren erhblich verændert haben und es eine menge neue erkenntnisse gibt. Ich meine dabei profile, keulenlængen, gewichtsverteilungen.
Das entgeht natuerlich denjenigen die sich am ursprunglichem skagit oder auch andersson stil festhalten, das entgeht auch denjenigen die immer noch glauben aftma ist alles , das dabei nur ein optinmales gewicht das richtige ist.
Dem skagitwerfer ist es schwer zu vermitteln das WF leinen und Long bellys mit 16-22m keulen etwas anderes sind, andere anker erfordern ( luft oder wasser) und das sie auch andere gewichte bzw gewichtsverteilungen erfordern.
Ich will nicht weiter darauf eingehen, wir (also mein umfeld von fischern aus den drei erwæhten lændern + scotland) sind uns einig und das wichtigste, wir wissen warum es solch gewaltige unterschiede zwischen erfolgreichen und abschneidernden fischern gibt. (was man jedes jahr aufs neue sowohl am æschen-, forellen-, am lachfluss und an meer erleben kann.
Oder die fische møgen die schwedischen , dænischen und norwegischen fliegen mehr, hahahaha.

Zurueck zum Fragesteller.
Das skagit nicht alles ist, das es andere methoden gibt auf begrenztem platz zu werfen, das hatten wir schon.
Du stellst die frage bzw andere erwænhten es, viele fischer verwenden 1-2 klassen høher wenn sie mit wf leinen aber im switchcast unterwegs sind.
Bei der GL Bullet passt das gewicht super wenn du damit ueberkopf unterwegs bist, wenn du mehr swichtcast damit werfen musst dann empfiehlt man auch eine schnurklasse drueber.
Aber warum? schau dir doch mal die wuerfe im video an. der vorschung setzt bereits ein (unabhængig ob wasser oder luftanker) wenn nicht die gesamte leine hinter dir ist.
Also bei ueberkopf zieht das gesamte gewicht der gestreckten schnur an deiner rutenspitze - genau das ist der unterschied zu den wuerfen wo sich ein teil der schnur (besser masse) in einem D loop hinter dir befindet und der andere teil nicht zur beschleunigungsmasse gehørt (das was vor dir noch in der luft oder auf dem wasser ist)
Am Beispiel, ich hab nur eine 5/6 die ueberkopf mit 13-15g bestens ausgelastet ist (solange kopflængen von 9 bis ca 12m verwendet werden)
Diese 13-15 g habe ich hinter mir in der luft und diese masse wird beim vorschwung beschleunigt.
Wuerde ich mit einer dieser leinen ein D-loop bilden und ein teil der schnur ist zum zeitpunkt der Vorschwungs /der beschleunigung noch davor, na dann fehlt wurfmasse.
Es bleibt aber dabei - masse mal beschleunigung - und darum verwenden einige fischer eine wf 1-2 klassen drueber.
Oder man kauft sich eine solche schøne leine wie die spey lite (die ja fuer EH und Switch) gebaut wurde, die das gewicht hinten in der keule hat und vorne dran einlanges fronttaper (ausser bei den skagit varianten) .
Das ist eigentlich nicht anders wie bei den vollschnueren fuer die long belly technik, hauptgewicht/beschleunigungsmasse hinten in der keule, was vorne in den 8-10m taper enthalten ist (das sogenannte negative WG) spielt damit keine rolle denn es wird von der beschleunigten masse mitgerissen/ausgerollt.
Bei meinen 13-15g (200-230gr) bei der #5/6 sind das dann switchleinen mit 260/270gr, meine daumenregel bei den EH ruten sind 30gr=2g die ich mehr benøtige beim switchcast. Bei den switch ruten von 11-11,6ft sind es 50gr mehr, also ca 3g mehrgewicht zu dem was eine "normale" wf leine haben wuerde.

Und wenn du in die tabelle bei der spey lite integrated scandi schaust oder aber in die tabellen anderer hersteller, dann erkennst du das diese leinen fuer switchcast bzw switch ruten genau diese 2-3g mehr haben. Oder anders gesagt, darum benutzen gewiefte fischer eine herkømmliche wf mit einer odder 2 klassen drueber.
(hængt von længe/profil ab und natuerlich auch von der rutenaktion, das muss man herausfinden)

Also bei GL, bei Rio, bei Vision, bei SA, bei Mackenzie https://cdn.shopify.com/s/files/1/1034/ ... 1617360033
hat man erkannt das man nicht ueberkopf, skagit oder was auch immer in einen topf werfen kann. darum bauen die leinen mit solch tollen profilen und gewichtsverlagerungen bis hin zum mehrgewicht bei den D-loop wuerfen mit long bellys.
Das die masse der gesamten schnurkeule/kopf nicht zu 100% die beschleunigungsmasse darstellt (wir reden hier nicht von ueberkopf oder skagit) haben die auch erkannt, die wissen was aktive und negative wurfmasse ist. Man liest es in zeitschriften wie "flugfiske i norden"., man liest es in "allt om flugfiske" ( zeitschriften in DK,N,S,) und man liest es z.b. auch bei flyfishingscotland, man liest es bei autoren auf dem skand. markt die teilweise seit 30jahren aktiv sind und zahlreiche buecher verøffentlicht haben ...
nur bis nach berlin scheint sich nur old school lektuere rum zu sprechen.

Mein rat nochmal, du musst dich zwischen scandi, skagit, switchcast entscheiden - darum belesen - sonst wirst du mit deiner gewæhlten ausruestung nicht gluecklich.
Wenn du immer 25m werfen musst, wenn du øfter dort zu gange bist, solltest du eine switch mit solchen besprochenen leinen ins auge fassen.

gruss hendrik

na einer geht noch
also meine EH 5/6 hat ueberkopf 13-15g leinen aber 17g switch
die wf mit 17g bei der EH#7 werden durch 19 bis 21g ersetzt. kommt alles so in etwa hin mit dem was man in entsprechenden tabellen findet. wundert mich also nicht!

Nun hab ich eine 15ft gerte mit 40-44g und eine 16ft gerte steht 41-45g WG drauf. ok , hab zahlreiche scandi und spey køpfe mit 42 und 44g (ja nach længe, sinkrate)
im april schon fleissig getestet, leinen mit 18 und 22m kopflænge, von floater ueber F/I bis hin zur integrierten S3 spitze.
die strippen wiegen (besser gesagt deren keulen) zwischen 48 und 59g, also erheblich mehr als das was der hersteller auf die ruten druckte.
seine angaben beziehen sich aber auf scandi und skagit wuerfe , bei denen kleinere D-Loops gebraucht werden. also weniger gewicht im loop.
Wer kann denn ausrechnen wieviel gewicht sich im D-loop befindet wenn ich die 22m mit 59g drauf habe oder wieviel gewicht sich im D-lopp befindet wenn ich die 18m/48g drauf habe.
Aber ehrlich gesagt es ist mit sowas von wurst, je nach bedingungen, vorfachlænge, fliegenart, verlagerung des winkels ... ist jeweils mal mehr oder weniger leine noch vor mir in der luft, auf dem wasser oder nur das vorfach ankert genau neben mir.
Welcher teil der strippe bzw des gewichts wirkt denn nun positiv und welcher teil negativ auf meine rute, den wurfablauf? gibts da eine tabelle , formel, hat sich je einer dieser "www-gurus" schon mal geæussert ? nø, die glænzen meist nur durch wuerfe unter optimalen bedingungen, fangen die auch mal ein fisch ?

geniesst diese bilder https://youtu.be/0NzpGURmZ0A. sieht man sonst nur hier zone 5 hahaha.
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von TorstenHtr »

Die Frage des Threaderstellers wurde doch schon beantwortet. Ich finde es nicht schlimm, wenn Diskussionen manchmal ein wenig weiter laufen oder etwas weiter ausschweifen, solange das noch irgendetwas mit dem Thema zu tun hat. Eigentlich gibt es viel zu wenig Gedankenaustausch dazu im deutschsprachigen Raum.

--

Da OPST erwähnt wurde: als ich mich dafür interessiert hatte und mal ein Video angeklickt hatte, wurde ich mit Werbung überhäuft, die machen schon einen riesen Hype um Micro Skagit. Vor allem versucht man dieses Schnursystem für alles zu vermarkten, das sehe ich überhaupt nicht, für mich ist das etwas für spezielle Situationen. Vom Gefühl her würde ich sagen Micro Skagit ist etwas für "faule Werfer" mit wenig Aufwand lassen sich durchschnittliche Wurfweiten erreichen, man erkauft sich das jedoch mit einer deutlich schlechteren Präsentation (im Vergleich zu einer normalen AFTMA konformen Schnur). Das Preislevel finde ich auch jenseits von gut und böse, 120€ für einen integrierten Schusskopf und 30€ für Tips .. Die Problematik von solchen Schnüren ist, wenn sie einen abrupten Übergang haben zur Runningline, dass das Coating schnell bricht, vielleicht gibt es dazu hier schon Erfahrungswerte.

Wie man aus Henriks Ausführungen ablesen kann, gibt es ein gewaltiges Schnurwirrwarr auf dem Markt, ich bin mir sicher gerade für Anfänger ist es super schwierig noch durchzublicken. Vielleicht ist es sinnvoller an der Technik zu arbeiten anstatt sich mit Gerät einen vermeintlichen Vorteil zu verschaffen.

Zum Anker: Es gibt keine Studien dazu, die aktuelle Hypothese ist, dass der Anker im wesentlichen dazu dient den unteren Teil des D-Loops festzuhalten, damit die Schnur nicht weiter nach hinten fliegt und eine gegensätzliche Bewegung entsteht. Den Einfluss auf die Rutenspannung wird eher als unwesentlich angenommen. Im Endeffekt würde das bedeuten, dass ein möglichst kleiner Anker, der gerade noch verhindert, dass die Schnur sich weiter nach hinten bewegt, am effizientesten wäre. Denn in diesem Fall würden weniger Energieverluste auftreten, da weniger Schnur aus der Oberflächenspannung gezogen werden müsste. Bewiesen ist das alles noch nicht, weil man die wirkenden Kräfte nicht direkt messen kann.

Es gibt beim Werfen mit solchen kurzen Skagit-Köpfen das Prinzip von einem "Sustained Anchor" (könne man als fester/dauerhafter Anker übersetzen) - hier demonstriert das LineSpeedJedi:
https://www.youtube.com/watch?v=-s9dZA7WHNk

Er wartet hier 1-2 Sekunden, damit die Fliege etwas absinken kann, ein besserer Anker besteht - hauptsächlich damit man den Anker nicht "verbläst" und die Fliege nach hinten fliegen würde.
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Thomas E.
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Thomas E. »

TorstenHtr hat geschrieben: Zum Anker: Es gibt keine Studien dazu, die aktuelle Hypothese ist, dass der Anker im wesentlichen dazu dient den unteren Teil des D-Loops festzuhalten, damit die Schnur nicht weiter nach hinten fliegt und eine gegensätzliche Bewegung entsteht. Den Einfluss auf die Rutenspannung wird eher als unwesentlich angenommen. Im Endeffekt würde das bedeuten, dass ein möglichst kleiner Anker, der gerade noch verhindert, dass die Schnur sich weiter nach hinten bewegt, am effizientesten wäre. Denn in diesem Fall würden weniger Energieverluste auftreten, da weniger Schnur aus der Oberflächenspannung gezogen werden müsste.
:daumen

Hallo Torsten,
ich hatte ja bereits darüber mal geschrieben:

"Es ist hauptsächlich die Masse vom Rutenbein im D, welche die Rute im Vorwurf biegt.
Der "Anker" dient nur dazu, das Fliegenbein kurzzeitig zu fixieren, damit es nicht noch weiter nach hinten fliegt.
Das wäre dann Energieverschwendung."

Aitor Coterón hat mit Zeitlupen- Aufnahmen gezeigt, das die Rute im D- Cast bereits max. gebogen ist, bevor Zug auf den "Anker" entsteht.
Finde das Vid. dazu gerade nicht.
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von troutcontrol »

Das alles wird aber Hendrik nicht wirklich überzeugen !

Skakit = sustained anchor cast:
Alles Quatsch, ich kann mit dem Ding sogar überkopf werfen.... und meine Switch Casts sind auch Skagit oder so - und deswegen braucht mein Skagit auch keinen Anker ....

:mrgreen:
Martin
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von troutcontrol »

TorstenHtr hat geschrieben: Zum Anker: Es gibt keine Studien dazu, die aktuelle Hypothese ist, dass der Anker im wesentlichen dazu dient den unteren Teil des D-Loops festzuhalten, damit die Schnur nicht weiter nach hinten fliegt und eine gegensätzliche Bewegung entsteht.
Wobei sich das jetzt stark nach Hendriks negativer Wurfmasse anhört ! :mrgreen:
Du meinst aber vermutlich keine gegenläufige Bewegung, sondern eher eine negative Beschleunigung, vulgo bremsen.
Martin
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Trockenfliege »

Was lädt die Rute beim Roll- Switch ect. -wurf eigentlich wie stark auf?
Es wird hier immer vom Schnurgewicht/ Masse im "D" und eventuell noch vom Anker geredet.

Wie stark alleinig das Schnurgewicht im D eine Rute auflädt, kann man leicht selbst ausprobieren, wenn man genau dieses Gewiccht an eine waagerecht gehaltene Rute hängt. Die sich daraus ergebende Biegung ist recht gering.

Also muss ja noch mehr Energie dazu kommen.
Da jetzt hier mehrfach die Ansicht geäußert wurde, dass der Anker eher ein weiteres nach hinten fliegen des Ds verhindert, als die Rute direkt aufzuladen, vernachlässige ich ihn mal.

Was haben wir noch: Wie siehts denn mit der Beschleunigung der Rutenhand aus und wie mit dem Luftwiderstand der Fliegenschnur?
Warum habe ich den ( vielleicht falschen) Eindruck, dass zb. die Geschwindigkeit meiner Rutenhand - unabhängig vom Schnurgewicht im D - für die Rutenladung mitverantwortlich ist. Funktioniert ein Rollwurf in Zeitlupe?
Hat schon mal jemand mit Rollwürfe auf dem Trockenen experimentiert mit zwar gleichschweren Schnüren, aber unterschiedlichen Schwimm- und Sinkraten?
Auf dem Trockenen schreibe ich, denn im Wasser würde sich ja die zu verrichtende Arbeit wegen der sehr unterschiedlichen Widerstände des Ankers auf oder im Wasser zu stark unterscheiden.
Oder würden die verschiedenen Schnurdichten an der erreichbaren Weite nichts ändern, weil die dünne Sinkschnur zwar die Rute vielleicht weniger lädt - weniger Luftwiderstand im D - und dadurch eine geringere Abschussgeschwindigkeit erfährt? Dann aber aufgrund des geringeren Luftwiderstands im Flug genauso weit fliegt?

Wie weit hängt das zu verwendende Schnurgewicht in diesem Zusammenhang vom Wurfvermögen = Geschwindigkeit und Weg der Rutenhand ab?
Kann man da überhaupt eine allgemeingültige Schnurgewichtsangabe machen?
Ist für den eher langsameren Rollwerfer vielleicht die schwerere Schnur die Bessere, für den schnelleren "Roller" passt dagegen eine leichtere Schnur?

Welche Erfahrung gibt es mit superkurzen Schussköpfen von zB. 1,5m oder weniger?
Reicht bei denen das Vorfach mit kleiner Fliege als Anker?

Was spricht gegen 0,5m Bleischnur zum tiefen Nymphen- oder Streamerfischen? An der Fliegenrute natürlich!
Nur weil die Industrie sie noch nicht vermarktet, kann man doch selber mal mit sowas experimentieren.
Aber sobald sie auf dem Markt sind, werden sie genutzt werden - zum Fliegenfischen natürlich!

Und daher nochmal meine ernstgemeinte Frage: Warum nicht mit dem S...o....l..o - von mir aus an der Fliegenrute?
Wo liegt die Grenze zwischen Fliegenschnurlänge u. Sp. ?
SK mit 3m ist ok, SK mit 2m ist ok, SK mit 1,5m ist ok......aber SK mit 20 cm ist nicht ok?

Wenn ich bei quasi Null Rückraum 20m und weiter werfend auf Äschen fischen möchte - siehe Threadstarter - hilft eine extrem komprimierte "Fliegenschnur", die ich mit möglichst kurzen Wegen maximal beschleunigen kann.

Oder vielleicht noch eine lange, schwippige 2-Hand, mit der ich eine Speyschnur irgendwie vor dem Körper rollen kann. Damit kenne ich mich aber nicht aus, da wissen andere besser, was möglich ist.

LG
Reinhard
orkdaling

Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von orkdaling »

moin ,
Martin -
1.skagit ist nicht gleich skagit - sieh dir die Entwicklung der leinen an, besonders bei den længen (oder sagen wir besser kuerze) und der profile (von level belly bis verjuengt)
2. skagit benøtigt zum belly immer eine spitze die nicht nur verschiedene sinkraten hat sondern auch verschieden lang sein kann und damit immer eine andere Masse hat, was bei jedem aufbau/wechsel bzw wurfsituation zu beachten ist. ein skagit belly von 8m + 10ft spitze ist was anderes als 6m belly + 15ft spitze, selbst wenn es gewichtsmæssig gleich sein sollte, so wirft es sich erheblich anders, erfordert mehr oder weniger platz und es befindet sich auch mehr oder weniger schnur im/auf dem wasser
3.willst du ernsthaft das in zweifel ziehen was namenhafte autoren dazu schreiben, was man auch auf us oder eng oder schwedischen seiten dazu liest
4. wortglauberei - der eine sagt widerlager , der andere anker und der næchste sagt zu der masse/gewicht/trægheit die der wurfmasse in D entgegensteht -"negative wurfmasse"
5. darueber musste ich schmunzeln, schnell mal durch den gockel gejagt , Zitat Deneki /USA -" Warten Sie eine heiße Sekunde, bevor Sie mit dem Sweep beginnen. Dies gibt der Stange eine feste Vorspannung, die in den Übergang der D-Schleife geht". Warum muss isch schmunzeln - na weil manche sagen das bei den D-wuerfen kein anker erforderlich ist bzw diese dadurch nicht geladen werden.( mein Wurf mit der DH unter den bæuemen bzw am steilufer wære dann ein Swichtcast mit vorgehendem Wasseranker, hahaha, vielleicht bekommt der auch mal einen eigenen namen)
6. warum so ein unterschied bei den WG zwischen scandi und skagit ? - finde ich gut erklært - https://www.tightlinesflyfishing.com/un ... candi.html
7. das erklært auch warum das gewicht bei den modernen leinen (Switch, LB Technik) noch mehr als bei scandi im hinterem teil untergebracht ist,
oder anders gesagt, bei einer leine von 22m und 55-60g beschleunige ich nur das gewicht was sich im D befindet und das sind niemals diese 55-60g, noch dazu an ruten die ein vermessenes WG von 40g haben( also was man bei scandi oder speycast ran baumeln muesste)

und nicht zuletzt noch ein bild wo schøn zu sehen ist wieviel leine sich ausserhalb der "positiven wurfmasse" - also des D-loop" befindet.
untitled-e1524234083768.jpg
untitled-e1524234083768.jpg (146.41 KiB) 1752 mal betrachtet
Gruss Hendrik

vielleicht noch was informatives , auch zur geschichte, die meisten skagitwerfer haben sich noch nie darueber gedanken gemacht (ich weiss den kannste nicht verknusen - sacht der berliner)
https://www.g-feuerstein.com/de/spey-od ... chnik.html
aber bei einem satz gehe ich nicht mit - sonst finde ich das alles sehr gut beschrieben:
"Skagit hat dazu geführt, dass die langen Keulen und full lines auch auf dem Nordamerikanischen Kontinent mehr und mehr verschwinden."
Das stimmt nicht ,es gibt næmlich immer mehr freunde der long belly technik, oder auch hybridtechnik - nicht weil die durch weite wuerfe glænzen wollen, nicht weil sogar spazierganger stehen bleiben und schnell mal ein video machen, nee weil klimaænderung mit heissen sommern und wenig wasserfuehrung den einsatz eines skagit floaters mehr fische verscheuchen, weil diese teile sich auf entfernung auch schlecht menden lassen so das wirklich nur die fliege am langem vorfach auf den standplatz zutreibt.
Um noch ein geheimnis zu verraten, es gibt eine reihe von leuten die seit vielen jahren fast tæglich in der laksbørse (fangmeldungen) auftauchen, wenige aus D und CH, schon mehr aus DK und S, viele meiner Mitfischer (sogar die 16-20 jæhrigen) haben deshalb dem Skagit abgeschworen.
Aber das wære dann schon was aus den bereich taktik, nicht mehr technik, jedenfalls sollte der fragesteller nicht nur darueber nachdenken wie breit es dort ist, wie weit er werfen møchte , nee eher darueber welche taktik und technuk zum zeitpunkt angebracht sind !!!
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Harald aus LEV
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von Harald aus LEV »

Mein Gott. Leute geht`s noch?
Hier fragt jemand nach einer Möglichkeit in einer bestimmten Situation einen schwierigen Wurf hin zu bekommen.
Dann prallen die Expertenmeinungen aufeinander. In seitenlangen Posts werden alle möglichen physikalischen und gerätetechnischen Möglichkeiten aufgezeigt und widersprüchlich diskutiert.
Dabei geht es dem TE nur um eine einzige Situation am Wasser von wahrscheinlich vielen anderen, in denen er mit seinem Normaltackle gut zurecht kommt.
Soll er sich jetzt für hunderte Euro spezielle Schnüre kaufen und lernen damit umzugehen?
Da neige ich ganz pragmatisch zu der Ansicht..Nimm ne Spinnrute oder nen Sbirolino mit Fliege (Jehova). Das ist wesentlich preiswerter oder gib das Geld, das Du für dass gesamte Getackle einschließlich Fehlkäufe investiert hättet und buche dafür ein paar Tage an nem guten Fluss. Da hast Du mehr von.
Wenn man ständig solche Situationen vorfindet und überwiegend mit Skagit u.ä. fischt, ist das eine andere Sache, dann muss man sich damit auseinandersetzen.
Aber die große Mehrheit kommt wahrscheinlich mit AFTMA-konformem Gerät sehr gut zurecht.
Das werfen ist das eine. Die Schnurkontrolle in der Strömung ist m.M.n. mindestens genau so wichtig. Der Versuch einen voluminösen schweren Kopf in starker Strömung durch die dünne Runningline zu beeinflussen ist gleich Null. Eine Fliege, die von dem im stromabtreibenden Bogen des Kopfes durch Wasser gerissen wird, dürfte wohl für die meisten Fische uninteressant sein - von der Bisserkennung ganz zu schweigen. Um das zu vermeiden muss der Fischer in einer entsprechenden Wurfposition sein.

Also lasst doch bitte die Kirche im Dorf und kommt mal wieder runter.

Grundsätzlich kann ich TorstenHtr mit folgendem Zitat nur zustimmen.
TorstenHtr hat geschrieben: Wie man aus Henriks Ausführungen ablesen kann, gibt es ein gewaltiges Schnurwirrwarr auf dem Markt, ich bin mir sicher gerade für Anfänger ist es super schwierig noch durchzublicken. Vielleicht ist es sinnvoller an der Technik zu arbeiten anstatt sich mit Gerät einen vermeintlichen Vorteil zu verschaffen.
Gruß
Harald
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Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von troutcontrol »

Moin Hendrik,
mir ging es doch nur um diese falsche Aussage:
orkdaling hat geschrieben: skagit erforderrt aber im gegensatz zu den scandi keinen anker !
Aber knappe 5 Seiten später ....
orkdaling hat geschrieben:. skagit benøtigt zum belly immer eine spitze die nicht nur verschiedene sinkraten hat sondern auch verschieden lang sein kann und damit immer eine andere Masse hat, was bei jedem aufbau/wechsel bzw wurfsituation zu beachten ist. ein skagit belly von 8m + 10ft spitze ist was anderes als 6m belly + 15ft spitze, selbst wenn es gewichtsmæssig gleich sein sollte, so wirft es sich erheblich anders, erfordert mehr oder weniger platz und es befindet sich auch mehr oder weniger schnur im/auf dem wasser
ist endlich alles gut!
:mrgreen:
Martin
orkdaling

Re: Werfen ohne Rückraum - Einhand Skagit ?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
und ich bezog mich auf die aussage das man einen langen Anker braucht (wenn man skagit EH werfen will) war also auf diese fehleinschætzung bezogen.
Richtig ist , wenn wir die gesamte unterhand bzw D-loop werferei betrachten, alle wurfarten und deren stile erforden mehr oder weniger anker
um den ladevorgang zu ermøglichen/einzuleiten und auch die richtung/den winkel zu sichern.

Logischer weise, ein DH-skagit mit nur 6m +10ft spitze oder ein scandi short/power von10m (die etwas so lang sind wie die ersten Gøran-schusskøpfe) und auch EH-skagit brauchen weniger Anker - im gegensatz zu den længeren ausfuehrung wie zB ein 8m skagit mit 15ft spitze oder gar heutige scandi mit 11-14m længe.
(gibt auch uebrigens auch hervorragende Vollschnuere mit integrierten keulen in Scandilænge - zB scierra integradet)
Bei der LB Technik kann der Anker noch extremer sein (je nach bedingungen/ verlagerung) und auch da ankert in bestem fall nur die fliege bzw das vorfach wenn der vorschwung eingeletet wird.

Die aussage oder sagen wir bessser die genaue festlegung des ankerpunktes (das sich dieser eine rutenlæge vor der spitze befindet und wie lang der sein muss) kann also nicht standardmæssig sein, zu viele faktoren beeinflussen entfernung und grøsse des ankers , sogar das timing ist davon betroffen.

Wie das alles von den Gurus bezeichnet wird, ( im deutschsprachigen raum sagt man ja auch "laden" - der skandinavier sagt dazu "kraftzufuehrung") ist mir eigentlich wurst.
Nicht zuletzt streiten sich diese Typen ja sogar bei der ausfuehrung eines wurfes, beim namen des wurfstils , uebersee gegen continent usw. wie man ja im link lesen konnte.
Hier sagt man jedenfalls zu dem teil der leine die sich zwischem standpunkt und anker befindet (also nicht im d-loop als wurfgewicht zur verfuegung steht und ein gegengewicht darstellt) "negatives WG"
Hier in skandinavien oder auch in scotland sind aber auch "handys" unbekannt, die heissen "mobil" hahaha, also da kommt es auch schon mal zu missverstandnissen.

-interessant finde ich sowas von orvis , sollte man auch mal gelesen haben https://streamsideorvis.com/blog/post/s ... ing-basics
oder deneki hat auch immer aktuelles zu bieten https://deneki.com/2021/01/deneki-chron ... placement/
-es gibt also genug infos und man kann lesen das es nicht "die allgemeingueltige lehrmeinung gibt" - ich meine jetzt nicht die wurfarten sondern die praktizierten stile
-innerhalb der wurfarten gibt es abwandlungen (technologisch bedingt durch die længen und profile) und auch persønliche stile.

-was mich aber am meisten verwirrt, man sieht videos von solchen (selbsternannten) gurus, da werfen sie scandi mit kurzen køpfen und nur die fliege touchiert das wasser, logischer weise reden sie von scandi ohne anker.
-dann sieht man diese typpen mit længerer leine, die untere hand befindet sich in kopfhøhe (weil sie anders die strippe nicht im D-loop unterbringen kønnen) und sie reden immer noch von unterhanwurf, hahaha.
-aber machen wir uns nichts vor, die heutigen længeren Scandi und Spey- schnuere haben dazu gefuehrt das meist eine vermischung aus unterhand und spey praktiziert wird.
-nicht andes ist es bei skagit, es gibt unterschiedliche stile, es gibt die besagten 6 bis 8m bellys mit 8 bis 15ft spitzen, es gibt aber auch solch zusammengestztes zeug wie die Multi-Tip mit bellys von 3-5m und spitzen mit sinkraten genau wie bei skagit - der eine nennt sie multi tip der andere skagit und der næchste hybrid !
https://visionflyfishing.com/product/hybrid-2/ https://visionflyfishing.com/product/hy ... ered-tips/

Gruss Hendrik

-einer geht noch, gestern flosse frei gelegt (verband ab) aber nicht mal einen hosenknopf konnte ich mit den dicken wurstfingen damit zumachen.
-aber heute abend sitze ich trotzdem auf `nen dicken stein und mache wurfuebungen
-hab eine switch fertig gemacht, ein 8,5m belly drauf, einen 2,4m sinker S3/5 und 1,5m 0,40mm mono
-ich kønnte nun das zeugs im skagit, switchcast oder auch ueberkopf werfen, na mal sehen wieviel platz ist, wielange die flosse mitmacht, hahahaha
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