"Virtual Fly Casting comp 2021"

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Harald aus LEV
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Harald aus LEV »

orkdaling hat geschrieben: die vielen selbsternannten Profis die uns mit Videos begluecken.
Diese eagl (ob auf der Wiese oder am Wassser) immer schøn mit Idealbedingungen. Leider finden wir diese i.d.R nicht vor wenn wir fischen.
Gruss Hendrik
Hallo hendrik,

das ist ganz meine Meinung. Deshalb habe ich es mir abgewöhnt Wurf und Angelvideos anzuschauen.
Da gibt es sehr gute und, vorsichtig ausgedrückt, weniger gute. Für einen Einsteiger ist es fast unmöglich dass eine vom anderen zu unterscheiden.
Und fast immer finden die Videos unter Idealbedingungen statt, die viele am Wasser nicht in der Art vorfinden werden.
Es ist nun mal so, dass Casting auf der Wiese, am Castingpool oder Wurfdemonstrationen und Fischen am Gewässer nur wenig miteinander zu tun haben.
Leider wird das oft vermischt. Wenn jemand in der Messehalle am Castingpool steht und einen Wurf in der Form eines Violinschlüssels zeigt, staunt das Publikum.
Doch wer macht das am Wasser? Wohl niemand. Und warum nicht? Weill dieser Wurf zu nichts nütze ist, außer zum Verscheuchen der Fische.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
TorstenHtr
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Harald,

ich glaube mich zu erinnern und du meinst den "Voodoo"-Cast. Das kann man in der Form nicht verallgemeinern. Klar es gibt immer mal "Showmenschen" die versuchen auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erregen, in dem Fall hat das mit Casting gar nix zu tun. Was Messen betrifft habe ich eine andere Erfahrung, u.a. waren wir vertreten auf der Anglerwelt Berlin mit einem Castingbereich und einem Pool (den sich mehrere geteilt hatten), neben uns eine Fliegenfischerschule. Wir haben mit der Spinnrute Gewicht Ziel und auch Fliege Ziel demonstriert und die FF Schule grundsätzliches Fliegenwerfen, alles Dinge die sinnvoll einsetzbar am Wasser sind. Idealbedingungen hast du auch beim Casting seltener, u.a. hatte ich schon oft Wettkämpfen teilgenommen mit strammen Wind von vorne oder noch frustrierender voll von der Seite auf die Wurfhand. Von den Videos muss man den Kontext kennen. Manche beinhalten Werbung, andere finde ich sehr interessant und durchaus lehrreich.

@Armin
Das Strecken des Vorfachs hängt sehr stark von den äußeren Bedingungen und dem Gerät ab. In dem Fall ist das Seatrout, das ist ein Schusskopf und wird meist mit Mono Runningline geworfen. Ohne Wind hat man bei der Disziplin immer ganz schön Probleme mit dem Ausrollen, ich würde behaupten das ist mit der SA ED einfacher. Gestern hatten wir mal etwas Wind und ich habe eine Wiese gefunden, wo ich einigermasen werfen konnte. Aktuell verwende ich zum Training eine chinesische 5er DT (gekürzt auf 20m) + 50er Monofil (ich will meine ED nicht auf der Wiese verheizen, zu teuer dafür). Mit Rückenwind hatte sich das Vorfach z.T. hervorragend gestreckt, genauso wie in den Videos zu sehen.

Was das Gerät betrifft: genormt sind im Castingsport die Gewichte und die Schnüre, beim Fly-Casting zumindestens die Schnur für Forelle Weit/Ziel. Suboptimal finde ich Seatrout/Salmon Distance, dort wurde die Schnur meiner Meinung nach nicht exakt genug definiert. Man hätte auch die Rute stärker reglementieren können, das ist aber schwer umsetzbar, da u.a. kein Messverfahren existiert das international von den Herstellern akzeptiert wird (die 15°-Methode kennt man nur im deutschsprachigen Raum, die CCS-Methode wurde auch nur sehr zögerlich angenommen bisher).

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na zum 15,1 und 18ft Wettbewerben (Salmon Distance) sind nur die Gewichte (max 55g) und Durchmesser (max 3mm) vorgeschrieben.
Vorfæcher 3m halte ich fuer sinnvoll weil sich diese auch bei Wind noch strecken, 15ft und leichte Fliege gibt schon Probleme bei Gegenwind - auch in der Praxis.
Zur Praxis
Aber eine langkeulige DH-Schnur mit 8-10m Front Taper und solch einem langem Vorfach rollt natuerlich besser ab, Auch an einer Schnur wie die SA ED legt man da sauber ab.
Nachteil, man kann keine grosseren, gewichtigen Fliegen damit werfen.
Genau darum fische ich zB eine 16m keule mit 3m Front Taper und eine mit 8m FT. Die eine halt fuer grøssere Fliegen, teils mit Metall Tube (1,2cm Kupfer oder 1,5cm Alu) die andere Keule rollt aber die Muecken und schlanken Shadows auf Plastik Tube aus.
Und das alles mit einer Rute und die Strippen haben auch das gleiche Gewicht - das Profil ist also entscheident wo und wann welche dieser Strippen zum Einsatz kommt.
Das ist so bei den DH#7 , auch bei #8/9 und sowieso wichtig bei den #10/11 wo gar 18-22m Bellys zum Einsatz kommen.

Diese Probleme kennen die Caster nicht, da geht es nur um Weite, nicht um Ablegen auf Distance und dann auch noch mit Genauigkeit . Die muessen ja schliesslich keine Scheuchwirkung beachten.

Zu den Videos, naja ich hab schon solche Gurus gesehen die Unterhandwuerfe vorstellten, slomo natuerlich und dabei drueckte die Oberhand genau wie bei Speywuerfen.
Was manche zeigen hat weder was mit Unterhand , erst recht nicht mit trad. Scpeycast zu tun, das sind nur ihre persønlichen Auslegungen von Speywuerfen.
Das ist eine Irrefuehrrung der Werfer die sich solche Techniken aneignen wollen und das fuehrt auch unweigerlich zu Fehlkæufen bei den Schnueren.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Gruss Hendrik
Zuletzt geändert von orkdaling am 18.07.2021, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas E.
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Thomas E. »

orkdaling hat geschrieben: Zu den Videos, naja ich hab schon solche Gurus gesehen die Unterhandwuerfe vorstellten, slomo natuerlich und dabei drueckte die Oberhand genau wie bei Speywuerfen.
Was manche zeigen hat weder was mit Unterhand , erst recht nicht mit trad. Scpeycast zu tun, das sind nur ihre persønlichen Auslegungen von Speywuerfen.
Warum u. von wem werden solche denn als "Gurus" bezeichnet, wenn die Ausführungen nicht das sind, was sie sein sollen, frage ich mich gerade. :-k

Das auch der obere Arm drückt, sehe ich sogar bei Göran.
Die Sache ist wie weit, bei Ihm bleiben Ober- Unterarm auf etwa 90° gewinkelt, um einen hohen Stopp zu erzielen.

Die "Spey caster" mit Ihren langen Keulen drücken die Rute oft bis in die Waagerechte für einen langen Weg.
Dazu muß dann auch die Aktion der Rute passen.

Der erfahrene Werfer passt die Technik dem Gerät an...wie man das dann nennt, ist eine andere Sache. :lol:

@Torsten
Das der Voodoo Cast einen Nutzen hat, wurde mir vom Erfinder einst erklärt. :wink:
Zuletzt geändert von Thomas E. am 19.07.2021, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo,

kurz zum Voodoo Cast: der "Erfinder" hat mir erzählt, dass der Wurf in einer Drehpause entstanden ist und dann mit aufgenommen wurde, ohne daraus etwas besonderes für Fischen zu machen.
Aber wenn der "Erfinder" nach seiner Demo ins Publikum gefragt hat was er noch zeigen sollte, wurde meist der Voodoo Cast gefordert.

@Harald
Harald aus LEV hat geschrieben:Weill dieser Wurf zu nichts nütze ist
Da will ich dir doch widersprechen, da es eine gute Koordinationsübung ist, an der mancher Wurfkünstler vom Stammtisch gescheitert ist. :mrgreen:
Insbesondere bei einem Kurs mit Kindern/Jugendlichen wirst du sehen, mit welchem Feuereifer die das nachmachen wollen.

@Torsten
TorstenHtr hat geschrieben:Mit Rückenwind hatte sich das Vorfach z.T. hervorragend gestreckt, genauso wie in den Videos zu sehen.


In welchem Weitenbereich lagen denn die Würfe?
Diesen Schlaufensalat zum Ende des Wurfs gibt es auch oft bei der SA ED und anderen WF´s. Bei den Prüfungen war oft das Problem, dass zum Ende des Wurfs ein deutliches Tailing zum Fehlversuch geführt hat, obwohl die Distanz erreicht wurde.

@Hendrik

Welche Schnurlängen hast du bei deinen Würfen vor der Rutenspitze? 16m+8m+Vorfachlänge 30m?

@Thomas
Thomas E. hat geschrieben:Das auch der obere Arm drückt, sehe ich sogar bei Göran.


Da hast du dich verguckt, dass wie die Hand Gottes von Maradona. :mrgreen:

Grüße

Armin
orkdaling

Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von orkdaling »

Moin,
das auch Gøran die Oberhand nicht zu 100% als Lager benutzt ist nichts neues.
Aber, er zieht die Unterhand an den Bauch und beschleunigt damit.
Die in vielen Videos zu sehenden "Unterhandwerfer" ziehen auch unter herum aber druecken die ueber dem Kopf befindliche Oberarmhand nach vorn und unten.
Das ergibt dann eine 50% Kraftverteilung.
Die Frage ist also nicht ob Gøran Andersson oder auch Henrik Mortensen die Oberhand leicht druecken (eigentlich nicht druecken sondern das Lager nur etwas nach unten verlagern) sondern wie die eigentliche Kraftzufuehrung erfolgt.
Und auch wo sich die Schnur vor dem Werfer befindet, Anker auf dem Wasser oder komplett in der Luft.
Wenn man sieht das die Schnur (Front Taper oder gar Poly) uebers Wasser segelt, beide Arme zu 50% eingesetzt werden dann kønnte man diese Wuerfe als "unterhand-switch cast-spey" bezeichen - von allem was dabei.
Gruss Hendrik
orkdaling

Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von orkdaling »

Armin,
wie kommst du da drauf.
Die Vollschnuere haben 16, 18 bzw 22m Gesamtkeulen. Das was sie unterscheidet ist die Længe der Front Taper.
Eine 16m Keule zB der Atlantic Salmon Spey hat zB 8m Front Taper und wiegt in #7/8 35g, in #8/9 38g und eine #10/11 48g und da kommen 15ft gezogenes ran - fuer kleiner Fliegen, Shadows - spricht Sommerfischerei.
Schau dir dagegen die 16m Keule der GL RM Float an - komplett andere Gewichtsverteilung nur 4m FT . Das Teil hab ich in 50 und 55g somit passend fuer die #10/11 , wuerde aber nie auf die Idee kommen sie dort und mit solchen Fliegen ein zu setzen wo ich die oben erwæhnte fische.
Grund ist ganz klar die Gewichtsverteilung und das kuerzere Front Taper.
Oder schau dir den Long oder Midd Belly von Rio an - https://www.rioproducts.com/products/in ... -head-spey

Es ist ein gewaltiger Unterschied ob die Masse in der Keule in hinterem Drittel liegt und ein langes FT besitzt oder ob die Masse gleichmæssig ueber die Længe verteilt ist und ein viel kuerzeres FT hat.
Nicht andes als bei EH Leinen mit langem Belly, also Leinen die du zum Ablegen benutzt oder ausrollen im Vergleich zu SK oder Vollschnueren mit kurzen Belly bzw mehr Gewicht vorn.
Die einen EH oder DH Leinen sind zum Transport kleinerer Massen/Volumen besser geeignet , die anderen halt fuer grøssere Kaliber und zum Schiessen lassen.
Genau darum gibt es ja auch Skagit und Scandi - fuer unterschiedliche Einsatzgebiete, fuer unterschiedliche Fliegen in Grøsse und Gewicht.
Und so ist es halt auch bei den Long Bellys, auch wenn sie gleiche Gewichte, gleiche Længen haben, aber doch ein total anderes Profil sind sie somit fuer unterschiedliche Aufgaben geeignet.
Genau dieses Problem hast du nicht als Caster. Keine verschieden Fliegen in Grøsse, Form, Gewicht. Auch keine verschieden lange Vorfæcher. Nee da benutzt man eine Schnur (vorgeschrieben) und ebenso nur eine Vorfachlænge.
In der Praxis ist es jedoch entscheident welche Strippe du fischt, wie lang das FT ist, welche Fliege du damit transportieren kannst, welche Sinkrate... halt wie geschrieben - Casting und reales Fliegenfischen sind 2 paar Schuhe.
Gruss Hendrik

Nachtrag, heut morgen noch ergænzt.
Hab auch Vollschnuere mit 22m Keule und 3,5m integrierter Sinkspitze, da kommt natuerlich kein 15ft Vorfach dran - so wie du an Sinkern (egal ob Skagit, Scandi, Spey) keine langen Vorfæcher fischt.
Die Vollschnuere haben ja nun mal alle eine Running, da kann ich auch nichts dran ændern.
Bei der Verwendung von Schusskøpfen natuerlich schon, egal ob es sich um EH, DH oder diese 16m SpeyKøpfe handelt.
Nur, auch dort ist es entscheident welche Running ich benutze- neutrale, schwimmende, Geflochtene oder Mono und auch im welcher Stærke/Tragkraft.
Auch da muss sich der Caster keine Gedanken drueber machen. Im Gegenteil, da verwendet man was duennes denn es soll ja weit fliegen.
Bøse Zungen behauptgen ja das in den Videos (meine jetzt nicht die Caster) Zusammenstellungen verwendet werden die man unter realen Bedingungen nicht fischt.
Da wird schnell mal ein uebergewichtiger Kopf genommen, auch eine sehr duenne Mono, dort wo andere eine schwimmende Running benutzen wuerden um ihren Floater besser menden zu kønnen.
Was man in solchen Videos sieht, muss in der Praxis ebenfalls nicht tauglich sein. Aber schøn anzuschauen ist es , hahaha.
Zuletzt geändert von orkdaling am 19.07.2021, 07:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde!

Ein lustiges Thema finde ich, aber so weit wie Ihr will ich gar nicht gehen, schaut Euch doch einfach mal die gezeigten Grundwürfe genau an.
Da gibt es viel Amüsantes zu entdecken, z.B. aus der Achse gekippte Schlaufen, wo die Energie in einer Drehbewegung vermindert wird anstatt sie für den Vorschwung zu verwenden, oder sie wird "meisterhaft" durch das Handgelenk wieder ausgeglichen usw. usw.

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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von fliegenfeger »

Moin,

@Hendrik

mein Fehler, ich habe gesehen, dass du von 16m "Keule" schreibst. Nur zwei Sätze weiter schreibst du 18-22m Belly. Da kommt für Reartaper und Fronttaper noch was drauf oder?

@RC

gibt doch mal die Quelle an, damit wir deinen Erkenntnissen folgen können.


Gruß

Armin
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Harald aus LEV
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Armin,
fliegenfeger hat geschrieben:Hallo,

kurz zum Voodoo Cast: der "Erfinder" hat mir erzählt, dass der Wurf in einer Drehpause entstanden ist und dann mit aufgenommen wurde, ohne daraus etwas besonderes für Fischen zu machen.
Aber wenn der "Erfinder" nach seiner Demo ins Publikum gefragt hat was er noch zeigen sollte, wurde meist der Voodoo Cast gefordert.
dass der Wurf auf den ersten Blick die Augen auf sich lenkte ist klar. Schließlich war es etwas komplett neues. Das wollte man halt gerne sehen.
fliegenfeger hat geschrieben: @Harald
Harald aus LEV hat geschrieben:Weill dieser Wurf zu nichts nütze ist
Da will ich dir doch widersprechen, da es eine gute Koordinationsübung ist, an der mancher Wurfkünstler vom Stammtisch gescheitert ist. :mrgreen:
Insbesondere bei einem Kurs mit Kindern/Jugendlichen wirst du sehen, mit welchem Feuereifer die das nachmachen wollen.
Armin
Das hast Du falsch verstanden. In meinen Augen ist er am Wasser beim Fischen zu nichts nütze. Und dafür wurde das Fliegenwedeln ursprünglich entwickelt. Nicht für Spielereien auf der Wiese.
Das man ihn als Koordinationsübung und das Lernen des richtigen Timings einsetzen kann stelle ich nicht Abrede. Das ist jedoch ein ganz anderes Thema.

Gruß
Harald
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von orkdaling »

Moin Armin,
nee hab ich mich vielleicht undeutlich erklært.
Natuerlich meine ich Vollschnuere und SK mit einer Gesamtkeule (also bestehend aus Front- und Reartaper und halt dem zwischenliegendem Belly) von 16 bis 22m.
Aber es ist auch verwirrend. Der eine Hersteller nennt sie Long- oder Midd- belly, der næchste bezeichnet sie gar als Double Hand WF.
Bei Mackenzie heissen sie Spey Flyline haben 55 bis 65ft, bei anderen Herstellern findest du keine Speyline die ueber 13 oder max 14 m hat.
Bei Scandi bewegt sich auch alles zwischen 10 und 14m, mit unterschiedlichen Front Tapern und integrierten Sinkspitzen
Und wenn du die die RIO anschaust die ich eingestellt hatte, auch da haben Long und Midd Belly unterschiedlich lange Front Taper, was auch heisst, eine unterschiedliche Gewichtsverteilung.
Also fliegt eine 8/9 Midd Belly anders als eine 8/9 Long Belly bzw musst du anders werfen, mal høher ansetzen (Wurfarm) , mal im anderen Winkel abfeuern.
Alles ziemlich verwirrend am Anfang, man muss wirklich jede Strippe kennen lernen.
Auch ist es ein Unterschied ob ich auf grund der Gewichtsverteilung mehr Beschleunigung im Rueckschwung brauche, gar einen Anker setzen muss und nicht zuletzt ob ich mit der einen oder anderen Strippe meinen Wurf/mein D-Lopp aus Platzgruenden nach vorn verlagen kann.
Das alles wird in keinem Video der Gurus erklært, da hørst du Markenname der Gerte, der Strippe, tolle Slomo`s und am Ende werden es Fehlkæufe bzw verzweifelnde Fischer. Ok, gibt ein paar Ausnahmen wie der bereits erwæhnte Antti Guttorm, Beispiele fuer gelungene Videos die den FF was bringen und nicht nur vermarkten wollen https://youtu.be/Gp5ekOqL2HM / https://youtu.be/LF6NLsrn8rY
So , ich geh jetzt mal los mit den Enkeln die Flachwasserzonen testen,
Gruss Hendrik
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Armin!

Das ist egal, welches Video Du aufrufst, es läuft immer gleich, es wird ein halber Seitenwurf mit Körperdrehung gelehrt.
Später haben die Leute dann große Probleme, dies wieder weg zu bringen, insbesonders wenn es um Weite geht.
Außerdem ist bei einem "gekippten Überkopfwurf" die Wurfgenauigkeit schlecht, da auch noch die dritte Dimension berücksichtigt werden muß.

Selbstverständlich bringt der Schüler damit sofort einige Meter hinaus.
Meinen Schülern habe ich gezeigt, dass mit seitlicher Rute und reiner Körperdrehung, ohne die Rute auch nur um einen Millimeter zu bewegen, Würfe bis an die 12-15m möglich sind.

Wenn der Schüler dann fortgeschritten ist und versucht Weite zu erreichen, stellt er fest, dass die Schlaufe beim Rückschwung plötzlich waagrecht liegt und sehr viel Energie in der Drehbewegung abgebaut wird. Dies wird meist kompensiert durch übermäßige,völlig unnötige Zuglängen statt sich auf den Energieverlust zu konzentrieren.

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Niemanden würde es einfallen beim Zielwerfen zum Seitenwurf zu greifen.

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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Thomas E. »

Na, da sind doch gerade die Videos am Anfang ein Beispiel für absolut "straight tracking".

Selbst die Verfechter vom Gebetsroither Stil, die die Rute seitlicher führen, wissen das und bleiben exakt an der "Bewegungswand".
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo,
genau das ist es, was bei der überwiegenden Anzahl von Videos für den Anfänger fehlt, da wird nämlich nicht "straight tracking" gezeigt, sondern
bewußte Verdrehungen des Oberkörpers mit halbseitlichen Wurf.

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Re: "Virtual Fly Casting comp 2021"

Beitrag von Trockenfliege »

Das wichtige "Straight tracking" bezieht sich aber auf den Rutenweg bzw. den Rutenspitzen-Weg.
Was mein Körper während des Wurfablaufes macht, ist ziemlich egal.

Auch mit deutlich seitlich gehaltener Fliegenrute bekommt man den Weitwurf hin.
Ganz senkrecht und vor dem Körper wie die Caster erbringt die beste Zielgenauigkeit, die beim Weitwurf aber nicht gefragt ist.
Daher kann man dort die Rute seitlich führen.

Meine früheren Casting - Fliegenruten für Ziel- und Weitwurf hatten 2 unterschiedliche Griffformen.
Für Ziel war die Daumenmulde oben auf dem Griff, da die Rute möglichst senkrecht vor dem Körper geführt wurde.

Bei der Weit-Rute war die Daumenmulde seitlich, da man die Rute um ca. 90° verdreht gehalten hat und seitlich am Körper vorbei geführt hat.

LG
Reinhard
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