Prädatoren im und am Forellenbach
Verfasst: 23.07.2021, 15:38
Liebe Fliegenfischer,
angeregt durch den Beitrag ,,Otterproblem beim Heger" möchte ich zumindest für Niederungsforellenbäche eine Lanze für den Fischotter brechen!
In unserem Bachsystem ist der Fischotter nachweislich seit Mitte der 70-er heimisch. Den Bachforellenbestand hat er nie beeinträchtigt! Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt eine recht stabile Unterwasserfauna.
Hasel, Gründling und Elritzen gab es in großen Schwärmen.
Mitte der 80-er wurden mehrere Losungen vom Otter untersucht.
Es wurden keine Rückstände von Salmoniden gefunden. Wohl aber von Krebsen, Muscheln und Weißfisch.
Damals galt die Äsche in diesem Bachsystem als nicht heimisch. Diese wurden erst Anfang der 90-er besetzt.
Von den 7500 besetzten Äschen überlebten mehr als angenommen und bildeten in nur 10 Jahren eine perfekte Alterspyramide.
Sicher wurde die eine oder andere Äsche vom Otter verspeist, aber ein spezielles Nachstellen hätte den Äschenbestand ganz sicher zusammenbrechen lassen.
Da waren Hasel, Muscheln oder gar Krebse vielleicht auch einfacher zu fangen!?
Der Zusammenbruch kam erst mit dem Erscheinen der ersten Kormorane.
Nach 2 Kormoranwintern konnte wir beim E- Fischen neben vielen verletzten Bachforellen noch 1 Äsche, 4 Hasel und ein paar Gründlinge nachweisen. Und das auf einer 2,5 Km langen, relativ naturnahen Strecke.
Von was soll sich nun der Otter ernähren? Es ist nichts mehr da, was einen Otter oder gar eine Otterfamilie ernähren könnte. Die Zeiten, wo sich eingebrochene Bestände selbstständig erholen, sind Dank der jährlich einfallenden Kormorane, Geschichte! Besatzforellen, vielleicht noch über dem Mindestmaß, ist hier wohl die schlechteste Lösung. Leider wird immer wieder so besetzt, da es von vielen gefordert wird. Die frisch besetzten Forellen sind wiederum für alle Prädatoren eine leichte Beute.
Um den Zustand besserer Jahre zu erreichen, müsste man den Kleinfischarten genau das gleiche Interesse zukommen lassen. Erst wenn diese Bestände stabil sind, werden wir wieder intakte Ökosysteme am und im Bach vorfinden.
Dies setzt aber endlich ein Umdenken im Kormoranmanagement vorraus!
TL, Frank
angeregt durch den Beitrag ,,Otterproblem beim Heger" möchte ich zumindest für Niederungsforellenbäche eine Lanze für den Fischotter brechen!
In unserem Bachsystem ist der Fischotter nachweislich seit Mitte der 70-er heimisch. Den Bachforellenbestand hat er nie beeinträchtigt! Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt eine recht stabile Unterwasserfauna.
Hasel, Gründling und Elritzen gab es in großen Schwärmen.
Mitte der 80-er wurden mehrere Losungen vom Otter untersucht.
Es wurden keine Rückstände von Salmoniden gefunden. Wohl aber von Krebsen, Muscheln und Weißfisch.
Damals galt die Äsche in diesem Bachsystem als nicht heimisch. Diese wurden erst Anfang der 90-er besetzt.
Von den 7500 besetzten Äschen überlebten mehr als angenommen und bildeten in nur 10 Jahren eine perfekte Alterspyramide.
Sicher wurde die eine oder andere Äsche vom Otter verspeist, aber ein spezielles Nachstellen hätte den Äschenbestand ganz sicher zusammenbrechen lassen.
Da waren Hasel, Muscheln oder gar Krebse vielleicht auch einfacher zu fangen!?
Der Zusammenbruch kam erst mit dem Erscheinen der ersten Kormorane.
Nach 2 Kormoranwintern konnte wir beim E- Fischen neben vielen verletzten Bachforellen noch 1 Äsche, 4 Hasel und ein paar Gründlinge nachweisen. Und das auf einer 2,5 Km langen, relativ naturnahen Strecke.
Von was soll sich nun der Otter ernähren? Es ist nichts mehr da, was einen Otter oder gar eine Otterfamilie ernähren könnte. Die Zeiten, wo sich eingebrochene Bestände selbstständig erholen, sind Dank der jährlich einfallenden Kormorane, Geschichte! Besatzforellen, vielleicht noch über dem Mindestmaß, ist hier wohl die schlechteste Lösung. Leider wird immer wieder so besetzt, da es von vielen gefordert wird. Die frisch besetzten Forellen sind wiederum für alle Prädatoren eine leichte Beute.
Um den Zustand besserer Jahre zu erreichen, müsste man den Kleinfischarten genau das gleiche Interesse zukommen lassen. Erst wenn diese Bestände stabil sind, werden wir wieder intakte Ökosysteme am und im Bach vorfinden.
Dies setzt aber endlich ein Umdenken im Kormoranmanagement vorraus!
TL, Frank