Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?

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Harald aus LEV
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo FlyandHunt,
bei dem Entnahmefenster bin ich voll bei Dir.
Ich versuche das schon seit Jahren in einem Verein durchzusetzen.
Aber ich glaube wir entfernen uns zu weit vom Ursprungsthema :wink:

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
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webwood
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von webwood »

Aber ich glaube wir entfernen uns zu weit vom Ursprungsthema :wink:
sehe ich auch so. Sorry muss mal den Mod raushängen lassen.

Genießt den Sommer!

Euer Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
aspius aspius
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von aspius aspius »

Moin Frank,

ich denke man sollte den Begriff "Guiding" nochmal in wirkliches Wurftraining und Gewässerguiding unterteilen. Für das Wurftraining gibt es ja Zertifizierungen und sicherlich auch Rezensionen innerhalb des Forums.
Ein Gewässerguiding würde ich bevorzugen, wenn ich an ein komplett unbekanntes Gewässer komme z.B. Traun oder Skjern Au in Dänemark. Da kann der Guide auch schlecht werfen, keine Zertifizierung besitzen oder kein didaktisches Verständnis haben. Wenn er mir die richtigen Stellen zeigt, die ich auch die Tage nach dem Guiding befischen kann, bin ich absolut zufrieden.

Liebe Grüße,
Lewin
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Igor
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von Igor »

Na dann hab ich wohl Glück gehabt.

Als blutiger Anfänger im Selbstlernmodus mit ein paar Ausflügen an heimische Gewässer (Kyll, Agger, Bröhl) die ersten Gehversuche gewagt und dann letzten Herbst auf dem Rückweg von Kroatien in Österreich einen 3 Tages Stop an der Möll gemacht.

Das Internetz spuckte in der Nähe einen Guide aus der zudem auch Instruktor war und da ein spätes Geburtstagsgeschenk genau so was beinhaltete den Kollegen gleich mal gebucht.

Was soll ich sagen... wir hatten zwei längere Telefonate wo er meine Vorstellungen mit seinen Möglichkeiten abgeglichen hat und morgens um 7.00 stand der Mensch vor dem Gasthof und ging mit mir erstmal auf die Wiese. Nach Überprüfung meiner Ausrüstung durfte ich dem Herrn dann was vorwerfen und immerhin, das ein oder andere anerkennende Brummen ob meines Anfänger Talents gepaart mit "oh, ich seh schon..." Gedanken die er eher zu sich als zu mir sagte packten wir ein und gingen ans Wasser. Praktisch dass der Gasthof direkt am Fluss lag :-)

Für mich irritierend, dass er zwar den ganzen Kofferraum voller Ruten hatte aber ohne mit mir zum Fluss ging. Auf die Frage ob er nicht angeln würde (im Nachhinein eine wunderbar dämliche Anfängerfrage...) entgegnete er mir: Wolltest du einen Angelkumpel oder einen Guide der dir zeigt wie es geht? Nach ein paar guten Tips zur Orientierung und grundlegendem wie "nicht gleich reinstampfen" etc. ging's los.

Bis mittags hat er so ziemlich jeden Wurf mit Tipps kommentiert und das auf eine dermassen konstruktive Art dass mir nach ca einer Stunde völlig egal war, dass jemand permanent neben mir stand und ich aus einer gefühlten Prüfungssituation locker raus kam und einfach nur geangelt habe.

Er hat uns an diverse Spots gefahren und jedes Mal die Unterschiede zum vorherigen erklärt und immer wieder unterstützend eingegriffen wenn ich wie beim baitcasten mein Handgelenk benutzt habe, der Bogen zu weit war usw usw. All die Sachen die man als Anfänger gar nicht wirklich blickt.. Mir war gar nicht klar, wie sehr kleine Justierungen den gesamten Wurf beeinflussen. Logisch, es lief immer besser und ich habe irgendwann auch aufgehört, die Fische zu zählen. Es lief einfach nur super und wenn es so was wie einen Sterntag gibt, das war meiner.

Nachmittags hab ich dann noch den parachute cast lernen dürfen und bin gleich mit ein paar schönen Fischen belohnt worden. Mir kam es natürlich manchmal auch so vor, dass er jeden Poolbewohner mit Namen kannte aber hey, das war dann wohl der Guide in ihm :-)

Ich fand's klar auch beeindruckend, wenn der sich mein Zeug geschnappt hat und mir gezeigt hat, was damit geht. Kleine Lektion in Bescheidenheit und Demut sozusagen ;-)
Ende vom Lied: Ich hab an dem einen Tag einen solchen Sprung nach vorne gemacht wie vorher in Wochen alleine nicht. Der Erfolg beim angeln in den nächsten zwei Tagen stellte sich quasi von selbst ein.

Hat nicht direkt was mit dem Thema in Deutschland zu tun aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier solche Leute nicht gibt.

Inspiriert von dem tollen Tag dachte ich natürlich, machste gleich in D weiter damit und hab so einige hier in der Gegend abtelefoniert/angeschrieben.
Die Investition in jemand, der es besser kann und mir zeigt, wie ich mich verbessere klang mehr als sinnvoll. Leider Fehlanzeige.

Entweder zu instagrammig oder dermassen verpeilt dass derjenige nichtmal in der Lage war, einen gescheiten Termin (irgendwas am Wochenende in den nächsten 6(!) Wochen mit mir abzustimmen.
Ich hab das dann bleiben lassen, die Saison ging dann so langsam eh zu Ende. Neuer Anlauf in diesem Jahr, vielleicht wird's ja was.
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trutta1
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von trutta1 »

Hallo Igor,

da bist Du sicher auf jemanden getroffen, der sein Handwerk versteht und das Fliegenwerfen und -fischen optimal und praxisorientiert vermitteln konnte.
Das ist dann ganz sicher nicht nur für Dich eine optimale Situation gewesen, denn für einen Guide oder FF-Instruktor ist es recht einfach Anfängerfehler zu erkennen und zu beheben. Haben sich Wurffehler nach längerer Zeit erst einmal festgesetzt, sind sie meist nicht so einfach zu beseitigen!

Deshalb solltest Du unbedingt einen Kurs besuchen, der Dich ganz sicher Wurftechnisch weiterbringen wird!
Im Raum Köln gibt es einige, zum Teil bekannte Fliegenfischerschulen, die Dir da weiterhelfen werden.
Aber auch ein gemeinsames Wurftraining mit Gleichgesinnten bringt immer etwas!

TL, Frank
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Igor, nach Deiner Beschreibung würde ich auf Markus Kaaser als Deinen Guide tippen?

Jedenfalls darf man aus meiner Sicht auch Namem nennen, wenn man so positive Erfahrungen wie Du gemacht hat!

LG Sepp
Igor
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Re: Guiding in Deutschland kritisch betrachtet

Beitrag von Igor »

Hallo Sepp,

Hundert Punkte :-)

Genau der Markus war’s. Sollte ich jemals (also ganz bestimmt sogar) da wieder vorbei schneien werde ich auf jeden Fall mit dem Markus noch ne Runde drehen.
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