Fehmarn im Sommer

Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?

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DerRhöner
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von DerRhöner »

Als jetzt mal ehrlich, Kollegen:

Wie viele Promille habt Ihr denn auf dem Turm, um sogar noch im Winter Fischen zu gehen!? Ich frug mich das gestern so, als mich bei Katharinenhof die Wellen fast nach Dänemark geschwemmt haben, bei jedem Wurf lose rumtreibender Blasentang statt Fisch am Haken hing und meine Füße auf dem Untergrund keinen Halt fanden. :shock:

Im Ernst: War da gestern unterwegs und weil der Untergrund so ganz anders als bei Flügge ist, hab ich jetzt begriffen, wie schnell man da auf der Fresse liegen kann. Aber Stirnlampe im Wasser ist halt auch nicht so geil, dann ich denke mir, wenn ich da den Mini-Leuchtturm spiele, ist jede Meerforelle bis Usedom bereits vorinformiert. Ihr Meerforellen-Süchtigen habt meinen Respekt, Ihr macht Sachen!

Gruß

Christian

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orkdaling

Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Winterstimmung, ja das kann schnell gehen (bei mir vor der Tuer meine ich)
Hier was zum schauen wie dann gefischt wird https://youtu.be/6v8NxIkTUCM
Aber mal im Ernst, eine Stirnlampe hab ich noch nie benutzt, sommers braucht man keine, auch da wo es nicht so hell bleibt wie in unseren Breiten ist immer genug Restlicht vorhanden. Wenn es langsam dunkler wird (jahreszeitlich gesehen), das Wasser abkuehlt, aufgewuehlt ist, sucht man sich halt Stellen wo man nicht stændig Seegras am Haken hat, wo man nicht weit waten muss/sollte.
Ich werde mir auch nicht wegen einer Forelle die Knochen brechen wollen, schon schlimm genug mit glatten Steinen und dann nicht vergessen ! vielerorts gibt es sogar Unterstrømung besonders um Buhnen herum bzw wo es schnell abfællt. Wenn da der Wind drauf drueckt zieht es unten das Wasser raus .Nicht um sonst warnt man Badende!
Gruss Hendrik
fliegenfeger
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von fliegenfeger »

Moin Hendrik,
orkdaling hat geschrieben:eine Stirnlampe hab ich noch nie benutzt
Die habe ich immer dabei- zum Glück. In der Dämmerung letzter Tag, letzter Wurf Biß- vermutlich kleine Meerforelle; in Schein der Lampe sah ich dann, dass die kleine Mefo ein Pertermännchen war. #-o

Gruß

Armin
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DerRhöner
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von DerRhöner »

Soderla, nächster Versuch und wieder was gelernt:

War gestern bei Marienleuchte/Presen. Hatte den ganzen Tag ziemlich Wind und die See war aufgewühlt. Aber Werfen konnte man gut, also ran ans Wasser - und bald wieder weg. Denn ich hab die Sache mit dem Schnurkorb begriffen! Ich hab ja immer gedacht, da habt Ihr Nordlichter Eure Brotzeit drin, so Rotköppchenmässig, nur halt mit Doppelkorn und Fischbrötchen ;-)

Aber ich hab dann begriffen, dass man bei diesen Bedingungen immer Grünzeugs in der Schnur oder am Haken hat und das dann losbekommen muss. Während man das eine löst, verheddert sich das andere. Gestern war zum ersten Mal so richtig übel Dreck und Wind, vorher ist mir das Problem nicht begegnet.

Aber soll keiner sagen, ich hätte es nicht trotzdem versucht!

Gruss von Fehmarn

Christian

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orkdaling

Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von orkdaling »

Armin,
ich will niemanden ueberreden zu oder gegen Stirnlampe. Ich hab die gut letzen 50 Jahr die ich nun fische keine gebraucht. Einen Fisch, egal ob Petermænnchen gegen Skorpion oder Dorsch gegen Køhler erkennt man in der Dunkelheit zu 100%!
Wer sich dagegen auf eine Lampe, schon wegen der Lichtbrechung, beim waten verlæsst der betreibt groben Unfug.
Stolper-Steine erkenne ich nicht mal im 1m teifen glasklarem Wasser gegen den Kiesboden.
Einziger Gund wære fuer mich Køderwechsel/Knoten aber da muss ich nicht in die Fisch -Richtung leuchten und benøtige sie nur kurzzeitig.

Zum Seegras und Tangresten. Logisch, entlang von Riffen bzw Stromkanten und dahinter liegenden Bereichen (wo sich das Wasser oft dreht) ist es zeitweise extrem und man hat nur auf der Aussenseite vernuenftige Bedingungen. Andererseits lockt solches Wasser die Fische ins Flache und das besonders zur Dæmmerung.
Und dann sogar in die Bereiche mit Anlegern/Booten/ Hafeneinfahrten.

Aber mal interessehalber, ich war da schon bestimmt 25 Jahre nicht mehr. Wie ist denn die Mefo-Situation rund um Fehmarn?
Ueber Møn, Gedser, Bornholm kann man ja nicht klagen. Dieses Jahr auch keine nennenswerten Meldungen ueber Algen und zu wenig Sauerstoff.

Gruss Hendrik
Thommi
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von Thommi »

orkdaling hat geschrieben:Aber mal interessehalber, ich war da schon bestimmt 25 Jahre nicht mehr. Wie ist denn die Mefo-Situation rund um Fehmarn?
Gruss Hendrik
Diese Woche ist ein süddeutscher LMF-Urlauber vor Ort und berichtet von Fängen: einige Kleinere und eine 58er trotz ein paar Kilo Gras.

Gruß Thomas
orkdaling

Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von orkdaling »

Moin,
das ist ja gut fuer den Fænger, meinte wie die Bestandsentwicklung aussieht, gehts auf oder abwærts?
Ich bin schon fast am verzweifeln, die meisten Fische die ich nun (Aug.) bei der Lachsfischerei fing waren Mefo und diese sind in den Fluessen der Region geschont - Pech.
Und wenn ich nach der Saison am 1. Sept wieder in den Fjord gehe sind sicher alle laichfæhigen im Fluss ,hahaha.
Aber es ist schon was anderes eine Mefo von 2 , 3 , 4 kg im Fluss bei 60 m3/s, oder im fast stehendem Fjord an der Leine zu haben.
Gruss Hendrik
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DerRhöner
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von DerRhöner »

Liebe Gemeinde

Gestern wieder draussen, diesmal wieder Westküste. Wasser hatte sich beruhigt, kaum noch Dreck am Haken, kein Wind, man konnte gut werfen, nur die Schnaken haben einen aufgeffressen.

Aber leider herrscht "Still ruht die See" auch unter Wasser. Da kommen zwei Blinkerwerfer des Weges und fangen auf dem Abschnitt, an dem ich vor einer halben Stunde (!) noch war, doch glatt 4 Forellen. In Worten: VIER! Zwar alle untermassig, aber Fisch! Grummelgrummelundstudier... naja, Blinker halt. Kann ich nicht mithalten.

Komme ich mit denen ins Gespräch, stellt sich raus: Auf Fliege. Die haben als Springer vor dem Blinker eine Tangläuferimmitation und darauf gehen die Fische. Was hat man mir den den beiden lokalen Angelshops gesagt, als ich so ein Ding in die Hand nahm: Brauchst nicht, Du brauchst nur Shrimp-Immitationen und kleine schwarze Streamer... Damit hab ich jetzt das Wasser beackert und gefangen: Nix.

Also, jetzt so ein Ding besorgen. Heute kein Ausflugswetter, vielleicht fahren wir nach Kiel und wenn meine Holde gnädig ist, darf ich dem Achim einen Besuch abstatten.

Aber immerhin: Es gibt Fische, ich fang sie nur (noch) nicht.

Gruss

Christian
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orkdaling

Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von orkdaling »

last ned (1).jpg
last ned (1).jpg (13.44 KiB) 1891 mal betrachtet
keine grossen Paddegrisen usw. , diese kleinen Reker Gr 8, 10, 12 und dann nur mit Edding eingefærbt ( meist nur Fuehler) tæuschen die Strandgarnelen (die ja anfangs glasig sind)perfekt vor. Werden oft als Springer gefischt.
Auch kleine bereits erwæhnte Mysis eignen sich besonders gut wenn die Bande nicht auf grosse Happen steht.
Und dann diese kleinen Dinger
kobberbassen.jpg
kobberbassen.jpg (92.99 KiB) 1891 mal betrachtet
Hatte ja schon geschrieben - regionale Kueche der Saison. Und wenn`s in der Østlichen , der Westliche Ostsee damit klappt, Skagerrak... duerften diese mikrigen Dinger auch auf Fehmarn funktionieren.
Bis man wieder auf einen Strand /Zeitraum trifft wo sie auf Tobis stehen weil die dort gerade vorkommen und sie sich darauf eingeschossen haben.
Eine Bafo steht auch mal auf Bachflohkrebs und spæter auf Ameise .
Gruss Hendrik
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Harald aus LEV
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Christian,
also wenn Du schon in Kiel bist, wäre ein Besuch bei Achim nicht die schlechteste Idee. Da bekommst Du garantiert gute Tipps aus 1. Hand was, wo und wie es momentan geht. Am besten "parkst" Du Deine Angebetete in einem Konsumtempel während du ausgiebig Achims Laden begutachtest. Ihr könnt Euch ja nach einem großzügig bemessenen Zeitraum in einem Café treffen und Euch gegenseitig die jeweilige Beute zeigen. :wink:

Gruß
Harald
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DerRhöner
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von DerRhöner »

Hallo allerseits

Da unser Internet in der Unterkunft den Geist aufgegeben hat, nun die Abschlusszusammenfassung: Schneider!

Ich war nach einer Woche auf einem Ausflug nach Kiel bei Achim, der hat mir geholfen ein paar Fehler auszumerzen (zu lange sinken lassen, zu tief gefischt, nicht ausgefischt) und mich mit auf die Schnelle selbstgebundenen Fliegen versorgt, da sein Lagersortiment ausgedünnt war. Nochmals herzlichen Dank dafür und sorry, dass ich so kurz angebunden war, aber die Holde wartete.

An der Stelle - nicht in Richtung Tipgeber sondern in Richtung künftiger Leser die diesen Faden mal aus dem Archiv ziehen - ein Seitenaspekt: Der Achim in Kiel macht einen guten Job und unterscheidet sich wohltuend von den zwei Läden auf der Insel. In beiden musst man den Leuten Tipps aus der Nase ziehen und wenn, dann bekam man die nur, wenn man wirklich knallhart VORHER Fliegen gekauft hatte, das war echt überdeutlich. Die kosteten 4 Euro pro Stück und nein, das ist kein Gold drin, was ich auch deshalb beurteilen kann, weil sich einige wegen schlechter Kopfknoten sofort aufgelöst haben. Ich fand das bereits eine schwache Nummer, aber richtig geil war der Typ, der mit Tips zu aktuell fängigen Orten knauserte, mich aber nach meiner vorhandenen Ausrüstung ausgefragt (#7 Einhand in 10' mit Intermediate) hat und mir dann dringend eine Rute in #7 und 9' verkaufen wollte, natürlich das "letzte Exemplar zum Superpreis" und dazu eine passende Rolle (wer errät's: "auch das letzte Exemplar zum Superpreis") und das dann im Paket zum SuperSuperPreis von 600+ Euro. Bis die Schnur drauf ist wäre ich da mit 700+ Euro rausgelaufen ohne auch nur einmal meine vorhandene Ausrüstung nass gemacht zu haben... Also für wie blöd hält man die Touris da eigentlich? Ich verstehe ja, dass da jeden Tag so Typen reinkommen wie ich. Aber wenn ich für 20 Euro Fliegen verkaufe liegt es schon drin, auf der mitgebrachten Karte ein paar Kreuzchen zu machen, zumal der Touri dann vielleicht wiederkommt und doch in einen Schnurkorb oder ein Netz investiert... Aber egal, jedenfalls: Achim top (halt etwas weit weg von Fehmarn), die Locals eher so lala.

Jedenfalls bin ich dann mit den frisch erworbenen Fliegen und Ratschlägen von Achim los und hab mich unter deren Verwendung insgesamt einmal um die ganze Insel herumgefischt. Leider ohne einen Zupfer. Ich hab auch keine anderen FliFis oder Spinnangler mehr gesehen, nur ein paar Wurmbader, die aber auch nichts gefangen haben.

Ich bin natürlich irrtiert, dass gaaaar nix ging - ich hab nicht mit einer MeFo bei beim ersten Versuch gerechnet - aber nicht mal ein Hornhecht oder sonstwas. Aber ich hatte eine gute Zeit am Wasser, wieder was dazugelernt, und besser als Sandburgenbauen war es allemal ;-)

Allen die mir hier geholfen haben ein herzliches Dankeschön! Sollte ich jemals doch noch eine MeFo fangen, werde ich es Euch wissen lassen. Den Profis unter Euch wünsche ich weiterhin mehr Erfolg als mir.


Herzliche Grüße

Christian
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von fjorden »

Hallo Christian, schade das das nicht mit einer Meerforelle geklappt hat. Heißt auch nicht umsonst der Fisch der 1000 Würfe. Bei mir hat es 5 Jahre gedauert bis zur ersten mit der Fliege. Da gab es jedoch auch niemanden der einem Tipps gab. So habe ich einen eklatanten Fehler begangen und habe um wie die Blinkerfischer weit werfen zu können immer zur Wind abgewandten Seite gefischt und bin Schneider geblieben. Hätte ich das im Sommer gemacht hätte es wohl schon früher mit einer Meerforelle geklappt. Ein anderer entscheidender Faktor ist die Tageszeit? Zu welchen Zeiten hast du gefischt? Also nicht verzagen, beim nächsten Mal klappt es. Beste Grüße Fjorden
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von DerRhöner »

Hallo Fjorden

Ich war in der Regel Abends bis in die Dunkelheit unterwegs. Wind auf- oder ablandig habe ich beides versucht, ich hab sogar mal die Inselseiten in einer Session gewechselt, hatte also beides bei ansonsten "gleichen" Bedingungen.

War wohl einfach Pech und gehört dazu.

Gruss

Christian
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von orkdaling »

Moin Christian,
das kann schon mal vorkommen das man abschneidert (ueberall) aber eine ganze Woche gar nix selbst bei anderen Fischarten/Fischern gibt mir zu denken.
Da hast du wohl eine Periode erwischt wo wirklich nichts da war. Ursachen kønnen Wind, Wassertemperatur bzw Wanderung des Futters sein.
Ich hatte was bei Bornholm im September dazu geschrieben. Aber in diesem Fall glaube ich nicht an die "falsche Fliege".
Die hat eine grosse Bedeutung, auch Mefo schiessen sich ein, so wie es Bafo oder auch Dorsche machen, also regionales Futter der Saison.
Wenn ich jetzt bei mir hier die abfallenden Ufer grundnah mit einer Garnele abklappere fange ich nicht einen Dorsch, Warum? Im Fruehjahr wenn die Garnelen und Krabben aus der Tiefe aufsteigen ab 4 besser 6 Grad Wasser ,dann sind die Brueder auch da um Krabben zu sammeln, Fisch gibts noch nicht in ausreichenden Mengen.
Nun aber folgen die den Schwæremen von Hering, Brisling, Sandaal, sind also selten Ufernah.
Mefo sind da nicht viel anders, sowohl Futterangebot wie auch die Lebensbedingungen zwingen sie zu Wanderungen. Da gilt ja auch fuer Pollack, Køhler oder halt um Fehmarn fuer Hornhecht. Diese langen Dinger schaffen es manche Jahre bis hierher, auch dieses Jahr wurden einige gefangen, den letzten hatte ich 2013 oder 14.
Und wenn man noch beachtet das du die lokalen Verhæltnisse nicht kennst, na da kann das natuerlich passieren das nix geht.
Gehen wir mal von einem "normalem" Fischbestand aus dann gibt es nirgends einen Platz der rund ums Jahr und sogar in der Hauptsaison je nach Fischart gleich gut ist.
Das ist hier in N so wie auf Irland oder S oder DK oder...! Darum hast du in den Angelfuehren auch Hinweise ob es sich um einen Fruehjahres-, Sommer- oder Herbstplatz handelt.
Aber ein Fischlein kommt immer vorbei und der nimmt auch die eine oder andere Fliege, also nicht nur lokales Saisonangebot.
Meist ist es aber so das sie das nehmen was eben in das vorkommende Beuteschema passt, mal Garnelen, mal Tobis und mal Watwurmimitate.
Zur Bedeutung der Fliege bzw deren Farbe hatten wir ( eine Truppe der Mefo und Lachsheinis aus unserer Ortsgruppe) vor Jahren mal experimentiert. Zu dieser Zeit entstand auch das Bornholmvideo von Henrik Fredriksen was ich eingestellt hatte. Gleiches dann noch mal am Fjord.
Einer musste immer mit "Rosa" fischen und das ueber das gesamte Jahr. Unterm Strich - das Ergebnis uebers Jahr war fast gleich nur halt die Fangzahlen am Tag bzw Jahreszeit unterschieden sich deutlich. Der Rosafischer fing also besser in kaltem Wasser und wenn wenig Nahrung da war. Meine mit Edding eingefærbte Glimmergarnele Gr8-12 fing dann wenn das Wasser etwas wærmer war und auch genug Garnelen vorhanden waren. Hier ein altes Bild, mit braunem Edding eingefærbt.
CIMG0349.JPG
CIMG0349.JPG (106.95 KiB) 1632 mal betrachtet
Die sind nicht mehr so schøn wie das teuere Zeug was man dir im Laden angeraten hat aber sie fangen zeitweise hervorragend.
Natuerlich haben wir auch (bis auf den mit rosa) mit Fischimitaten experimentiert. Hier im April/Mai wenn der Fruehjahreshering und Brisling in den Buchten ist.
Egal ob die Dinger 4 oder 6cm oder 8cm lang waren, egal ob die gruen-weiss oder blau-weiss waren, alle Fische Mefo, Dorsch; Køhler, Pollack haben sie genommen.
Nur zum Abend hin, wenn es hier noch halbwegs duster wird, fingen schwarze einen Tick mehr.
Das Experiment lief ueber das gesamte Jahr immer von 5-6 Fischern die gemeinsam also zeitgleich auf Reisen waren ( Atlantikkueste, Bornholm bzw hier am Fjord)
Wenn drei Fischer genau an einer Bachmuendung stehen, einer davon mit rosa, einer mit einer Glimmergarnele und einer mit einem Gammarus und das Ergebnis lautet 1:1:7 aber unter anderen Bedingungen (Winter) 4:0:1 dann hat`s wohl doch an der Fliege gelegen!?

Wenn die Dorsche krabben sammeln ist es Wurst ob da ein Paddegrisen oder eine andere Reke dran baumelt, ich fische dann eine Tubenfliege aber nur weil ich den verstærkten Haken besser entfernen kann, die "normalen" Fliegen nicht lange mitmachen.
Aber ich fange nur dann wenn ich an der Kante runter komme.
Das ist ein extremes Beispiel, hier hab ich neben Fels auch kiesige Kanten die mal schnell auf 5m abfallen. Aber man sieht das die Tiefe wichtig ist.

Nun kenne ich ja Katharienenhof (auch wenns 25 Jahre her ist) und ich kenne die Kueste rund um Bornholm oder halt Suedschweden. Auch da hast du sandige Abschnitte mir teils grossen Steinen und dazwischen Tang und Muscheln. Also vergleichbar.
Wenn also eine Truppe (5 mit Fliege) ueber 120 Fische landet aber eine andere (2 Sbiro, 2 Fliege,1 Blech) es in selbiger Woche/Angelplætze nur eine handvoll - ich sags mal vorsichtig - da haben die wohl was falsch gemacht. Werfen bis zum Horizont obwohl zu dieser Zeit/Wassertemperatur kein Fisch sondern nur Garnelen /Gammarus zwischen den Steinen vorkam. Morgens los obwohl es hin und wieder -1 Grad Luft hatte, beste Zeit war nachmittag mit 2 Grad mehr Wassertemperatur an gleicher Stelle.
Das kann natuerlich 2 Wochen spæter mit wærmerem Wasser besser sein , dann morgens bzw Dæmmerung bis in die Nacht.

Man kann also viel falsch machen, vom Køder, Wurfweite, Platzwahl, Wind.
Ablandiger Wind kann "zu warmes" Oberflæchenwasser raus druecken und unten kommt kuehleres rein. Wind kann aber auch das gesamte Futter aus unserer Wurfweite raus druecken oder gar fuer einen niedrigen Wassertstand sorgen und da wo du letztens im Spuelsaum gefangen hast ist nur feuchter Sand.
Wind kann auch Futter, kuehles Wasser ran druecken, den gleichmæssigen Boden aufwirbeln und Futter frei legen so das selbst die Flundern im knietiefem Wasser beissen.
Grosser Unterschied was der Wind im Sommer und Winter bewirkt, ebenfalls ob es flachguendig ist oder halt steile Kanten (darum gibts ja auch Badeverbot bei Saugstrømung)

Ich sags mal so, da ist Lachsfischen manchmal einfacher, die kommen mit der Flut, haben ihre Wanderwege (auch wasserstandsabhængig) und ihre Stand/Ruheplætze.
Bei der Mefo musst du schauen was sie eben fressen, wie Wind und Wetter sind.

Noch zu dem Hændler bzw Rute /Rolle (totale Verarsche) denn mit jeder handelsueblichen Rute egal ob die 80 oder 800 € kostet fængst du Mefo.
Das ist nicht anders als bei Lachs oder Bachforelle, ein anderer Wurstil (Ober /Untehand), ob ich Schiesse oder Ablege, ob ich Nass oder Trockenfliege fische... erfordern eine ander Rute in Længe und Aktion und die nimmt man dann wenn man nicht nur eine hat. Es gibt nicht die "Mefo-Rute" so wie es auch nicht die "Bafo-Rute" gibt!

Beim næchsten mal klappt es, da musst du dich rein fummeln, lokale Kenntnisse sammeln so wie der Kuestenfischer es am Gebirgsbach machen muss.
Gruss Hendrik
chrmuck
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Re: Fehmarn im Sommer

Beitrag von chrmuck »

... die Aussagen von Christian zu den dortigen Angelgeschäften sowie den ebenfalls dort gegebenen Tipps möchte ich gerne relativieren:

Wer weiß, wie viele Leute dort am Tag in der Haupt- und Nebensaison nach dem Top-Fangplatz fragen? Also immer den Super-Tipp haben wollen, über den man manchmal selber, auch als Shopbetreiber, froh wär... bestimmt sind´s am Tag mind. 15 Frager/innen, macht bei 300 Tagen im Jahr 4.500 mal die gleiche Frage! Selbst wenn es nur 3.000 mal die selbe Frage wäre, ist das schon ganz schön viel!

Meine Erfahrung dort; ist der Laden voll oder die Stimmung nicht gut, weil irgend etwas schief gelaufen ist (Wattwürmer draußen vertrocknet o. ä.), brauchst Du keine derartigen Fragen stellen... Ansonsten hilft Schnacken, sich nicht aufdrängen und in nordeutscher Manier mal durchatmen... Und dann wird vielleicht über viel mehr als den nächsten, besten Fangplatz gequatscht und wenn man das nächste Mal hinkommt wird man sogar begrüsst... In meinem Fall hat der erste Tipp beim ersten Trip zum Erfolg geführt - mehr Low-Budget-Guiding für Greenhorns geht nicht!

Und nochmal (ich hab´s schon mal weiter oben geschrieben); Meerforellenfischen hat nicht in erster Linie etwas mit (Viel-) Fangen zu tun, zumindest nicht am Anfang. Klar, vielleicht aus glücklichem Zufall, ansonsten heisst es Stellen kennen lernen, ein Gefühl für den Wind und die Wellen und die Strömung bekommen, unterschiedliche Jahreszeiten zu fischen und zu verstehen, wie sie sich unterscheiden u. s. w.

Im Sommer war ich z. B. bisher in vier Urlauben los und obwohl ich Fische gesehen habe, blieb ich immer Schneider. Falsche Tipps? Alles andere falsch gemacht? Keine Ahnung, dieses Jahr hat es zum ersten Mal im Hochsommer geklappt. Wahrscheionlich habe ich in Summe (und aus der bisherigen Erfahrung) viele verschiedene Kleinigkeiten anders gemacht als sonst (z. B. füh morgens mit Oberflächenködern die Fische an verdächtig guten Stellen gesucht) und es hat funktioniert! Ob das im nächsten Sommer wieder klappen wird? Keine Ahnung, die Chancen, dass es ´ne Nullnummer gibt, stehen immer gut! Es geht dabei nicht in erster Linie um´s Fische fangen!

Herzliche Grüße in die Runde und an alle Shopbetreiber, die immer nach dem besten Tip gefragt werden,

Christian
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