Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

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Achim Stahl
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
alexdustymiller hat geschrieben:Wandersalmoniden im Meer zu fangen und zu entnehmen finde ich falsch, unangebracht und für das Ziel, "gesunde" Bestände dieser Tiere in den Flussystemen zu erlangen, zu 100% kontraproduktiv.
Interessante Einstellung... :doubt:

Was macht es denn besser, wenn man die Wandersalmoniden erst schädelt, wenn sie in den Fluß aufgestiegen sind? :smt102

Und was ist, hinsichtlich der Bestandsicherung, bei anderen Salmoniden anders?

Angeln sollte in meinen Augen auch bedeuten, dass wir auf Fische in ihrem natürlichen Lebensraum aus sind, und dazu gehören bei den Wandersalmoniden eben die Ozeane.


Viele Grüße!


Achim
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trutta1
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von trutta1 »

Hallo Alex,

warum soll das Befischen und entnehmen von Wandersalmoniden im Meer falsch sein?
Und wieso soll es einen Unterschied machen, ob ich den Lachs oder die Meerforelle im Meer oder im Fluß entnehme?
Für die Fortpflanzung ist er dann eh verloren!
Viel wichtiger erscheint mir die Fangmetode.
Als Fliegenfischer habe ich kein schlechtes Gewissen einen blanken Wandersalmoniden aus der Ostsee zu entnehmen.
Bin aber absolut für eine Fanglimitierung und Anhebung der Mindestmaße!
Wenn ich auf Wandersalmoniden im Fluß fische, würde ich zB. keine Rogner entnehmen. Das erscheint mir weitaus vernünftiger!

TL, Frank
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alexdustymiller

Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von alexdustymiller »

del.
Zuletzt geändert von alexdustymiller am 08.10.2021, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
fjorden
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von fjorden »

Hallo Alex,
schade das du deine Gedanken hier nicht aufschreibst. Ich würde das eher konträr sehen. Meerforellen und Lachse leben zu 95 % im Meer und ziehen nur in die Flüsse um sich fortzupflanzen und zu laichen. Meerforellen dann dort gezielt zu befischen, halte ich für absolut unsinnig, kontraproduktiv und ist in m.A. nicht "waidgerecht".
Gruß
Fjorden
orkdaling

Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
auch eine interessante Einstellung. Aber Recht hast du, niemand wird hier gezwungen seine Meinung zu begruenden.

Ich kenne keine gesicherten Zahlen was so an Lachsen aus der Ostsee durch Fischer und Angler entnommen wird. Thuenen benennt Zahlen was Angler vor Ruegen entnehmen, die Schweden bringen dagegen Kutter auf die vor ihrer Kueste fischen und den Lachs nach Polen tranportierten. Kann man auch nur schætzen weil man ja nur die Mengen der Erwischten kennt. Das lachse in Restaurants landen, auf Wochenmærktern oder vom Kutter direkt verkauft werden ist bekannt,
Genaue Zahlen gibt es aber wohl nicht!?

Muss ich mal wieder ein Beispiel vom Atl. Lachs bringen bzw wie es hier aussieht.
Es werden jæhrlich zwischen 80.000 und 100.000 Lachsscheine verkauft, incl. Touristen. (Angabe des Ministeriums zur Fiskeravgift = Abgabe fuers Fischen auf anadrome Fische)
Es gibt landesweit 900 Nebenerwerbsfischer die an der Kueste bzw den Fjorden mit Reusen fischen.
Jedes Jahr kann man genaue Zahlen erfahren was in den Fluessen (fuer jeden einzelnen !) bzw durch die Nebenerwerbsfischer entnommen wurde, diese Zahlen decken sich !
Man erfæhrt also beim Umweltministerium, beim Statistischem Zentralbuero, was entmommen wurde.
Man erfæhrt auch das zB 2021 bei mir vor der Haustuer 5295 Fische/ 23287,71kg gefangen wurden, das es eine C&R-Quote von 64 %gab was 3413 Fische /14651kg ergibt.
Dazu gibt es Regeln wie Entnahmequote/Fischer , Schonmassnahmen fuer weibliche Fische, Fuer Mefo - alles abgestimmt auf die Situation des jeweiligen Flusses.
Das wichtigste Kriterium dafuer ist das Laichbestandsziel was fuer jeden Fluss ermittelt wurde und auch ueberwacht wird.
Mal sehr verkuerzt, wieviel kg weiblicher Fisch nach der Saison im Fluss verbleiben muss um den Bestand zu sichern.
(1kg Fisch = 1400 Eier, das ganze berechnet auf die Flussgrøsse / je nach Produktivitæt des Gewæssers 2-4 Eier/m2)
Genau darum werden die Laichbetten geæhlt, Taucher zæhlen die Fische - und das alles jedes Jahr fuer jeden Fluss !!!
Es ist also totaler Quatsch einseitig weibliche Fische zu schonen weil das Verhæltnis ja auch stimmen muss damit dieses laichbestandsziel erreicht wird, somit muss es fuer jeden Fluss immer neu ermittelt werden.
Dazu gibt es gesicherte wissenschaftliche Untersuchungen, kann man zB bei NINA lesen bzw mit ihr Kontakt aufnehmen https://www.nina.no/Kontakt/Ansatte/Ans ... ttID=13308
https://hdl.handle.net/11250/2754627

All das fehlt mir zur Verwaltung der Lachsbestænde der Ostsee.
Und wenn man keine gesicherten Erkenntnisse hat, einfach nur weiss das nichts mehr zu fangen ist, dann muss die EU Kommision keine Gleichmacherei betreiben. Dann muss sie die Ursachen erforschen die genau zu diesem aktuellem Stand gefuehrt haben, der ja seit Jahren bekannt ist.
Und sie muss mal untersuchen welche Rolle sie selber spielte, warum es dazu kommen musste.

Aber wie so oft, die Hoffnung stirbt zuletzt, es wird wieder Verbote geben die die einen mehr und die anderen weniger trifft.
Wenn man jetzt eine Fangquote/Verbot fuer die Ostsee bzw die Trollingfischer durchsetzt aber die vielen anderen wichtigen und seit Jahren bekannten Ursachen, Vorschlæge wieder unberuecksichtig læsst, na dann hilft es dem Ostseelachs auch nicht mehr.

Gruss Hendrik

Fjorden, hatte weiter oben zu den Wanderwegen der Salmoniden /Mefo was geschrieben- 3 Tage Aufenthalt in Bæchen mit sehr geringen Wasserstand, also nur zur Laichablage und bis zu 300 Tagen in grossen Fluessen. Eine besenderte Mefo hat es sogar geschaft nur 31 Tage im Fjord zu verbringen!
Was ist daran falsch Mefo in Flussen zu befischen wo der Bestand es zulæsst, was ist daran nicht waidregecht (gehen mir beide beim Lachsfischen an die gleiche Tubenfliege)
Es bringt nichts die Schuld beim Meeresfischer oder Flussfischer zu zuchen, die Ursachen muessen berucksichtigt/abgestellt werden und sowohl fuer jeden Fluss, Bach, Fjord, und die einzelnen Seegebiete muss es entsprechende Quoten geben um den Bestand zu verwalten !

Noch ein Nachtrag, Aufgabengebiet von Eva
-Fischbiologie und Wanderungen von Fischen in Süßwasser und Meer
Lachs, Meerforelle, Aal, Kabeljau, Buckellachs und andere Fischarten
-Auswirkungen menschlicher Einflüsse: Wasserkraftproduktion, Besteuerung, Catch-and-Release-Fischerei, Fischzucht, eingeführte Arten und Umweltverschmutzung
-Markierung von Fischen und Einsatz von Telemetriemethoden (z. B. Funkmarkierung und akustische Markierung)

Unterscheidet sicht etwas von einen EU Vertreter der Kraft seines Parteibuches/Wahlergebnisses dort gelandet ist.
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DerRhöner
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von DerRhöner »

Hallo allerseits

Ich finde Alex' Art hier zu kommentieren zwar nicht konstruktiv und möchte meinen Post ausdrücklich nicht als Unterstützung dieses Verhaltens verstanden wissen. Aber ich kann schon ein oder zwei Argumente erkennen:

- Wenn ich das richtig beurteile, liegt die Arbeit, einen Lachsbestand zu erhalten, eher bei den Süsswasserfischern. Die müssen das Habitat optimieren, Smolts ziehen und aussetzten und im Wasser bis zur Abwanderung vor Komorarn, Staudämmen, unkundigen Forellenfischern etc. schützen. Deren Perspektive ist dann vermutlich schon: Und so ein Meeresfischer stellt sich nur rein, zieht einen raus und kümmert sich um nichts. Soweit man die deutsche Perspektive einnimmt umso verständlicher, denn wenn ich das recht weiss gibt es südlich von Dänemark ein absolutes Entnahmeverbot für Lachse im Süßwasser. Warum ist der Lachs dann Freiwild, solange er im Salzwasser ist? Warum machen die Ehrenamtlichen sowie einige teuer bezahlte staatliche Lachprogramme an Rhein und Elbe die Arbeit, legen sich selbst einen absoluten Verzicht auf und im Meer wird fröhlich geschlachtet als seien die Lachse hineingezaubert? Ich finde es ist schon ein Unterschied, ob ich massenweise Hering und Makrele oder Lachs und Mefo fange, denn die Bestände sind unterschiedlich gut und anders als bei Salzwasserfischen muss man die Mefo- und Lachs-Bestände mit den Kollegen an Land teilen.

- Wie ich kürzlich gelernt habe, kostet es bsw. in SH 10 € pro Jahr, Meerforellen zu fischen und zu entnehmen so viele man will. Je nachdem wo man fischt, zahlt man in einem Fluss mit Lachs- oder Mefo-Aufstieg schnell mal das 10 bis 100-fache pro Tag (!) und darf dann auch nicht unbedingt einen Fisch entnehmen oder allenfalls einen.

- Ich hab es nie selbst gemacht, aber ich entnehme der Fachpresse und dem Internet, dass es nicht nur ein paar Fliegenfischer gibt, die mit Glück mal eine massige Forelle fangen. Es scheint da auch dieses Lachstrolling zu geben, bei dem bisweilen ein 20 Pfünder nach dem andern gefangen und getötet wird und zwar ohne Mass und Ziel, denn die 600€ Bootscharter für den Tag müssen sich ja rentieren. Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=U7KlcI6P_Zg Ich wäre nicht überrascht, wenn so ein Boot dann mit einem Zentner Fisch zurückkommt. Und vielleicht kommen auch noch ein paar besonders erfolgreiche Uferfischer mit viel Zeit hinzu, die auch grössere Mengen Mefos erbeuten.

Ich habe mich ja an anderer Stelle bereits mehrfach als Fischfresser geoutet und gönne auch jedem Meeresfischer seine Beute. Aber ich finde es sollten bei Wandernfischen für Salz- und Süsswasserfischer annähernd gleiche Bedinungen gelten. Nun muss man das Meeresangeln nicht künstlich verteuern und die Entnahme auch nicht komplett verbieten. Aber ein Limit (wie an wohl an britischen Flüssen mit diesen Kiemenbändern üblich) fände ich sinnvoll. Sodass man ein oder zwei oder max. 3 Lachse pro Jahr entnehmen kann. Und ausserdem könnte man wie in andern Ländern neben der Grundlizenz eine zusätzliche Wanderfischlizenz einführen (aus Kanada bekannt) mit deren Einnahmen die Populationsarbeiten im Süsswasser unterstützt werden.

Gruss

Christian
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matthias z.
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von matthias z. »

Hallo Christian,

das mit null Lachsentnahme in deutschen Flüssen ist nicht ganz korrekt. Aus besetzten Beständen (und das sind in Deutschland alle Lachsbestände) dürfen Fische entnommen werden. Ich bin Mitglied eines Vereins, der Teile der Ilmenau und Luhe gepachtet hat. Hier ist die Entnahme von einem Lachs pro Angler und Saison erlaubt.

Viele Grüße und tight lines

Matthias
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trutta1
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von trutta1 »

Hallo Matthias,

Dies ist sicher auch von LAV zu LAV unterschiedlich,
denn auch in Brandenburg und Sachsen Anhalt handelt es sich um besetzte Lachsestände, die in ihren Laichgewässern geschützt sind!
Von der Meerforelle darf lediglich ein Fisch pro Saison ab 60 cm entnommen werden. Diese Entnahme ist allerdings auf ein Flußsystem beschränkt.
Ich selbst hatte vor 2 Jahren das große Glück eine Meerforelle in einem dieser Bäche zu fangen.
Auf die Idee, einen dieser Rückkehrer zu entnehmen, würde ich gar nicht kommen!

TL, Frank
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orkdaling

Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,
also nicht nur in DK oder Schweden werden im Ostseeraum Lachse entnommen, Balten, Polen, Finnen duerfen das auch. Sowohl im Fluss wie im Meer.
Warum auch nicht wenn es die Bestænde her geben, wenn was dafuer getan wird. (Besatz, Renaturierung, Kalkung uvm)

Das Problem ist und bleibt die Ueberfischung, die Schædigung der Bestænde durch Umweltgifte und Fischkrankheiten.
Ein generelles Fangverbot ændert nichts an den Ursachen!

Ueberfischung wird ja in den Fluessen durch konkrete Quoten verhindert, das kann eine Jahresquote von 4 sein oder auch 10 oder auch 1 Fisch /Tag und das ist nun mal von Fluss zu Fluss unterschiedlich. (abhænging vom Befischungsdruck, Laichbestand usw.)
Ob das nun ueber Bænder oder Kontrollen gehændelt wird ist dabei vøllig wurst.

Im Ostseeraum ist es dabei nicht anders als an Nordsee oder Atlantik, es gibt Fluesse mit gesunden und geschædigten Bestænden.
Mørrum , einer der bekanntesten schwedischgen Lachsfluesse hat ja bekanntlich einen anderen Bestand als die Oder zwischen D und PL.
Ebenso gibt es finnische Bestænde die befischt werden duerfen.
In DK muenden 8 Fluesse auf der Nordseeseite aber nur 1 Lachsfluss (Gudenå, muendet bei Randers in die westl. Ostsee)
Dort gibt es ebenfalls fuer jeden Fluss entsprechende Quoten, Entnahmefenster, Schonmassnahmen (zB Mefo)
Beispiel Skjern Å https://skjernaasam.dk/fiskeriet/angelr ... f-deutsch/

All diese Massnahmen fuehren natuerlich dazu das sich die Bestænde in der Ostsee, in der Nordsee nicht verschlechtern, sondern dazu ,dass auch die Fischer im Meer davon profitieren. Nur da gibt es halt wieder Unterschiede. Der Schwede darf nur Fische ohne Fettflosse entnehmen, also eingesetzte, der Fischer vor Ruegen 3 pro Tag !

Warum rede ich von Gleichmacherei? Eine Massnahme die die Fanggebiete 22 bis 31 betrifft, also westliche Ostsee ueber østliche bis ins Baltikum und Bottnischen Meerbusen ist nicht gerede der Weisheit letzter Schluss , zu verschieden sind die Bestænde in den Fluessen, den Seegebieten und auch der Befischungsdruck im Meer.
Das dumme ist wieder, wer hat konkrete Zahlen ? Wer meldet was, wer kontrolliert usw.

Daher wieder ein Beispiel um das mal zu verdeutlichen, nicht weils da besser ist, nee weil ich die Zahlen kenne.
Alle Lachse die aus ihren Fressgebieten (Nordatlantik-Barentsee) in den Trondheimfjord wollen muessen ja nun mal durch die Fjordmuendung.
Wurst egal in welchen Fluss sie aufsteigen, wurst egal ob es sich dabei um einen gesunden oder gefæhrteten Bestand handelt.
Wuerde dort geschleppt dann wuerden alle Fische im Netz oder an Bord der Trollingboote landen.
Genau darum gibt es Gebeite vor den jeweiligen Muendungen wo es erlaubt oder halt untersagt ist.
So wie es auch unterschiedliche Quoten fuer jeden einzelnen Bestand /Fluss gibt (entsprechend der jæhrlichen Untersuchungen, Laichbestandsziele)
Ich hab zB hier vor Ort / Orklamuendung bis hin zur Gaula auf ca 25km 5 Fluesse. Orkla hat 4, Gaula hat 4 Saisonquote und C&R erlaubt die anderen haben 10 (C&R verboten) bzw 1 Fisch/Tag/Fischer. Aber, alle Fische muessen durch die selbe Fjordmuendung, haben jedoch eine ganz andere Bestandssituation in ihrem jeweiligen Laichfluss.

Die Lachsstæmme der Ostsee haben ebenfalls ihr Fressgebiete, teils vermischt, teils eigene - das ist im Gegensatz zur (ungeregelten)Entnahme alles untersucht !
Auch ist die Situation in den Fluessen total unterschiedlich. Siehe Beispiele Gudenå (DK) Mørrum (S) Oder (D)
Was nuetzt eine Tagesquote von 1 Fisch in den Belten oder vor Bornholm, diese Stæmme kommen niemals in finnische Seegebiete.
Was nuetzt 1 Fisch/Tag vor dem schwedisch/finnischen Grenzfluss Toreælven der in die Ostsee muendet wenn aber im Fluss selbst eine andere Saisonquote gilt?

Entnahmequoten, Schonmassnahmen, selbst Mindestgrøssen/Fenster muessen immer auf das Seegebiet bzw den Fluss ja sogar auf den Stamm abgestimmt sein.
Je nach Flussysthem gibt es unterschiedliche Lachsstæmme was sich sowohl in Længe/Kørperbau widerspiegelt, uebrigens auch bei den Mefos.
Auch das ist hinreichend erforscht, kann man bei der DTU, bei NINA , Uni Stockholm, Uni Aberdeen ...nachlesen und das sollten auch mal die Kommissionsmitglieder tun.

Gruss Hendrik
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DerRhöner
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von DerRhöner »

Hallo Matthias

Danke für die Präzisierung, das freut mich für Euch und das finde ich die optimale Lösung. Nicht nur weil damit der tierschutzrechtliche Zweck bei vorsätzlicher Lachsfischerei erfüllt ist, sondern weil es eine (symbolische) Belohnung der Mühen der Fischer ist. Und ich wette, der jährliche Lachs - so er denn überhaupt gefangen wird - ist bei so manchem das Weihnachtsessen oder kommt zu einem anderen besondern Anlass auf den Tisch. Prima Sache! (unterstellt, dass der Aufstieg das hergibt)

Und warum sollte für die Kollegen im Meer nicht das gleiche Limit gelten! Ich fände das in der Grundhaltung nur recht und billig. Es mag Spielräume geben, wenn man die Fressgebiete bestimmter Populationen gut eingrenzen und das Verhalten der Meeresfischer effektiv kontrollieren kann (im Hafen?) Aber mal so als Leitplanke die Grundhaltung einnehmen, dass Entnahme limitiert sein sollte, sofern es um Fische geht, deren Population unter Druck steht. Ist doch Ironie, dass im Meer nun Quoten für Dorsch gelten, aber offenbar nicht für Lachs!

Gruss

Christian
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gespliesste
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von gespliesste »

Hallo Christian,

es gab auch schon immer Quoten für den Lachs im Meer, beim Angeln in Deutschland. Wobei das mit 3 Fischen pro Boot und Angler recht hoch war. Wobei das kaum jemand an einem Tag erreicht hat. Der Schnit lag soweit ich weiss bei 1,3 Lachsen pro Tag. Die Saison geht aber auch nur vom Dezember bis Ende April und dazu kann man viel Tage wegen zuviel Wind nicht raus.

In der Ostsee werden beim Trolling pro Jahr laut den Berichten wohl 20.000 Lachse gefangen (ist sicher nicht so, dass da pro Tag zentnerweise Fische gefangen werden), in den Zuflüssen zur Ostsee wohl 30.000. Der Gesamtbestand in der Ostsee wird auf ca. 1,5 Millionen Fische geschätzt.

Das Problem ist, dass sich die Fische im Meere vermischen und man damit nicht wissen kann, ob sie evtl. aus einem Fluss kommen in denen die Bestände gefährdet sind. Im Meer fressen die Lachse, im Fluss nicht, dazu sind sie gerade auf der Laichwanderung, also vielleicht kann man das auch in einem Fliegenfischorum alles nicht so schwarz und weiß sehen. Uferfischerei und Fliegenfischen auf Lachse im Meer gibt es nicht, das ist ausschliesslich Trolling.

Mehr dazu unter: https://dafv.de/projekte/europaarbeit/i ... -fuer-2022

LG,

Olafd
<< streamstalkin´ 24/7 >>
"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
orkdaling

Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Olaf, diese Zahlen decken sich mit Aussagen von Thuenen Institut.
Die schreiben was von 5.000 Lachse/Jahr vor Ruegen und 20.000 Ostseeraum

Zur Flussfischerei, egal ob DK oder Schweden , fuer alle Fluesse gibt es eine Fangstatistik und wer dagegen verstøsst zahlt eine saftige Strafe!
Beispiel Mørrum /Schweden https://www.sveaskog.se/de/morrum/
Wie die Herren auf geschætze 30.000 kommen ist mir ein Rætsel, man kann ja alle Fænge der 37 Ostseelachsfluesse zusammen rechnen.

Dagegen gibt es keine verlæsslichen Zahlen von der Trollingfischerei, einer Vielzahl von Anbietern und privaten Ausfahrten.
Auch ist es nicht so (wie in deinem Beispiel) das nur im Winter gefischt wird. In S - Suedkueste wird zB mai/juni und sept/okt auf laks sowie ganzjaæhrig auf Hecht getrollt.
Zum Bornholmtrolling - jedes Jahr zu Ostern (Mærz/April) waren ( 2019 vor Corona) 420 Boote gemeldet !
Es gibt Landesmeisterschaften in diesen lændern - mit Fanguebersichten !
Nun kønnte ja mal jemand auf die Idee kommen die Zahlen von den Landes- und internationalen Meisterschaften sowie der Charterboote zusammen zu rechnen.
Da fehlen zwar immer noch die Fische der Privatausfahrten und der Fische die schwarz in Kneipen landen, aber es gibt zumindest eine grobe Zahl.
Das Netz ist voll mit sowas https://www.visitaland.com/de/aktivitat ... strolling/

Die Flussfischerei ist "sozusagen" ueberwacht. Dort wird was fuer die Bestænde getan. Auch gibt es Bemuehungen (zumindest bei den Schweden) die Schwarzfischerei und den unerlaubten Handel mit Ostseelachs zu unterbinden, aber eben nichts dergleichen beim privatem Trolling.

Was mich allerdings auch verwirrt, der einzige Lachsfluss DK`s der in die Ostsee muendet "Gudenå" hat folgende Regeln - Auszug:
Angelsaison, Mindestgrößen und Regeln
Gudenå, Mitglieder: 16. Januar - 15. November
Gudenå, Tageskarte: 1. April - 31. Oktober
Tange See : Das ganze Jahr
Fanggrenze von zwei Salmoniden pro Tag.
Aus Gudenå dürfen nur Hechte zwischen 60 und 80 cm entnommen werden.
Die gesetzlichen Schutzfristen für die einzelnen Fischarten müssen selbstverständlich eingehalten werden.

In den Schwedischen Ostseefluessen beginnt die Saison spæter und ist kuerzer. DK hat auf der Westseite ebenfalls 15.4.-15.10.
In der See rund um Bornholm gibt es keine Regel, nur ein Mindestabstand von 1 SM
Finnland, Schweden wird fleissig im Mai/Juni geschleppt bzw gilt das als beste Zeit.

Es herrscht also ein Wirrwarr von Regeln, die einerseits auf Grund der ørtlichen Bedingungen/Klima entstanden sind, des unterschiedlichen Aufstiegs der verschiedenen Stæmme aber auch Wanderverhalten zu den verschiedenen Fressgebiete im jeweiligem Teil der Ostsee.
Darum kann es auch keine Gleichmacherei bei Entnahme/Saison geben.
Generell muss man wohl ueberall auf Grund der Gefæhrdung einzelner Bestænde die Fischerei in der Ostsee einschrænken , so wie es die Flussfischer seit vielen Jahren tun.
Das berechtigt aber die EU nicht ganze Wirtschaftszweige ,Tourismus,Steuerausfælle, Arbeitplætze in den Ostseelændern zu gefæhrden !
Die die jahrelang die Bestænde geopfert haben bis nichts mehr zu holen war, nun mehr Quoten von GB und N verlangen, die wollen nun ihre (Lachs, Dorsch, Herings) Bestænde schuetzen. Wie scheinheilig ist das denn? Da kann es auch nicht verwundern wenn hier"Neuverhandlungen" zum EU Vertrag gefordert werden und der Fischereiminister die EU warnt das er Schiffe durch die Kuestenwache aufbringen læsst die sich nicht an Fanggebiete und zugeteilte Quoten halten.

Na das wird ja noch spannend,
Gruss Hendrik
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DerRhöner
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von DerRhöner »

Danke Olaf

Ich kann gut akzeptieren, dass mir die Detailkenntnis fehlt und danke für die Aufklärung. Okay, vielleicht ist das in der Relation nicht so schlimm wie es auf mich wirkt.

Da wir aber ja beide aus dem PR-Geschäft sind: Genau darum geht es mir aber zu einem grossen Teil, die Wirkung. Wie wirkt es auf die Leute, die sich an Land um die Population bemühen, wenn sie die Youtube-Filme vom Trolling sehen? Wenn sie wissen, dass mancher an einem Tag im Meer fängt, was sie im Fluss vielleicht im Jahr nicht fangen? Und dass die Limite da deutlich lockerer sind als an an Land.

Natürlich kann man jetzt sagen: "Geh halt selbst im Meer fischen, zahl' halt die 600€ Charter. Hält Dich ja niemand ab". Das ist schon richtig, aber darum geht es mit nicht. Es geht mir um die Wertschätzung und den Respekt für die Arbeit derjenigen, die sich an Land bemühen, während die Trolling-Fischer im Meer meiner bescheidenen Kenntnis nach wenig Beitrag leisten. Oder fehlt mir da auch die Kenntnis?

Und genau diese Wirkung würde ein engeres Limit mit Kiemenband und eine Wanderfischlizenz (und vielleicht gibt es da noch viel intelligentere Mechanismen) eine andere Wirkung entgegen setzen. Finde ich zumindest.

Herzliche Grüße

Christian
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Frank Carstensen
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin. Ich hätte nichts gegen strenge und strikte Regulierungen für das Meer, für alle am Fischfang beteiligten Partein. Je härter, stringenter und konsequenter, desto besser (finde ich). Aber ist das politisch umsetzbar? Vor mehr als dreißig Jahren haben sich die Mitglieder der Staatengemeinschaft per Vertrag exklusive Meereszonen zugestanden. Alle darin vorkommenden Ressourcen wie etwa Fische oder Vorkommen von Öl, Gas und Metallen können sie in diesen Zonen nach eigenen Quoten aus dem Meer holen. Bis heute fällt es nicht leicht, die Folgen dieses Internationalen Seerechtsübereinkommens zu ermessen. Denn durch diesen Vertrag wurden die globalen Besitzverhältnisse gründlich auf den Kopf gestellt. Kritiker sprechen von der "zweiten großen Kolonisationswelle" unseres Planeten. Die Rückabwicklung dieses Seerechtsübereinkommens wird also sehr schwierig, auch für die EU, auch für ein so kleines Gebiet wie die westliche Ostsee. Ein Beispiel dafür sehen wir in dem aktuellen Streit um die Fischereirechte/Lizenzen/Quoten zwischen Frankreich und Großbritannien. Die französiche Meeresministerin Annick Girardin dazu: "Ich zähle darauf, dass die anderen europäischen Länder das gleiche Recht fordern wie Frankreich, denn was Frankreich heute erlebt, werden auch andere erleben". Der Ton ist also rau, die Stimmung schlecht. Das wird IMHO ein heftiger Streit.
Gruß Frank
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Re: Wird das Lachsangeln in der Ostsee verboten?

Beitrag von matthias z. »

DerRhöner hat geschrieben:Hallo Matthias

Danke für die Präzisierung, das freut mich für Euch und das finde ich die optimale Lösung. Nicht nur weil damit der tierschutzrechtliche Zweck bei vorsätzlicher Lachsfischerei erfüllt ist, sondern weil es eine (symbolische) Belohnung der Mühen der Fischer ist. Und ich wette, der jährliche Lachs - so er denn überhaupt gefangen wird - ist bei so manchem das Weihnachtsessen oder kommt zu einem anderen besondern Anlass auf den Tisch. Prima Sache! (unterstellt, dass der Aufstieg das hergibt)

Und warum sollte für die Kollegen im Meer nicht das gleiche Limit gelten! Ich fände das in der Grundhaltung nur recht und billig. Es mag Spielräume geben, wenn man die Fressgebiete bestimmter Populationen gut eingrenzen und das Verhalten der Meeresfischer effektiv kontrollieren kann (im Hafen?) Aber mal so als Leitplanke die Grundhaltung einnehmen, dass Entnahme limitiert sein sollte, sofern es um Fische geht, deren Population unter Druck steht. Ist doch Ironie, dass im Meer nun Quoten für Dorsch gelten, aber offenbar nicht für Lachs!

Gruss

Christian
Hallo Christian,

das sehe ich auch so.

In den Bächen/Flüssen, die ich kenne und befische ist natürliches Laichen nur eingeschränkt möglich, da die Flussbetten auf großen Strecken versandet sind. Es muss also durch den Fang von Laichfischen und Aufzucht nachgeholfen werden. Trotz Entnahme werden beim E-Fischen meines Wissens genug Fische für die Nachzucht gefangen.

Klarstellen möchte ich auch, dass die mir besser bekannten Flüsse in die Elbe und damit letztendlich in die Nordsee münden. Die Populationen ziehen, meines Wissens nach Grönland zum Fressen (es sind also keine Ostseelachse).

Viele Grüße

Matthias
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