Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

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Harald aus LEV
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Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
nach ein paar Wochen ohne Internetverbindung, bin ich überrascht, wie heftig hier über verschiedene Dinge diskutiert wird.
Jetzt habe ich auch mal ein Thema, was im Bekanntenkreis diskutiert wird.
Es geht um das Fischen mit der Fliege, ohne eigenschwere Schnur (Fliegenschnur), wie bei Tenkara, Polish/Czechnymphing und Euronymphing.
Die Einen sind begeistert und argumentieren, dass Bereiche erfolgreich befischt werden können, die mit üblichen Methoden nicht oder nur schwer erreicht werden können.
die anderen sagen, dass zum Fliegenfischen die Schnur wichtig und nicht nur entscheidend ist, dass eine Fliege als Köder dient. Sonst könnte auch Sbirolinofischen mit einer Fliege als Köder als Fliegenfischen bezeichnet werden.

Wie seht Ihr das?

Gruß
Harald

PS: Da ich in den nächsten Wochen nur sporadischen Internetempfang haben werde, kann ich nicht immer auf dem Laufenden sein, werde aber diese Diskussion, ebenso wie die anderen nach Möglichkeit verfolgen.
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
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Hawk
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Hawk »

Gibt schon diverse Themen die Diskussion hatten wir schon einige Male.

Ich bitte aber etwas zu unterscheiden: Während beim Czech Nymphing das "Wurfgewicht" eher in den Fliegen steckt wirft man bei Tenkara tatsächlich mit dem Gewicht der Schnur.
Kann gerne vorführen mit meiner 3,90m Tenkara Rute eine Tockenfliege auf 10m Entfernung gegen (leichten) Wind zu werfen.
Gruß
Sven
superfredi
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von superfredi »

Ist denn bei Dir ein mind. 5m Vorfach drann ? 10m ist schon recht viel... :?:

Wer mit einer Fliege einen Fisch fängt ist doch eigentlich ein Fliegenfischer oder ? :)
Ich habe ja auch eine "SALMONIDEN KARTE" und nicht eine "Fliegenfischer Karte" für die entsprechenden Gewässer.
...meine Meinung....
Fred
:smt039
Royal Coachman
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Harald!

Schön wieder was von Dir zu lesen.

Es wurde in den letzten 30 Jahren immer wieder versucht neue "Methoden" zu erfinden, ob es Czech-Nymphing war, das wir schon in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts als Tiroler Hölzl praktiziert hatten, ob es French Nymphing (Spirolinofischen), ob es Tenkarafischen (Fischen mit der Kopfrute) war, sie wurden immer von anderen Methoden ins Fliegenfischen eingebaut. Sie stoßen jedoch immer an ihre Grenzen, sei es durch die Gewässergegebenheiten oder sonstige Nachteile, wie beschränkte Drillmöglichkeiten usw.

Dadurch sind sie temporäre Erscheinungen, man sollte ihnen nicht die Aufmerksamkeit schenken, die der Kommerz uns als "unbedingt nötig" vorgaukelt.

Sie gehören mittlerweile als Kuriositäten, wie auch einige Wurfstile, einfach dazu.

Das Bedürfnis sich von anderen ab zu heben bringt immer wieder interessante und öfters auch lustige Methoden der Fliegenfischerei hervor.

tight lines
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Hawk
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Hawk »

superfredi hat geschrieben:Ist denn bei Dir ein mind. 5m Vorfach drann ? 10m ist schon recht viel... :?:
Also ich fische an der Tenkara in Ausnahmefällen bis zu 2x Rutenlänge (also fast 8m) lange Hauptschnüre und daran dann idr. noch 1-1,5m Tippet.
An kleinen Gewässern fische ich wegen dem deutlich einfacherem handling aber normalerweise Rutenlänge + Tippet.

Hauptschnur ist bei mir eigentlich immer aus FC und ich knote mir je nach Anforderungen aus unterschiedlichen Stärken entweder WF oder verjüngte Schnüre. Also z.B. 2m 0,25mm - 1m 0,45mm - 0,5m 0,30mm - 0,5m 0,20mm damit lässt sich auch bei leichtem Wind noch gut werfen und bei Nassfliegen dienen die Knoten als Sichthilfe und Bissanzeiger.

Ich habe auch noch geflochtene Schnüre oder Schnüre aus anderen Materialien die haben aber idr. das Problem das sie sich zwar super werfen lassen aber auch eine höhere Scheuchwirkung haben und sich im Wasser nicht so gut kontrollieren lassen.
Gruß
Sven
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Maggov »

Hallo Harald,

Solche Abgrenzungen sind für mich nur dann nötig wenn man mit Bestimmungen konfrontiert ist oder sich von anderen abheben will.

Bei den Bestimmungen sehe ich es ähnlich wie Du dass eigentlich die Flugschnur als Wurfgewicht das Merkmal sein sollte. Bei den Strecken wo die Bestimmungen "Nur Fliege" lauten sind sonst auch Spirolino und Spinnfischer mit eigenschweren Koppenstreamern unterwegs und sicherlich nicht nur an mir bekannten Strecken ein Stein des Anstossens kräftiger Diskussionen. Genauso würde dann ein Polish/Czech Nymphing Kollege Probleme bekommen wenn die Flugschnur nicht vorhanden ist oder immer als "Backing" auf der Rolle bleibt.

Ich denke dass alle Methoden Ihren Sinn und Unsinn haben und deshalb eher die Bestimmungen anders formuliert werden sollten (Z.B. Fischen nur mit Einzelhaken ohne Widerhaken, das Unterlassen gewisser Ködergrößen, das Unterlassen von Eigenbeschwerung des Köders oder vielleicht auch das auschließliche Angeln mit Fliegenrute und Flugschnur anstelle von "nur Fliegenfischen") und nicht der Versuch eine Pauschaldefinition für "Fliegenfischen" zu finden in der Hoffnug dass man das dann am Gewässer kontrollieren und erklären kann.

Wenn die Fragestellung darauf abzielt sich von anderen abzugrenzen dann will ich das gar nicht definieren wollen sondern wünschte mir wir würden auf eher auf andere Aspekte wie Nachhaltigkeit, Fairness dem Fisch ggü. oder ähnlichen Aspekten abzielen als auf bestimmte Angelmethoden. Mir ist jedenfalls der eine oder andere Spinnfischer aus meinem Bekanntenkreis an einer Fliegenstrecke lieber als so mancher Fliegenfischer der meint "besser" zu sein oder meint "ich hab' bezahlt also darf ich auch...".

Was auf alle Fälle nach wie vor gilt ist dass "echtes Fliegenfischen" deutlich teurer ist als Spinnfischen. Fängt bei Ruten und Rollen an und hört bei den TKs für Fliegenstrecken auf... vielleicht ist das ja ein gutes Abgrenzungsmerkmal ;)

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
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drehteufel
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von drehteufel »

Hallo,

ich oute mich mal als einer, der gern und regelmäßig das sogenannte Euro- oder Tightline-Nymphing betreibt. Kommt immer dann zum Einsatz, wenn trocken nichts geht oder ich einfach Lust darauf habe, bevorzugt in schnellem Wasser.
Was das allerdings mit dem Tiroler Hölzl (Blei im Schlauch) oder Sbirofischen (Wasserkugel) zu tun haben soll, dafür reicht meine Fantasie nicht aus.
Ich nutze eine einzelne, widerhakenlose, beschwerte Nymphe, meist Größe 14 oder auch kleiner, mit einem Tungstenkopf von ca. 3mm...je nach Tiefe, Strömung etc. Die wird mit einer langen Rute so geführt, dass man möglichst direkten Kontakt hat. Ohne schwimmenden Bissanzeiger, der die Nymphe in einer bestimmten Tiefe hält. Man kontrolliert die Nymphe per Gefühl. Das ist im Grunde alles.
Vorteile bringt es, weil die Drift der Nymphe sehr gut nachvollziehbar ist, da man nur die Vorfachspitze im Wasser hat. Nachteile bringt es m.M.n. dann, wenn die Fische sehr stark an der Oberfläche aktiv sind. Meist fängt man jedoch wesentlich mehr, als z.B. der Trockenfliegenpurist. Das ist, so denke ich, auch der Grund, warum Einige diese Fischerei verteufeln...simpler Fangneid.
Ich hatte mal ein interessantes Gespräch mit R. Moser, der das Euronymphing vermutlich verteufelt. Er meinte, diese Art der Fischerei sei Schuld daran, dass man in der Goiserer Traun keine Äsche mehr mit der Trockenfliege fängt. Mir erschließt sich der Zusammenhang zwar nicht, aber sei es drum. Er war auch ganz stolz darauf, dass man in der Ager diese Methode verboten hat. Hab' mich fast wie ein Angeklagter gefühlt. :shock: Für mich Grund genug, nie an die Ager zu fahren.
Ich fische am liebsten mit der Trockenfliege, das sei ganz klar gesagt. Aber es gibt nunmal viele Tage, an denen kaum Fische steigen. Und wenn ich nicht nur Wurftraining machen möchte, bin ich opportunistisch genug, dann die Nymphenrute auszupacken.
Es macht mir auch einfach keinen Spaß, beschwerte Nymphen herkömmlich zu werfen und die Streamerfischerei ist ebenso nicht mein Ding.

Für mich ist Euro-Nymphing Fliegenfischen, da ich eine Fliegenrute, eine Fliegenrolle, eine Fliegenschnur nutze und sogar die Nymphe werfe, auf etwa 10m, wenn es sein muss.

Gruß,
Marco
FlyandHunt
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von FlyandHunt »

drehteufel hat geschrieben:...
Was das allerdings mit dem Tiroler Hölzl (Blei im Schlauch) oder Sbirofischen (Wasserkugel) zu tun haben soll, dafür reicht meine Fantasie nicht aus...
Vielen Dank, das sehe ich genauso. Brauche kein zusätzliches Blei, oder ähnliches.
Ebenso gibt es keine Spinnrute/Teleskoprute etc. die 3m+ ist und ich 4 Stunden in der Hand halten kann, ohne das mir der Arm abfällt. Geschweige denn ich irgendeinen Biss spüren würde.
Weiter habe ich immer noch die Möglichkeit mit gleichem Setup, die Nymphe 15-17m in einen Pool zu werfen und "klassisch" Fliegenfischen.

drehteufel hat geschrieben:Er meinte, diese Art der Fischerei sei Schuld daran, dass man in der Goiserer Traun keine Äsche mehr mit der Trockenfliege fängt.
Stimmt die künstlichen Fliegen sind dran Schuld, dass die Äschen aufhören zu steigen =D> =D> =D> =D> :roll: :roll: :roll:

Sehe das ähnlich wie du, würde man sich an die Gegebenheiten nicht anpassen, fängt man halt weniger.
Das fängt an bei: ich fische nur ein Vorfach in Rutenlänge, mehr nicht. -> Dazu kann ich nur sagen, dass ich an der Krimmler Ache mit 20ft Vorfach geangelt habe und so meine Chancen auf einen sauberen Drift signifikant erhöht habe. Klar ist es schwieriger und anstrengender, aber das ist doch der Reiz, der es aus macht, den Fisch zu fangen der scheinbar unerreichbar ist.

Wenn ich abends heimgehe, nichts gefangen habe, will ich sagen - ok du hast heute alles probiert, aber sollte halt nicht sein!
(und nicht: Nichts gefangen, dafür war ich aber ganz konform Fliegenfischen)

Grüße
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
Fliifi-Sepp
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich denke, dass alle Fischerei-Methoden ihren Sinn haben. Auch wenn ich sie selber nicht praktiziere.

1. Es sollte also jeder für sich entscheiden, was er als Fliegenfischen definiert!
2. Die Gewässer-Bewirtschafter machen (wenn sie das für sinnvoll halten) entsprechend genau definierte Einschränkungen. Auch das sollte so sein.

Zu 1.:
Fliegenfischen definiere ich so, daß die Schnur als Wurfgewicht dient, was entsprechende Wurfstile erfordert. Zudem verwende ich nur eigenschwere Fliegen ohne zusätzliche Beschwerung am Vorfach. Brot-, Ei- und Wurmfliegen verwende ich nicht.
Liegt daran, daß mir das Werfen der Fliegenleine Spaß macht. Unterschiedliche Weiten, das Anwerfen von vermuteten Standplätzen und ausgemachter Fische sind für mich Freude genug, wenn mir das gut gelingt. Selbst wenn ich mal keinen Fisch fangen sollte, sind das dann für mich entspannte Stunden am Wasser.

Zu 2.:
Wenn ein Gewässer-Bewirtschafter der Meinung ist, daß er die Fischerei in seinem Gewässer so regeln will, wie ich das sehe, soll er das in klaren Bestimmungen definieren.
Z. B. so:
Einzige erlaubte Fangmethode ist das Fliegenfischen.
Es ist nur eine Fliegenfischer-Ausrüstung zulässig, bei der die Fliegenschnur als Wurfgewicht dient ("klassisches" Fliegenfischen). Es ist nur eine Fliege, nicht größer Hakengröße 8, Einzelhagen ohne Widerhaken und keine zusätzliche Beschwerung am Vorfach erlaubt.


Noch mal möchte ich erwähnen, daß alle Fischerei-Methoden aus meiner Sicht die gleiche Berechtigung haben. Allerdings abgestimmt auf die jeweilig vorkommenden Fischarten. In einem reinen oder überwiegenden Gewässer mit Salmonidenbestand sollte aber nur das Fliegenfischen erlaubt sein, da es dort sicher die für den Fischbestand schonendste Methode ist. Inbesondere für untermaßige Fische!

LG Sepp
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MahiMahi
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von MahiMahi »

Fliegenfischen ist für mich,
eindeutig mit einer Fliegenrute und dazu passender Schnur und einem Kunstköder der ein Insekt imitiert.
Eine Anbißstelle kein Widerhaken. Die Methoden wie die verschiedenen Nymphingarten halte ich für Modeerscheinungen
die es früher zu Sawyers Zeiten am Avon auch schon in anderen Bezeichnungen gab.
Für mich wurde wichtig: Auch wenn ich schon etwas längere Zeit mit der Fliege unterwegs bin. Trockenfischen auch wenn andere mit z. B.
Nymphen mehr fangen egal ich fische sehr gerne stromauf und trocken auch in der kalten Jahreszeit.
War neulich einen Tag am Wasser unterwegs ausschließlich mit Trockenfliege: Fazit am Abend. Eine Regenbogen gelandet und eine Äsche verloren!
Aber das war mein Tag mit allem drum und dran und er war gerettet. Auch ohne Fang wäre der Tag Top gewesen. Es kommt auch immer darauf an, mit wem bist unterwegs wann und wo.
Die anderen Arten mit Fliege zu fischen Naß und Nymphe gelten meiner Meinung genauso und sind als Fliegenfischen zu bezeichnen.
Spirolino oder Wasserkugel hat meiner Meinung aber mit Fliegenfischen nichts aber auch gar nichts zu tun.

Grüße
Harry
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Michl »

Hallo,
Tenkara und die Nymphing Methoden sind Fischen mit der Fliege.
Fliegenfischen geht nur mit Fliegenschnur und werfen.
So sehe ich das.

Wobei der Ursprung des Fliegenfischens sicher aus Richtung Tenkara kommt, eine Fliege am Haselnusstock, kommt ja hin.
Später hat man dann die Leine halt verändert, aber werfen kann man damit trotzdem nicht, nur schleudern.
Und beim wie-auch-immer-Nymphing nimmt man eine Fliegenrute zum "Tenkara- oder Tunkfschen", dabei ist die Schnur die benutzt wird dann wie die Schnüre früher auch waren.
Ich habe beides ausprobiert, das Tenkarafischen liegt mir dabei eher, aber nicht so das ich es als vollwertige Methode für mich ansehe.
Beim Nymphing komm ich nicht so recht klar, wahrscheinlich weil ich unterschwellig eher ablehnend eingestellt bin.

Beide Methoden gehören wohl dazu, wenn eine Fliege der Köder sein muss und sind auch sehr erfolgreich zu betreiben, so man es beherrscht.
Fliegenfischen ist es trotzdem nicht. :mrgreen:

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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Hawk
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Hawk »

Michl hat geschrieben:Hallo,
Tenkara und die Nymphing Methoden sind Fischen mit der Fliege.
Fliegenfischen geht nur mit Fliegenschnur und werfen.
So sehe ich das.
Wie ich oben schon erläuterte auch bei Tenkara nutze ich die Schnur als Wurfgewicht auch wenn diese Schnur eine andere ist als unsere typische Fliegenschnur.
Es gibt auch leute die dünne runningline als Schnur beim tenkara nutzen ist das dann nach deiner Definition eher Fliegenfischen weil ja eine "normale" Schnur verwendet wird?
Gruß
Sven
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Harald aus LEV
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,

das ist ja schon eine rege Beteiligung hier.

Im Grunde sehe ich es so wie Michl:
Michl hat geschrieben:Hallo,
Tenkara und die Nymphing Methoden sind Fischen mit der Fliege.
Fliegenfischen geht nur mit Fliegenschnur und werfen.
So sehe ich das.
Gruß Michl
Für mich gehören zum Fliegenfischen: Fliegenrute, Fliegenrolle, Fliegenschur, Vorfach und Fliege (das kann Trockenfliege, Nymphe oder Streamer sein, je nach Gewässer und Fischart).
Für mich gehört zum Fliegenfischen der Reiz, die Fliege durch die Schnur an die gewünschte Stelle zu befördern.

Ich befische mehrere Gewässerstrecken in unterschiedlichen Flüssen.
Auf dem Erlaubnisschein einer Strecke findet sich die Formulierung: "Nur Flugangeln mit 1 Fliege".
Diese Formulierung schließt für mich Tenkara aus, die "modernen" Nymphmethoden eher nicht. Wobei ich an diesem Flüsschen, die "mod." Nymphmethoden expliziert verbieten würde, das "normale" Nymphenfischen jedoch nicht.
Rein theoretisch dürfte ich bei dieser Formulierung 1 Fliege mit Drillingshaken einsetzen und so die Jungfische dezimieren. Das macht zum Glück keiner. Da findet eine kollektive Selbstbeschränkung statt.

Es mag Gewässer geben, an denen die "mod." Nymphmethoden Sinn ergeben.
Jedoch darf man m.M.n. nicht vergessen, dass diese Methoden von Wettkampfanglern erdacht und eingesetzt wurden, um am Ende des Tages die größte Fangmenge vorzeigen und den Titel einheimsen zu können. Das ist jedoch nicht die Absicht, mit der ich ans Wasser gehe. Für mich ist der Tag dann gut gelaufen, wenn ich konzentriert gefischt habe, die Fliege mittels Wurftechnik an die gewünschten Stellen platzieren konnte und die Zeit am/im Wasser genossen habe. Gibt`s dann noch Fisch dazu, ist das eine zusätzliche Belohnung, aber keine Voraussetzung dafür, dass der Tag gut war.

Und mal ehrlich. Wer von uns ist darauf angewiesen, seine Familie mit den gefangenen Fischen zu ernähren? Ich glaube, da wären die meisten hier bereits verhungert.

Gruß
Harald
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Heinz
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Heinz »

Nur mit Fliegenrute, Fliegenschnur, und lediglich upstream dry fly und selbstverständlich ohne Waten oder ins Wasser stellen, nur vom Ufer aus. Das ist Fliegenfischen pur, sonst nichts.

/Ironie off oder doch nicht und mit einem Körnchen Wahrheit ??? Irgendwie fällt mir da ein Songtitel ein, der so oder so ähnlich heisst wie "what you believe is true"
Dominus meus Deus est !
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Hawk
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Re: Was ist noch Fliegenfischen und was nicht mehr.

Beitrag von Hawk »

Ich finde ja der Einsatz von Fliegenrollen und modernen über 30m langen Fliegenschnüren ist unwaidmännisch.
Durch die damit deutlich erhöhte Reichweite gegenüber fixed line Methoden wie Tenkara nimmt man den Forellen ihre dringend benötigten sicheren Unterstände und setzt sie permanenten Stress aus.

Ziel sollte doch sein sich an den Fisch anzupirschen und die Fliege auf kurze Distanz kontrolliert anzubieten und nicht die Fliege übers halbe Gewässer zu schleudern und durch die extrem Schwere Fliegenschnur (bei klasse 5 fast 15gr das ist mehr als ein durchschnittlicher Spirulino!) werden außerdem noch viele Fische durch überwerfen aufgeschreckt.
Nicht zu vergessen die akustische Belästigung durch sogenannte Klicker Rollen jedesmal ein schrilles aufkreischen beim Schnur abziehen und klickern beim Einholen, vom Drill noch garnicht zu sprechen. Bei tenkara dagegen herrliche Stille.

Und dann auch noch so veraltete Methoden wie Trockenfliegenfischerei, das haben wir in der Form vor 100 Jahren schon mit eingesammelten Grashüpfern gemacht, ist also eine uralte technik und nur modern verpackt.

:roll: :roll: :roll:
Gruß
Sven
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