Optimale Schonzeit für Salmoniden

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trutta1
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Optimale Schonzeit für Salmoniden

Beitrag von trutta1 »

Liebe Fliegenfischer,

da nun in den meisten Forellenbächen die Schonzeit Einzug gehalten hat, möchte ich eine Diskussion über den optimalen Zeitpunkt des Beginns und das Ende der Schonzeit anstoßen.
Da regional bedingt ein hochalpiner Gebirgsbach nicht mit einem Tieflandforellenbach in SH oder MV verglichen werden kann, ist natürlich klar!
Aber es gibt auch in einigen Bundesländern Forellenbäche im Flachland und im Mittelgebirge, wo für beide Bachtypen gleiche Schonzeiten gelten. Obwohl völlig unterschiedliche Voraussetzungen in diesen Gewässern vorherrschen, werden Schonzeiten lediglich auf die jeweilige Fischart begrenzt.
Gleichzeitig wird zB. an 2 Tieflandforellenbäche nur 20 km voneinander entfernt, die Schonzeit (S-A 15.09./ Brandenburg 15.10.) mit 4 Wochen Unterschied eingeläutet.
Da diese Schonzeiten von den Landesverbänden bestimmt werden, können die betreuenden Vereine dies nicht selbst bestimmen.
Lediglich eine Einteilung in Schonstrecken und ein Watverbot für bestimmte Bereiche könnten die Vereine aussprechen.
Leider wird davon kaum einmal Gebrauch gemacht.
Einige Bäche im Harz hatten noch vor einigen Jahren einen hervorragenden Äschenbestand. Das der Kormoran für den Untergang hauptverantwortlich ist, will ich nicht bestreiten!
Aber wie sollen sich die letzten verblieben Äschen vermehren, wenn die Schonzeit in S-A am 1.4. endet?!
Ein Watverbot, wie in NRW ( bis 1.5.) würde da schon viel bringen. Sollten Äschenbestande noch befischbar sein, würde ein Watverbot an bekannten Laichplätzen, ab Ende Oktober auch sinnvoll sein! Eigentlich wären da die Landesverbände in der Pflicht, etwas zu ändern!
Leider kenne ich nur einen Verein der dieses Watverbot durchgesetzt hat.

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
Royal Coachman
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Re: Optimale Schonzeit für Salmoniden

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Frank!

Das mit den Schonzeiten ist eine schwierige Sache.

Die Gewässer können oft nur wenige Kilometer voneinander entfernt sein und trotzdem völlig unterschiedliche Laichbedingungen bieten. An meinem Bach haben die Bachforellen heuer schon Anfang Oktober mit dem Laichgeschäft begonnen, ein paar Kilometer weiter im Oberlauf beginnt das erst mit Anfang November geht aber über Neujahr hinaus bis Ende Januar.

Aber das ist auch nicht stabil, ich hatte schon Jahre, da war fast im gesamten Oktober das Wasser einfach zu warm, da begann das Spetakel erst November.

Was nun die Äschen betrifft, so ist derzeit ein allgemeines Entnahmeverbot wünschenswert, man kann doch nicht bis zum grausamen Ende Äschen entnehmen und dann: Ui,ui,ui,ui,ui jetzt sind keine Äschen mehr da?
Zuerst läßt man jegliche Fangmethoden zu, dann wundert man sich, dass Laichäschen Mangelware sind.
Erschwerend kommt hinzu, dass Äschen sich im Drill extrem verausgaben und dadurch stark gefährded sind.

Es sind also in erster Linie die Bewirtschafter gefordert, hier auf das Gewässer angepasste Bestimmungen zu erlassen.
Vereine haben es da besonders schwer, da die Vorstandschaft meistens aus älteren Herrn besteht, die nicht gerne
alte "Riten" (das haben wir schon immer so gemacht!) gegen neumodisches Zeug austauschen wollen.

Von oben herab können immer nur Rahmenbedingungen Sinn machen, die Kleinarbeit müssen wir Fischer selbst erledigen.
Leider wird es aber nicht anders gehen, da die Unvernunft allerorts fröhliche Urständ feiert.

tight lines
RC

PS: noch schwieriger wird es an Seen, da hier noch ganz andere Einflüsse eine Rolle spielen können.
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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