Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

orkdaling

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von orkdaling »

Moin Fjorden,
na ueber Preis wollte ich ja nicht reden, hab schon deshalb nicht die Amplitude Serie verlinkt. (ich fische ja darum die Mastery Serie statt Amplitude fuer 130 € , 2 oder 3- farbnig ist mir sowas von schnuppe)
Hætte ja auch was aus der Reklame aus den Schwedischen Forum bringen kønnen, da gibts Leinen fuer 350 Kronen (35€) solange die Angebote reichen. (Hurricane Leinen)
Aber dann wird wieder geklagt das man das nicht auf deutsch lesen kann ,hahaha.

Mir ging es bei dieser Empfehlung nur darum was "kurzes" zu zeigen was halt nicht die ueblichen 9,14m nach AFFTA hat und wo man dann einen Teil der Leine bzw des Wurfgewichts in den Ringen hat. Ausserdem sprach Marius ja auch von vorwiegend Rollwuerfen und eventuellen ueberladen der Rute.

Es sollte also keine Preisdiskussion anregen - das muss jeder mit sich ausmachen. Meine Meinung dazu ist -
Wenn ich eine Rute im hohem dreistelligen Betrag fische (was viele FF hier tun) dann diskutiere ich nicht ueber eine mehr oder weniger langlebige kostenguenstige Leine, da will ich auch was haben was meine Anforderungen passend zu den jeweiligen Bedingungen erfuellt.
Fuer mich sind uebrigens die Leinen wichtiger als die Ruten, die Leine mit ihrem Profil und Eigenschaften bringt den Erfolg.

Um das hier nicht weiter auszudehnen , Marius hat sicher die richtigen Infos zu seiner Rute/Schnurmøglichkeiten bekommen, mach ich mal was neues auf.
So im Sinne AFFTA - Ueberladen - Beispiele - Wissenswertes - oder halt Quasselrunde.
Gruss Hendrik
sepp73
Beiträge: 232
Registriert: 29.10.2014, 14:29
Danksagung erhalten: 49 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von sepp73 »

Servus,
schon mal die Rio "Creek" ins Auge gefasst? Ist eine sehr kurze Leine (24m mit recht kurzer Keule) speziell für kleinere Gewässer und kurze Ruten, lädt die Rute schon sehr früh und mit wenigen Metern ausserhalb der Ringe auf. Die Rute sollte aber schon von der schnelleren Sorte sein, das Teil ist recht heftig, ich würde im Zweifel lieber zu ner Klasse tiefer raten. Meine 4er hatte ich an einer 476 Epic-Glasrute versucht, da geht man freiwillig in Deckung wenn das Geschoß gefolgt von ner Fliege einem an den Ohren vorbei pfeift...;-)
Gruss, Sepp
Benutzeravatar
Joosti
Beiträge: 469
Registriert: 04.06.2011, 17:05
Wohnort: Bad Liebenstein
Hat sich bedankt: 54 Mal
Danksagung erhalten: 80 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von Joosti »

Hallo Marius,

finde alle deine Gedankengänge hinsichtlich der Schnur absolut richtig.

Würde mir mal die Vision Vibe 65 anschauen.

TL Joosti
"Lachsfischen gefährdet Ihren Job, Ihre Gesundheit und das Glück Ihrer Familie" :D
Marius
Beiträge: 6
Registriert: 25.05.2021, 11:08
Hat sich bedankt: 25 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von Marius »

Hallo zusammen,

Wollte mich zwischendurch einfach Mal bei euch allen für Eure Hilfe bedanken!
Ich bin (leider) noch kein Profi und froh darüber, das ich hier meinen Wissensdurst stillen kann :D

Viele Grüße
Marius
fliegenfeger
Beiträge: 520
Registriert: 24.10.2006, 19:27
Wohnort: Saarlouis
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 75 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von fliegenfeger »

Moin Marius,

ich machs kurz: kurzkeulige WF#5 z.b. Guideline Control 8,75m Keule; Loop opti stream 8,0m Keule


Gruß
Armin
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Marius,

ich habe oft an solchen Gewässern geangelt, kleiner zugewachsener Bach bedeutet (in der Regel) Würfe <10m, dafür verwende ich meist eine DT4. Ein paar Argumente zur Schnurwahl:
* wenn Wurfweite <= 10m ist die Keule einer Standard-WF noch nicht außerhalb des Spitzenrings, d.h. eine WF mit gleichem Fronttaper wirft sich äquivalent zu einer DT
* höhere Masse spannt die Rute stärker für eine gegebene Beschleunigung, aber je höher die Masse pro Längeneinheit d.h. Gramm pro Meter desto schlechter Präsentation (Scheuchwirkung), Dreggen und Bisserkennung
* mit eine DT4 oder DT5 kann man die meisten Muster für Forellen schon sehr gut auf diese Distanz werfen
* höhere Masse pro Längeneinheit ist dann sinnvoll, wenn man größere Muster d.h. Streamer etc. noch mit einem Rollwurf transportieren will

Hendrik's Beispiel ist denke ich die "extremste" Variante, das ist ein integrierter Scandi-Schusskopf. Laut Tabelle empfiehlt SA 180 grains für eine 4/5er Rute, das ist laut AFTMA Tabelle schon Klasse 7, das Gewicht dann nochmal komprimiert auf 6m bedeutet, dass die Keule sicherlich mindestens so dick wie eine 8er/9er Normalschnur ist. Ich habe einen 200grains Micro-Skagit Kopf, der dürfte recht ähnlich sein - der Unterschied ist schon wie Tag und Nacht verglichen mit einer (AFTMA-konformen) Normalschnur, man kann schon den statischen Rollwurf weiter werfen, aber die Schnur hat entsprechend eine viel schlechtere Präsentation.

Viele Grüße,
Torsten
Benutzeravatar
ostseelicht
Beiträge: 249
Registriert: 11.12.2009, 11:13
Wohnort: Fehmarn
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von ostseelicht »

@Torsten: Sehr guter Beitrag mit fundiertem, praktischem Wissen und reichlich Erfahrung begründet.
Das hilft nicht nur dem Threadersteller und meiner Wenigkeit sehr weiter.
TL
Werner
Grüße von Fehmarn
orkdaling

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von orkdaling »

Moin Torsten, moin Marius,
hat zwar nichts mit der "kurzen" zu tun, nur mal was zu der Leinenstærke bzw Gewicht. Im anderem Faden hatte ich die NX Switch von Mackenzie erwæhnt.
7/8# dabei 25,5g bei 35ft/10,6m - das wære dann AFFTA - EH 12#
So kannn man das bei der Spey lite auch nicht sehen, ok die hat in 4/5# 180grain/11,7g also weit ueber den 9,1g die eine 5# laut AFFTA hat.
Das heisst aber nicht das diese leinen vorne fett sind wie mancher kurze oder klassenkonforme SK , nicht mal so dick wie die eine oder andere DT /WF.
Da wæren wie wieder beim Profil. Da ich zZ nicht zu Hause bin kan ich nicht nachmessen was das Front Taper ausmacht. Werd ich So. oder Mo mal machen.
Nur soviel, die LB oder Switchleinen haben ja idR ein sehr langes Front Taper, bei einigen hab ich mal gemessen, zb bei so einem 16m ( 8mFront/8m belly)
und ich kann dir sagen die laufen duenner aus als manche WF oder TD. man will damit ja auch præzise kleiner tuben/fliegen ablegen, anderenfalls halt eine Leine mit mehr Gewicht vorne.
Um auf die "Kurze 5er" zu kommen, auch da kann man Streamer versenken oder halt Muecken ablegen und selbst bei gleicher Kopflænge eignen sich dafuer verschiedene Front Taper sowohl in Længe die Stærke.
Und auch bei einer solch kurzen Rute, mit kurzem Belly geworfen, eine lang nach vorn verjuengte Leine rollt nun mal besser als eine gleichmæssige DT/WF.
Auch da macht es das Profil welches zur Fliege bzw Wurfstil passen muss. Mit der "Kurzen" Straemer wedeln oder aber Muecken ausrollen sind 2 paar Schuhe.
Die Frage war doch aber wohl nach Rollwuerfen, wenn ich mich recht erinnere.
Beispiel RIO Gold #5- Die Schnurdurchmesser-Messwerte in mm: Spitze - 0,99 / 1 m - 1,24 / 1,50 m - 1,28 / 2 m - 1,28 / 3 m - 1,28 / 4 m - 1,25 / 5 m - 1,25 / 6 m - 1,25 / 7 m - 1,21 / 8 m - 1,21 / 9 m - 1,18 / 10 m - 1,11 / 11 m - 1,07 / 12 m - 1,02 / 13 m - 0,99 / 14 m - 0,99 / 15 m und folgende - 0,96)
Ueber diese Werte lacht die Spitze so mancher Switch oder LB leine !

Gruss Hendrik
Michl
Beiträge: 499
Registriert: 14.10.2007, 11:43
Wohnort: Binswangen
Hat sich bedankt: 94 Mal
Danksagung erhalten: 170 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von Michl »

TorstenHtr hat geschrieben:Hi Marius,

ich habe oft an solchen Gewässern geangelt, kleiner zugewachsener Bach bedeutet (in der Regel) Würfe <10m, dafür verwende ich meist eine DT4. Ein paar Argumente zur Schnurwahl:
* wenn Wurfweite <= 10m ist die Keule einer Standard-WF noch nicht außerhalb des Spitzenrings, d.h. eine WF mit gleichem Fronttaper wirft sich äquivalent zu einer DT
* höhere Masse spannt die Rute stärker für eine gegebene Beschleunigung, aber je höher die Masse pro Längeneinheit d.h. Gramm pro Meter desto schlechter Präsentation (Scheuchwirkung), Dreggen und Bisserkennung
* mit eine DT4 oder DT5 kann man die meisten Muster für Forellen schon sehr gut auf diese Distanz werfen
* höhere Masse pro Längeneinheit ist dann sinnvoll, wenn man größere Muster d.h. Streamer etc. noch mit einem Rollwurf transportieren will

Hendrik's Beispiel ist denke ich die "extremste" Variante, das ist ein integrierter Scandi-Schusskopf. Laut Tabelle empfiehlt SA 180 grains für eine 4/5er Rute, das ist laut AFTMA Tabelle schon Klasse 7, das Gewicht dann nochmal komprimiert auf 6m bedeutet, dass die Keule sicherlich mindestens so dick wie eine 8er/9er Normalschnur ist. Ich habe einen 200grains Micro-Skagit Kopf, der dürfte recht ähnlich sein - der Unterschied ist schon wie Tag und Nacht verglichen mit einer (AFTMA-konformen) Normalschnur, man kann schon den statischen Rollwurf weiter werfen, aber die Schnur hat entsprechend eine viel schlechtere Präsentation.

Viele Grüße,
Torsten
So isses.
In der maximal notwendigen Ausführlichkeit. :mrgreen:

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
Trockenfliege
Beiträge: 1493
Registriert: 25.01.2015, 18:03
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 374 Mal

Re: Schnurempfehlung für extrem kurze Rute

Beitrag von Trockenfliege »

Ich bin jedes Jahr ein paar Tage an solch einem Kleinstgewässer - 2 -4m Breite - unterwegs, mit an vielen Stellen dichter Ufervegetation und viel überhängenden Grün überm Wasser.
Ich fische dort meistens im Wasser stehend flussauf.

Ich brauche keine besondere Rutenladung, um kurze und mittlere Wurfweiten zu erreichen.
Dieses Argument, schon bei geringer Wurfweite eine hohe Rutenladung haben zu wollen, verstehe ich daher nicht.
(Zumindest beim normalen Überkopfwurf, den ich - gerade mit der Trockenfliege - ausschliesslich anwende.)
Denn es gibt für mich einen deutlichen Nachteil bei zu großer Ladung = Biegung der Rute: Der Wurf wird langsamer wg. des längeren Rutenweges, die Schlaufe wird weiter und außerdem bin ich von der Rückstellgeschwindigkeit der Rute abhängig.
Gerade bei meiner Wiesen- , Waldbachfischerei mag ich enge und schnelle Schlaufen, mit denen ich waagerecht unter Hindernisse werfen kann.
Auch habe ich häufig nur kleine Fenster für den Rückwurf, die ich mit einer engen und schnellen Schlaufe besser treffen kann.

Daher fische ich auch immer DTs oder längere Keulen - Rio Gold / SA Trout unter solchen Umständen.
Aber selbst mit der 3er Gold - ca. 13m Keule - komme ich schon in Situationen an einem längeren Pool, wo ich über die Keule hinaus werfen muss, was mich dann schon wieder im Wurfablauf stört.
Wenn dann noch eine eher langsame (Glas-)Rute mit ins Spiel kommt, wird das Ganze noch ungenauer.
Auch mit einer schwereren Nymphe und einer DT 3/4 auf einer 1,8m Glasrute schaffe ich Rollwürfe über 10m, auch dafür braucht man kein höheres Schnurgewicht.

Natürlich hilft bei sehr schweren und größeren Streamern mehr Schnurgewicht, mit sowas fische ich aber selten an kleinen Bächen.

LG
Reinhard
Antworten