Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

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Fliifi-Sepp
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Etwas Satire darf in einer Quasselrunde ja auch nicht fehlen!

Natürlich bringen manche Taper Verbesserungen für die persönlichen Einsatz-Zwecke. Ich bin halt ein Fan von den alten "Standard-Tapern" in WF und DT. Damit decke ich mehr als 90% meiner fischereilichen Anforderungen sehr gut ab. Fische aber in der Regel aber nur Einhand, selten Zeihand. Und habe nur Schwimmschüre für Einhand. Und ich fische nur in Fließgewässern.

Aber so ein paar Spezial-Taper habe ich schon für entsprechende Anforderungen.

Übrigens gab es bereits vor der Erfindung von Fax-Geräten schon Seidenschnüre und die fische ich leidenschaftlich gerne, wenn es um windige Verhältnisse oder auf eine besonders feine Präsentation ankommt. Habe dafür noch nichts besseres gefunden.

Hendrik hat schon Recht damit, daß es mittlerweile für jede Anforderung spezielle Taper gibt und für Viele bringt das in bestimmten Situationen auch Vorteile.
Aber zuerst sollte man mit den "Standard-Tapern" versuchen, werferisch alles rauszuholen. Da deckt man schon wirklich viel damit ab. Vielleicht lieber erst mal etwas Geld in die Verbesserung seines Wurfstiles und Zeit für eine optimale Abstimmung seines Gerätes investieren.
Hat man das werferisch alles gut im Griff kann man sich in der nächsten Entwicklungs-Stufe mit den unendlich vielen Spezial-Tapern beschäftigen.

Aber wenn das mit dem Werfen nicht hinhaut, dann bringen Spezial-Taper auch nicht den erhofften Erfolg. Kostet meist weiniger, sich im eigenen Wurfstil zu perfektionieren.

Trotzdem bin ich Hendrik sehr dankbar, daß er da so ins Detail geht, denn man kann sich durchaus Anregungen dabei holen. Speziell für die Zweihand-Fischerei, die sicher noch ein erheblicher Schwachpunkt bei mir ist. Die Huchensaison steht vor der Türe und da werde ich mich jedenfalls wieder dem Zweihand-Thema mehr widmen.

LG Sepp
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Hans.
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Hans. »

Hallo allerseits,
damit Euch Schnurprofessoren hier der Stoff nicht ausgeht, sei auf eine neue Leine von Scientific Anglers hingewiesen, die Amplitude Smooth Dynamic, die Schnur mit stumpfer Spitze, sprich: ohne Fronttaper.
Ich will hier keinen Link einstellen. Sie wird bei diversen deutschen Händlern beschrieben, einfach mal das Googele fragen.

Was meinen die Herrschaften?

Gruß in die Runde
Hans

P.S.: Auf der homepage von SA nicht zu finden, da speziell für den europäischen Markt entwickelt und hergestellt.
Man muss nicht alles mitmachen...
Fliifi-Sepp
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Na, da bin ich auch gespannt! Liest sich jedenfalls wie die Eierlegende Wollmilchsau: Trockenfliege und Nymphe, kurze und weite Entfernungen und das bei sanfter Präsentation.
Da regt sich bei mir erstmal Skepsis, aber der Agnostiker in mir sagt: "Lass´ es zu, daß es so sein könnte!"

Vielleicht hat diese Schnur ja schon jemand, der das im Vergleich zu anderen Schnüren beurteilen kann?

Leider war ich Krankheits-bedingt (kein Corona!) nicht auf der EWF, wo man diese Schnur vielleicht testen hätte können?
Ich teste leidenschaftlich gerne neue Schnüre. Das Bessere ist des Guten Feind!

Habe zwei DT-Seidenschnüre mit relativ kurz abgestuftem Front-Taper. Mit den richtig dazu abgestimmten Vorfächern funktionieren die sehr gut.

Guter Input Hans, die genannte Schnur mal bei passender Gelegenheit zu probieren!
Aber der Preis ist nicht so weit von einer Seidenschnur entfernt und wenn die nicht wirklich das hält, was das Marketing verspricht, kaufe ich mir noch eine weitere Seidenschnur.

LG Sepp
orkdaling

Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na ja ich sehe es gelassen, weil, es gibt ja nicht nur FF an bayrichen Bergbæchen oder brandenburgischen Wiesenfluesschen, halt nicht nur 4m breit.
Es gibt ja in ganz D und A und F und PL und wer weiss wo auch Seen und Fluesse wo FF sonst ihrem Hobby nachgehen.
Auch hier im Forum gibt es genuegend (mir bekannte) FF die an der See den Mefos nachstellen, auch den Lachsen in DK , S, N oder halt Rapfen aus der Spree und Elbe ziehen. Manche wieder fischen auf Hecht und Barsch ....
Es geht hier ja auch nicht um sau teure Leinen oder ob man mit einer preiswerten DT alles abdecken kann.

Nur mal als Beispiel - RIO Technical Trout DT kostet 99€, eine DT von SA, Amplitude Serie 130, Mastery Serie 80 und Frequency ca 60€ -das muss jeder fuer sich ausmachen !
Nun kommt das Aber - wie lang ist das Front Taper der RIO DT ? 9ft ! und warum ?
"Die TECHNICAL TROUT-Schnur von RIO verfügt über eine lange, feine Frontverjüngung für leichteste Präsentation und Delikatesse und ist die ideale Schnur für das Angeln von Trockenfliegen"
Man findet aber auch DT leinen mit nur 3 ft , sowohl billige aus China oder eben teure aus USA oder GB .
Wenn man also eine nicht so gut zum Einsatz passende DT Leine fischt, dann spielt auch der Preis keine Rolle !

Auch und das sollte man wissen, Fischlein reagieren nun mal mehr oder weniger auf unsere Leinen.
Ein eben aufsteigender Lachs springt dich fast um wenn du im Weg stehst, ist er schon længer im Fluss beisst nicht so schnell und bei wenig Wasser wird es noch schwieriger.
Wenn sich Saiblinge vor ihrem Zug zum laichen in den Seen vorher im Bach sammeln (wie hier in den Video https://youtu.be/HCKU5bQYvnQ ) lassen die sich nicht so schnell verschrecken.
Versucht man die aber im klaren Wasser der Seen zu ueberlisten, wenn sie vielleicht auch noch auf kleinste Anflugnahrung gehen - da ist nichts mit DT und 3ft Taper.
Auch nicht mit einer WF die Keule/Gewicht vorn haben, nee dann muss es was feines zum ablegen sein.
Nicht anders sieht es bei Mefo /Bafo aus. Es ist schon ein erheblicher Unterschied ob die an einer flachen Bachmuendung gruendeln und Gammarus abweiden oder halt im Freiwasser Jungfisch jagen. Zwischen Bachflohkrebs und 15cm Hering liegen nun mal Welten und das macht es auch beim Transport eben dieser Fliegenmuster.
Passen muss das Zeug , zur Fischart, zur Fliege, zu den Bedingungen- das ist die Hauptsache!
Ob sich jemand 2 oder 3mal eine preiswerte schnell durchgewetzte Leine kauft oder aber eine hochwertige - jedem seine Sache !
Man kauft ja auch keine WF fuer eine Glasrute die eine Keule/Profil hat mit der ich besser Streamer gegen den Wind schiesse.
Genau so wære es doof sich fuer die Glasrute eine Leine mit hoher Sinkrate anzuschaffen um Fische aus der Tiefe hoch zu pumpen.
Und derjenige der auf Rapfen in der Elbe fischt wird sich auch nicht fuer eine DT mit langem Taper entscheiden um Streamer an sie ran zu bringen, usw.

Wie ich schon schrieb, sicher gibt es Bedingungen wo die Ausruestung nicht so entscheident ist, in den meisten Fællen entscheidet diese aber wesentlich ueber den Erfolg.
Nicht des Preises wegen, nee weil Gewicht, Taper, Vorfach stimmen muessen!
Gruss Hendrik
fjorden
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fjorden »

Hallo,
also ich kann mit diesen neuen drei farbigen texturierten überteuerten Leinen nichts abgewinnen. Mal gut das ich einen Vorrat von Schnüren habe die bis zum Lebensende reichen.
Gruß
Fjorden
Trockenfliege
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Trockenfliege »

Fliifi-Sepp hat geschrieben:Na, da bin ich auch gespannt! Liest sich jedenfalls wie die Eierlegende Wollmilchsau: Trockenfliege und Nymphe, kurze und weite Entfernungen und das bei sanfter Präsentation.

LG Sepp
In der Beschreibung bei adh steht aber nichts von sanfter Präsentation - sie wird "einzigartig" genannt. Das passt auf alle Fälle. :D
Außerdem "ermöglicht" sie gefühlvolle Überkopfwürfe. Vielleicht hätte man auch schreiben können: benötigt gefühlvolle Überkopfwürfe - damit sie nicht durchschlägt. :biggrin:

Die Schnur ist meiner Meinung nach prädestiniert für schwerere Polyleader und ist im Prinzip wie eine herkömmliche Schnur mit Wechselspitzen. Nur das im Lieferumfang die Spitzen noch nicht dabei sind.
Betrachtet man dann das Polyleader eher als Teil der Fliegenschnur und nicht als Vorfach, ergibt das - je nach Polyleaderlänge - eine Keule von 15 - 17m, an die dann zusätzlich noch ein längeres getapertes Vorfach passt.
Letztendlich fehlt aber für eine Einschätzung der Schnur der Durchmesserverlauf bis zu den letzten 30cm = Fronttaper.
Also wie dick ist die Schnur 30cm vor ihrer Spitze? Wie stark ist die dargestellte Verjüngung tatsächlich?

Dieses Problem hat man bei vielen schematischen Darstellungen von Schnurprofilen. Es werden immer nur die relativen Verjüngungen gezeigt, aber man erkennt keine absoluten Gewichtsverteilungen. Die bekommt man nur durch genaues Vermessen, wie Michael sie bei den Schnurtests macht.
So ist zB. die Dicke der RL immens wichtig, um beurteilen zu können, wie gut sich eine Schnur in der Luft halten lässt, wie gut sie schiesst.
Auch Längenangaben der Keulen sind manchmal "fließend". Meine Rio Gold haben meiner eigenen Vermessung nach Keulenlängen deutlich unter den angegeben 14,3m.
Es sind eher 13,5m.
So, genug gequasselt... :D

LG
Reinhard
Fliifi-Sepp
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Hendrik,
zumindest bei mir trifft Deine Annahme vom Fischen in Gebirgsbächen mit 4 m Breite nicht zu. Ich befische hautpsächlich die großen Voralpenfüsse und in der Regel sind die meist eher 20-60 Meter breit. Vom Charakter her in vielen Bereichen wahrscheinlich den entsprechenden Flüssen in Norwegen nicht ganz unähnlich. Allerdings schwimmen bei uns keine Lachse und Meerforellen rum, aber durchaus kapitale Äschen, Bach- und Regenbogenforellen und gelegentlich auch Hechte und Huchen. Bei Hechten kann ich nicht wirklich mitreden, die befische ich nicht gezielt.
Mit den von mir genannten "Standard-Tapern" decke ich tatsächlich den allergrößten Teil meiner Anforderungen in meinen Gewässern ab.
Ich verwende Schnüre in allen Preisklassen und selbst die billigsten, die ich verwende, sind gut und durchaus haltbar. Ich kaufe aber in der Regel auch nur Schnüre, die ich unter Praxisbedingungen getestet habe. Ist mir dann egal, ob billig oder teuer, wenn sie für meine Zwecke gut sind, dann sind sie gut.
Hatte übrigens auch schon richtig teure Schnüre, die grottenschlecht waren! Nicht weil ich sie aufgrund der Taper falsch ausgesucht hatte, sondern weil sie die Versprechnungen des Herstellers bezüglich Memory-Freiheit und Haltbarkeit weit nicht erfüllten!
Ich gebe Dir, wie schon geschrieben, natürlich Recht, daß für spezielle Anforderungen Spezial-Taper durchaus sehr sinnvoll sein können.

Hallo Reinhard,
ADH schreibt nichts von feiner Präsentation, aber einige andere Händler und auch SCA in einem Video.
Wie Du richtig schreibst, ist das tatsächliche Dateil-Profil der Schnur nicht erkennbar.
Deshalb hilft nur: Die Schnur möglichst unter Praxis-Bedingungn zu testen! Bei Gelegenheit werde ich das tun.

LG Sepp
orkdaling

Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin Sepp,
ja gibt auch hier , wie zB im Video, solche Bacheinlæufe manchmal nur 2m Breite, gibt aber auch Fluesse wie zB Glomma wo due schnell mal 200m Breite hast, dabei Rieselstrecken mit 0,5cm oder aber Kurven mit 5m Tiefe - logisch, auch wenn man da Aesche oder Bafo befischt , total andere Bedingungen die andere Ausruestungen erfordern. Dann schwimmen da auch noch Æsche, Bafo, Barsch und im unterem Teil Hecht herum, Ist ja nur 600km lang, entspringt hier oben wo teilweise der Schnee liegen bleibt und muendet im Skagerrak.
Wie es der Zufall will, war eben im Zeitungsladen weil ich ja nicht alle Fliegenfischerzeitungen liefern lasse. "Alt om Flugfiske" (Alles ueber...) kommt mit der Post, heute hab ich mir "Flugfiske i Norden" (Fliegenfischen im Norden) geholt. Da geht es speziell um S,FI,N,Dk. Eigentlich weil ich einen Test lesen wollte zu zwei NAM Ruten (11,7ft 7# 27g und 14.6ft 9/10# 37g)
Wie man sieht - auch niedrig gewichtet 34-38g machen sonst #8/9 Ruten - aber da wæren wir wieder bei dem fuer was NAM diese Dinger gedacht hat.
Hier mal ein Auszug zur Switch - "Wir haben diese Rute mit Schussköpfen von 22 Gramm bis 33 Gramm verwendet. Manche mögen es eine Switch Rod nennen, wir nennen es eine kleine Doppelhand. Seine Vielseitigkeit besteht sowohl darin, wo es verwendet wird, als auch darin, welche Linie für die jeweilige Situation zu verwenden ist."
Da muss ich wohl keinen Senf mehr hinzu fuegen - erklært alles !
Man kann sich ja interessehalber malmihr Leinen anschauen , prima das die sowohl auf S,N und engl. ihren Trødel vorstellen.
http://namproducts.com/ also auch die Profile/Abstimmungen erklæren https://namproducts.com/collections/lines
Einen interessanten bericht gibt es auch noch, die Schweden waren bei uns an der Helgelandkueste, etwas nørdlich aber unterhalb Lofoten, zum Mefofischen.
Sehr schnell haben sie mitbekommen das die Biester manchmal sehr selektiv sind, wie ich bereits schrieb, zeitweise klappenr die Tang und Steine an Einlæufen oder halt Tang/Steinkanten ab um Gammarus zu finden. (hab ich Muster von 14-8 - also ziemlich klein im Vergleich zu einem Tobias Streamer von 12cm)
Und was empfehlen sie im Bericht - slow. intem. mit 14 ft Vorfach 3X = 0,20mm . Streamer fischt man gewøhnlich an 0x oder 1x , also 0,26-0,28 Spitzen.
Die Vorfæcher und die verwendeten Fliegen erfordern logischer weise andere Leinen/Profile - nur die Gerte ist wurscht, die muss man nicht wechseln.

Hier ruht der See, der Vinjefjord ist seit 21 Jahren mal wieder gefroren (kurz vor der Frostperiode nochmal viel Suesswassser eingelaufen und heute -17.
Auf der Orkla treiben dicke Schollen die sich an der Muendung stauen, die Seen sind zu. Was bleibt - wie jedes Jahr - zwischen Weihnachten und Ostern kann man Eisfischen oder halt im offenem Meer den Mefos an die Schuppen gehen. Dank Nord-Atlantik-Strom hat das Wasser immer min 4 bis max 14 grad.
Aber das reicht schon um ab und an einen Sinker oder einen Floater dran baumeln zu muessen, sonst ist das alles nur Zufallsfang.
Gruss Hendrik
Trockenfliege
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Trockenfliege »

orkdaling hat geschrieben:Moin ....
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Sehr schnell haben sie mitbekommen das die Biester manchmal sehr selektiv sind, wie ich bereits schrieb, zeitweise klappenr die Tang und Steine an Einlæufen oder halt Tang/Steinkanten ab um Gammarus zu finden. (hab ich Muster von 14-8 - also ziemlich klein im Vergleich zu einem Tobias Streamer von 12cm)
Und was empfehlen sie im Bericht - slow. intem. mit 14 ft Vorfach 3X = 0,20mm . Streamer fischt man gewøhnlich an 0x oder 1x , also 0,26-0,28 Spitzen.
Die Vorfæcher und die verwendeten Fliegen erfordern logischer weise andere Leinen/Profile - nur die Gerte ist wurscht, die muss man nicht wechseln.
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Gruss Hendrik
Da möchte ich dir widersprechen.
Einmal bez. der Schnur/Profil: Ich kann zB. mit einer 7er WF Keule sowohl die 12cm Streamer als auch die 8er - 14er Gammarus sehr gut servieren.
Aber bei der Rute würde ich auf Dauer = dauerhaft mit 20er oder mit 28er Vorfach fischen - zu 2 unterschiedlichen Ruten greifen, bzw. wenn ich nur 1 hätte, dann sollte sie die Nachgiebigkeit für das feine 20er bieten.
Aber eine Rute, die ausreichend Reserven für ein 28er Vorfach bietet, ist schnell mal zu unnachgiebig für ein 20er.
Das habe ich jahrelang praktiziert bei uns. Mit einer eher straffen 7er auf alles, was da so schwimmt gefischt. Vom Döbel bis zu Zander und gelegentlich Hecht als Beifang.

Wenns dann mal feiner als 23er sein sollte für kleinere Nympfen und ich einen harten Biß bekam, habe ich mehr als einen Fisch plombiert!
Seitdem fische ich an der gleichen Strecke mit straffen 5er oder normalen 6er Ruten.

Daher wäre für mich die Rute nur dann "wurscht", wenn sie den leichteren Vorfachstärken angepasst ist. Mit der kann ich dann auch mal auf die beruhigenden Reserven eines 28ers zurückgreifen.

LG
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fjorden »

Hallo,
ich sehe das wie Reinhard. Ich fische seit Jahrzehnten eine Rute #7 auf Meerforelle an der Küste, fische zwei Schnüre, SI und F mit ca. 9 bis 10 m Keule und werfe damit immer am selben 3,50 m Vorfach, alles von Fliegen auf Größe 8 bis 10 bis Größe 2. Würde aber nie 0,20 mm auf Meerforellen benutzen, schon 0,25 mm sind u.U. zu dünn. Habe es gerade dieses Jahr erlebt als eine gut Mitfünfziger in den Tang zwischen zwei Steinen sauste und sich nicht mehr rührte. War froh 0,27 mm Vorfachspitze zu haben. Von daher kann ich auch die Spezies nicht nachvollziehen die mit Klasse 4 oder 5 Ruten auf Meerforelle fischen, empfinde das außerdem als nicht "waidgerecht".
Gruß
Fjorden
Zuletzt geändert von fjorden am 07.12.2021, 22:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Harald aus LEV
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Fjorden,
das sehe ich genauso wie Du. Auch wenn ich relativ selten das Glück habe in der Ostsee auf Mefo zu fischen. Es ist immer dieselbe 7er Rute am Start mit demselben Setup WF7F u. WF7SI,
Vorfach 3-3,5 m, 0,25mm.
Da ich ca. 6-8 und mehr Stunden Anfahrt habe, je nach Ziel und Verkehrslage, und mir daher die Wasser- und Windverhältnisse nicht aussuchen kann, sondern sie so nehmen muss, wie sie gerade sind, käme ich nie auf den Gedanken mit 'ner 6er oder gar 5er Rute dort anzutanzen (vorausgesetzt das es wirklich ne #5 ist und nicht nur #5 draufsteht). Die 7er gibt mir ein sicheres Gefühl, egal wie stark der Wind und wie hoch die Welle ist. Auch als Backup würde ich keine 5er nehmen wollen. Mit 5er-Ruten fische ich zu Hause am Fluss, aber nicht im Meer. Die größte Mefo, die ich bislang am Band hatte, war ein Überspringer von knapp 70cm. Die 7er schaffte einen souveränen Drill bei hoher Welle und ordentlich Wind. Mit ner 5er hätte die Forelle wahrscheinlich mich gedrillt und der Drill hätte sich unnötig in die Länge gezogen.
Wer an der Küste wohnt, sein Revier aus dem EffEff kennt und sich die Verhältnisse aussuchen kann, so wie ich an den heimischen Flüssen, kann von mir aus gerne mit 'ner 5er fischen, wenn er es verantworten kann.

Gruß
Harald
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin Reinhard,
møchtest du damit sagen das du mit einer #7 Rute, mit 14 oder 15ft Vorfach welches auch noch auf 0,20 oder 0,23mm auslæuft einen Streamer gegen den Wind an der Kueste wirfst ?
Oder møchtest du damit sagen das du kleine Fliegen an einem 9ft Vorfach, vielleicht noch 0,28mm , wieder #7 Rute, erfolgreich ablegen kannst.
Dann wuerde ich mir Gedanken machen denn da macht niemand am Waldsee, niemand am Bach, weder auf Bafo oder Mefo.
Welche Fliege durch welche Leine/Vorfach besser transportiert wird entscheidet der Werfer nur unwesentlich, auch ein Meisterwerfer, sogar fruehere Weltmeister (einen hatte ich erwæhnt , Katsogiannos) sind von der Physik abhængig und haben darum verschiedene Leinen mit verschiedenen Profilen und Sinkraten im Angebot.
Warum gibt es eigentlich dann Ruten - fuer die Kueste entwickelt - in Klasse #6 oder #7 oder #8 ?
Warum gibt es Vorfæcher von 9ft, 12ft, 15ft ?
Glaubst du die Vorfachstærke ( Butt sowie Tip) haben nur was mit der zu erwartenden Fischgrøsse zu tun ?

Die Fragen kannst du dir selbst beantworten. Das ist bei Mefo & Co nicht anders als bei der Werferei auf Bafo oder halt Æsche !

Dort wo die Typen fischten sieht es nicht viel anders aus als an unsere Kueste - sie waren dort https://visithelgeland.com/en
Und um jedes Inselchen, jede unter Wasser liegende Schære hast du Blasentang und genau daneben legst du auch Fliegen ab die nicht viel grøsser wie ein Rapskæfer sind, eine Tangfliege oder halt eine Ameise. (Anflugnahrung) Nicht nur im Norden oder bei mir vor der Tuer, nee auch an den Plantagen bei Gedser /DK oder halt vor Ystad oder Øland in Schweden ( um mal bei der Ostsee zu bleiben) Und wenn ! Fischlein an der Oberflæche springen weil sie von Dorschen, Seelachsen, Mefos hoch gedrueckt werden (wie es auch Barsche oder Rapfen machen), na dann kommt halt ein Streamer dran.
Das wære dann schon das Thema - Taktik
Gruss Hendrik

Ach ja, stell sich mir doch die Frage wieso man bei 50iger Æschen, bei 65iger Bafo eine Muecke am duennen Vorfach præsentiert.
Und das auch noch wo Æste oder Schilf vorhanden ist. Mefos, seinst eine 70-80iger suchen ihre Chance in der Flucht - also i,d,R, hin zum Freiwasser.
Pollacks dagegen kopfueber in den Tang und darum kommt da ein 0x = 0,28mm dran. Dann fischt man nicht mit #5 Rute , das ist wohl richtig.
I.d.R sind an der Kueste aber #6 - #8 im Einsatz - nicht wegen der Mefogrøsse ! - nee wegen der Fliegen die eine bestimmte Leine/Belly erfordern was natuerlich wieder von den Windverhæltnissen abhængt. Das liest man auch bei den doch anerkannten Autoren aus D, S, DK,N - "Der Buchladen" hier im Forum bietet auch was dazu !
TorstenHtr
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Harald,
Harald aus LEV hat geschrieben:Da ich ca. 6-8 und mehr Stunden Anfahrt habe, je nach Ziel und Verkehrslage, und mir daher die Wasser- und Windverhältnisse nicht aussuchen kann, sondern sie so nehmen muss, wie sie gerade sind, käme ich nie auf den Gedanken mit 'ner 6er oder gar 5er Rute dort anzutanzen (vorausgesetzt das es wirklich ne #5 ist und nicht nur #5 draufsteht). Die 7er gibt mir ein sicheres Gefühl, egal wie stark der Wind und wie hoch die Welle ist. Auch als Backup würde ich keine 5er nehmen wollen. Mit 5er-Ruten fische ich zu Hause am Fluss, aber nicht im Meer. Die größte Mefo, die ich bislang am Band hatte, war ein Überspringer von knapp 70cm. Die 7er schaffte einen souveränen Drill bei hoher Welle und ordentlich Wind. Mit ner 5er hätte die Forelle wahrscheinlich mich gedrillt und der Drill hätte sich unnötig in die Länge gezogen.
Tobias, der hier ab und zu schreibt, fischt eine 10ft. die für eine 6er Schnur entworfen wurde (-> es gibt keine Rutenklassen!). Ich selbst hab dieses Jahr Hecht bis über 90cm und (wenige) Mefos bis 63cm mit einer 10ft. TFO für Schnurklasse 5 gefangen (die hat laut CCS-System ERN 5.9, Schusskopf 12g). Drillen war kein Problem, hatte eher den Eindruck dass die Fische schneller aufgeben, vielleicht wegen der größeren Federwirkung. In Norwegen hatte ich mit so einer Rute und T8 Schussköpfen Pollacks gefangen, und die liefern einen noch viel härteren Drill. Sofern der Wind nicht extrem ist, die Fliegen noch werfbar sind geht das schon ganz gut, ansonsten dann auch Ruten für Schnurklasse 7 / 8.
Man kann natürlich auch mit einer AFTTA #10 Schnur 20er Fliegen werfen, nur Präsentation, Bisserkennung, Dreggen ist eher suboptimal ..

Hendrik:
Meine meisten DTs haben Fronttaper zw. 2,4 - 3m, wenn man wirklich kürzeres Fronttaper braucht kann man das auch selbst einkürzen. DTs sind nicht nur für kurze Distanzen geeignet, wer ausreichend Schnur in der Luft halten kann, wirft sehr weit mit denen. z.T. weiter als kurzkeulige WFs. Meiner Meinung nach eine unterschätzte Schnur.

Viele Grüße,
Torsten
Trockenfliege
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Trockenfliege »

orkdaling hat geschrieben:Moin Reinhard,
møchtest du damit sagen das du mit einer #7 Rute, mit 14 oder 15ft Vorfach welches auch noch auf 0,20 oder 0,23mm auslæuft einen Streamer gegen den Wind an der Kueste wirfst ?

Habe ich das irgendwo geschrieben? Nein. Lies es dir noch mal genau durch.

Oder møchtest du damit sagen das du kleine Fliegen an einem 9ft Vorfach, vielleicht noch 0,28mm , wieder #7 Rute, erfolgreich ablegen kannst.

Wenn ich das 28er Vorfach durch das Öhr bekomme, lege ich auch die kleinste Fliege vernünftig damit ab, da bin ich mir sicher, auch wenn ich es noch nicht ausprobiert habe. Aber auch das habe ich ja garnicht geschrieben.
Ich habe dir aber widersprochen in deiner Aussage, dass die Rute nicht gewechselt werden muss, wenn man auf große Fische = Meerforellen einmal mit 20er Vorfach und einmal mit 28er Vorfach fischt. Das funktioniert nur vernünftig, wenn die Rute auf das 20er Vorfach abgestimmt ist. Die entsprechende Rute kann man dann natürlich auch ganz sicher mit einem 28er Vorfach fischen.
Kleines Beispiel: In Patagonien ging mir beim Trockenfischen auf Bachforellen eine ca. 75 cm lange Meerforelle auf den 14er Aufsteiger - Haken 900 BL - am 20er Vorfach. Nach ca. 10 Minuten Drill an der 5er Sage VXP konnte ich sie landen. Die Rute hat alle Fluchten und Sprünge gut abgefedert. Ich hätte in der gleichen Situation mit meiner 6er Sage XI3 mit dem 20er Vorfach wahrscheinlich den kürzeren gezogen. Mit einem 28er an der XI3 wäre die Sache eine andere gewesen, da hätte ich die Biegung der 6er viel besser nutzen können ( allerdings wäre dann der 14 Haken wahrscheinlich aufgebogen). Hätte ich an der 5er VXP das 28er gefischt, wäre das natürlich auch kein Problem gewesen.

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Glaubst du die Vorfachstærke ( Butt sowie Tip) haben nur was mit der zu erwartenden Fischgrøsse zu tun ?

Die Buttstärke sollte wg. guter Kraftübertragung dem Ende der Fliegenschnur angepasst sein und die Spitze diversen Faktoren: Fliegengröße, Fischgröße und nötiger Unsichtigkeit, bzw. dem besten Kompromiss aus allem.

Gruss Hendrik
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I.d.R sind an der Kueste aber #6 - #8 im Einsatz - nicht wegen der Mefogrøsse ! - nee wegen der Fliegen die eine bestimmte Leine/Belly erfordern was natuerlich wieder von den Windverhæltnissen abhængt.
Meine Meerforellenfliegen, zB. 6er Pategrisen werfe ich locker auch mit Schnüren, die sich bequem mit einer 5er Rute werfen lassen, gerade beim Meerforellenfischen, wo ja eher kurze aber dicke Keulen zum Einsatz kommen.
Wind ist natürlich dann wieder eine andere Sache, da greife ich zur schwereren, windschnittigeren Schnur, für die ich die entsprechende Rute brauche.
Dass sich auch 13cm - 15 cm Hechtstreamer mit einer 4er DT an einer weichen 4er Winston BII auf über 20 m werfen lasse, habe ich selber schon versuchsweise praktiziert. Mit dem passenden Vorfach - 1,8m 45er geht das gut. Ist aber nix zum schiessenlassen, da muss man den größten Teil der Schnur in der Luft halten können.

LG
Reinhard
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Trockenfliege »

TorstenHtr hat geschrieben:

Hendrik: DTs sind nicht nur für kurze Distanzen geeignet, wer ausreichend Schnur in der Luft halten kann, wirft sehr weit mit denen. z.T. weiter als kurzkeulige WFs. Meiner Meinung nach eine unterschätzte Schnur.


Viele Grüße,
Torsten

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