Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

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Fliifi-Sepp
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ja, Torsten und Reinhard, die DT ist weit unterschätzt und wirft weiter, als man vielleicht denkt!
Insbesondere läßt sich eine DT auf weitere Entfernungen, bei denen die Keule einer WF schon draußen ist, wesentlich besser handeln (menden), als die dünne Runningline einer WF. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Fließgewässer!
Klar, daß auch eine extrem lange WF-Keule gut zu handeln ist. Aber auf realistisch weite Entfernungen bringen diese extrem langen Keulen bei Überkopf-Würfen nicht wirklich viel. Wirklich was bringen sie auf tatsächlich extrem weite Distanzen. Das kann den entscheidenden Unterschied machen, einen Fisch noch zu erreichen. Aber dann sollte man den erkannten Fisch oder den vermuteten Einstand im Fließewässer schon sehr präzise anwerfen können, denn auf diese weiten Entfernungen greifen schnell unterschiedlichste Strömungs-Verhältnisse in die Schnur und machen dann wieder alles kaputt.
Ich habe solche Schnüre in der Regel am Wasser dabei, brauche sie aber sehr selten. Die allermeisten Fische fange ich vor den Füßen und bis auf mittlere Distanzen.
Wie alle wissen, stehen die meisten guten Fische immer auf der gegenüberliegenden Uferseite. Von der gegenüber liegenden Uferseit betrachtet, also auf der eigenen Uferseite! Man sollte eher darauf achten, diese nicht zu verscheuchen, bis man sie gefangen hat. Dann sind sie nämlich vielleicht tatsächlich auf der anderen Uferseite.

Auch für Rollwürfe eignet sich die DT sehr gut, besser als eine kurze Keule. Klar, daß man sein Gerät gut beherrschen sollte, um dann auch die richtige Abstimmung dafür zu haben.
Üben, üben und üben. Dann wird´s auch was. Am besten unter fachmännischer Anleitung, um sich möglichst wenige Fehler anzueignen.
Lieber ein paar günstige (da gibt es trotzdem gute Qualität) Schnüre mehr haben (eine Schnurklasse auf und ab), als sich auf ein teures Spezialtaper "für alle Fälle" zu verlasssen.

Wer mit einer gut abgestimmten 5er-Ruten/Schnurkomination (eine passende Schnurklasse und eine darunter und darüber) am Wasser wirklich gut umgehen kann, deckt schon den allergrößten Teil der Anforderungen in den allermeisten Fließgewässern ab.
Wenn er damit wirklich gut umgehen kann, gibt es fast unendliche Möglichkeiten, sein Material zu erweitern.

LG Sepp
fjorden
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fjorden »

Hallo,
in Bezug auf DT teile ich Sepp Post voll und ganz. Möchte ein Beispiel nennen. Ein Zugang zum Gumpen in einem kleinen verwachsenen Bach in dem ein guter Fisch stand war ca. 12 m entfernt und ein Einwaten nicht möglich. Ich hatte eine Loop Creek WF 4 Schnur, eine der Spezialschnüre mit 6,6 m Keule zum testen dabei, die auf dieser Entfernung beim Rollwurf gänzlich versagte. Habe mich total geärgert nicht die DT genommen zu haben.
Und Hendrik, ich fische an der Küste keine 15 ft Vorfächer, absolutes max ist ein 4 m Vorfach und da ist es kein Problem eine kleine Fliege bis Größe 10 oder eine Große mit Gr. 2 gegen den Wind zu werfen, wobei ein 4 m Vorfach bei entsprechenden Winden und Wellengang überhaupt nicht notwendig ist und ich auf 3 m wechsele. Und sicherlich können auch Fische um die 60ig mit einer 5er Rute gefangen werden, in meinem besagten Beispiel zieht man da den kürzeren und ja ich habe auch schon Hechte beim Zanderfischen an der 6er Rute gefangen, oder sogar im Forellenbach, der ein Hechtproblem hatte, an Klasse 4 und 3, aber das ist nicht Sinn der Sache. Man sollte sein Gerät auch beim Fliegenfischen!!! entsprechend des Zielfisches und der Bedingungen abstimmen und da ist es m.E. unverantwortlich auf Meerforelle unter Klasse 6 zu fischen.
Gruß
Fjorden
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Harald aus LEV
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Torsten,
ich habe meine Situation beschrieben und warum ich an der Küste eine 7er Rute fische, so wie Fjorden.
Wenn Du mit anderen Ruten fischst, ist das doch OK. Wo ist das Problem?
TorstenHtr hat geschrieben: (-> es gibt keine Rutenklassen!)
Torsten
Ob man das nun Schurklasse oder Rutenklasse nennt, ist in meinen Augen Latte.
Aber bekanntlich ist kein Haar so dünn, dass es nicht gespalten werden kann.

Gruß
Harald
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von webwood »

Hallo,

Jo, alles richtig zur WF. Ist ja auch klar, wenn das optimale Schußgewicht draußen ist und dabei die Schnur ein gutes Stück länger ist, kommt man weiter und auch beim menden hat die WF ihre Vorteile. Ich muss aber nun selten weit werfen und ich bin einfach faul. Mein Wurfstiel sieht so aus, dass ich eigentlich immer so irgendwie mit Doppelzug werfe. Also nicht so "Achtung ich mache einen Doppelzug" sondern das ist auch bei kürzeren Entfernungen die ich auch locker ohne Doppelzug erreichen könnte so. Wurf- und Zughand doppelzugen sozusagen immer, auch bei geringen Weiten. Das ist ein Automatismus der einfach kraftsparend ist. Ob das nun die reine Schule der Wurflehre ist, ist mir herzlich schnuppe. Mir passt das so.

TL
Thomas
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo,

wieso soll eine kurzkeulige WF für Rollwürfe ungeeignet sein?
Damit kann ich keine 20m in der Luft halten, aber rollen und switchen geht hervorragend.

Gruß
Armin
Norman506
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Norman506 »

Weil man über die "dünne" Schnur nach der Keule nur schlecht die Energie in die schwere Keule bekommt beim Rollen?

Gesendet von meinem SM-G780F mit Tapatalk
"Eine Fliege, auf die garantiert kein Fisch beißt, an eine Stelle zu werfen, an der sich garantiert kein Fisch befindet. 'Das ist reine Kunst'"
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Harald,
Harald aus LEV hat geschrieben:Hallo Torsten,
ich habe meine Situation beschrieben und warum ich an der Küste eine 7er Rute fische, so wie Fjorden.
Wenn Du mit anderen Ruten fischst, ist das doch OK. Wo ist das Problem?
TorstenHtr hat geschrieben: (-> es gibt keine Rutenklassen!)
Torsten
Ob man das nun Schurklasse oder Rutenklasse nennt, ist in meinen Augen Latte.
Aber bekanntlich ist kein Haar so dünn, dass es nicht gespalten werden kann.

Gruß
Harald
Ich sehe kein Problem, habe deinen Beitrag nur als Aufhänger für Darstellung anderer Möglichkeiten genutzt :) Über Schnur- und "Ruten"klassen solltest du evtl. noch mal nachdenken, das wird von vielen FF nicht richtig verstanden.
Leichte Ruten sind für die Küste / MeFo nicht ungewöhnlich (also z.B. Ruten für Schnurklasse 5); siehe u.a. den Artikel von Martin Joergensen https://globalflyfisher.com/fish-better ... trout-gear .

Reinhard:
Dass sich auch 13cm - 15 cm Hechtstreamer mit einer 4er DT an einer weichen 4er Winston BII auf über 20 m werfen lasse, habe ich selber schon versuchsweise praktiziert. Mit dem passenden Vorfach - 1,8m 45er geht das gut. Ist aber nix zum schiessenlassen, da muss man den größten Teil der Schnur in der Luft halten können.
Also mit einer Barrio GT90i #5 ging das bei mir dieses Jahr ganz gut, hatte ich vom Bellyboat gefischt, Hechtstreamer bis ca. 17,5 cm - die habe ich optimiert, so balanciert dass die sich optimal werfen lassen.

Viele Grüße,
Torsten
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fjorden »

Hallo Torsten,
mag ja sein das es einige toll finden mit 5er oder sogar 4er Ruten auf Meerforelle an der Küste zu fischen. Ich als erfahrener langjähriger Küstenfischer finde das auch wie ich oben im Beispiel beschrieb äußerst grenzwertig und auch unsportlich. Es schwimmen nicht nur Grönländer dort und selbst eine 5oiger Sommerforelle hat enorm Power. Du bekommst nicht den Druck auf den Fisch. Ich kann mich noch gut an das Gesicht eines Dänen erinnern, der gerade an seiner 5er Rute eine Meerforelle von ca. 7,5 kg beim Versuch sie zu stranden, verlor. Mit einer 7er Rute hätte er sie vielleicht bekommen.
Gruß
Fjorden
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Armin,

wie Norman richtig erkannt hat, ist eine kurze Keule beim Rollwurf dann schlechter als eine DT, wenn die Keule außerbalb der Rutenspitze ist, weil die Kraftübertragung dann mit der dünneren Running-Leine schlechter ist.
Abhängig ist das natürlich von der Rutenlänge und ob man im Wasser steht, oder vielleicht sogar etwas erhöht (z. B. auf einem Stein über dem Wasser). Bei mir kommt das relativ häufig vor, weil ich immer wieder von steilen Steinschüttungen aus fische, wo der Standplatz erhöht ist. Mit der richtigen Rutenlänge und der entsprechend abgestimmten Schnur geht das bestens mit einer DT. Aber mit einer kurzen WF-Keule kann´s zumindest deutlich schwieriger werden.

Switchcast ist generell ein anderes Thema, auf das habe ich mich bewußt nicht bezogen! Switchcast ist bei den Gewässern, die ich befische, meist nur im Frühjahr bei höherem Wasserstand sinnvoll, die Fische sind dann noch nicht so empfindlich, wenn "viel Zirkus" am Wasser gemacht wird. Jetzt, nach vielen Monaten, wo sie sie schon "beackert" wurden, das Wasser niedrig ist, die Züge ruhig und glasklar sind, bringt der Switchcast meist nicht mehr wirklich was.
Aber das ist natürlich von Situation zu Situation unterschiedlich. Wenn ich den Bereich in den Wurf-Entfernungen für rollwürfe abgefischt habe und keine Überkopf-Wurf möglich ist, dann hat auch der Switchcast seine Berechtigung auf weitere Entfernungen. Dann halt mit passender Schnur, welche auch immer das gerade ist. Habe ich in der Regel auch dabei. Aber da kommen wir dann wieder zum Thema Mending, was jedenfalls immer mit einer DT besser gelingt, als mit einer Keule, die außerhalb der Schnurspitze ist. Weite bringt nicht immer was!

Ist aber auch ein Unterschied, ob man auf Wildfische fischt, die wesentlich scheuer sind, oder auf Besatzfische. Wildfische mögen keinen "Zirkus" am Wasser Aber auch Besatzfische lernene dazu, wenn sie lange genug im Wasser sind. Am besten immer so wenig wie möglich Leerwürfe machen und sich so ruhig wie möglich am und möglichst nicht im Wasser bewegen.

LG Sepp
fliegenfeger
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fliegenfeger »

Moin Norman/Sepp

dass die Kraftübertragung mit der dünnen Leine schlechter funktioniert ist korrekt, z.B lange Schnur in der Luft halten mit einer WF Kurzkeule. Aber beim Rollwurf spielt das keine Rolle, da habe ich die Keule vor der Rutenspitze und noch ein paar cm Runningline genau wie bei einem Schusskopfsystem. Entscheidend ist das Verhältnis D-Loop- Anker, deshalb ist die DT nicht die optimale Schnur um extrem weite Rollwürfe zu machen.
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Aber mit einer kurzen WF-Keule kann´s zumindest deutlich schwieriger werden.
Skagit sind doch WF´s mit kurzer Keule. Wie wirfst du so ein System, doch wohl mit dem Kopf außerhalb der Rutenspitze oder?

Gruß
Armin
fjorden
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fjorden »

Hallo Armin,
nur mal so zum Verständnis, wir sprechen hier vom verwachsenen Bach. Da geht es nicht um Extrem Rollwürfe, sondern es geht in absoluten Ausnahmefällen um max. 12 - 15 m Wurfweite. Und zu den Vorteilen einer DT in Bezug auf menden der Schnur und die sanftere Präsentation mit geringer Scheuchwirkung bist du gar nicht eingegangen.
Gruß
Fjorden
orkdaling

Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na wird doch eine schøne Quasselrunde, nun kommen ausser Gewichte und Længen auch Begriffe wie WF, Skagit,Vorfæcher ins Spiel usw.

Ich kann gar nicht auf alles eingehen, wird ja genug zu allem gepostet.

-Vielleicht mal zur DT - klar gibt es DT mit sehr kurzen Front Taper aber eben auch welche mit 3m - also længer als manche WF - wegen dem (Verwendungszweck) was man damit machen soll !

-#5 oder #8 an der Kueste, wenn ich bei Windstille "Trocken" auf Mefo fische braucht es nun mal keine Rute die man bei 5 BTF fischt , auch keine um beschwerte Tuben auf Tiefe zu bringen oder Fische hoch zu pumpen - und wir reden immen noch vom Mefofischen an der Kueste.
Das hier ist halt was anderes (altes Video von Flugfiske i Norden - https://youtu.be/jk6bpfUftuM) als zB die Fischerei am offenem Fjord/Meer wo neben Mefo auch Pollack, Dorsch. Seelachse gefangen werden - Jahreszeitlich/Wanderung nach Futterfisch auch bis zu Grøssen die man sonst nur im offenem Meer fængt , also 1m Kaliber , und da geht man halt besser nicht mit einer #5 ans Wasser. Auch da gilt der alte Spruch - Ort-Zeit-Bedingungen.

WF - na warum sagen alle WF dazu - weil es nun mal der Unterschied zur Level/DT ist und weil das Gewicht auf der Schnur nun mal verlagert wurde wie es der Name schon sagt.
Auch wenn eine DT ein langes FT hat, so ist doch letztendlich alles schøn gleichmæssig verteilt.
Anders bei WF - gesehen auf die Schnurlænge liegt ja auch alles vorn, das heisst aber nicht das auch das Gewicht im eigentlichem Profil vorn liegt.
Eine WF zum Transport kleiner Fliegen, zum Ausrollen hat nun mal das Gewicht nicht vorn, nee das ist so wenn ich Profil habe um gewichtige Fliegen su schiessen zumindest um diese besser zu transportieren.
Beispiel - Eine Vollschnur wie die Spey G3 (DH) hat natuerlich ein langes Front Taper (wie Cortland oder Scientific...) , hat das Haupt(Wurf/Primær - egal wie man es nennt)
immer im hinterem Ende (auch wieder unterschiedlich verteilt) und dann folgt das Rear Taper sowie die Running.
Im Aufbau also nicht anders als eine EH -WF mit langem Front Taper und hinten im Belly liegendem Gewicht.
So sind auch moderne Switsch leinen aufgebaut die sich zu Unterhand/Rollwurf mit Wasserkontakt (Anker) aber auch Switchcast (Luftanker) eignen.

Dann muesste man noch auf die Unterschiede bei Unterhand (Scandi und Skagit sind beide UH aber unterschiedlich geworfen bzw andere Gewichte nøtig) und Spey Wurftechnik eingehen. Speyleinen und Scandileinen haben dieses oben beschriebene Profil, sie verjuengen sich nach vorn. Das gilt unabhængig ob sie fuer EH, SW oder DH gefertigt sind, das ist auch so wenn sie aus einen Stueck gezogen wurden und das ist auch so wenn sie aus Belly und zugehøriger Wechselspitze bestehen.
In diesen Fall dient die Spitze nur um Sinkraten effektiv/schnell zu wechseln - sonst bildet Belly und Spitze weiterhin eine Einheit wie bei den gezogenen Scandi/Spey.
Die zu wechselnden Spitzen bei Skagit ( Længe/Sinkrate) sind somit nicht mit der Wechselspitze bei den "Zusammengesetzten" Scandi/Spey zu vergleichen !
Es gibt dabei sowohl reine Schusskøpfe (wieder mit/ohne) integrierten Sinkraten, es gibt aber auch WF-Vollschnuere wo man die Spitzen wechseln kann.

Dieses Wechselprinzip - was es also sowohl bei EH, SW,DH Leinen gibt - hat gar nicht mit den Skagitleinen zu tun !!! (gibts auch fuer EH,SW,DH)
Wann und warum Scandi und spæter Skagit erfunden wurden, wozu sie gedacht sind, wie sie aufgebaut sind - wæren ein anderes Thema.Dann muesste man nach nach Gøran Anndersson /Sandi) bzw Ed Ward (Skagit) oder von mir aus nach Feuerstein ... gockeln.
Man kønnte auch fuer Interessierte ein Thema erøffen - zb Taktik,Einstzgebiet Scandi, Skagit - ebenfalls fuer alle drei Rutentypen , meine damit EH,SW,DH.
Beispiele EH - bei Vision gibt es sowas https://visionflyfishing.com/product/hybrid-2/ + https://visionflyfishing.com/product/hy ... ered-tips/
Bei Guideline findet man sowas https://www.guidelineflyfish.com/produc ... 0000066941 + https://www.guidelineflyfish.com/produc ... 0000066412
Und bei Scientific findet man zB die bereits erwænte Spey Lite fuer EH und Switch jeweils ! als SK und WF mit intergierten Scandi oder intergriertem Skagit Profil !
Siehe Beispiel Skagit https://www.scientificanglers.com/produ ... ntegrated/

Ich kønnte nun mit Zpey oder Mortensen oder ... fortfahren, erspare ich mir.
Wichtig ist nur, viele Marken bieten heute sowohl Scandi und Skagit als Schusskopf und Vollschnur an und weil das nicht reicht (hahaha) auch noch mit Wechselspitzen sowohl in Længe, Gewicht, Sinkrate.
Wichtig ist auch das es sowas fuer EH, SW, DH gibt.
Ich will aber nicht darauf eingehen wer oder was nun besser ist, was man wo nehmen sollte - wære wie erwæhnt ein ganz eigenes Thema.

Nun weiss ich, zB von Leuten die hier vor Ort ihre "Schulen" veranstalten (damit meine ich nun nicht nur LTS/Syrstad oder Salmologic/Mortensen oder Tellis Katsogiannos /TSD) das es auch recht bekannte Marken/Firmen aus dem deutschsprachigem Raum gibt.
Wenn ich nur mal bei denen hier schaue, da gibt es Kurse sowohl fuer EH, SW, DH - auch fuer Schusskopf und was man da fuer Vorfæcher dran knuepfen sollte
https://flyfishingeurope.de/fliegenfisc ... ial-kurse/
Das Er dabei ist , das sein G&G Systehem dort vermittelt wird ,hab ich auch erst vor wenigen Tagen erfahren
https://flyfishingeurope.de/fliegenfisc ... gg-system/

Na ja , kann ja jede/r selbst entscheiden fuer welche Marke, welches Systhem er/sie sich entscheidet , nur passen muss es halt (zueinander/physikalisch gesehen)
Das Vorfach (lassen wir mal die Mundschnuere bei Skagit unberuecksichtigt, obwohl es da auch kurze abgestufte gibt - warum wohl!?)
uebertrægt ja nicht nur die Masse und sollte damit zu dem Profil der Schnur passen.
Jeder weiss, an ein langes duennes Front Taper kann er nun mal nicht ein Vorfach baumeln was im Butt 0,75mm und 2,5m lang ist.
Jeder weiss auch das er an einen kurzen SK, kurzkeulige WF oder Skagit kein Vorfach baumelt mit 15ft und sehr langem Tip.
Schiessen und Ablegen sind halt was anderes, auch wenn die Kraftuebertragung stimmt !
Das Vorfach hat aber neben dem Transport der passenden Fliege in Gewicht und Grøsse, neben dem Abrollen auch noch die Funktion der Præsentation.
Es soll manchmal schwimmend sein, manchmal sinken, es soll aber auf keinem Fall so steif sein das die Fliege unnatuerlich præsentiert wird.
Auch ein Hard-Core Vorfach nicht. Klar kann ich mit der "steiferen Variante" ,die manche Marken anbieten, eine beschwerte Fliege/Tube besser ausbringen und auf Tiefe halten aber sie sollen den Lauf nicht beeintræchtigen. Das machen schon manche steife Mono/Fluoro mit kleinen Fliegen.
Man mus halt auch beim Vorfach sehen das es zur Fliege passt, Tragkraft und Trasporteigenschaften.
Man muss aber auch beachten das es zwischen Vorfach und Schnurprofil passt (Energieuebertragung , und wie das Vorfach aufgebaut ist denn auch das Vorfach hat ein Profil.
Es kann ein kuerzes oder længeres Butt im Verhæltnis zur Abstufung/Tip besitzen und damit ganz erheblich entscheident sein ob ich ablegen oder schiessen kann, ob ich es fuer Stillwasser oder Fliessgewæsser gebrauchen kann.
Ich weiss, in vielen Fællen reicht ein Standart mit 9ft, besonders wenn wir von WF/DT ausgehen bzw Bæchen wie sie hier weiter oben beschrieben wurden.
Die Spey Lite oder æhnliche LB leinen haben aber ein Front Taper welches teilweise duenner auslæuft aus bzw kann man ein steifes gezogenes Mono Vorfach mit 0,65-0,75 nicht einfach Loop zu Loop verbinden. Das knickt unschøn und læsst die Fliege/Tube im Wurf seitlich ausbrechen.
(darum auch die Experimente mit Nagelknoten und Cast Connector bei SW und DH - hatten Sepp und ich berichtet)
Auch bringt es nichts an einem 12m Spey Kopf ein 14, 15 oder 16ft langes Vorfach zu fischen damit ich weniger auffællig præsentiere. Da gilt - Wenn es nicht passt (uebertragungstechnisch) kann es sein das bei 12ft und beschwerter Fliege das Ende des møglichen erreicht ist.
Auch da muss man sehen wie der Speykopf aufgebaut ist. Dann gibt es noch Short, Compact...Køpfe, alle das gleiche Gewicht wie ihre grossen langen Brueder, nur halt ca 1.5m kuerzer und damit ændert sich das Profil etwas, wird gedrungener, auch da gibt es viel zu experimentieren bis alles richtig passt.
Bei Skagit oder Coastal Schusskøpfen bringt es auch nichts wenn ich ein solch langes Vorfach benutze um gewichtige Fliegen zu transportieren bzw gegen den Wind zu schiessen, da wuerde sowas in der Luft stehen bleiben und die Weite erheblich verkuerzen.

Also genau wie beim verwendetem Profil ist auch das verwendete Vorfach entscheidend was ich damit anstellen kann - sowohl in Hinsicht zum Wurfstil wie auch zur Fliegengrøsse. Das wir auch ausreichend in der Fachliteratur, egal ob von Mortensen oder Kloss oder den vielen Englændern und Skandinaviern beschrieben.

Ich verwende diese von Vision bei der Lachsfischerei( neben denen von GL und Scientific , dort Abstufung bei 12 und 15ft immer o,30 / 0,35 / 0,40
https://visionflyfishing.com/product/sa ... 8-0-43-mm/
Warum, die Vision gibt es in 0,38mm in 15ft mit 0,69mm Butt. Passt besser zu den langen Scandi mit leichteren Tuben.
Machnmal aber sind 16cm auf Kupfertube angesagt und da ist es halt ein Vorfach von GL mit 0,40 mit 12ft und 0,76 Butt besser geeignet.
Kann aber auch ein 0,30mm in 9 oder 12 oder 15ft sein was nach Bedingungen angepasst an der Switch hængt.
Nur mal zum Grøssenvergleich bei den Platiktuben - eine Riffle Hitch hat ein 1-1,5cm Røhrchen und etwas Ziegenhaar drauf.
Dagegen ist doch ein Shadow mit 4cm Tube und 16cm ein Brummer (Unteschwinge 4cm Eisbær oder Eichhorn, Mittelschwinge weiche Ziege oder Tempelhund 6-8cm und oben drauf dann ein steiferes Ziegenhaar oder Islandschaft)

Bei den EH Vorfæchern gibt es von GL 1X mit o,26mm aber bei Vision 0,27mm - das juckt mich und die Fische nicht.
Ich mache mir bei Mefo auch keinen Kopf ueber 2X bzw dann 0,23 oder 0,24mm . Aber manchmal wenn die dicken Brummer da sind kommt halt an eine #7 Rute ein oX mit 0,28 (sicherheitshalber) Bei der Bachfischerei (Bafo, Saibling) hab ich 0,20 drauf , nie drunter.
Dagegen wird es wohl zwischen Weihnachten und Neujahr wo sich alles trifft (sehen und gesehen werden, hahaha) beim Eisfischen eine Mono mit 0,15mm sein.
Bei den Fliegen zur Bachfischerei auf Bafo, Æsche gibt es keine grøssen Unterschiede, nur das hier manchmal viel Ameise gefischt wird.
Bei Mefo gibt es gewaltige Unterschiede, sowohl in N,S,FI,DK,IS werden neben den ueblichen Garnelen bis Gr.1 sehr oft Gammarus/Tangloppe gefischt.
Diese gibt es i.d.R in (Haken)Grøssen von 6, 8, bis runter zu 14 . Gammarus & Co sind aber keine Ameise zum Ablegen, nee die muessen runter und das erklært ja dann auch die Profile, Sinkraten, Schnurstærken.

Viel Spass mit Annti https://youtu.be/WIVqnJpUNks
Gruss Hendrik
fliegenfeger
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Fjorden,

meine Frage bezog sich nur auf den Rollwurf, Menden, Scheuchwirkung usw. war nicht das Thema. Extreme Rollwürfe habe ich nur als Beispiel genommen, da dafür die DT auch nicht die optimale Lösung ist.
Ich habe mich schon gewundert, dass dir ein Ziel in 12m Entfernung mit einer WF mit 6,6m Keule beim Rollwurf Probleme bereitet.

Gruß
Armin
orkdaling

Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,
Quasselrunde mal kurz unterbrochen um die 3. Dose zu holen, leider auch hier nøtig,und schon sind wieder PN und Mail zum Thema eingegangen.
Also scheint mir, ich ein Thema angeschnitten zu haben was nicht nur eingefleischte DH und SW Werfer interessiert.
Die Strippen und Ruten muessen auch nicht teuer sein - https://www.kft-flyfishing.de/home-shop ... genschnur/
Also nochmal, es geht nicht darum das diejenigen die eine kurze Bachrute fischen , vielleicht noch mit DT drauf, diese gleich in die Tonne hauen.
Nee das kønnen sie nach der Fruehjahresmesee tun - hahahaha.

Ich will mal noch auf 2 Aspekte eingehen warum man mit so einer WF mit verschiedensten Profilen bzw mit Switchcastleine oft im Vorteil ist.
Dabei meine ich den sehr geringen Platzbedarf gegenueber der Wedelei. Wer Rollwuerfe einsetzt weiss ja auch warum und wo.
Wie wir ja nun wissen, die dafuer gefertigten Schnuere haben eine høhere Masse direkt unter der Rutenspitze , welche wir im Switchcast beschleunigen und diese Masse læst die Schnur ueberschlagen/ausrollen- sie reisst da lange duenne Front Taper mit. Dabei benøtigt man so gut wie keinen Rueckraum.
Sowohl Scandi und Skagit Profile ermøglichen uns verschieden grosse/schwere Fliegen zu trasportieren.

Und was haben wir dahinter? Natuerlich eine Running. Entweder eine seperate an den Schusskøpfen oder halt ganz normal wie an WF und DT Leinen ueblich.
Diese Running hat ja nun mal eine bestimmte Tragkraft/Stærke - und ist wiedermal bei jeden Hersteller abweichend. Das hat auch was mit der verwendeten Seele zu tun.
Das ganze kann dann schwimmend oder neural sein , was auch noch einen Einfluss auf das Menden und die Lauftiefe hat.
Nun gibt es Leinen mit sehr duenner Running , mache FF møgen das nicht, aber auf jedem Fall duenner als das Profil(Belly) und somit sehr gut zu menden.
Wie sieht es denn an einer DT aus ? Da verjuengt sich nichts, erst zum Ende der Leine!

Ich spinne nun mal, ca 3m gezogenes Vorfach, Front Taper + Belly + Rear Taper, (alles zusammen 9-12m Durchschnitt) der Rest ist die viel duennere Running die sich sowohl bei der WF wie auch der Switchleine super menden læsst.
Das braucht man natuerlich nicht beruecksichtigen wenn man eher im Nahbereich kæmpft.

Eine DF hat auch kein Rear Taper. Jedenfalls kann man die hintere Abstufung nicht so bezeichnen denn die steht beim Werfen ja nicht zur Verfuegung.
Was ist so wichtig an einen Rear Taper . Klar gibt es verschieden lange, nur konisch gezogene aber auch beschichtete bei WF und Switchleinen .
Das Rear Taper soll die Keule im Flug stabilisieren, es soll aber auch den Uebergang markieren (deutlich fuel und hørbar) und es dient als Handlingszone die nicht nur die Schnur gegen durchwetzen beschuetzt sondern auch je nach verwendeter Rute/Wurfstil Gewicht zur Verfuegung stellt.

Spinne wieder - stockdunkel - strippe ein - høre und fuehle den strukturierten Uebergang. Nun weiss ich das ich eben eine Rute fische die etwas weniger Schnur vor der Spitze braucht (oder halt durch die verwendete Fliege /Vorfach) und dann muss ich halt das gesamte Rear Taper einstrippen.
Kann aber sein das ich eben 2-3g mehr Gewicht zum wedeln benøtige, also lasse ich Teile der Rear Tapers draussen.
Wenn man sich so ein Taper anschaut, konisch und daher von Belly gewichtsmæssig zur Running abnehmend, hat es natuerlich nicht nur eine andere Færbung oder Oberflæchenstruktur, nee es beinhaltet auch ein Gewicht. Wieder mal unterschiedlich , je nach Længe ,Stærke. Aber das weiss man wenn man die Infos liest denn dort ist da Gewicht bei 9,14m bzw der Gesamtkeule angegeben, dann noch ob das RT zb 3m lang ist , oder halt nur 1,5m usw.
Letztendlich kann man daraus seine Schluesse ziehen, weiss fur welche Rute die Leine passt, auch mal eine Klasse drueber oder drunter.
Anders gesagt, das RT mach uebern Daumen eine Klasse aus.
Natuerlich kann man sich auch eine Markierung auf die Leine machen, ich kann mir auch merken das ich bei der einen Strippe den Vorschwung beim Switchcast einsetzen muss wenn das Vorfach neben mir auftaucht, bei der andern muss es vielleicht 2-3m vor mir sein. Alles von der Gewichtsverteilung der jeweiligen Leine abhængig.
Irgendwann schaut man gar nicht mehr hin, man kennt seine Rute/Schnur Kombi und hat im Gefuehl wann der Vorwurf erfolgen muss - sogar bei DH .

Das Rear Taper bietet also Schutz vor Abnutzung, markiert den Uebergang und kann als (Wurf)Gewicht dienen und die viel duennere Running saust durch die Luft/Ringe und læsst sich mit Leichtigkeit menden.
Wie ich bereits erwæhnte, in vielen Situationen ist das alles nicht erforderlich, wenn es aber drauf ankommt dann ziehe ich immer eine passende Profilleine vor - bei Einhand, Switch und Doppelhand !

Gruss Hendrik
TorstenHtr
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

Fjorden:
Man kann natürlich mit einer Fliegenrute für Schnurklasse #5 genügend Druck aufbauen, sofern der Winkel Schnur/Rute groß genug bleibt. Ich habe auch eher den subjektiven Eindruck, dass ich Fische besser mit einer weicheren Fliegenrute drillen kann. Die Einschränkung ist das Tippet.

Ich fische kaum auf MeFo, die bisherigen waren eine Enttäuschung im Drill, vielleicht fressen die 50er Sommerforellen Spinat; falls ich mal eine 80+ fangen sollte gebe ich gerne Feedback.

Viele Grüße,
Torsten
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