Fliegen aus Geäst entfernen

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Harald aus LEV
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Jörg, hallo Thomas,
diese Art Hänger sind absolut übel. Nicht nur für Fledermäuse, wie die Bilder eindeutig beweisen, sondern auch für Schwalben. Die fallen auch auf die sich im Wind verführerisch bewegenden, scheinbaren Insekten herein.
Ein Bekannter von mir hat sogar während des Wurfes mal eine Schwalbe gefangen, die er glücklicherweise lösen konnte - unter dem Gezeter aufgebrachter Passanten.
Deshalb sollte man alles unternehmen, solch eine sich frei bewegende, baumelnde Fliege zu entfernen. Wenn sie jedoch absolut unerreichbar ist, auch nicht mit der Rutenspitze oder mithilfe eines Stockes, weiß ich auch keinen Rat

Gruß
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
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MahiMahi
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von MahiMahi »

Hallo zusammen,
ich kannte so ein Bild wie Jörg es gepostet hat mit einem Rotkelchen. Traurig aber wenn die abgerissene Fliege
so verführerisch im Geäst baumelt.
Ich hatte mal ein Erlebnis anderer Art. Eine Stockente interessierte sich für meine Trockenfliege (Stimmulator)
und schwubs hatte ich sie auch schon am Haken. Am Bein gehakt nam das Tier Reisaus und zum Glück hat das niemand gesehen.
Mein Sohn damals noch klein fragte mich darauf, Papa was hättest du gemacht wenn die Ente losgeflogen wäre?
Ein Noddy hat sich mal beim Rückschwung in meiner Leine verfangen. Nach einigen Minuten konnte er wieder losfliegen.

@Jörg: Die beiden gespliessten von dir fische ich immer noch sehr gerne. Ist schon ne Weile her aber du erinnerst dich bestimmt.

LG
Harry
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Maggov »

Harald aus LEV hat geschrieben:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es teilweise von der Baumart abhängig ist, ob man die Fliege zurückbekommt oder nicht.
An unseren Gewässern sind Weiden und Erlen die häufigsten Vertreter.
Hallo Harald,

sehr richtig - Nadelbäume und insbes. Fichten haben sich da bei mir als extremst hartnäckig erwiesen Fliegen wieder her zu geben. ;)

Zum Thema:

Einen Tip vermisse ich noch der Verluste entscheidend reduziert. Wenn die Fliege Richtung Baum fliegt nicht krampfhaft versuchen den Wurf zu retten oder direkt nach der Landung rucken. Meist enden diese Versuche darin dass sich die Fliege zusätzlich verheddert.

Danach die Schnur auf das Wasser ablegen und die Strömung für sich arbeiten lassen. Der gleichmäßige Zug zieht die Fliegen erstaunlich gut wieder aus dem Baum. Manchmal kriegste auch direkt danach einen Biss (den man dann wg. looser Leine meist verpasst).

Trockenfliegen (insbesonders Fliegen mit Hechelkranz und im besten Fall vielen Wicklungen) gehen am einfachsten wieder aus dem Baum - bei Nymphen besteht eine höhere Gefahr dass sich diese mehrmals um einen Ast wickeln wenn sich dann die Wicklungen kreuzen hängt die Fliege bombenfest. Da hilft m.M. kein Flitschen oder Hakenlöser - wohl aber ein starkes Tippet. Mit nem 0.18 Tippet bekommst man einiges an Geäst "gelöst" ;)

LG
Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
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Harald aus LEV
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Markus,
stimmt, das Thema "Wasserkraft" wurde bislang noch nicht erwähnt.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Fliifi-Sepp
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Markus,

bin nicht nur beim Lösen von Hängern aus Geäst der Meinung, daß Vorfach-Stärken von 0,18 mm (Mono/nicht FC) sinnvoll sind! Bei den Fischen in den Gewässern, die ich meist befische, hat eine niedrigere Vorfachstärke wenig Sinn, da zu viele Fisch-Verluste. 0,16 mm ist da eher schon die untere Grenze und wird von mir nur an ruhigeren Gewässer-Abschnitten und mit Trockenfliege verwendet.
Selbst an stark befischten Gewässern, an denen Vorfächer mit nierigeren Durchmessern empfohlen werden, konnte ich bisher nicht feststellen, daß meine Fangerfolge durschschnittlich schlechter waren, als die von Fischern mit geringeren Schnur-Durchmessern.
Ich kann da nur Charles beipflichten, der sinngemäß in seinem Buch "Erlebtes Fliegenfischen" geschrieben hat, daß das Wichtigste beim Fliegenfischen die Präsentation ist. Und beim Hängerlösen natürlich auch eine entsprechende Vorfachstärke!

LG Sepp
Dominikk85
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Dominikk85 »

webwood hat geschrieben:Servus Jörg,
und @ all.

sehr guter Beitrag, auch wenn die Bilder nun alles andere als schön sind. So einen Hänger hatte ich noch nie, aber ganz klar, das ist eine Fledermaus-Todesfalle.
Was macht man nun in so einer Situation, wen man die baumelnde Fliege nicht selbst bergen kann? Feuerwehr anrufen wäre eine Option. Gefahrenabwehr im Sinne des Tierwohls wäre ja nun durchaus ein triftiger Grund. Wer zahlt den Einsatz. Vermutlich der Verursacher.
Diese Situation ist ethisch und juristisch echt ein Dilemma. Macht man nichts, kann ein Tier qualvoll verrecken und man ist möglicherweise sogar juristisch dafür haftbar. Unternimmt man was, kann das echt teuer werden. Die Privathaftpflicht wird sagen, es sei ja nichts passiert und im übrigen ist ein Tier nur eine Sache. Den Sachschaden würden wir evtl. ersetzen, so ein Geschädigter sich glaubhaft als Eigentümer der Fledermaus meldet.
OK, so ein Hänger ist selten, doch ist es durchaus bekannt, dass wir Fliegenfischer deshalb schon die ein oder andere Fledermaus am Haken hatten.

Meine 5 Cent mit Null- Idee zur Lösung
TL
Thomas
Ich denke mehr als einen gewissen aufwand kann man da nicht verlangen.

Wenn ich irgendwie drankomme versuche ich den Ast abzubrechen (keine ahnung ob man das darf, der baum gehört ja vermutlich dem Pächter oder wem auch immer und nicht mir - aber ich mache das dann einfach, ist ja nur ein kleines Ästchen),

Aber Feuerwehr rufen, leiter besorgen etc würde ich jetzt nicht machen.

Am besten man wirft nicht in so hohe Bäume :)
Dominik
Poulsens
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Poulsens »

Ich hab immer versucht mit der Rutenspitze bis an die Fliege ran zukommen und hab dann die Fliege, auf Zug mit dem Vorfach, vom Ast abgehoben,geschoben,geschüttelt. Hat oft geklappt, hat auf Dauer auch drei Rutenspitzen verbraucht.
Paul
orkdaling

Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
was lehrt uns das? (geht natuerlich nicht bei kleinen Muecken)
Tubenfliegen fischen !
Nicht nur das man stupfe Haken wechseln kann, bei einer abgerissenen Tubenfliege bleibt vielleicht der Haken im Baum fuer den sich kein Vogel interessiert, der Rest fællt ab.
Und auch ein abgerisserner Fisch hat max den Haken im Kiefer, den er wieder los wird, nicht aber die ganze und vielleicht beschwerte Fliege.
Ab und an muss man halt mal was abreissen und keine Rutenspitzen opfern.
Gruss Hendrik

https://sw1367.sfstatic.io/upload_dir/s ... 3.fill.jpg
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FlyandHunt
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von FlyandHunt »

Zeigst du uns noch die feinen TubenTrockenfliegen auf 16er/18er Haken ?

Kleiner Spaß am Rande :D :lol: :lol: :lol:

Grüße
Ferdinand
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
Poulsens
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Poulsens »

…das dachte ich auch grad !!
orkdaling

Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von orkdaling »

Hahaha,
Augen auf und Klammer lesen.
Gruss Hendrik
Poulsens
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Poulsens »

… oha, peinlich.
Michl
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Re: Fliegen aus Geäst entfernen

Beitrag von Michl »

Dominikk85 hat geschrieben: Aber Feuerwehr rufen, leiter besorgen etc würde ich jetzt nicht machen.
Tag.
Wär doch mal nen Versuch wert.
Mal 112 wählen und erklären das man am Bach eine 16er Pheasent Tail in den Baum gehängt hat und die Feuerwehr braucht. :smt119
Kommt bestimmt. :mrgreen:

Machts doch nicht so kompliziert!

Stock aufheben oder abschneiden, einhaken und abreisen.
Geht wenns frei hängt, wenns nicht frei hängt ist auch keine Gefahr.

Ja darf man das denn?
Schmierwurst, besser als die freihängende Mucke.

Meine ganz subjektive Sicht, wohlgemerkt.

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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