The American Style

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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fliegenfeger
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Re: The American Style

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo

@Torsten
TorstenHtr hat geschrieben:Verstehe ich nicht, der Rückwärtswurf ist zum großen Teil eine Zugbewegung, ich persönlich kann nicht mehr Kraft ausüben wenn der Zeigefinger hinter dem Griff fehlt. Finde ich wenig überzeugend.
Hast du das mal ausprobiert?

@Reinhard

Der Test hat mich nicht überrascht, denn die "nur Fliegenfischer" machen auch Casting, aber die Flycasting Disziplinen mit normalen Schnüren wie SA EPD bei Trout Distance.

Gruß
Armin
TorstenHtr
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Re: The American Style

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Armin,
fliegenfeger hat geschrieben:Hallo
@Torsten
TorstenHtr hat geschrieben:Verstehe ich nicht, der Rückwärtswurf ist zum großen Teil eine Zugbewegung, ich persönlich kann nicht mehr Kraft ausüben wenn der Zeigefinger hinter dem Griff fehlt. Finde ich wenig überzeugend.
Hast du das mal ausprobiert?
Ich habe alle Griffformen ausprobiert. Rein subjektiv kann ich mit 3 Fingern+Daumen eher weniger Zugkraft ausüben, als wenn ich 4 Finger zur Verfügung habe - ich habe dafür aber keine Messwerte. Zumindestens scheint mir das eher ein schwaches Argument zu sein. Ich sehe einen anderen Vorteil - mit der Zeigefingerhaltung bzw. der Daumen-Zeigefingerhaltung kannst du die Hand ohne zu verdrehen weiter nach hinten strecken. Mit der Daumenhaltung besteht der Nachteil, dass die Schulter ab einer bestimmten Position blockiert - einige Werfer kompensieren das, indem sie die Rute nach außen drehen.
@Reinhard
Der Test hat mich nicht überrascht, denn die "nur Fliegenfischer" machen auch Casting, aber die Flycasting Disziplinen mit normalen Schnüren wie SA EPD bei Trout Distance.
Gruß
Armin
Man könnte auch schreiben, das beide Gruppen Castingsportler sind, nur unterschiedliche Geräteklassen.

Viele Grüße,
Torsten
Trockenfliege
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Re: The American Style

Beitrag von Trockenfliege »

TorstenHtr hat geschrieben:Hi Reinhard,

du hast - so glaube ich - Ulriks Studie falsch verstanden. Mit den "Fly Castern" sind diejenigen gemeint, die in den neuen Disziplinen mit Longbelly-Schnüren werfen und trainieren. Das sind keine normalen Fliegenfischer. Das die ICSF-Castingsportler schlechter abschneiden ist hier plausibel, da sie das leichte Gerät (noch) nicht gewohnt sind. Schau mal unter "Participants".

Viele Grüße,
Torsten
Es ist mir völlig klar, welche Art von "Fliegenfischern" hier angetreten sind.
Ich habe das alles durchgelesen, mir sind die Trout Distance Wettbewerbe bekannt.

Aber: Gibt es tatsächlich Castingsportler, die nicht auch "normale" Fliegenfischer sind?
Welcher Durchschnittsfliegenfischer schafft mit solch einer Schnur nicht locker 20+ Meter, wenn er mal paar Wochen Praxis hat?
Wenn ein Caster es gewohnt ist, einen 13m Schusskopf mit einem schnellen DZ zu werfen, dann sollte er doch in der Lage sein, jede dieser Schnüre locker über 20m zu werfen, selbst wenn er keine 22m+ Schnur in der Luft halten kann, wie die Spizialisten?
Ich habe bisher keinen Caster kennengelernt, der kein sehr guter Normalwerfer ist. Das die vielleicht nicht an die Ergebnisse der Spezialisten im Trout Distance kommen ist verständlich.
Der Caster 14 schafft kaum die 20m und Nr. 15 erreicht mit keinem Wurf die 25m!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Caster mit viel Erfahrung waren.

Ich werde mal bei Gelegenheit meinem letzten Wurfschüler ein paar Versuche machen lassen.
Der hat noch nicht viele Stunden auf dem Tacho, aber ich glaube, dass er mit diesen Schnüren und seiner 6er Shakespeare Aggility die 20m schafft.
Und die 200er Teeny lässt er auch schon ziemlich weit schiessen.

LG
Reinhard
TorstenHtr
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Re: The American Style

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Reinhard,
Trockenfliege hat geschrieben:Es ist mir völlig klar, welche Art von "Fliegenfischern" hier angetreten sind.
Ich habe das alles durchgelesen, mir sind die Trout Distance Wettbewerbe bekannt.
Aber: Gibt es tatsächlich Castingsportler, die nicht auch "normale" Fliegenfischer sind?
Ja, das gibt es, ich kenne einige, die nur Casting machen und gar nicht angeln. Und von den Castern sind nicht alle auf Fliege spezialisiert, sondern z.B. auf Gewicht Ziel mit der Spinnrute.
Welcher Durchschnittsfliegenfischer schafft mit solch einer Schnur nicht locker 20+ Meter, wenn er mal paar Wochen Praxis hat?
Nunja, wir hatten mal Fliegenfischer aus Berlin eingeladen und ich weiss wie einige FFer werfen, z.T. wird wirklich an den 20m geknabbert, insb. wenn die Bedingungen nicht optimal sind, also kein Wind/Gegenwind ist. Viele überschätzen ihre eigenen Möglichkeiten.

Viele Grüße,
Torsten
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Re: The American Style

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo

@Torsten,

mit der Zeigefingerhaltung kann ich die Rute (Rutenende) optimal am Unterarm fixieren und damit die Rute gerade im Buttbereich gut laden. War mir vorher auch nicht bewusst, bis mich ein Kollege beim Rückwurf extrem alt ausehen hat lassen. Beim Vorwurf hatte ich die Nase vorn. :mrgreen:

@Reinhard

Was ist für dich ein sehr guter Normalwerfer?
Ich habe viele sehr gute Werfer erlebt, die an 27m Distanzwurf gescheitert sind, wenn z.B. kein Wind ging

Gruß
Armin
Trockenfliege
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Re: The American Style

Beitrag von Trockenfliege »

Ein sehr guter Normalwerfer ist für mich einer, der mit der entsprechenden Schnur locker über 20m kommt.

Zwischen 20+m und 27m sind werferisch ein gewaltiger Unterschied.
Alles über mal grob 25m muss deutlich länger erarbeitet werden als der Sprung von zb. 20 auf 23 m.
Ich schaffe die 27m auch nicht immer :biggrin:

LG
Reinhard
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Re: The American Style

Beitrag von fliegenfeger »

Trockenfliege hat geschrieben:Ich schaffe die 27m auch nicht immer
Da müssen aber schon 5BFT Gegenwind herrschen. :mrgreen:

Gruß
Armin
orkdaling

Re: The American Style

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na da sehe ich schon einen gewaltigen Unterschied zwische Distance und Præzision
http://castingforbundet.no/wp-content/u ... 1-full.jpg

Aber wie wir ja nun alle bemerkt haben ,hat jeder Stil seine Berechtigung bzw eignet sich die eine oder ander Griffhaltung mehr oder weniger gut, besonders wenn es um Kræfte, Hebel, Gewichte geht. Logisch sind Belastungen bei einer 10ft #6 anders als einer 9ft #5 und auch Ueberkopf und die Varianten der Unterhandwuerfe unterscheiden sich gewaltig in Hinsicht auf die Anatomie und Belastung der Hand/Finger (und das auch noch von Person zu Person)

Klar gibt es Leute die nur Casting betreiben, in der Halle, auf der Wiese mit Rueckenwind ... da støren nun mal keine Buesche im Ruecken, keine ueberhængenden Baume auf der anderen Seite...

Es gibt aber auch Leute die nicht nur dem Casting nach gehen, die sogar Ruten bauen und verkaufen.
Da sie beides betreiben kønnen sie sogar ihre Erfahrungen in die Entwicklung von Ruten und Schnueren einbringen.
Zudem betreiben sie auch noch Schulen/Wurfkurse - ok, das ist nun nicht die Masse der Fliegenfischer, eher die Ausnahme.
Einige hab ich vor der Tuer wie https://www.granbo-flyfishing.no/# der den Schuelern Snake Roll EH/DH und ander Wuerfe (ohne Zeigefinger) beibringt.
Ander kommen regelmæssig hierher um ihre Lakskurse ab zu halten, selber zu fischen und sind im anderem Leben ganz bekannte Caster.
Dieser hier https://youtu.be/IzBnARqkPEM betreibt nicht nur kurse EH/DH nee der wirft auch ganz gut damit , zB 65,5m bei DH /Spey
Diesse Bild stammt von der offiziellen Seite des Verbandes - EH Præzision
https://www.castingsport.se/wp-content/ ... /03/AK.png
Dieses Bild von Mattias Rosell (der einer der besten EH Caster ist) zeigt den Daumen schøn bei Seatrout Distance https://www.castingsport.se/wp-content/ ... 70x513.jpg
Ich sehe weder bei der Fischerei am Forellenbach, weder am Lachsfluss wenn die Einhand eingesetzt wird, weder beim Castingsport (auch bei Præzision) und auch nicht bei Trickwuerfen oder bei Switchruten den Einsatz des Zeigefingers.
Das diese Finger- Griffhaltung zum Einsatz kommt, also eher regional im deutschsprachigen Raum und noch bei leichteren Klassen/kurzen Ruten, macht fuer mich jedenfalls einen sehr sehr kleinen Einsatzbereich aus, besonders wenn man die Bandbreite des Fliegenfischens einschl. Castings betrachtet.

Das soll nun aber keine Abwertung sein - nur meine Beobachtungen am Wasser, was man so in den Videos bei Herstellern sieht oder wenn man Weltmeistern (Tellis) auf die Finger schaut.
Letztendlich ist mir Wurst wie jemand seine Fliege an den Fisch bringt.
Gruss Hendrik
Dominikk85
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Re: The American Style

Beitrag von Dominikk85 »

Die amis sehen das mit dem fliegenfischen glaube eh nicht so puristisch wie Europäer oder Engländer, selbst die "koryphäen" wie tom rosenbauer und co haben kein problem mit czech nymphing mit 3 gramm tungsten kopf, fetten bissanzeigern, mehreren fliegen (eine einzelnymphe scheint da eher die ausnahme als die regel zu sein), squirmy worm etc.

Könnte mir vorstellen das das auch das Gerät und den wurfstil beeinflusst.
Dominik
fliegenfeger
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Re: The American Style

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Dominik,

Mit dem "puristisch" hast du vermutlich Recht, aber czech nymphing ist für Wurfstile ein schlechtes Beispiel. Dafür brauchst du noch nicht mal eine Fliegenschnur.

Gruß
Armin
Dominikk85
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Re: The American Style

Beitrag von Dominikk85 »

fliegenfeger hat geschrieben:Hallo Dominik,

Mit dem "puristisch" hast du vermutlich Recht, aber czech nymphing ist für Wurfstile ein schlechtes Beispiel. Dafür brauchst du noch nicht mal eine Fliegenschnur.

Gruß
Armin
Das stimmt natürlich, da braucht man gar nicht werfen. Aber bei so dingern wie nem rig mit bissanzeiger und 3 Nymphen was dort ja sehr oft gefischt wird könnte ich mir schon vorstellen das ein etwas anderer wurfstil und gröberes gerät hilfreich sind
Dominik
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Thomas E.
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Re: The American Style

Beitrag von Thomas E. »

Moin Dominik,

um solche Montagen, wie man die "hinausbefördert", geht es in diesen Faden dem Hans (u.a.) sicher nicht.

Wenn auch Australier, zeigt er wenigstens mal einge der Möglichkeiten je nach Situation.
https://www.youtube.com/watch?v=pVTayy2V4Y0
Gruß
Thomas Ellerbrock
orkdaling

Re: The American Style

Beitrag von orkdaling »

Hahaha,
stimmt, (Nymphing) das macht meine Eisangel aber da hab ich nur eine Mormyschka dran - Russian Style !
Gruss Hendrik
orkdaling

Re: The American Style

Beitrag von orkdaling »

Moin
auch eine gute Erklærung-

Es gibt eine Reihe von Gedanken, wie man die Rute am besten "greifen" oder "halten" kann. Dies ist derjenige, den ich vorschlage, dass Sie zunächst lernen. Ich kenne viele Instruktoren, die damit beginnen, den Fingerzeiggriff zu unterrichten. Sie tun dies vor allem, weil diese Methode, die Rute zu halten, die Verwendung des Handgelenks minimiert – was beim Starten des Fliegenwurfs in der Regel eine gute Sache ist.

Letztendlich werden Sie durch diesen Kurs viele verschiedene Griffe lernen, folglich denke ich nicht, dass es zu viel ausmacht, welchen Griff Sie anfangs lernen, aber dieser hat mir gut gedient. In den USA und Großbritannien beginnen die meisten Instruktoren damit, diesen Daumen-auf-Kopf-Griff zu unterrichten. In Kontinentaleuropa ist es üblicher, mit einem Fingerzeiggriff zu beginnen.

Quelle: https://www.sexyloops.com/flycast/the-grip/

Gruss Hendrik
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Harald aus LEV
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Re: The American Style

Beitrag von Harald aus LEV »

orkdaling hat geschrieben:In Kontinentaleuropa ist es üblicher, mit einem Fingerzeiggriff zu beginnen.

Quelle: https://www.sexyloops.com/flycast/the-grip/

Gruss Hendrik
Hab ich`s nicht gesagt? :D (bzw. geschrieben)

Gruß
Harald
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