Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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trutta1
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Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von trutta1 »

Liebe Fliegenfischer,

das ich hier irgendwann mal über Schnurklassen jenseits meines Glaubens schreiben würde, hätte ich noch vor 4-5 Jahren nicht geglaubt.
Aber vor ein paar Jahren lernte ich jemanden kennen, den ich noch heute gern als ,,Mikrobenfischer" degradiere.
Wie das so bei sehr interessierten Fliegenfischern ist, beobachtet man sich gegenseitig. Ist man nicht ganz verbohrt,
lernt man vom Anderen und gibt auch sehr gern seine Erfahrungen weiter. Von einander lernen und das Erlernte umsetzen, das ist es!
Für mich damaliges Neuland, weil unter Klasse #4 gab es bei mir nichts!
Wir lernten uns an meinem Lieblingsbach in Österreich kennen und sein Interesse und Ausdauer nur zu beobachten, beeindruckte mich schon etwas. Meine bevorzugten Technik, großen Trutten nachzustellen ist nichts für Trockenfliegenpuristen. Aber genau so einer war und ist er auch heute noch!
Es war so ein Erlebnis am Bach, was mich ein bisschen zum Umdenken veranlasst hat. Ich hatte eine sehr schöne Bachforelle im Bach gespottet und wir wollten den Fisch unbedingt überlisten. Abwechselnd boten wir unsere Favoriten an. Aber nichts!
Trocken, Nass, Nymphen in allen Stadien, nichts! Noch bevor ich meine ultimative Waffe, eine Kombination aus großer Maus und kleiner Ratte ans Vorfach binden konnte, hatte sich die Forelle wirklich entschieden, auf einen 16-er Bachflohkrebs zu beißen.
Für mich kaum zu fassen, da es in diesem Bach gar keine Bachflohkrebse gibt.
Dann bewies er mir noch wie man in einem reißenden Gebirgsbach einen sehr guten Fisch mit einem #3-er Stöckchen vernünftig drillen kann, ohne den Fisch zu sehr zu stressen.

An seinem Heimbach bewies er mir dann noch, wie man mit kleinsten Fliegen (Mikroben :wink: ), auch ansehnliche Fische fangen kann.
Heute besitze ich selbst einige Ruten ab Klasse #2 und fische diese auch gern.
Das man mit feinen Ruten auch große Forellen zügig drillen kann, habe oder durfte ich im letzten Sommer einige Male selbst erleben.
Nur dürfen diese Gewässer dann keine, oder wenig Hindernisse aufweisen.
Wenn ich gezielt auf große Trutten fische, ist auch heute noch was vernünftiges am 25-er Vorfach. Ist aber auch den Gewässern geschuldet, die ich befische. Dort kann ich keine 4-5 Meter Schnur geben, sonst war es das!
Das es in einigen Situationen Sinn macht, kleine ja kleinste Fliegen anzubieten, war und ist für mich ein Lerneffekt, dem ich mich nicht verschließe.
An jedem Fliegenfischertag lerne ich etwas dazu und gerade das macht das Fliegenfischen so interessant.

TL, Frank
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webwood
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von webwood »

Servus Frank,

unsereiner hat eine uralte 2er RST Glasfiber. Zum Äschenfischen im Spätherbst meine Lieblingsrute, doch du hast Recht. Wenn mit brutalen Fluchten und gleichzeitig Hindernissen zu rechnen ist, sind steifere Ruten besser, bei genügend Auslauf ist es meiner Meinung nach egal. Die Bremse stelle ich so gefühlt nach Tragfähigkeit des Vorfachs ein und dass eine leichte Rute einfach bricht, glaube ich nicht.

Zu den Mikrobenfliegen kann ich auch was erzählen. Bachflohkrebs ich glaube 12-14er Haken. Da stand ne 40er Trutte direkt unter mir und hat mich offensichtlich nicht gesehen. Ich habe den Fisch nicht angeworfen sondern einfach die Nymphe von der Rutenspitze aus direkt vor deren Nase baumeln lassen. Man hat förmlich gespürt wie der Fisch nachdachte, ob er hier verarscht werden soll oder sogar sein Leben riskiert. Ich schätze der Denkprozess hat so 20 Sekunden gedauert, für mich eine halbe Ewigkeit. Dann siegte die Gier. Meine auch, ich habe den Fisch zum Essen eingeladen.

TL
Thomas
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Leichter Ruten als für Schnurklasse 4 haben für mich unter folgenden Umständen Sinn:

Gewässerbereiche mit konstanter Strömung und/oder relativ glatter Oberfläche. Fische dort lernen relativ schnell, daß die Druckwellen, die beim Auftreffen der Wurfleine auf die Gewässer-Oberfläche entstehen, nichts Gutes bedeuten und daß die vermeintliche Nahrung in dem Bereich eventuell negative Auswirkungen haben kann. Entsprechend vorsichtiger sind sie, weichen sogar instinktiv auf andere Gewässerbereich aus.
Man kann das an manchen Stellen an breiteren, viel befischten Gewässern, sehr gut sehen, wenn intensive Oberflächenaktivität über einen größeren Bereich erkennbar ist. Oft schon nach wenigen Würfen weichen die Fische den Bereichen aus, an denen die Fliegenschnur auftrifft.

Fliegenschnüre der Gewichtsklasse 3 und abwärts erzeugen aus meiner Sicht geringere Druckwellen beim Auftreffen auf die Wasser-Oberfläche und verscheuchen damit weniger leicht Fische.
Ich verwende in solchen Bereichen und unter den beschriebenen Bedingungen dann Fliegenruten in Schnurklasse 3, 2 und gelegentlich sogar 1. Aber selten gehe ich bei Trocken/-Naßfliege mit den Vorfächern unter 0,16 mm Monofil. Auch nicht bei klarem Wasser. Meine 8-Fuß-Rute Klasse 1 biegt sich dann bei größeren Fischen ordentlich durch, man kann aber bei nicht allzustarker Strömung die Fische trotzdem erstaunlich gut und aufgrund meiner eher stärkeren Vorfächer auch nicht zu lange drillen. Schaut sehr spektakulär wie, wie sich die Rute durchbiegt! Aber selbst starken Regenbogen-Forellen über 50 Zentimeter bei (nicht zu starker) Strömung hat sie bisher standgehalten. Und ich forciere die Fische beim Drill immer an der Grenze der Tragkraft des Vorfaches.

In Gewässern mit stärkeren, unterschiedlicheren Strömungen und strukturiertem Untergrund/Hindernissen im Waser fische ich lieber Ruten in Schnurklasse 4, 5 und 6. Alle Würfe Überkopf auf weitere Entfernungen (speziell bei Wind), die Wasserwürfe, das Menden der Schnur und das Handling von Fischen an Hindernissen gehen damit einfach entspannter.

Einfach das richtige Material je nach Einsatzzweck verwenden, dann hat man Freude damit!

LG Sepp
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webwood
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von webwood »

Hallo,
Franks Post bringt mich zum nachdenken bzw. dazu in Erinnerungen zu schwelgen. Mikroben sind wirklich fängig. Ich war so 3/4 Klasse Volksschule und bin direkt am Starnberger See aufgewachsen. Eigentlich alle Jungs meiner Klasse waren passionierte Schwarzangler. Schnur mit Goldhaken und winzigem Brotkügelchen, etwas Blei und einem Schwimmer. Schnur in der rechten Hand. Im Uhrzeigersinn schwingen und dann raushauen. Winzige Barsche und kleine Weißfische waren unsere normal Beute, die dann über dem Lagerfeuer genau wie Winnetou am Stöckchen gegrillt wurden. Salz, Pfeffer, Zitrone, braucht es nicht, wir sind ja keine Weicheier bzw. kamen wir gar nicht erst auf die Idee den Fisch auch noch zu würzen. Mit dieser Technik der winzigen Mikroben-Köder habe ich zwei spektakuläre Fänge gemacht. Erstmal eine Ente. Das dämliche Vieh ist dem Haken nachgetaucht und war dann gehakt. Das im Sommer an der Seepromenade in Starnberg und rappelvoll mit Touris. Mir blieb nun gar nichts anderes übrig, als das bescheuerte Federvieh ans Ufer zu drillen und zu releasen, während hinter mir ein Sturm der Entrüstung losbrandete als hätte ich die Ente mit Absicht gefangen.
Ja und dann mein erster Hecht mit ebendieser Technik. War ein kapitaler Bursche von locker 10 cm. Mein Kumpel (Sohn eines Berufsfischers) hat den Hecht mit Händen gegriffen und sofort releast. Mein ERSTER Hecht! "Spinnst du?!!!" Mann war ich sauer! Heute sehe ich sein Verhalten anders.

TL
Thomas
PS: Ist mir schon klar, erst recht als Mod, dass ich hier eigentlich offtopic schreibe. Wir hatten hier in unserem Forum 2022 wirklich keinen so guten Start in die Saison. Lasst uns den Ärger vergessen und wieder zwischendrin mal blödeln, oder so wie ich nun einfach aus dem Nähkästchen plaudern.
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orkdaling

Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von orkdaling »

Moin,
auch wenn`s jetzt nichts mit Bafo zu tun hat, mit ihren Bruedern und Schwestern die eine zeitlang im Fjord leben und dort gern mal 15-20cm Heringe verspeisen, es gibt Zeiten da stehen sie auf sowas https://up.picr.de/43382913vb.jpg
Zeitweise auch auf Tangfliegen und oder wenn es die Bedingungen erlauben auf Anflugnahrung wie Waldameise.
https://up.picr.de/43382914ko.jpg
Vor vielen jahren war ich auch noch unglæubig was den Kleinkram angeht, fischte Garnelen und Streamer bis zu einem einschneidenden Erlebnis.
Mærz, teils noch Schnee am Ufer aber Wasser da Einwirkungen vom Golfstrom scho 8 Grad und - nichts!
Fast schon am aufgeben einen Gammarus montiert , schræg entlang der Blasentangkante eingestrippt, keine 2m davor vielleich noch 1m Wassertiefe, Peng und Flucht fjordwærts. Mefo etwas ueber 70cm. Kann ja Zufall sein, auch ein Hecht nimmt mal einen Rotwurm.
Tage spæter gleich mit Gammarus begonnen , keine 100m von der alten Stelle wo ein Rinnsal muendet und die Kante von 1m auf 3m fællt.
Natuerlich wieder entlang vom Tang begonnen, nichts. Etwas weiter raus, die Intermed. sacken lassen und noch dabei bewegt sich die Schnur seitlich.
Lange Rede, meine bisher grøsste Mefo mit 85cm auf einen Gammarus Gr 12.
Auch Zufall? Nee, heute fische ich oft dort wo Brackwasser ist, dort gibt es auch im Meer solche Krebschen und wenn kein Fischlein da ist, noch keine grøsseren Strandgarnelen - irgend etwas muessen die Fischlein ja fressen.
Noch ein Bildchen von den ach so grossen Tubenfliegen - natuerlich nicht anfangs der Saison, auch hab ich damit noch keinen 10kg Fisch bekommen aber viele Fische zwische 3-5kg die zu der Zeit vorkommen
https://up.picr.de/43382915oc.jpg
Diese wenns truebe ist, aber bei klarem Wasser nur 1cm Røhrchen und etwas schwarz drauf, reichen oft aus um auch einen lachs zum Steigen zu veranlassen wenn diese unter Bæumen oder einfach bei grossen Steinen eine Wanderpause einlegen.
Gruss Hendrik
FlyandHunt
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von FlyandHunt »

Fische zwar keine Mikroben, aber meine 6 Fuss Hardy Glass ausführen, am kleinen Bach - Trockenfliege. Ohne Ausrüstung. Herrlich.
Forelle1.png
Forelle1.png (319.56 KiB) 1856 mal betrachtet
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
Dominikk85
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von Dominikk85 »

Ich fische auch gerne mit meiner dreier rute am kleinen bach, allerdings sind dort Fische über 35cm auch extrem selten, die meisten sind eher so 20-25cm.

In einem bach wo mit 45+ fischen einigermaßen regelmäßig zu rechnen ist würde ich das glaube ich nicht machen.
Dominik
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von Maggov »

Dominikk85 hat geschrieben: 12.04.2022, 16:28 Ich fische auch gerne mit meiner dreier rute am kleinen bach, allerdings sind dort Fische über 35cm auch extrem selten, die meisten sind eher so 20-25cm.

In einem bach wo mit 45+ fischen einigermaßen regelmäßig zu rechnen ist würde ich das glaube ich nicht machen.
In einem Bach würde ich mir da weniger Sorgen machen - so weit kann der Fisch ja nicht abhauen im Bach.

Erinnert mich an eine 63-er Regenbogen gefangen an einer 3-er Gespliessten an der Wiesent. Der Drill war geschätzt unter 3 Minuten dank stärkerem Tippet. Eigentlich wollte ich "fein" auf Äschen fischen. Das Foto ist mittlerweile auf irgendeiner externen Festplatte - mal sehen ob ich das nochmals finde.

Die leichten Rutenklassen haben durchaus Rückrad um starke Fische zu halten - wenn die Aktion durchgängig ist umso mehr weil sie dann nicht so leicht ausschlitzen. Meist ist das feine Vorfach das gerne mit leichten Rutenklassen zusammen einhergeht aus meiner Sicht die "Schwachstelle" und nicht die Rute.

An einem großen Gewässer mit der Hoffnung auf große Fische würde ich aber auch nicht mit der 3-er gehen - macht auch aus anderen Gründen Sinn hier eine längere Rute mit höherer Schnurklasse zu fischen.

Eine 45-er Forelle an einem Gewässer mit etwa 10 Meter Breite und einem 0.16-er (oder stärkerem) Vorfach würden mich noch nicht zu einer höheren Schnurklasse "zwingen".

Meine Lieblingsklasse ist nach wie vor die 4-er - da sie breit einsetzbar ist, ein normal beschwertes Goldkopfnympherl schon kaum "durchschlägt" und ich mit dieser Klasse auch bei Wind und anderen Widrigkeiten bequem fischen kann.

Mini-Fliegen sind auch immer mit dabei kommen aber sehr selten zum Einsatz da meist an meinen Strecken nicht benötigt. In Slowenien war ich mal sehr froh viele kleine Muster dabei gehabt zu haben. In Island dachte ich ich brauche sie und habe keine einzige benutzt. Aber manchmal können die sicher den Unterschied ausmachen.

LG
Markus
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trutta1
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von trutta1 »

Hallo Markus,

ich stimme Dir fast überall zu!
Nur hier hättest auch Du, trotz 18-er Vorfach mit einem #3er Rütchen, keine Chance! :wink:
P1060359.JPG
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TL, Frank
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von drehteufel »

Hallo,

ich liebe die Schnurklasse 3 und fische, wann immer es möglich ist, damit.
Bei etwas mehr Wind gehe ich auch auf die Klassen 4 oder 5, kommt aber seltener vor und macht auch weniger Spaß.
Standard-Vorfachspitze ist bei mir 0,14 mm GTM oder FC1 und ich kann mich nicht erinnern, wann das Vorfach im Drill mal gerissen ist.
Auch der gezeigte Fisch wurde mit einer 3er Nymphenrute und 0,14 mm gelandet.
DCF3BC80-ABA2-4ABF-8680-0D3B5D28D1F7.jpeg
DCF3BC80-ABA2-4ABF-8680-0D3B5D28D1F7.jpeg (464.91 KiB) 1784 mal betrachtet
PS: Der Kescher ist ein Scoop-Net in Größe L mit 50 cm Bügellänge. :wink:

Gruß,
Marco
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von trutta1 »

Petri Marco!

Ja beim Rudi (sieht jedenfalls so aus!) ist so etwas möglich, sogar am 14-er
Vorfach.

TL, Frank
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webwood
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von webwood »

Hallo,

ist ja noch eine Zeit hin, doch für den Spätherbst habe ich genau 2 Mikroben-Fliegen. OK- ich habe Äschen im Gewässer. 16er Haken Body Braun, schwarz oder oliv, Schwanzfiebern, so 2 bis 5, so genau sehe ich das ja nicht mehr und dann eine Hechel, der Größe entsprechend aus dem oberen Bereich des Balges. (übrigens chin. Billigbalg, aber funst). Beim Fischen schau ich dann was so rumwuselt. Klein/braun oder klein/schwarz. Dem entsprechend wähle ich die Fliege. Diese Fliege entspricht keinem Vorbild in der Literatur, zumindest kenne ich keine. Keep it simple an stupid. Den Äschen scheint es egal zu sein und mir als "Schlechtbinder" ohnehin.
TL
Thomas
PS: Noch 3 Tage bis Saisonstart in Bayern. Rebos ü 40, seid gewarnt! Ich habe Whoolybugger in meiner Dose. Man trifft sich dann beim Essen (hoffentlich)
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von orkdaling »

Moin Thomas,
na dann petri zum Auftakt !

Uebrigens, in der Zeit wo man keine Fliege wæssern kann (weil das Eis zu dick ist) bleibt mir oft nur die Mormyschka und die sind ja nicht grøsser als Nymphen. Auch diese werden nicht nur von "Pfannenfisch" sondern regelmæssig von Bafo und Saibling genommen die auch mal 2 oder 3kg auf den Græten haben. Das man diese nicht an einer 0X oder 1X anbietet sondern auf 0,15-0,20mm runter muss ist logisch.
Gammarus suche ich auch nach Farbe aus. Es gibt ja (besonders wo Tang vorhanden ist) braun bis røtliche Varianten und an Suesswassereinlæufen sehr oft gruenliche. Æhnlich im Bach unter Steinen, braun, schwarz , grau, fast transparent. Und ob ein Fischlein, bei einer zupfend gefuehrten Muecke aber auch an einem Streamer in scheller Strømung, auf die Schønheit reagiert, hahaha meinen Fischen ist es auch wurst egal.
Gruss Hendrik
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von Maggov »

trutta1 hat geschrieben: 12.04.2022, 18:29 Hallo Markus,

ich stimme Dir fast überall zu!
Nur hier hättest auch Du, trotz 18-er Vorfach mit einem #3er Rütchen, keine Chance! :wink: P1060359.JPG

TL, Frank
Hallo Frank,

schöner Bach!

Ich will mich nicht streiten oder widersprechen. Deshalb: meinst Du das wegen dem Rückrad der 3-er oder der Vorfachstärke? Bei der Wasserfarbe und dem Verhau würde ich das Vorfach stärker wählen um den Fisch keinen Raum zu geben - aber auch eine 3-er hätte genügend Kraft im Handteil um die Schnur fest zu klemmen und den Fisch zu halten. Soll nicht heißen dass ich die 3-er empfehle sondern ich bin mir nicht sicher ob Du da die Schnurklasse vs. Rutenstärke bzgl. Rückrad zu stark parallel siehst.

Ein Vorschlag:
Nimm ein Gewicht mit 2 Kilo und versuche das mal mit einer 5-er und einer 3-er langsam hoch zu heben. Du wirst sehen dass 2 Kilo schon extrem "schwer" sind und dass beide Ruten wahrscheinlich einen etwa gleich starken Druck ausüben können.

Ich denke dass eher das Vorfach reißt, der Fisch ausschlitzt oder der Haken aufbiegt bevor die 3-er bricht, v.a. bei Glas oder Bambus kann ich mir das nicht vorstellen, habe das noch nicht gehört oder gesehen.

Und ja, ich bekomme sicher nicht jeden Fisch an der Stelle raus - v.a. wenn eine Kapitale auf Biegen und Brechen in den Unetrstand zurück will. Das wäre bei mir aber unabhängig von der Rutenklasse. ;)

LG
Markus
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trutta1
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Re: Mikroben, oder wie ich zum Leichtgewicht wurde!

Beitrag von trutta1 »

Hallo Markus,

ich habe genau an dieser Stelle, innerhalb eines größeren Zeitraums mehrere richtig gute Bachforellen gefangen.
Fast ausschließlich mit Streamern, die mein ,,Mikrobenspezi" als Warmblutköder abstempeln würde! :mrgreen:
Und ich weiß, dass da die #5-er Rute mit 20-er Vorfach so den Grenzbereich dargestellt hat.
Eine Bachforelle von +3Kg kommt in diesem Bach nicht zur Trockenfliege! Es sei denn, es lohnt sich richtig. Und da mache ich keine Experimente!
Ich kann dort auch gar keine Schnur geben, dann war es das! Wenn sie nach oben kommt und zuschlägt, will sie sofort wieder in ihren Einstand.
Dieser befindet sich unter den Erlenwurzelfahnen. Mit einer #3-er Rute kannst du sie sicher halten, aber nicht verhindern, dass sie allein durch ihr Gewicht abtaucht und 1-2m gewinnt. Mit einer stärkeren Rute und passendem Vorfach, kann ich sie (nicht immer) an der Oberfläche halten.
Und Du kannst mir glauben, ich beende einen Drill selbst mit einer großen Forelle auf diese Art recht zügig.
In diesem Fall entscheiden die ersten Sekunden. Wer zögert, verliert!
Natürlich ist diese Art der Fliegenfischerei grenzwertig und ich fische auch sehr gern in klaren Gebirgsbächen.
Ich passe nur jeweils meine Strategie den Gewässern an, die ich befische.
Lehrgeld, so glaube mir, habe ich in über 40 Jahren reichlich bezahlt!


TL, Frank
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