Haltbarkeit von Spitzenschnüren

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pitt
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von pitt »

Moin

Seit dem letzten Angeltag gehöre auch ich zu den Geschädigten. Meine schwimmende Rio Gold hat angefangen sich zu spalten. Zum Glück habe ich es noch am Fluss gemerkt und die Spulen getauscht. Zu Hause konnte ich die beschädigte Stelle verschweissen. Ich bin nun gespannt wie lange es hält.
Zuletzt geändert von pitt am 02.08.2022, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Trockenfliege
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von Trockenfliege »

Wie alt ist deine Gold?

Bei mir ging gerade im Urlaub an einer alten, gebraucht gekauften, wenig gefischten 3M Schnur einige cm vom Coating flöten. Seele ist Monofil.
Allerdings im hinteren Bereich der RL, der nur noch geschossen wird. Ich habe es dann schnell mit UV Kleber überpinselt, um ein weiteres Abpellen und Hängenbleiben in den Ringen zu verhindern. Die geasamte Schnur habe ich mir noch nicht genauer angeschaut.

LG
Reinhard
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pitt
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von pitt »

Hallo

Die Leine ist etwa 2 bis maximal 3 Jahre alt, ich müsste schauen, ob ich irgendwo noch den Kassenbon habe …
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Gruss
pitt
Fliifi-Sepp
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Bei den Rio Gold-Schnüren gab und gibt es die verschiedensten Ausführungen. Ich kann mich noch erinnern, daß die "alte Gold" mal um die 50,- € gekostet hat und die hat lange gehalten. Hab´ gerade mal eine nicht übermäßg viel gefischte, sicher um die 15 Jahre alte, entsorgt und die hat für ihren Preis einen sehr guten Job gemacht!

Meine nachfolgenden Rio legten dann in ihren verschiedenen Ausführungen im Preis deutlich zu und bei den aktuellen Modelln liegen die günstigsten Gold meines Wissens nach bei um die 100,- €.
Ich hatte da vielleicht Pech mit meinen letzten Rio´s, die auch schon vor ein paar Jahren an die 100,- € oder darüber gekostet haben, aber bei mir an die Qualität der alten Rio´s weit nicht heran gekommen sind: Eine hatte erhebliches Kringeln, das man ihr auch mit viel Mühe nicht abgewöhnen konnte und die hoch schwimmende Spitze brach nach wenigen Einsätzen (auf Garantie getauscht), die Geschmeidigkeit der Schnüre ließ ungewohnt schnell nach.
Meinem subjektiven Eindrücken nach halten zeitgleich angeschaffte hochpreisige Scientific-Schnüre besser, kommen aber auch an deren Vorgänger in der Haltbarkeit nicht mehr heran: Verlieren schneller ihre Geschmeidigkeit, werden schneller brüchig.

Aber wie schon geschrieben, alles rein persönliche und sicher auch subjektive Erfahrungen und Eindrücke, die sicher nicht generell übertragbar sind!

Meine persönliche Konsequenz ist, daß ich bei den "Standard-DT- und -WF-Tapern" bei den renommierten Herstellern zu den "Einsteiger-Schnüren" greife oder auch mal die eine oder andere Billig-Schnur teste und verwende, die sich für die meisten Zwecke auch ganz passabel bewähren. Wenn diese Schnüre ein Fehlkauf waren oder nicht so lange halten, muß ich mich wenigstens nicht ärgern!
Nur bei speziellen Tapern greife ich noch zu den sogenannten Premium-Herstellern. Spezielle Taper rechtfertigen selbstverständlich auch einen höheren Preis.

Aber die generelle Preisentwicklung der sogenannten Spitzenschnüre in letzten Jahren kann ich nicht nachvollziehen. Muss ich auch nicht. Die Preis-Entwicklung bei "Premium" Kunststoff-Schnüren der letzten Jahre hat dazu geführt, daß ich mir eine Reihe von Seidenschnüren zugelegt habe, die zwar noch teurer sind, aber aus meiner Sicht jeden Euro wert, den ich dafür ausgeben habe.
Seidenschnüre sind aber nur für die interessant, die bereit sind, erst mal einige Zeit in die Vorbereitung der Seidenschnüre zu investieren, damit die auch so funktionieren, wie man sich das vorstellt. Aber das tun sie dann sehr gut und halten richtig lange, wenn man sie gut pflegt.
Ich pflege übrigens alle meine Schnüre immer gut. Egal ob günstig oder teuer.

LG Sepp
Fliifi-Sepp
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Jörn,

danke für die verständliche Erklärung!

Denke, daß ich künftig PVC-Schnüre meiden werde, sind anscheinend deutlich schlechter für die Umwelt und halten tun sie auch noch schlechter!

PU (Polyurethan) ist da anscheinend die bessere Wahl. Leider geben nicht alle Hersteller an, aus welchem Material ihre Fliegenschnüre sind.
Durchgehend wäre mir nur bekannt, daß Airflo alle Schnüre mit PU macht? Leider fehlen mir gerade bei diesem Hersteller die Erfahrungen wie gut die Schnüre tatsächlich sind und wie korrekt die Gewichtsangaben zutreffen.

Wäre schön, wenn da mal jemand einen Markt-Überblick bezüglich PU-Schnüren geben könnte, der da Einblick hat!

LG Sepp
fjorden
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von fjorden »

Hallo Sepp,
Airflo produziert schon lange - oder sogar schon immer - Schnüre mit PU. Auch andere Marken, wie Greys, Guideline oder Hardy haben Schnüre bei Airflo herstellen lassen. Meine Lieblingsküstenschnur, die Hardy Coastal Flats ist auch dort hergestellt und kommt was Haltbarkeit angeht an die "alten" Schnüre ,vor allem die von Scientific Angler produzierten,heran oder übertrifft diese noch. Ich kann der Preis- und Produktentwicklung nicht viel abgewinnen und habe mir einen großen Vorrat an alten Schnüren, wie die Loop (Long) Distance oder Loop Multi, angelegt, so dass ich mir keine Schnüre mehr kaufen , sondern mich eher von einigen trennen muss.
Gruß
Fjorden
TorstenHtr
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Sepp,
PU (Polyurethan) ist da anscheinend die bessere Wahl. Leider geben nicht alle Hersteller an, aus welchem Material ihre Fliegenschnüre sind.
Durchgehend wäre mir nur bekannt, daß Airflo alle Schnüre mit PU macht? Leider fehlen mir gerade bei diesem Hersteller die Erfahrungen wie gut die Schnüre tatsächlich sind und wie korrekt die Gewichtsangaben zutreffen.
PU wird nur von Airflop und Monic hergestellt. Was Airflop betrifft, hauen die AFTTA-Angaben fast nie hin, die waren eine der Ersten, die an der Stelle gemogelt haben. So recht überzeugt mich die Qualität nicht, u.a. stellt Airflop auch Casting-Schnüre her, die färben extrem ab und z.T. reißen beim Werfen. Ich hatte mal eine Schwimmschnur von A., die war ziemlich grauslig. In GB hat sich die Firma hauptsächlich wegen ihrer Sinkschnüre etabliert.

Leider gibt es kaum Testberichte von Schnüren, die auch die Haltbarkeit bewerten (vielleicht zu aufwendig?)

Viele Grüße,
Torsten
Fliifi-Sepp
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Fjorden und Torsten,

danke für die Rückmeldungen! Sind ja recht konträr.

"Irgendwie ist immer was, das nicht passt!", wie ein Fischer-Freund von mir zu sagen pflegt.
  • Jedenfalls kann ich es gar nicht leiden, wenn die angegebenen Gewichts-Angaben nicht korrekt sind!
    Ich kann es auch nicht leiden, wenn die Preise dauernd höher und die Qualität der Schnüre schlechter wird!
    Auch kann ich es nicht leiden, wenn bezüglich der Umwelt schlechteres Material verwendet wird, als es technisch nötig ist!
Ist nicht so, daß ich gerade einen Notstand an Schnüren habe. Im Gegenteil bin ich so gut ausgerüstet, wie selten:
Jede Schnurklasse, die ich regelmäßig fische, ist mit mehreren Schnüren auf Rollen mehrmals bestückt, alles in derzeit noch gutem bis sehr gutem Zustand. Mit DT- und WF-Schnüren in Kunststoff und teils Seide.
Aber ich habe immer gerne Schnüre in Reserve, die ich jederzeit aufspulen kann.

Es ist sehr ärgerlich, wenn man seitens der Schnur-Hersteller derart in Form von Preis/Qualität und angegebenen/tatsächlich abweichenden Maßangaben "gefoppt" wird, was sich die letzten Jahre immer mehr verschärft hat.

Na dann "back to the roots" und noch ein paar Seidenschnüre kaufen. Hat bei mir nicht wirklich was mit Nostalgie zu tun:
  • Die Gewichts-Angaben stimmen meist sehr genau (wiege jede Schnur auf einer 1000stel-Waage nach).
    Preis ist hoch, Qualität top, damit "Preis wert".
    Naturmaterial und damit technisch so gut wie derzeit möglich umgesezt.
    Bei Wind besser, als Kunststoff-Schnüre.
    Läßt sich leichter und unauffälliger vom Wasser abheben.
    Gefettet Schwimmschnur, nicht gefettet leichte Intermediate.
    Bei richtiger Pflege länger haltbar, als Kunststoff-Schnüre.
Gehört hier nicht zu Thema, aber ich bin auch bei den Ruten kein Nostalgiker. Habe mir die letzten Jahre auch eine Reihe von gespliessten Ruten angeschafft. Teils gebraucht, teils für mich nach meinen Wünschen angefertigt. Nicht, weil ich die so schön finde, sondern weil sie richtig gut sind, wenn sie gut gemacht sind. Wen´s interessiert, hier ein interssanter Link dazu: http://www.rs-flyfishing.com/images/Med ... l_2009.pdf.

Schlußendlich soll eine Leidenschaft wie Fliegenfischen schon auch, sogar eigentlich überwiegend, Freude bereiten. Fliegenschnüre kaufen ist aber teils sehr mühsam und wird von den allermeisten Herstellern nicht besonders Kunden-freundlich, jedenfalls nicht transparent und konsequent genug, umgesetzt.
Und davon habe ich langsam "die Schnauze voll"!

LG Sepp
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trutta1
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von trutta1 »

Hallo Sepp,

ich würde auch mal gern eine Seidenschnur probieren, nur fehlt mir dazu jegliche Erfahrung.
Ich besitze auch einige Gespließte , die ich ausschließlich mit DT - Leinen fische. Da würde ich schon sehr gern auf eine Seidenschnur umsteigen!
Nur die Preisdifferenz ist bei diesen Schnüren enorm und ich kann mir kaum vorstellen, daß eine Seidenschnur von 50€ genau so gut ist wie eine Phönix , die ja so um die 200€ kostet.
Vielleicht kannst Du mich aufklären?!

TL, Frank
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von fjorden »

Hallo Sepp,
Haltbarkeit und Gewichtsangaben sind zwei Diskussionen. Airflo waren die ersten wo bei den Extreme Distance Schnüren die Gewichtsangaben überzeichnet waren. Die 7er wog ca. 17,5 gr., die 8er 19,5 gr. und die 9er 21,5 gr. Heute ist das bei fast allen Marken so. In Bezug auf Haltbarkeit kann ich zumindest für die Hardy Coastal Flats sagen, das ich die jetzt 4 Jahre intensiv fische ohne jegliche Abnutzung.
Gruß
Fjorden
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von pitt »

Hallo

Meine Schnur entspricht der Generation aus dem Link: https://www.fliegenfischer-forum.de/riogold6.html
Ich bin ziemlich enttäuscht, weil ich die Schnur bis jetzt eigentlich selten gefischt habe. Evtl. kann ich den Händler anhauen, falls ich irgendwo den Kaufbeleg finde … na ja, mal schauen.

Meines Wissens nach, die meisten bekannten US- und EU-Hersteller produzieren PVC frei (alleine durch die von Jörn erwähnte REACH Richtlinien wurden sie dazu - früher oder später - gedrungen, falls sie einen Wert auf ISO Zertifizierungen legen).
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Gruss
pitt
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von trutta1 »

Da Christian (der Rhöner) im Beitrag ,,Simms- arroganter Service" sehr berechtigt den Umgang mit uns als Endverbraucher kritisiert, möchte ich mal ein Update zu meiner Kritik der unbrauchbaren, neuen SA- Volantis- Schnüre mitteilen.
Nachdem ich ja 2 neue Schnüre meinem Händler zurückgeschickt hatte, habe ich an den Hersteller und an FFE eine Email gesendet und auf die fehlerhafte Verarbeitung hingewiesen.
Nach 3 Monaten ohne Rückmeldung, kann man sicher davon ausgehen , dass es einfach keinen interessiert!
Ich hätte mir zumindest ein Statement bzw. eine Antwort auf meine Fragen gewünscht.

TL, Frank
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von troutcontrol »

pitt hat geschrieben: 03.08.2022, 08:18 Meines Wissens nach, die meisten bekannten US- und EU-Hersteller produzieren PVC frei
Nee, es gibt nur PU oder PVC.
AIRFLO verwendet als einziger Hersteller PU.

Hab einige Köpfe von AIRFLO, die haben jetzt mindestens 15 Jahre auf dem Buckel, was man ihnen nicht anmerkt. :mrgreen:
Martin
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pitt
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von pitt »

Hallo

Verstehe ich nicht ganz, ist PU nicht PVC frei?
Oder meinst du, dass doch nicht alle grossen PVC frei produzieren?
troutcontrol hat geschrieben: 03.08.2022, 12:58 AIRFLO verwendet als einziger Hersteller PU.
Wer lesen kann :mrgreen:
Ist das wirklich so? Shit, hätte ich nicht gedacht :roll:
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Re: Haltbarkeit von Spitzenschnüren

Beitrag von troutcontrol »

Betonung liegt auf HERSTELLER:
Viele (wenn nicht sogar die meisten) Leinen kommen aus Wales, tragen aber andere Namen.
Martin
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