Döbel - einfacher als gedacht?

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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FlyandHunt
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Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von FlyandHunt »

Ich muss sagen im Sommer fische ich gerne auf Döbel, weil oft auf Sicht zu befischen und teilweise relativ schwierig zu überlisten.
Das letzte Wochenende war ich dann an zwei Flüssen und konnte schön Döbel beobachten.
Dabei konnte ich Döbel auf Trockene (kleine Parachut) große Schwarze Steinfliege, unbeschwerte Caddis Puppa und auf Zonker fangen.
Mit Zonker habe ich allerdings im Swing gefischt und das fande ich sehr interessant, da ich da wirklich gute Erfolge hatte.

War dann doch einfacher als gedacht :mrgreen: :mrgreen: =D>

Lediglich hält sich der Kampfwille selbst bei 1-2kg schweren Fischen in Grenzen :-D

Grüße und viel Erfolg
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
sepp73
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von sepp73 »

Servus,
ja die Döbel (bei uns Aitel) kann man durchaus ab und zu als "the poorman´s Trout" bezeichnen. Bei uns war heuer zwar wieder ein sehr schöner Maifliegenschlupf, leider machten sich die Trutten äußerst rar. Da haben die Aitel dann oft mal den Tag gerettet, obwohl die grade mit der trockenen bei Weitem nicht so leicht zu überlisten sind als ne Äsche oder Forelle...
Gruss, Sepp
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MahiMahi
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von MahiMahi »

Hallo,

ich war kürzlich auch mit Trocken auf Forellen unterwegs.
Ein starker Maifliegenschlupf brachte dann ein wenig Chaos.
Überall platsch und schlürf. Ich fischte im schnellen Wasser auf steigende mit einem Stimulator auf Größe 10
gebunden. Wums Anschlag und ein fetter Döbel konnte nicht widerstehen. Hat mich mehr gefreut wie alles andere.

Grüßle
Harry
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Harald aus LEV
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
wenn ein Schlupf stattfindet ist es vielleicht leichter.
Aber versuche mal aus einer Schule von mehreren Döbeln in unterschiedlichen Größen einen zu überlisten...
Du kannst ihnen die Fliegen vors Maul setzen mit langem Vorhalt, mit kurzem Vorhalt, schwimmend, sinkend... Die Reaktion ist häufig dieselbe. Sie fliehen nicht mal oder wechseln aktiv die Stelle. Die Fliege treibt auf sie zu und der vordere verändert nur die Stellung der Brustflosse und die Fliege treibt an ihm vorbei. Die Nachfolgenden machen es genau so. Da hab ich immer das Gefühl, dass sie mir den Finger zeigen. Lediglich die kleineren am Schluss werden etwas nervös, beißen aber auch nicht.
Aber manchmal, ja manchmal... kann man sie aus der Lethargie reißen wenn man sich einen guten Döbel im vorderen Bereich der Gruppe sucht, der ganz außen steht. Dann nimmt man einen dicken Plumpskäfer/nymphe und knallt den mit einem lauten Platschen knapp seitlich des Kopfes auf die Wasseroberfläche, sodass er direkt seitlich nach unten wegtaucht. Das kann manchmal helfen, dass sich der Dickkopf zur Seite dreht und den Köder attackiert. Besonders interessant ist es, wenn man zu zweit unterwegs ist. Einer spottet und der andere wirft nach den Anweisungen des Spotters.

Gruß
Harald
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Hans.
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Hans. »

Hallo,

vor vielen Jahren in Süddeutschland, ein größerer Bach mit Forellen und Döbeln, ein Gumpen ruhig und tief. Da wohnte neben schattigem Ufergesträuch ein stattlicher Döbel, der als unfangbar galt. Er verfestigte stetig seinen Ruf als Fliegenprofessor, stieg er doch tatsächlich ab und an in nervenzerfetzender Langsamkeit zu einer Trockenen empor, inspzierte sie gründlich, um sich dann genauso langsam wieder in die Tiefe sinken zu lassen wie er emporgekommen war. Die Fliege blieb immer unberührt. Er stieg, wenn überhaupt (!!), auch nur einmal. Alles, was danach angeboten wurde, interessierte ihn nicht. Ich bin dann umgezogen und weiß nicht, was aus ihm geworden ist.

Gruß
Hans
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Michael St.
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Michael St. »

Hallo zusammen,

nach meinem Rückzug in meine Heimat musste ich mich von den Salmoniden im Hausgewässer leider verabschieden, nahm also unsere heimischen Dickköpfe ins Visier.
Der Fang einer Forelle gestaltete sich bisland immer deutlich einfacher, als unsere "alten" Döbel hier.
Ich habe schließlich viel probiert und eine Klinkhammer brachte dann den Erfolg.
Jetzt auch regelmäßig.
Probieren, probieren...

VlG, Michael
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Andreas S
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Andreas S »

Hallo
Meine bescheidene Erfahrung.
Döbel nehmen selten bis gar nicht von der Oberfläche, Fliegen im Film aber häufig schon.
lg
Andreas
Norman506
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Norman506 »

Also hier nehemen Döbel immer von der Oberfläche;) allerdings meistens die um 12 cm bei den 30 cm Jungs hat man durchaus eine oder zwei Chancen und die Fraktion ü 50 cm ist selten zu fangen;)

Tl
Norman
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von trutta1 »

Es ist zwar schon einige Jahre her, aber den Fang dieses Döbels werde ich nie vergessen.
Ich habe ihn wirklich über einen längeren Zeitraum befischt und wie Hans beschrieb, war nach einem erfolglosen Versuch Schluß!
Dann wurde er doch bei einer kleinen Nymphe schwach und lieferte einen schönen Drill, trotz #5-er Rute.
029 06.05.2006 Döbel 62cm.jpg
029 06.05.2006 Döbel 62cm.jpg (87.91 KiB) 1870 mal betrachtet
Nie wieder konnte ich solch einen kapitalen Döbel überlisten, was diesen Fang um so schöner machte!

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von webwood »

Hallo,

meiner Erfahrung nach nehmen Aitel schon Trockene (z.B. Daddy Long Leg) Sie schlürfen sehr langsam und gemütlich die Fliege. Wenn man anhaut wie bei einer Trutte wars das. Fliege aus dem Maul gerissen und dann wechselt man besser die Stelle. Da geht erstmal nichts mehr.
Ich bin mir nicht sicher, doch meine ich irgendwo gelesen zu haben, das Aitel bei Gefahr einen Duftstoff absondern und so andere Aitel warnen.

TL
Thomas
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Poulsens »

Hallo in die Runde,
Ich hatte auch mal dieses Vergnügen, lange war mir nicht bewusst das es diese Kaliber in diesem Bach mit 2m Breite überhaupt gibt, ich sah immer diese eigenartige Wasserbewegung, teilweise ne kleine Bugwelle und freute mich schon auf ne größere Forelle und dann war es solch schön gefärbter Dickkopf!!
Ein Wahnsinn wie aufmerksam die sind, aber dann steht man günstig im Schatten und er treibt langsam vorbei, wie ein U-Boot !
Grüße von hier
Paul
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45er Brandenburger!!
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Re: Döbel - einfacher als gedacht?

Beitrag von Spiegelkarpfen »

Hallo Poulsens!

Genau solche Oschis habe ich auch bei uns entdeckt. Und so sehr ich mich auch um Deckung und Tarnung bemühe, habe ich doch das Gefühl:
"Kann ich sie sehen, haben sie mich schon gesehen." Aber irgendwann klappt es mal... :twisted:
LG Enrico
"Dieses Fliegenangeln macht doch hier keinen Sinn. Hier gibt´s keine Forellen!"
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