Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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MahiMahi
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von MahiMahi »

Hallo in die Runde,

ich kenne Leute die mit gespliessten Ruten und Seidenschnüren zum fischen gehen andere brauchen eine Hardy-Wachsjacke
da lässt man sich Ruten bauen nach alten Taper und stelle man sich vor, mit so einer altmodischen Einstellung fangen die auch noch Fische.
Aber die brauchen das, die Nostalgie von früher wo ist das Problem? Lass doch jeden tun was er/Sie will!
Auch ich und meine beiden Söhne fischen ausschließlich DT-Leinen bis Klasse # 6. Warum? Weil wir altmodisch eingestellten Fischer damit am besten zurecht kommen. Ich möchte gerne mal eine Wurfdemo von so modernen immer up to date-Fischern wie in N sehen! Wir könnten uns daneben stellen und je nach Gewässer sehen wer besser mit seinem Gerät zurecht kommt.
@ Fjorden: Ich weiß nicht wo du herkommst aber wir könnten doch mal ein unmodernes DT-Leinen-Fischen bei mir veranstalten.
Glaube mir und wir werden fangen und schöne Würfe produzieren da bin ich mir sicher :D .

Grüßle
Harry
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Harald aus LEV
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Fjorden,
ich wollte auch anfangs auf das unverschämte Post antworten, lasse es aber, da es wg. der eingefahrenen Resistenz eh keinen Sinn hat.
Wenn jemand steif und fest behauptet, dass DT oder moderate WF am Fließgewässer keine Berechtigung haben und nur knüppelschwere SK das Wahre sind, soll er das ruhig glauben. Das Schlimme dabei ist, dass unerfahrene Fischer auf diesen Mist hereinfallen und eine Menge Geld in Schnüren versenken, die sie gar nicht richtig gebrauchen können. Das finde ich schade.
Dass er aber immer und immer wieder eine Plattform findet, ist schon seltsam. Da verstehe ich die LMF-Crew.

Die meisten Flussfischer von uns müssen stromauf, querüber in den verschiedensten Winkeln und schräg stromab ihre Fliegen präsentieren. Und anschließend mit der Schnur mit oder auch gegen die Drift arbeiten um ihre Fliege zu führen. Das geht nunmal nur, wenn man eine durchgehend adäquate Schnur hat, bei der der Belly genug Masse hat, um die Spitze zu führen und zu beeinflussen. Ansonsten treibt der schwere Kopf , von der Strömungsrichtung und -geschwindigkeit getrieben ab, wie ein Stück Totholz.
Ein weiterer Aspekt bei der Flussfischerei, wie sie die meisten hier betreiben, ist das sanfte Ablegen der Schnur und präsentieren der Fliege. Wenn eine schwere Keule aufs Wasser donnert, kann die Spitze noch so dünn sein, der Fisch ist vergrämt. Es gibt zwar Fischer, die das beherrschen, aber das dürfte der geringere Teil sein.
Wenn ich natürlich in stehenden Gewässern (Ostsee/Meer eingeschlossen) oder im Fluss ausschließlich stromab fische, brauche ich das natürlich nicht.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir in den späten Neunziger- und frühen Nullerjahren anfingen, uns Schussköpfe selbst zu bauen und dazu Schwere DT-Schnüre und Feinwaagen benutzten.
Damals sagten viele der Älteren, dass man erst einmal richtig werfen lernen solle, bevor man zum SK greife...

Gruß
Harald
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MahiMahi
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von MahiMahi »

Havdraken hat geschrieben: 03.07.2022, 11:07 aber Forums-Neulinge werden nur desorientiert zurückgelassen,
weil deren Frage gar nicht mehr im Focus steht.
Ja und woher kommt das?
Wenn gewisse Leute immer Recht haben wollen und müssen führt das halt zu solch intoleranten
und verwirrenden Dialogen.

Grüßle
Harry
Royal Coachman
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Nagel auf Kopf!

Kurzkeule weg, dafür eine Longbelly, dann sollte das Problem behoben sein.

tight lines
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Thomas E.
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Thomas E. »

Royal Coachman hat geschrieben: 03.07.2022, 11:45 Kurzkeule weg, dafür eine Longbelly, dann sollte das Problem behoben sein.
Auch nicht ganz richtig.

Thorsten sollte seine Schnur erstmal weiter benutzen, wenn er bestimmte Punkte beachtet, geht das mit der gut.
Wenn er irgendwann eine neue Leine braucht, kann er ggf. ein anderes Profil wählen.
Wir kennen seine Gewässerverhältnisse ja nicht genau.

Übringens kann man im Rollwurf mit diesen Kurzkeulen und Schnurschuss erstaunliche Weiten erreichen, bei Idealbedingungen bei uns bis auf 19m !
Zuletzt geändert von Thomas E. am 04.07.2022, 05:00, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Harald aus LEV
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Jörn,
natürlich ist es hilfreich physikalische Zusammenhänge zu erklären. Wenn dies aber ständig erfolgt und das häufig nur, um seine eigene Sichtweise aufzudrängen, ist das m.M.n. suboptimal.
Wie ich schon schrieb, kenne ich das Gewässer, um das es sich hier handelt, weil ich es auch befische (und ich glaube, das trifft auf Fjorden ebenfalls zu). Zwar nicht dieselbe Strecke, aber diese habe ich als Gastangler ebenfalls schon befischt. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich von "meiner". Und wenn hier geschrieben wird (nicht nur von mir), dass bei diesen Verhältnissen in den meisten Fällen eine DT oder moderate WF die optimale Wahl ist, kann man das glauben.
Es wurde dem TE ebenfalls geraten, da er die Schnur nun schon einmal hat, mit dem Punkt des Farbwechsels zu experimentieren. Damit kann man nämlich einiges erreichen, wenn eine Schnur zu leicht oder schwer sein sollte.
Wie schon geschrieben geht es an diesen Flüssen um wesentlich mehr als nur um den Wurf. Der ist nur Mittel zum Zweck. Die Fischerei beginnt, sobald Fliege und Schnur gewassert sind, wobei das Wassern schon entscheidend sein kann.
Ich finde es anmaßend, wenn jemand, der die Gegebenheiten vor Ort nicht kennt, in solcher Weise versucht den Thread zu kapern, um seine Sicht der Dinge, die allgemein zur Genüge bekannt ist, darzustellen.
Ich bezweifle gar nicht, dass solche Setups an seinen Gewässern das Maß der Dinge sind. Aber am besagten Fluss sind sie es nicht. Und da ich "seine" Gewässer nicht kenne, von denen hier immer geschrieben wird, halte ich mich aus diesen Diskussionen heraus. Das würde ich mir umgekehrt auch wünschen. Das wäre für seine Reputation sicherlich besser.
Gruß
Harald
Zuletzt geändert von Harald aus LEV am 03.07.2022, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Harald aus LEV »

Ach so, eins noch.
an kleinen und mittleren Flüssen ist es häufig besser, Überkopf bzw. Seitwürfe zu machen und Schurspitze, Vorfach und Fliege sanft aufzusetzen.
Ständige Rollwürfe und Wasseranker aufs Wasser zu klatschen vergrämen sehr schnell die Fische. Diese Würfe sollte man nur machen, wenn man für Überkopf-/Seitwürfe keinen Rückraum hat.

Gruß
Harald
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Jörn,
Havdraken hat geschrieben: 03.07.2022, 16:51 Hallo Harald,

wenn Ihr das Gewässer kennt, oder vermutlich kennt, ist das schon etwas anderes, nur Ihr könnt nicht von anderen erwarten,
das dieses Detail allgemein bekannt ist, weil das war nicht Gegenstand der ursprünglichen Fragestellung, wenn ich mich
recht entsinne.
Das habe ich weiter vorn geschrieben. Ist aber auch egal, weil die Verhältnisse auf viele Mittelgebirgsflüsse zutreffen.
Havdraken hat geschrieben: 03.07.2022, 16:51 Das mit dem sanft Wässern etc. ist alles logisch und auch dem ein oder anderen sogar bekannt, auch den nicht nur Trockenfliegenfischern.

Wenn ich jetzt sagen würde, an meinem Hausgewässer macht eine DT keinen Sinn, würde ich gleich den Stempel des Ignoranten tragen.

Allerdings wenn ich Überkopfwürfe machen würde, wäre die Schnur gleichzeitig meine Trimmschnur für den Bewuchs, der Fluss wurde
halt nach einem Jarhunderthochwasser in den 50er Jahren entsprechend als Wanne ausgebaut, ist nur ein Detail aber ein nicht unerhebliches,
das Ihr aber nicht unbedingt kennen könnt.
Ein ähnliches Flüsschen befische ich auch. Ich fische dort gerne DT und WF und komme damit klar. Wenn Du keine DT möchtest, ist das doch OK.
Havdraken hat geschrieben: 03.07.2022, 16:51 Aus Spaß an der Zweihandfischerei habe ich mir eine TroutSpey #2 besorgt, 11ft, 180 grain, zu der Scandi-Plumpsschnur haben mir
US-Amerikaner geraten, weil ich schon keinen Bock mehr hatte mir hier im Forum nur die wenns und abers der Bedenkenträger anzutun.

Darum geht es nicht. Es geht darum, dass bei fast jeder Frage nach einem Setup die SK-Systeme gepriesen werden und anders denkenden unterschwellig unterstellt wird, sie hätten keine Ahnung.
Havdraken hat geschrieben: 03.07.2022, 16:51 Es ist eine Frage der Vorfachlänge, selbst eine Trockenfliege landet dann sanft, die Amis machen halt nicht aus jeder Kleinigkeit gleich eine Raketenwissenschaft, sind nicht belehrend sondern kameradschaftlich und hilfsbereit unterwegs.

Das ist nur der Response auf bestimmte Verhaltensweisen.
Havdraken hat geschrieben: 03.07.2022, 16:51 Ach danke noch, Du hast so schön treffend beschrieben, wann das Fischen beginnt, das war echt niedlich! :badgrin: =D> :badgrin:

Wenn ich Dir helfen konnte, immer wieder gern. :wink:

Gruß
Harald
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TorstenHtr
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

@barschzanker
okay also scheint das problen mehr an der physik als an mir zu liegen. tut ja auch mal gut zu hören, dass es nicht an der mangelnden wurftechnik liegt, grad für mich als noch anfänger 8)
Ich hab das heute mit einem 15g Kopf getestet, das ist in der Tat (zumindestens statischer Rollwurf) äußerst schwierig, sobald du zu viel "overhang" der Runningline hast. Hauptargument ist hier die beschleunigte Masse / Massenverteilung, wenn die geringe Masse der Runningline liefert nach Beschleunigung nicht genug Energie / Impuls. Hendrik liegt hier schon richtig.
Spannung spielt zwar auch eine Rolle, aber in dem Fall sekundär. U.a. habe ich auch den statischen Rollwurf getestet, in dem ich die Schnur auf einen Haufen neben mir gelegt habe - das geht trotzdem verhältnismäßig OK, die beschleunigte Masse zieht diesen Anteil trotzdem mit.
Lasse schreibt im Sexyloops-Forum dazu gerne "Masse ist King".
Ich denke du musst experimentieren, wie lang der Overhang in deinem Fall für optimales Ausrollen sein kann.

Schau dir auch mal das Video von Simon an, vielleicht findest du noch einen Wurffehler bei dir.
https://www.youtube.com/watch?v=ep70_39Ys0c

Viele Grüße,
Torsten
Barschzanker
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Barschzanker »

Nabend Zusammen,

also irgendwie kommt mir der Eindruck als wäre Schonzeit, allerdings wenn ich auf den Kalender schaue kann das nicht sein :wink:

Um mal zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, ich hatte eigentlich nur gefragt ob es physikalisch begründet ist, dass mein Rollwurf mit der RL zusammenbricht wenn der am dicken Kopf ankommt, oder obs an meiner Wurftechnik liegt (so plausibel mir die physikalische Begründung schien, scheint mir zu meinem aktuellen Skilllevel ein Wurftechnikmangel meinerseits für jegliches Phänomen auch möglich erscheinen :? ) Und zwar unabhängig vom Gewässer oder sonstigen fischereilichen Umständen oder Anforderungen.

Ob die Schnur für meine Verhältnisse passend ist, oder ob ich besser nen DT-SK mit Monorunningline auf ner Bambus2Handswitch mit waterborn Overhead Switchcast verwende, darauf wollte ich ja gar nicht hinaus (Ich weiß dass diese Aufzählung vollkommen sinnbefreit ist, das war ironisch, und zwar ohne irgendeine Seite angreifen zu wollen) Hab ein bisschen schlechtes Gewissen, dass meine Noobfrage so die Gemüter erhitzt und schlechte Stimmung hier macht :cry: Ich hab aus allen Beiträgen was für mich auch mitnehmen können, und ich kann auch den Nerdism (das ist jetzt zutiefst nett gemeint, Nerd ist bei mir höchst positiv konnotiert) hinter den unterschiedlichen Positionen verstehen.
Was ich mir ganz oft jedoch gedacht hatte war: Wow, wie Offtoppic kann ein Post gleichzeitig Ontoppic sein :lol: Eigentlich ist das jedoch bei weiterem Nachdenken nen echt gutes Zeichen wie tief und variantenreich unser Hobby sein kann :!:

Um jetzt auch nochmal ontoppic zu kommen, noch paar erläuternde Worte zu meinem Setup und meinem Zufriedenheitsstand mit dem selbigen. Die Schnur hatte ich nach einem Wurftraining vor ca. 1 Jahr empfohlen bekommen, auch von jemandem der sich wirklich auskennt und sich vorher mein damaligen Technikstand ausgiebig angeschaut hat (Ein paar Jahre davor nen Einsteigerkurs gemacht, aber nie wirklich nen Zugang gefunden). Da hatte sich als große Baustelle herausgestellt, dass ich Problem hatte die Rutenladung richtig zu fühlen und entsprechend die Beschleunigung zu dosieren (bin durchs Spinnfischen verzogen 8) ). Da hat sich tatsächlich die kurze Keule als sehr positiv gezeigt, um auch bei wenig Schnur (die einfacher zu kontrollieren ist) schon die Aufladung zu spüren. Das war das primäre Kriterium gewesen für die Schnurwahl, das Gewässer an dem ich jetzt hauptsächlich fische, hatte ich da noch nicht tatsächlich befischt, sondern war mit dem Werfen primär beschäftigt. Tatsächlich ist mein Wurf mittlerweile auch deutlich besser geworden, und wenn ich jetzt ne neue Schnur holen müsste würde es vielleicht auch eine andere werden. Trotzdem bin ich mit der Schnur und dem gesamten Setup in Bezug auf mein Skilllevel derzeit vollkommen zufrieden. Das mit dem Werfen nimmt zwar als Baustelle langsam nicht mehr so den zentralen Platz ein, aber ist immer noch mein Hauptaugenmerk. Bin auch ganz stolz auf mich, dass ich wenn ich was weiter weg rollwerfen will, Schnur nachschießen lassen kann =D> 8) Klar flüstert der Tackleaffe immer ins Ohr, aber ich versuche ihn weitgehend zu bändigen, was mir mit dem Argument: " Dein Tackle kann derzeit noch mehr als Du" ganz gut gelingt. So nun bin ich zum Ende doch wieder offtoppic abgeschweift...
Was mir bleibt zu sagen, ich freu mich auf die nächste Tour am Wasser und wünsch dickes Petri!
Thorsten
troutcontrol
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von troutcontrol »

TorstenHtr hat geschrieben: 03.07.2022, 20:59Hauptargument ist hier die beschleunigte Masse / Massenverteilung, denn die geringe Masse der Runningline liefert nach Beschleunigung nicht genug Energie / Impuls.
Moin,
auch wenn es ansatzweise in Richtung "Ei + Henne" geht, bleib ich glühender Anhänger der fehlenden Zugspannung als Grund für das eine oder andere Wurfphänomen im Zusammenhang mit zu großem overhang.

Es erklärt beispielsweise so schön, warum denn auch beim Überkopfwurf, wo die zu beschleunigende (gestreckte !) Masse ja eigentlich problemlos auf Touren zu bringen sein müsste, irgendwann Schluss ist mit lustig (overhang zu groß).

Oder warum ich bei den zugspannungstechnisch eigentlich katastrophalen Wasserwürfen ( ein D oder V - nix gestreckt!) diesen Zustand durch einen (spannungserhöhenden) Anker und ein um 10% höheres Gewicht (und auch die passendere Gewichtsverteilung, Gruss nach Norwegen) erfolgreich kompensieren kann.

Und JA: Eine masselose RL könnte keinen Impuls übertragen. Ich hab allerdings keinen Anhaltspunkt dafür, dass im Ausgangsfall eine (nahezu masselose) Fireline o.ä. verwendet worden sein könnte.

Insofern:
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Zuletzt geändert von troutcontrol am 04.07.2022, 15:00, insgesamt 2-mal geändert.
Martin
orkdaling

Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von orkdaling »

Ach Fjorden, lass doch andere darueber entscheiden, mehrfach wurdest du sogar darauf angesprochen, bei Schnur, bei Fischen am kleinen Bach usw.
Ist mir aber Schnuppe, es geht mir ja nicht darum dich persønlich zu treffen , gar zu beleidigen.

Ich stelle aber fest das du und einige wenige andere hier im Forum dich regelmæssig angesprochen fuehlst.
Sei es bei Gerætschaften, sei es bei Wurftechniken.
Wenn du aber mal schaust was man in Ohio oder Montana veranstaltet, auch im Balticum oder in Slovenien, Tschechien ...also nicht nur im Scandinavischem Raum, dann wirst du feststellen das dich das Rad auch bei der Entwicklung der Ruten, Schnuere ein gewaltiges Stueck weiter gedreht hat.
Nur haben es scheinbar einige nicht bemerkt oder wollen es nicht bemerken und das sind diejenigen die sich auf Mitteleuropa oder deutschsprachigen Raum berufen.
Ich wusste gar nicht das die Østerreicher, die Schweizer, die Italiener und Franzosen die alle vergleichbare Bedingungen haben, die alle diese modernen Ruten und Leinen fischen nicht im mitteleuropæischem Raum liegen !
Ich kønnte jetz sagen das ein kleiner Teil der hier schreibenden die Entwicklung verpasst hat, mach ich aber nicht, vielleicht reicht es ihnen ja auf diesem Niveau zu fischen.
Mir und vielen anderen reicht es nicht !
Solltest auch mal schauen was in deutschsprachigen Zeitschriften geschrieben wird, gibt ja ein paar davon.
Ich bekomme die oft erwæhnten Zeitschriften wie "Flugfiske i Norden" und "Alt om Flugfiske". Beides sind Gemeinschaftsausgaben der Skand. Lænder (DK,N, S,Fi) und beide verøffentlichen auch Mitteilungen der Landesverbænde die sogar Serien darin verøffentlichen - zB Fliegenfischen fuer Anfænger.
Darueber hinaus berichten diese Zeitschriften (genau wie die deutschsprachigen) ueber Fischen/Reisen in/nach Østerreich, in Slovenien , Neuseeland...
Und sie stellen die neuesten Entwicklunge auf den Ruten und Schnurmarkt vor, nicht nur GL oder Vision oder NAM sondern auch RIO, SA und Monic...
Ich habe das Vergnuegen gemeinsam mit einigen Leuten zu fischen, mit ihnen ueber Entwicklungen zu plauschen die du vielleicht aus Berichten in diesen Zeitschriften oder YT-Videos kennst. Nicht nur man Lachsfluss, nee da geht es auch um EH Ruten/leinen fuer die Fischerei sowohl im Meer wie Bergseen und Bæche.
Ab und an (so eine Entwicklung dauert ca 5 Jahre bis eine neue Serie auf den Markt kommt berichteten mir Jan Eric Granbo und Sohn Steffen sowie Leif Stæfmo) erhalte ich auch solche Teile um sie praxisnah zu testen. Manches kommt auf den Markt, manches verschwindet. Natuerlich stecken da auch die Interessen der Marken dahinter. Die wenigen Marken die aber deine geliebte DT noch haben machen dies nur aus marktwirtschaftlichen Gruenden. Schau mal wieviele DT du bei Far Bank / RIO findest, wieviele bei SA ... Haben die welche mit 3ft, und mit 9ft oder gar 30ft Front Taper oder nur noch eine einzige im Programm ? Wieviele findest du bei Cortland ? Schau dich mal um.

Nun hab ich die Weisheit auch nicht mit Løffeln gefressen aber ueber Ratschlæge erfahrener FF (die du hier ansprichst) muss ich dann doch etwas læcheln. Sehr milde formuliert !

Ich will das nicht vertiefen - der Fragesteller wollte was zu kurzkeuliger Schnur, konkret Vibe 85 wissen !
Ich habe reagiert weil deine Antworten dazu - 12m keule und DT - doch stark von der Fragestellung und von internationalen Standard abweichen !
Und wie ich zwischwenzeitlich ueber beriets erwæhnte PN und Mail erfahre, scheinen es andere FF so zu sehen wie ich, nur wollen sie das "Theater" umgehen und schreiben nichts øffentlich dazu (auch sehr milde ausgedrueckt).

Und nun bitte nicht als Beleidigung auffassen, deine Ratschlæge die man hier øfter liest senken das Niveau weil sie nicht auf dem basieren was heutiger Standard ist , nicht den neuesten wissenschaftlich begruendeten Entwicklungen beruhen.
Anders gesagt, frueher fuhr das Dampfross durch den Mittleren Westen und wurde von einigen totgesagt , gar bekæmpft. Heute kommen von dort Spitzenschuere fuer alle erdenklichen Bedingungen - weltweit !
Gruss Hendrik
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von Trockenfliege »

Thorsten, das Beste ist es immer, möglichst viel ausprobieren zu können, d.h. in deinem Fall, verschiedene Schnüre zu werfen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es in deiner näheren Umgebung einige auch hier aktive Fliegenfischer gibt, die dich mal mit alternativen Schnüren werfen lassen. Eine Einladung zu mir wird wohl an der Entfernung scheitern, ansonsten, komm vorbei ( Heidelberg).
Das scheinbar wichtigste Argument für deine Vibe 85 war es, die Schnur/Ladung der Rute beim Wurf einfacher zu spüren.
Das ist für einen Anfänger hilfreich und kann aber auch mit anderen Schnüren erreicht werden.
Wenn du anstatt einer Kurzkeule eine längere Keule/DT mit einem ähnlichen Gewicht/Meter verwendest, hast du den gleichen Effekt aber ohne den plötzlichen "Bruch" beim Werfen, wenn die RL zum Vorschein kommt.
Natürlich kannst du diese Schnur dann mit dieser Rute nicht optimal auf max. Weiten werfen, da die Rute dann irgendwann zu stark belastet wird.
Das dürfte für deine angesprochene Bachfischerei aber nicht gelten.

Ich hatte schon ein paar Anfänger und auch fortgeschrittene Werfer bei mir, die beim Werfen anderer - meist längerer - Schnurprofile eine angenehme Überraschung erlebten, da sich diese Schnüre viel harmonischer werfen liessen.
Also mach mal eine Anfrage, ob es nicht jemanden in deiner Umgebung mit entsprechenden Schnüren gibt, die dich mal werfen lassen.
Vom Schnurgewicht müssen die nicht unbedingt auf deine Rute passen, dann probierst du die anderen Keulen halt mit deren Ruten aus.

LG
Reinhard

PS. Ich habe es schon mal geschrieben, aber wiederhole mich gerne: Wenn ich bei einem "proffesionelen" Wurfkurs nicht die Möglichkeit bekomme, deutlich unterschiedliche Schnurprofile kennen zu lernen, würde ich die Finger davon lassen. Zumindest, wenn ich eine Kursgebühr dafür berappe.
Dafür ist diese Thema viel zu wichtig.
TorstenHtr
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Martin,

mein Namensvetter hat das Hauptargument schon korrekt beantwortet:
liegt das daran dass die runningline nicht genug masse und damit energie hat um den dicken kopf zu bewegen oder liegts an meiner technik?
Und nochmal: ich habe das ausprobiert, und mit einer normalen Runningline mit Coating, nicht etwa Fireline. Wenn ich den Kopf auf einem Haufen lege, wie in deiner Skizze zu sehen ist, kriege ich den Rollwurf immer noch gut gestreckt hin. Wenn ich hingegen 2m oder mehr Overhang verwende, bricht der (statischen) Rollwurf komplett zusammen bei mir. Deswegen ist die beschleunigte Masse / kinetische Energie / Impuls hier entscheidend.

Das man grundsätzlich Zugspannung braucht um Impuls zu übertragen ist zwar richtig, macht aber nicht den Unterschied aus. Bei dynamischen Rollwürfen dient der Anker im wesentlichen nur dazu, dass die Schnur nicht nach hinten durchrutscht. Das wurde auf Sexyloops schon ein paar mal durchgekaut, bring das Thema dort doch mal ein, hier wird es zu weitschweifig.

Viele Grüße,
Torsten

Martin
troutcontrol hat geschrieben: 04.07.2022, 07:30
TorstenHtr hat geschrieben: 03.07.2022, 20:59Hauptargument ist hier die beschleunigte Masse / Massenverteilung, denn die geringe Masse der Runningline liefert nach Beschleunigung nicht genug Energie / Impuls.
Moin,
auch wenn es ansatzweise in Richtung "Ei + Henne" geht, bleib ich glühender Anhänger der fehlenden Zugspannung als Grund für das eine oder andere Wurfphänomen im Zusammenhang mit zu großem overhang.

Es erklärt beispielsweise so schön, warum denn auch beim Überkopfwurf, wo die zu beschleunigende (gestreckte !) Masse ja eigentlich problemlos auf Touren zu bringen sein müsste, irgendwann Schluss ist mit lustig (overhang zu groß).

Oder warum ich bei den zugspannungstechnisch eigentlich katastrophalen Wasserwürfen ( ein D oder V - nix gestreckt!) diesen Zustand durch einen (spannungserhöhenden) Anker und ein um 10% höheres Gewicht (und auch die passendere Gewichtsverteilung, Gruss nach Norwegen) zu kompensieren suche.

Und JA: Eine masselose RL könnte keinen Impuls übertragen. Ich hab allerdings keinen Anhaltspunkt dafür, dass im Ausgangsfall eine (nahezu masselose) Fireline o.ä. verwendet worden sein könnte.
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Re: Rollwurf bei kurzkeuliger schnur/ verständnisfrage

Beitrag von troutcontrol »

Yep, ist bei sexyloops auch schon Thema gewesen...

Of course you can go too far and have WAY too much overhang (expect Lasse's video 😂), in this case you will loose tension and slack will build in the running line. Bearing in mind the actual thing we are casting is the head, and with too much overhang the head doesn't even enter the loop because of the slack build up and loss of tension.

Hört sich eher nicht nach einem Masse-Problem an.

Wenn es auf die Masse / kinetische Energie / Impuls tatsächlich ankäme ("geringe Masse der Runningline liefert nach Beschleunigung nicht genug Energie"), müssten 2 , 3 oder 4 m Overhang nach deiner Logik besser funktionieren, weil die kinetische Energie / Impuls 2x, 3x oder 4x größer ist.
:wink:
Martin
Antworten