Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.
auch jemanden vom örtlichen Nabu o.ä. vor Ort dazu holen (warum nicht?).
Hallo,
genau das möchte ich nicht. Wir Angler, zumindest die organisierten, sind selbst ein anerkannter Naturschutzverband. Braucht es da wirklich den NaBu?
Ich habe nun erstmal den Vorstand unseres Vereins informiert. Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt.
TL
Thomas
PS: Ich bin in Starnberg aufgewachsen. Das dortige Moor (Starnberger Moos) war oft mein Spielplatz. Ein Moor stinkt nicht! Selbst wenn du in einem Gumpen einbrichst, bist du zwar ein bisschen in Lebensgefahr, doch riecht es allenfalls nach Torf.
Ja, das ist immer, was ich kommunizere: "Die Angelverbünde sind anerkannte Naturschutzverbände!"
Aber ich plädiere ausdrücklich auf eine vermehrte Zusammarbeit möglichst aller Naturschutzverbände, um für gemeinsame Themen mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzielen. Auch wenn den unterschiedlichen Naturschutzverbänden unterschiedliche Tiere "näher stehen", gibt es aus meiner Sicht mehr verbindende Interessen, als trenndende.
Es würde also vielleicht nicht schaden, die anderen Naturschutzverbände über die Situation und die eingeleiteten Maßnahmen zu informieren. Die sollen ruhig möglichst viel von unserer Arbeit mitbekommen!
dein Einwand hat schon was, aber wer sind eigentlich wir Angler? Wir haben ja auch durchaus ein Hirn zwischen den Ohren. Vielleicht liege ich ja auch falsch, doch bin ich heute mit meiner Frau ebenda vorbei gefahren und ohne überhaupt auszusteigen, meinte sie, das es stinkt. Ich kaufen nun (ehem. Aquarianer) einen Nitrit/Nitrat-Test.
So einfach abservieren mit der Bemerkung, ich könne ja umziehen, wenn mir was nicht passt, lasse ich mich gewiss nicht.
Moin Thomas,tja wer sind wir Angler eigentlich - Naturschützer oder nur Nutznießer?ich denke das für viele nicht klar ist was Angler für den Natur - und Artenschutz leisten. Allein wirst Du nicht ernstgenommen,da nützt Dir der Nitrat - Test wenig.Wende Dich an die Presse und verweise zur Not auf das öffentliche Interesse ,ohne Druck wirst Du da leider nichts werden.
Gruß Bernd
Thomas und ich wohnen nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
Wir haben hier das Problem der viel zu hohen Belastung durch Gülle, die von der Landwirtschaft
völlig legal ausgebracht wird.
Überdies sind wir in einem Kernland der CSU, hier traut sich niemand gegen die Bauern etwas zu unternehmen, selbst NABU hat schon aufgegeben, ich übrigens auch. Ich bin schon froh, wenn nicht mehr in den Bach geodelt wird.
Jetzt haben sie auch noch das direkte Einbringen von Gülle in den Boden genehmigt, die Lobby ist einfach zu stark.
Erst wenn das Trinkwasser zu hohe Nitrit/Nitrat Werte hat, wird vielleicht etwas passieren, aber dann ist es zu spät.
Hallo Thomas und Gebhard,
das ist übel. Aber dann helfen auch eigene Untersuchungen nichts, weil sie nicht anerkannt werden.
Bei uns ist es vielleicht ähnlich, aber nicht so offensichtlich.
Hinzu kommt, dass hier in einigen Angelvereinen die Gremien eher mit Vereinsangeln beschäftigt sind, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Es ist wohl klar, dass die anderen Naturschutzverbände eine deutlich größere Erfahrung in Auseinandersetzungen mit Behörden und durchdrücken der eigenen Interessen haben, als so mancher Angelvereinsvorstand.
Ich würde den Schulterschluss versuchen, ohne allerdings die eigene Position aufzugeben. Vielleicht gibt es ja mehr Verbundenheit, als man denkt. Und wenn's nicht klappt, trennt man sich eben wieder. Was haben wir dabei zu verlieren?
Habe mal eine Doku dazu gesehen, dass das Problem ist, dass nur noch auf Masse produziert werden soll.
Mehr Frucht, dann muss mehr gedüngt und Gülle gefahren werden.
Der Boden wird schlechter. Wir brauchen mehr Gülle!!
Es gibt weniger Ertrag. Wir brauchen mehr Dünger.
Ist einfach eine Todesspirale. Kosten steigen, die Erträge aber nicht.
Kann die Bauern auch verstehen, ist einfach harte Arbeit und wenig kommt bei rum.
Früher hats auch geklappt? Warum heute nicht mehr? Ach ja der Konsum.....
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
Ihr verliert euch schon wieder im klein-klein, Kuhställe, Fördermittel etc., ganz typisch.
Hier geht es wahrscheinlich um nichts geringeres als eine Umweltstraftat und da gibt es Vorgaben wie man dagegen vorgeht.
Das ist der Unterschied zwischen Naturschutzverbänden und Anglern. Die Einen schwätzen und die Anderen handeln.
Gruß Beppo
Moin RC,gerade in einer gelebten Dorfgemeinschaft sollte ein direktes Gespräch die erste Wahl sein .Falls das nicht möglich ist,ist es wohl nicht weit her mit der besagten Gemeinschaft. Ich lebe auf dem Dorf und hier darf auch nicht jeder alles, die Augen verschließen um die Dorfgemeinschaft bzw. den Verursacher der Umweltschädigung zu schonen ist der falsche Weg.
Gruß Bernd
Moin,
natürlich ist es erlaubt,irendwo muß es ja hin - aber es gibt trotzdem Regelungen was wo und vor allem wieviel abgefahren werden darf und da wird es doch interessant.Ich denke allerdings das wir etwas abdriften vom Thema - mal sehen was Thomas wird.
Gruß Bernd
Bernd.W hat geschrieben: ↑03.08.2022, 19:15
- mal sehen was Thomas wird.
Also Thomas wird einfach zusehend älter, mehr ist nicht zu vermelden.
Doch, liebe Leute bleibt bitte so halbwegs beim Thema. Ansonsten sind wir schnell beim Thema, weshalb sich Milchwirtschaft nicht mehr lohnt und deshalb in unmittelbarer Nachbarschaft von mir ein neuer Riesenstall gebaut wird. Können wir gerne diskutieren, dann aber bitte in einem neuen Threat und natürlich in Bezug auf unser Hobby / Umwelt.
ich lebe nicht in einer Dorfgemeinschaft aber meine zweite Heimat ist ein Hof mit Milchwirtschaft.
Deshalb kann ich Gebhards Sicht zu 100% verstehen und denke es ist kein Randaspekt sondern eine der echten Ursachen warum Bauern vollkommen locker auf Auflagen wie Gewässerrandstreifen und Co getrost pfeifen.
Andere Beispiele für meine Ableitung / meinen Frust:
Gestern Starkregenwarnung im Chiemgau - der ganze Landkreis hat gestunken bis zum Himmel. Nach wochenlanger Trockenheit und Hitze sind die Güllesilos randvoll - das Vieh steht tagsüber im Stall weil es zu heiß ist und kommt nur nachts raus. Nach der Odelei sind die Wiesen wirklich dunkelbraun gewesen so viel Gülle kam da drauf.
In der Nacht besagter Starkregen - soviel Wasser nimmt kein Boden in Bayern auf - und wenn man nun unsere schönen Voralpenlandschafte nimmt bei der es so gut wie keine 100% plane Fläche gibt kann beides zusammenzählen und weiß wo sich der abgespülte Dreck dann wieder sammelt.
War schon immer so, ja is richtig, aber vor 20 Jahren hatte unser Bauer mindestens die Hälfte weniger Viecher, mittlerweile einen neuen EU-geförderten Stall und ist einer der größten Bauern in der Region geworden - bei gleicher Fläche. Als ich noch Stundent war haben wir exakt die Milchpreisdiskussion gehabt - damals hätte er keinen Sinn gesehen auch nur einen Liter Milch jenseits der Quote zu produzieren. Dank neuer Stallförderungen und Co. sieht das heute aber anders aus...
Wir reden oft über solche Themen wie Glysophat, Gülle und Naturschutz, die Hoffnung hier einen Punkt beim Bauern zu landen behalte ich bei, habe es aber in 20 Jahren so gut wie nicht geschafft. Der Bauer ist Vorsitzender der Bauerngenossenschaft hier im Kreis, Vorstand im Trachtenverein und sicher jemand der am Stammtisch Gehör findet. Aus diesem Selbstbewusstsein heraus ist es aber auch nochmals schwerer überhaupt ein offenes Ohr zu finden - v.a. wenn man darum bittet etwas anders zu machen als die Vorväter - das ist im konservativen Chiemgau ja schon eh' ein verbrecherische Forderung an sich.
Wir beide können rechnen und denken - und wenn ich dann höre wo er welche Subventionen bekommt dann geht seine Rechnung prima auf so lange Dir Naturschutz egal ist.
So lange keine echten monetären Strafen oder Nachteile für Bauern über den Naturschutz verhängt werden empfinde ich mich als Angler und Naturschützer in diesen Diskussionen als zahnloser Tiger. Selbst wenn es die gibt muss das Recht auch durchgesetzt werden können und nicht an anderen zahnlosen Tigern scheitern und erst dann macht es für die Bauern Sinn darüber ernsthaft nach zu denken.
An einer Vereinsstrecke baggert ein Bauer Kies aus dem Bach (und das ärgerlicherweise auch noch in einem Kreis wo umsonst an anderer Stelle Kies entnommen werden darf weil es zu viel hat!), Fotos durch Fischer werden an die untere Naturschutzbehörde weiter geleitet. Die dankt herzlich dafür denn der Fall ist bekannt aber war eben noch nicht gut dokumentiert. Passiert vor 2 Jahren, gemeldet im gleichen Jahr, passiert ist dann aber nix in den 2 Jahren, der Bauer bleibt bei dem Standpunkt "Des is mei Grund da moch I was i wui" und baggert auch heute noch... Wir haben da ganz tolle Verpächter die den Konflikt in der Gemeinde nicht scheuen - die sagen mir aber auch parallel dass der Kerl ein grosser Fisch in der Region ist und nicht nur hier auf viele Vorschriften (erfolgreich) pfeift. Ich hoffe die Milchzähne in diesem Fall reichen mittelfristig aber ernüchternd ist das schon.
Ich drücke die Daumen dass es in Deinem Fall einen besseren Ausgang findet!
LG
Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time. A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959