EH-Schnurgewichte

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

zu Airflop: die haben bspw. eine Schnur für das "Stillwater fishing" (Forellensee) - Sixth Sense - die Schnurklassifikation ist schon mal schräg WF5/6 - und diese Schnur hat 17,1g auf 30 Fuss - das ist fast AFTMA 10 (die Keule ist noch nicht mal kurz)! siehe: https://www.airflofishing.com/airflo-si ... lines.html Airflop waren so mit die ersten, die sich nicht um AFTMA geschert bzw. später AFTTA-Klassen ignoriert haben.
Datenblattangaben sind immer gut, aber damit können nur sehr fortgeschrittene Fliegenfischer etwas anfangen (auch weil die Fliegenruten meist keine passenden Angaben haben).

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

Moin Torsten,
also auf meinen Ruten steht meist nix mehr von AFFTA, aber dafuer ein WG Fenster und auf den Seiten der Hersteller,, ja sogar Verpackungen steht das Gewicht ebenfalls. Nur Lesen muss man selber. Das duerfte jeder Fliegenfischer hin bekommen.
CIMG0474.JPG
CIMG0474.JPG (45.94 KiB) 1160 mal betrachtet
Klasse, Sinkrate, Længe, Gewicht - und wer seine Rute kennt der kann diese Strippe auch auf einer #8 EH werfen.

Es wird immer EH/SW Schnuere geben die aus den Gruenden die wir oben behandelt haben nicht mit der AFFTA -EH uebereinstimmen da Scandi, Skagit, Spey eben nicht mit dieser Tabelle erfasst werden.
Das es bei einigen Ruten und Schnueren sehr starke Abweichungen gibt ist klar, aber auch dann kennen wir ja das Keulengewicht der Leine und das Wurfgewicht der Rute und sehen so durch einfaches vergleichen ob es passt.

Gruss Hendrik
Zuletzt geändert von orkdaling am 14.09.2022, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Hendrik,

reine WG Angaben machen Sinn für Schussköpfe, aber sind schlecht geeignet für Long-Belly/DT etc. Man könnte jetzt verschiedene Gewichte je nach Keulenlänge angeben (wie für manche ZH), was die Sache auch wieder kompliziert macht. Einfacher wäre zunächst, wenn sich die Hersteller wirklich an die bestehende Norm halten würden. Die Industrie hat so langsam das Problem erkannt, kritische Stimmen werden immer lauter, man wird sehen ob sich etwas daraus entwickeln wird.

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,
es gibt bei AFFTA nur 2 Tabellen, die AFFTA- EH und die AFFTA- Spey(DH)
Nichts fur Switchruten, nichts fuer Switchcast mit EH und SW Ruten, auch keine Tabelle fuer EH Spey Leinen.
Ist aus genanntenn Gruenden auch nicht notwendig da wir mit einer Rute, egal ob EH oder SW oder DH, verschiedene Stile werfen kønnen und fuer diese eine Rute immer andere Profile und Gewichte benøtigen.
AFFTA vergleicht nur Leinengewichte, fuer EH mit Schnueren WF/DT in ueblichen Længen ohne die anderen Wurfstile irgendwie zu beruecksichtigen.
Es gibt auch keine AFFTA Norm fuer Ruten, das ist ein Trugschluss, das steht nur drauf damit man in etwa weiss welche Schnurklasse dazu passt.
Daher ist eine WG Angabe die bessere Alternative um fuer die anderen Wurfstile um zu rechnen.
Gruss Hendrik

Hæng mal noch Bildchen dran, genau dort haben wir dieses Jahr verschiedene Leinen -Typen getestet und Wurfstile mit Jugendlichen geuebt.
Dort wo das Wasser knøcheltief steht, ist bei normalen Wasserstand etwa 1m drueber. Man wirft dann mit der DH vom Ufer aus um die Kante zu befischen wo nun mal der Fisch hoch zieht, Bei diesem Wasserstand aber nicht nøtig, etwas Abstand von der Kante und dann reicht auch eine EH oder Switch.
thumbnail (35).jpg
thumbnail (35).jpg (66.93 KiB) 1155 mal betrachtet
thumbnail (34).jpg
thumbnail (34).jpg (46.95 KiB) 1155 mal betrachtet
Hab dazu eine EH 9ft #7 mit einer kurzkeuligen WF mit 17g genutzt - Ergebnis ist natuerlich das die Jungs wedeln mussten.
(Ging recht gut, hatten vorher in den Ferien einen EH lehrgang bei LTS)
Zweite Rute war eine 11ft#7 mit 7m Switch Adapt mit 300gr /19,5g + 8ft interm Poly 4,5g.
Dritte Rute ebenfalls 11ft/#7 aber mit einer Spey Lite 360gr/23g und 12ft Vorfach.
Sehr schnell haben die Jungs (12/13J) bemerkt das mit der Adapt+ Poly eine schwere Tube an die Kante beførdert werden kann ,
aber das die Spey Lite mit langem Vorfach perfekt zum ausrollen leichterer, schlanker Tuben geeignet ist.

Wenn also 12/13Jæhrige mit verschiedenen #7 Leinen/Profilen/Gewichten klar kommen und am næchten Tag (wegen der unterschiedlichen Bedingungen) am Fluss mit einer 13,6ft und einer Switch aufschlagen, dann duerften auch erfahrene FF mit den unterschiedlichen Gewichten/Profilen passend zu ihren Ruten kein Problem haben.
Auch haben wir bei solchen Bedingungen mit der #7 EH und 8m SK sowie mit einer WF (9,8m+4m RT) und einer WF mit 12m fleissig geuebt.
Sehr schnell haben sie mitbekommen das sich der SK leicht unter die ueberhængenden Bæume auf der anderen Seite werfen læsst wenn man den Winkel verlagert. Sie haben aber auch mitbekommen das die Leine mit længerem Profil trotz gleichem Gewicht die Tube weniger gut transportiert.

Ich sags mal mit der Blume, wenn ein 12 jæhriger in den letzten beiden Ferienwochen im August mit dem Fliegenfischen beginnt und nach 2 Wochen weiss wann er welche Rute und welche Leine fischt , in den 2 Wochen auch noch 4 Lachse und vielleicht doppelt so viele Mefo erwischt , dann duerfen wir mal davon ausgehen das andere FF, mit teils mehrjæhriger Erfahrung, ebenfalls mit Længen, Gewichtge, Profilen klar kommen.
Natuerlich muss man sich dafuer interessieren, lesen was in den Produktbeschreibungen steht.
Einige zu dieser Zeit hier fischende Mitglieder konnten sich davon ueberzeugen das es selbst fuer die Kids nicht zu schwer ist.
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

moin,
erst mal wieder was zum anschauen, keine Werbung, nur mal zu zeigen das es eben auch was anderes als "AFFTA _Standard-Leinen gibt und das man die ja auch anders wirft.
https://youtu.be/7v59FbA6Ovc
Aber zum Thema der Gewichte, der Tabellen usw., hatte ja oben bereits erwæhnt das man sich meist auf die AFFTA Tabelle bezieht aber das ist eben eine Tabelle zum Schnurvergleich die die ersten 30ft von Standard -leinen beruecksichtigt.
Weil uns die Physik fest im Griff hat, kann man keine allgemeingueltige Tabelle fuer die unterschiedlichen Wurfstile/Profile erstellen.
Man kønnte natuerlich auf jede Rute mehrere Werte drucken (so wie im ersten Bild bei der Hardy) aber selbst das beruecksichtig ja nicht alles.
Was bleibt , wir muessen von WG ausgehen was uns angeraten wird , wir kønnen vermessen um dann Rueckschluesse fuer ander Stile/Profile zu ziehen. Oder wir schauen in solche Tabellen die in gewissen Abstænden aktualisiert werden
https://www.bing.com/ck/a?!&&p=0d563fd0 ... mOGI&ntb=1
Wenn man Glueck hat findet man sogar seine Rute wieder. Habs heute mal gemacht und stellte fest das meine GL Switch 7/8 dort mit 300-330gr in Scandi angegeben ist bzw das ich eine RIO Switch 5/6 oder eine RIO WF #7 fischen kønnte.
Na sowas, wie unerwartet, deckt sich ja mit den Gewichten die ich in Beitrag oben erwæhnte, nur da waren es GL und SA Leinen, hahaha.
Weiter gesucht, meine 13,6 #7/8 gefunden mit denen ich die Jungs am Wasser beschæftigte und was sehe ich - 460 bis 520gr (30 -34g) In Scandi.
Also genau das was meine Scierra Vollschnuere an Gewicht aufweisen oder was die SA UST Køpfe in dieser Klasse wiegen.
Der Hersteller der Rute gibt diese uebrigens nur mit 500+/-50gr an.
(Das waren Beispiele von SW/DH Ruten, hab ich aber genutzt weil dazu Tabellen im www zu finden sind die auch zu meinen Ruten passen.)

Zurueck zu den EH Schnurgewichten.
Braucht man eigentlich nicht so viel zu schreiben da die Physik sich bei Ueberkopf und Unterhand nicht anders bemerkbar macht als bei SW und DH.
Das Problem ist halt das immer noch viele FF nur auf die EH Standard Tabelle schauen oder einfach davon ausgehen das das Gewicht was dort angegeben ist 1:1 auf ihre AFFTA gezeichnete Rute passt.
Um es mal wieder am Beispiel zu zeigen, EH #7 ( weil es in 4 oder 5 ja selten SK gibt bzw diese auch nicht an der Kueste zum Einsatz kommen)
Also da hab ich zB SK mit 17g aber nur 8m , mehr braucht es nicht um einen Streamer oder Garnele gegen den Wind zu werfen.
17g sind ja ganz normales WG fuer eine #7 Rute - aber eben in keiner AFFTA Tabelle so zu finden.
Nun blæst es aber nicht immer und ich lege da eine GL coastal drauf, hat 9,8m Kopf mit 17,5g laut Hersteller und eine 4m lange Handlingszone!
Und wenn es ganz stille ist , die Mefos auch auf kleine Hæppchen gehen die in der Dæmmerung aufs Wasser fallen, dann fische ich eine Leine von SA und diese hat einen 21,5m langen Kopf der zwar bei 9,14m afftakonform ist, aber insgesamt 23g wiegt - eine WF-6 auf #7 Rute.
Nicht anders ist es bei EH #5 (SK gibts da selten fuer diese Klasse) es kann sein das da eine WF drauf ist eher "affatkonform ist" aber es kan auch sein das ich am Bergsee stehe und da ist eine WF mit 14 m Belly oder halt die Expert Distance mit 20m drauf.
Ach ja, nutze auch eine Rute "Sumo Distance" 5/6 in 10ft - mal am Bach mit SK 15g/8m , ein eingekuerzter Coastal weil es zu dieser Zeit keine SK mit diesem Gewicht gab. Heute gibt es die Dinger mit 12, 14, 16, 18 und 20g und da steht nix mit AFFTA drauf, muss auch nicht.
https://www.guidelineflyfish.com/guidel ... stal-sh-20

Wieder viel geschrieben, Beispiele gebracht , die zeigen das mir in vielen fællen eine AFFTA Tabelle nichts nuetzt.
Um es ganz kurz zu sagen, wer sich etwas damit beschæftigt, beliest bei den Produktbeschreibungen und zu den Wurfstilen, der wird sehr schnell bemerken das es gar nicht so schwierig ist das richtige Wurfgewicht fuer seine Rute/Stil zu finden.

Ein anderes Thema was meist uebersehen wird, egal ob SK oder WF, sind die Runnings die erheblichen Einfluss auf unseren Wurf haben.
Selbst wenn die Rute vermessen ist, selbst wenn alles mit AFFTA uebereinstimmen sollte, falsche Running drauf dann passt das wieder nicht so gut zum Wurfstil, der Kraftuebertragung, dem Verhalten der Leine in Wasser und Luft. Im Ergebnis greift der unerfahrene wieder zu mehr Gewicht und das Theater beginnt von vorne - falsch gezeichnete Ruten, Leinen, hahaha.
Gruss Hendrik

Wisst ihr was schwieriger ist, genug Pfifferlinge zu finden wenn es langsam kuehler wird, fuer morgen der erste Schnee in den Bergen angesagt.
Fliifi-Sepp
Beiträge: 694
Registriert: 30.11.2020, 13:37
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ja, Hendrik, da hast Du viel Erfahrung und für Dich ist es leicht, die richtigen Schnüre für die unterschiedlichsten Anwendungen für die unterschiedlichsten Wurfstile zu finden. Ich kann Deinen Ausführungs sogar recht gut folgen und diese für den Teil bestätigen, die meine Anwendungsberieche betreffen.

Aber hier der Versuch einer Vereinfachung:

Die angegebenen Werte auf der Verpackung einer Schnur sollten stimmen!

Auch wenn AFFTA nur den Vergleich eines bestimmten Gewichtes auf ein bestimmte Schnurlänge zuläßt, sollte die tatsächliche Schnurklasse dem entsprechen, was auf der Verpackung steht.

Wie auch die anderen Angaben.

Klar, daß dann die Rute auch dem entsprechen sollte, was drauf steht, egal welche Angaben das sind. Bei Ruten gibt es keine festgelegten Standards, da hilft nur probieren.
Aber bei Schnüren gibt es diese Standards:
Wenn die Länge bestimmter Schnurabschnitte angegeben sind, dann sollten diese Längen stimmen.
Wenn bestimmte Gewichte auf eine bestimmte Schnurlänge angegeben sind, dann sollten diese stimmen.

Und genau das tun die Hersteller-Angaben oft nicht, egal ob auf AFFTA, Scandi oder Switch bezogen. Und das geht nicht, das ist Betrug am Kunden!

Wenn ich an die Käsetheke gehe und für 100 Gramm einer bestimmten Sorte einen bestimmten Betrag zahle, akzeptiere ich auch nicht, daß ich für den bezahlten Betrag ein falsches Gewicht bekommen habe.

Ich habe in der Firma extem genaue und geeichte Waagen, messe und wiege alle meine Schnüre. Eine Frechheit, was da oft heraus kommt!

Wie sich die unterschiedlichen Taper auswirken und wie man damit umgehen sollte, lernt man durch Erfahrung oder durch Fachpersonal, das die persönlichen Fähigkeiten richtig einzuschätzt.

LG Sepp
superfredi
Beiträge: 353
Registriert: 10.03.2010, 20:38
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 174 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von superfredi »

Um das mal etwas abzukürzen - wie hättet ihr's denn gern?
Eine wirklich mal genaue 9,15 Gewichtsangabe (AFFTA oä.),
oder eine genaue Schusskopf-Gewichtsangabe (finde ich auf jeden Fall besser).
Egal ob Ein- oder Zweihand.
Petri Heil
Fred
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Jörn,

Nö, mit dem Verfahren hat das gar nichts zu tun. Die Hersteller können die Zielgewichte exakt umsetzen, die Toleranzen wurden bei der Definition der AFTMA-Norm schon einbezogen.
Die Hersteller beschei$$en hier im Prinzip ganz bewusst, das ist vergleichbar mit der Bekleidungsindustrie, dort werden Kleidergrößen falsch angegeben, um der (übergewichtigen) Kundschaft zu gefallen. Siehe https://www.stern.de/amp/wirtschaft/new ... 78278.html
In den entsprechenden Fällen sind Schnüre auch immer zu schwer, ich habe noch nie ein Beispiel einer zu leichten Schnur gesehen.

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

Moin,

Sepp , ich bin in meinen Ueberlegungen und natuerlich den Erfahrungen mit dem von mir gefischten Zeug davon ausgegangen das es keine wesentlichen Abweichungen gibt. Bisher war ich auch sehr zufrieden was auf den Ruten steht, die angegebenen Fenster waren immer ausreichend fuer die Wahl der entspechenden Leine. Nachgemessen hab ich noch keine Rute, nur eingekuerzte Køpfe .
Es soll aber schon vorgekommen sein das falsche Leinen drin waren, ob die im Laden beim angucken vertaucht wurden , oder ???

Fredi, es ist immer gut wenn wie in den Beispielen das Gewicht bei 9,14m angegeben wird, aber wichtiger ist das Gewicht der geamten Keule und die Længe des Rear Tapers/Handlingszone. Wenn wir da mal bei EH von 1,5g/m ausgehen dann sind das ja 3-4g die zur Keule dazu kommen, je nachdem wie viel ich halt vor der Spitze habe.

Natuerlich wird es immer etwas zu beanstanden geben, bisher hab ich noch keine Probleme gehabt, das was drauf stand war auch drin.
Hatte mal ein Diagramm von einer #5 SA Expert Distance eingestellt, da hat der Norw.Castingverband 10 dieser Leinen gewogen und nicht nur das, zerschnibbelt in Meterstuecke. Hundertstel Abweichungen im Durchmesser, 10tel Gramm zwischen den Bellys.
Das Spielchen haben sie auch mit der WF#6 gemacht, 0,3g war der grøsste Unterschied ! Wir reden hier von 21.5m Keule !
Sicher wird es Leinen geben die etwas mehr abweichen aber wenn ich eine zB GL Evolve auf eine LPX fische oder auf einer Scott hab ich in der Praxis noch nichts bemerkt. Auch nicht wenn ich die erwæhnten Spey Lite fische die mit 300 oder 360gr angegeben sind, denn die fische ich mal auf EH mal auf SW und diese haben ja selbst bei gleiche Klasse eine etwas andere Aktion.
Auch kann ein DH Poly von der einen Firman mit 10,4g aber von der anderen mit 10,8g angegeben sein, da ist doch aber wurst egal.
Bei den EH Poly Intermed. hab ich welche mit angegebenen 2,5g und 3,0g. Wenn ich die nun an eine WF baumle, da kann es sein das diese ja auch mit 1g Unterschied angegeben sind. Soll ich jetzt aufpassen das an den Kopf/Belly mit 16g der Poly mit 3g kommt und an den mit 17g der mit 2,5g?
Also stimmen soll schon, aber wie ich immer sage, es kommt nicht auf 1g an denn dann duerften/ muessten wir Doppelzug mit berechnen, auf den cm genau den Ueberhang treffen und bræuchten auch keine "konische" Handlingszone.
Also sowohl bei den DH Køpfen und Vollschueren von GL, Vision, Scientific, Scierra, Zpey kann ich nicht negatives berichten.
Auch nicht von den EH WF von eben diesen, da kommen nur noch Cortland, Baltic, Eikre dazu.

Wenn es aber irgendwelche Strippen geben sollte die total abweichen in Gewicht und Længenangabe, dann ist es doch immer møglich das hier im Forum zu schreiben.
Aber nochmal zu meinen Erfahrungen am Wasser, die meisten Probleme waren nicht das +/-1g Gewicht sonder das wirklich eine falsche Schnur sowohl in Gewicht, Profil, Sinkrate gefischt wurden.
Mit einer langkeuligen Leine, einem Triangel Taper kann ich eben nicht im Skagit Stil werfen und auch keinen Streamer gegen den Wind knallen, usw.
In geschilderten Beispielen, wo selbst die Werfer nach Schnurtausch sagten das sie noch nie so leicht, gut, weit warfen, da haben wir ja nicht den Werfer, die Rute gewechselt. Das waren eindeutig Fehlkæufe, teils sogar von Hændlern empfohlen die nicht fragten zu welchem Stil die Leine gedacht ist bzw unter welchen Bedingunge gefischt wird. (Fluss, Bach , Seen oder gar Meer)
Einfach nur, ja die Rute ist eher eine #7 statt #6, na dann fisch mal das hier ... war wohl grad am Lager.

Gruss Hendrik

Oh , Achim, ich hør dich bellen aber du bist nicht gemeint !
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von TorstenHtr »

Jörn,

sorry, du hast mich verloren, ich sehe nicht wie die REACH (die europäische Chemikalienverordnung) zu der Thematik - EH-Schnurgewichte - passt. Die dürfte bestimmte Stoffe wie PVC-Weichmacher betreffen, jedoch haben das auch die entsprechenden Firmen vor Jahren angepasst (falls die überhaupt für FF eine sonderliche Gefahr darstellten). Komplexe Taper gab es auch schon vor Einführung der AFTMA-Norm und die bezieht sich auf 30ft. und nicht 10ft. Wenn du hinsichtlich der Toleranzen mehr als die Hersteller weisst, kann ich auch nicht weiter helfen. Die Motivation der Falschangaben ist meiner Meinung nach nicht ein vermeintlich veraltetes Klassifikationssystem, sondern hat andere Gründe.

Hier noch ein letztes Zitat dafür, von Bruce Richards, ehem. Chefdesigner SA, hat er 2014 / Sexyloops geschrieben:
"
Es ist natürlich möglich, Schnüre mit jedem gewünschten Gewicht herzustellen. In letzter Zeit gibt es allerdings einen Trend, dass die Schnurhersteller schwerere Schnüre als die AFFTA-Norm herstellen. In einigen Fällen gibt es dafür gute Gründe. Schnüre, die speziell für Anfänger entwickelt wurden, die die Schnur nicht gerade halten können und kurz werfen, funktionieren viel besser, wenn sie etwas schwerer sind. Auch Schnüre, die zum Werfen von großen/schweren Fliegen mit größeren Schlaufen entwickelt wurden, funktionieren besser, wenn sie schwerer sind. Aber heutzutage werden viele Schnüre einfach nur schwerer gemacht, weil ein Schnurkonstrukteur denkt, dass die Ruten zu steif sind und eine schwerere Schnur sie "richtig" funktionieren lässt. Ich persönlich halte das für gefährlich. Rutenbauer entwerfen Ruten für Fliegenschnüre, hoffentlich für AFFTA-Standardschnüre. Wenn sie stattdessen eine nicht standardisierte (schwere) Schnur verwenden, wird die Rute steifer sein. Dann machen die Schnurhersteller die Schnur noch schwerer, und ein Teufelskreis hat begonnen. Meiner bescheidenen Meinung nach MÜSSEN Fliegenruten für AFFTA-Standardschnüre ausgelegt sein. Es gibt keinen Standard für die Biegung von Fliegenruten, das Schnurgewicht ist der einzige wirkliche Standard, den wir zur Kontrolle der Rutenbiegung haben.
Ich sage nicht, dass es keinen Platz für schwerere Schnüre gibt, aber ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn eine Schnur schwerer als der AFFTA-Standard ist, dies klar angegeben werden muss. Wenn Ruten- und Schnurhersteller zu weit vom Standard abweichen, begeben wir uns in eine verwirrende Wildnis der Anpassung von Schnüren an Ruten, nicht unähnlich dem, was heute auf dem Spey-Markt existiert.
"

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

Moin,
immer nur GL und Cortland und RIO und ... die hatten wir noch nicht, hahaha.

Vision Bottom Express - bringt Streamer sogar auf Tiefe
Bottom-Express_taper-2.jpg
Bottom-Express_taper-2.jpg (12.09 KiB) 1180 mal betrachtet
WF 5/6 10g /9,14m

Vision Vibe 85 - halt fue andere Aufgabe gedacht - rollt , switchcast
Vibe-85_taper-1 (1).jpg
Vibe-85_taper-1 (1).jpg (12.39 KiB) 1180 mal betrachtet
WF 5 / 12g /8,5m

Vision XO - kann man was mueckenhaftes ablegen
XO-taper-1.jpg
XO-taper-1.jpg (12.29 KiB) 1180 mal betrachtet
WF5 16g /16m

Und da alles schøn mit Profilbild, mit Læge und Gewicht angegeben ist fuehle ich mich nicht beschi...

Bei den US Klamottengrøssen da fuehle ich .... oder war es doch mein Tørtchen gestern?
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,
Achtung! 10ft ist ein Schreibfehler im Eifer des Gefechtes, 30ft natürlich, ich bitte um Nachsicht!
OK, hat sich jetzt überlappt.

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

Torsten
>Die Motivation der Falschangaben ist meiner Meinung nach nicht ein vermeintlich veraltetes Klassifikationssystem, sondern hat andere Gründe<
1.Ja es hat andere Gruende, die Physik, weil andere Længen die Ruten ganz anders belasten, als ein punkformiges Gewicht oder ein AFFTA Standard der auf 30ft festgelegt wurde weil man mit den damaligen Leinen meist diese Længe durchschnittlich vor der Rutenspitze hatte.
Man geht bei der 15Grad Methode davon aus das eine Rute mit eine Schnurlænge von 15m belastet wird.
(hatten wir im Link, kann man im www ueberall nachlesen)
2. Entstand AFFTA nach Streit zwischen Vorgænger Aftma und Herstellern, die letzte ueberarbeitete AFFTA Standard und AFFTA Spey Tabelle stammt von 2004 . Heute haben wir aber auch Switch und wir werfen Long Belly nicht mehr mit parallel Seidenschnueren von 20m mit 22ft Ruten, heute haben wir Profile die in Front Taper unter 1g/m haben und im Hauptbelly 4g/m (Durchschnitt)
3. Klar das AFFTA ihre Tabelle, ihren Standard verteidigt, andere Hersteller von Ruten/Leinen juckt das aber nicht weil wir eben heutige moderne Leinen mit Profilen/Gewichtsverlagerungen von 6-22m fischen ,die nichts mit einer willkuerlich festgelegten AFFTA Længe von 30 ft zu tun haben.

Somit kønnen wir gar nicht von Falschangaben sprechen.
Das wære es nur wenn die zB 18 g drauf schreiben und die Strippe wiegt 20g bei angegebener Længe.
Aber was sehe ich auf meiner Salmologic SW - 278gr/18g und die wirft auch einen SK Cosatal mit 18g. Super passt.
Es passt aber auch mit einer Spey Line von 360gr/23g wenn ich diese nicht Ueberkopf sondern Unterhand werfe.

Und nun muss ich sicher an den Chefdesigner von SA schreiben warum er mir eine Leine mit 23g fuer eine #8 EH angedreht hat bzw warum diese Gewichte in deren Tabelle zu ihrer Spey Line stehen !

360gr EH 8/9 Spey 5/6 Switch 6/7 - Auszug aus der Tabelle der Scientific Spey Lite

Gruss Hendrik
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

nein, auch weit vor Einführung der AFTMA-Norm gab es nicht nur Parallelschnüre, sondern komplexe Taper.
Wolfram Schott hatte mir mal vor etlichen Jahren einen sehr interessanten Artikel geschickt, ist hier noch zu finden:
https://www.slideshare.net/correovenymi ... ram-schott

Da steht auch etwas zu den der Historie der AFTMA.

Klar - vielleicht kann man sich ein besseres System ausdenken - reine Gewichtsangabe bringt nichts, denn eine LB mit 20m wirft sich komplett anders als die gleiche Masse auf 10m; man bräuchte dann zwei Variablen, Masse und Länge - und die Zuordnung zur Rute funktioniert dann nicht mehr. Wenn, dann müssten die Hersteller in einem Gremium zusammenkommen, wenn jeder sein eigenen "Hausstandard" verfolgt gibt es Chaos oder man kann nur noch Kombinationen einer Marke fischen (ist vielleicht ein möglicher Trend der Konglomerate).

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: EH-Schnurgewichte

Beitrag von orkdaling »

Moin Torsten,
es geht ja nicht um Einzelbeispiele, wann welche Schnur von wem auf den Markt gebracht wurde.
Auch vor Gøran Andersson haben schon Leute mit geteilten Leinen gefischt, aber er gilt nun mal als Erfinder der Andersson Køpfe aus denen spæter die Scandi wurden.
Und Ed Ward wird die Entwicklung des Skagit am gleichnamigen Fluss zugeschrieben, doch fischten auch davor Einheimische schon mit kurzen Sinkern damit die bulligen Steelhead Fliegen besser transportiert werden konnten.

Die Frage , warum man verschiedene Gewichte mit einer Rute werfen kann, ja sogar muss, ist dagegen eindeutig beantwortet.

Es ging hier ja nicht um eine AFFTA Diskussion, die bringt nur etwas wenn wir uns auf diesen Standard fuer EH sowie Speylinen beschrænken.
Und wie du selber schreibst bzw was in der Spey Tabelle beruechsichtigt ist (versch, Messpunkte) - Zitat : "reine Gewichtsangabe bringt nichts, denn eine LB mit 20m wirft sich komplett anders als die gleiche Masse auf 10m; man bräuchte dann zwei Variablen, Masse und Länge"
Genau das ist das Problem, eine AFFTA sagt nichts zum Verhalten einer kurzkeuligen (6-8m) oder eben zu einer langkeuligen Schnur (16-22m) aus.
Jeder Physiker wird uns belehren das sich das erheblich auf den Wurf auswirkt - bei gleichem Gewicht.
AFFTA gibt eine Tabelle an die sich halt auf Gewichte bezieht, um Standardleinen vergleichen zu kønnen - mehr nicht.
Basis ist immer das man sich auf 30ft einigte, Basis ist aber auch das man bei Vermessung endavon ausgeht das sich 15m vor der Spitze befinden.
Und wie der Chefdesigner richtig sagt - es gibt eine Norm -AFFTA Schnurtabelle - aber eben keine Norm fuer Ruten.
Jede Angabe darauf ist ein Richtwert der sich vielleicht an AFFTA anlehnt damit der Fischer ungefæhr weiss was dazu passt.
Andere geben aber ein Fenster an das sich an der Vermessung nach 15grad-Methode orientiert und uns empfohlene Wurfgewichte angibt.
Aber auch da muessen wir umrechnen. Eine genau vermessene Rute wirft halt EH Standard Leinen und/oder Speyleinen die darauf angegeben sind, aber Unterhand besonders Skagit sind eben was anderes und erfordern andere Profile wie auch andere Gewichte.

Das alles ist nicht in einer Tabelle zu erfassen, kann auch nicht auf eine Rute gedruckt werden!

Machen wir uns nichts vor, habe ich eine # 5Rute (gehe mal davon aus das die nicht gravierend falsch gezeichnet ist) dann passt laut AFFTA eine Leine von mind 8,7 bis max 9,5g dazu ( wir beziehen uns immer auf den Mittelwert 9,1g bei 9,14m.
Jede #5 Rute wirft also eine Leine die in diesem Fenster liegt, nicht nur das, sie wird sogar mit einen 2-3gWG- Fenster angegeben.
Jede dieser Ruten kann aber einen kurzkeuligen SK oder halt Langkeule werfen.
Es ist sehr schon zu wissen das eine Vision XO 16g wiegt bei 16m Længe - also 1g/m - liegt somit voll in #5.
Auch ist es sehr schøn wenn mir SA angibt das die Expert bei 30ft 9,1g hat - somit ebenfalls genau in #5, aber eben mit einen 20m Kopf der auch soviel wiegt.
Wenn ich also eine Leine habe die erheblich von AFFTA abweicht dann nuetzt es mir sehr wenig zu wissen was die bei 30ft wiegt bzw wiegen wuerde.
Aus einem Schusskopf steht also eine Gewichtsangabe und wenn die zum angegebenen WF Fenster passt ist es gut so.
Wenn ich also meine Salmologic 278gr mit einem 18g SK belaste ist es gut, passt so, und es passt eben auch wenn ich eine WF#8 drauf lege (13.6g/9,14m laut AFFTA)
Nun kønnte man ja auf die Rute drucken AFFTA #8- 13,6g / WG 278gr=18g und dann wæren wir wieder beim Chefdesigner der mir dafuer eine Speyline mit 360gr=23g andreht, hahaha.

Und so ist es halt auch bei DH und SW Ruten. Da steht eine Klasse oder ein WG Fenster drauf das (vielleicht perfekt) zu einem Scandi-oder Spey-Kopf passt, aber Skagit oder Long Belly brauchen halt was anderes an Gewicht.
Und darum macht es sich so ein namenhafter US Hersteller der nicht nur EH verscherbelt ziemlich einfach, er schreibt auf seine DH Line #8 550+/-50gr was dann ja 32,4 bis 38,9g sind.
Ist mir aber ziemlich Wurst, ich muss Scandi kaufen die haben 34g und 11,2-11,6m oder ich fische eine Vollschnur mit 16m Belly und das hat 38g.

Mir ist schon klar das einige nicht so viele verschiedene Ruten (EH sowie DH) und nicht so viele verschiedene Wurfstile nutzen.
Wenn man fast gleichbleibende Bedingungen hat, wenige verschiedene Bæche befischt , dann ist das auch nicht notwendig sich damit zu befassen.
Aber schon eine Reise ans Meer/Ostsee oder an einen grossen Fluss zwingt sie sich diesen Anforderungen zu stellen - sonst sind Fehlkæufe die Regel !

Ich denke mal das der Fragesteller und Andere genug aus unseren Antworten ziehen kønnen um Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Das sist ja auch Sinn meiner Geschreibsel. Wenn ich erzæhlen wuerde mit was hier teilweise am Fjord, an den Bergseen und besonders am Lachsfluss aufgeschlagen wird, nach eigenen Aussagen viele davon gut vom Hændler des Vertauens beraten, ohje, ich hør lieber auf.
Falschberatung aus Unkenntnis ist noch milde formuliert, obs Abzocke war kann ich aber nicht beweisen, der Verdacht liegt nahe.

Gruss Hendrik
Antworten