Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

orkdaling

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von orkdaling »

Moin,
hast du dir doch schon selber beantwortet! ... zu erkennen wann man ihn/sie einsetzen muss.
Mit jeder Art Fliege kannst du Gewæsser absuchen wie auch Fische gezielt anwerfen.
Wurst egal alo ob Nass, Trocken, Streamer, Nympe - auf die Bedingungen/Situation kømmt es an.
Und natuerlich auch auf die zu fangende Fischart.
Selten fischt man auf Lachs oder Mefo trocken, auch wirst du Barsche oder Zander nicht an der Oberflæche mit einer Nassfliege suchen, es sei denn sie jagen dort nach Brut. Da schliesse ich mal Døbel ,Aland, ja selbst grosse Pløtzen mit ein.
Ein Gammarusimitat ist eine Nassfliege, diese werde ich vornehmlich in Grundnæhe anbieten, den Bereich absuchen aber man kann auch sagen gezielt befischen, næhmlich dort wo diese vermehrt vorkommen und auf dem Speiseplan der Fische stehen.
Gruss Hendrik

Also mit Heintz kenne ich mich nicht aus.
Ich hab als Kind aber Døbel mit natuerlichen Fischen wie Streamer gefangen, auch mit echten Grashuepfern und Junikæfern bzw mit æhnlichen Fliegen. Aber eben auch mit Kirschen, gequollenem Weisen - nur nicht im Winter!
Auch standen zerdrueckte Wasserschecken und kleine Frøsche zur Auswahl ( verjæhrt , uber 50 Jahre her)- zu Zeiten wo diese vorkamen bzw wir barfuss in die Helme kamen.
Hier sehe ich oft Kinder beim Fischen, die haben vorher im Bach Steine umgedreht und Bachflohkrebse oder Køcherfliegen gesammelt, fangen damit Mefo und Bafo. Auch bei Ebbe im Fjord sammeln sie unter Steinen und Tang Gammarus und Strandgarnelen - wir fischen Garnelenmuster mal an Floater, mal an intermed. Spitze oder gar Sink 3.
Alles zu seiner Zeit, alles an seinem Ort!
Benutzeravatar
Hawk
Beiträge: 964
Registriert: 28.03.2010, 22:41
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 252 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von Hawk »

orkdaling hat geschrieben: 21.10.2022, 09:57 Ein Gammarusimitat ist eine Nassfliege, diese werde ich vornehmlich in Grundnæhe anbieten, den Bereich absuchen aber man kann auch sagen gezielt befischen, næhmlich dort wo diese vermehrt vorkommen und auf dem Speiseplan der Fische stehen.
Moin Hendrik, denke wenn hier über Nassfliegen gesprochen wird dann über klassische Muster also sowas hier: https://ahrexhooks.com/2020/09/04/wet-flies/ oder spider Muster.
Eine Gammarus Imitation hat mit den klassischen Nassfliegen eher nichts zu tun, die meisten werden Gammarus Imitationen eher als Nymphe einordnen auch wenn das aus Entomologischer perspektive auch nicht richtig ist.

Ich finde ähnlich wie Achim die Nassfliege überbewertet, gibt eigentlich für alles was man damit machen kann Muster die den job besser machen.

Suchfliege im swing --> Streamer
Aufsteigendes Insekt imitieren --> Je nach Insekt z.B. eine Caddis Pupa, oder eine Eintagsfliegen Nymphe mit viel Spiel.
Fliege im/unterm Film --> Emerger, Parachute Trockenfliegen
Insekt unter Wasser --> Nymphe
Gruß
Sven
orkdaling

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von orkdaling »

Moin,
so verschieden ist das halt, die wenigsten wissen/kennen Gammarus (nicht als Nymphe) sowohl im Gebirgsbach bis hin zur Ostsee oder Atlantik.
Die Defination hat es ja genau beschrieben (Uebersetzung Lexikon)), also ist das was als typische Nassfliege bei der Bachfischerei und in einem eher begrezten Gebiet/Region gefischt wird, dann eher die Ausname. So wie das Vorkommen der Insekten zur Schlupfzeit auch nur eine kurze Periode ausmacht.
Anders herum, zu gut 90% muessen sich die Fische von dem ernæhren was unter Wasser vorkommt !
Daher kann ich das nicht nachvollziehen "Zitat - gibt eigentlich für alles was man damit machen kann Muster die den job besser machen."
Genau darum hab ich auch die 3 links gebracht - denke super Beispiele fuer Nassfliegenfischerei.

Man kønnte es auch anders hinterfragen - wie oft, wie lange im Jahr hat man die Møglichkeit trocken auf Bafo, Aland, Døbel, Saibling, Mefo, ... trocken zu fischen? Wie viele Fische werden im Stillwasser trocken gefangen? Nur eine sehr kurze Zeitspanne im Jahr und das gilt sowohl fuer eine sæchsische Talsperre wie auch einen irischen See, einen Bergsee im Hochland oder von mir aus einem Waldsee im Aplenbereich.
Norddeutsche Tieflandbæche sind ja eher weniger zu finden.
Da ich aber schon seit Kindheit die Bæche/Fluesse/Stauseen im Harzer Vorland sowie des Thueringer Beckens befischte (Helme, Thyra, Unstrut, Wipper, Selke) , spæter dann fuer gut 15 jahre die Schnelle Havel, die Spee, die Dahme im Berlin/Brandenburg und nun schon ueber 20 Jahre unzæhlige Seen, Bæche im Trøndelag , komme ich zum folgendem Schluss : eigentlich ist die Trockene total ueberbewertet !

Du hats dich auf Saibling versucht (eigener Bericht)
Ich habe dazu damals geschrieben das der anadrome wie auch stationære Saibling nur eine kurze Wanderperiode hat (4-6 wochen)
Die andere Zeit verbringt der kælteliebende Fisch, der statt im Bach in Seen laicht bei 5-10m und gar bis 50m nachgewiesen, eben genau dort und kann also keine Anflugnahrung aufnehmen.
Vom Wanderverhalten der Mefo wissen wir das sie in genau diese Bæche aufstiegt und længere Zeit in Seen verbringt wo auch ihre Artgenossen Bafo leben.Untersuchuengen zeigen das einige nur 4 Wochen im Meer waren, andere dagegen ueber 300 Tage im Bach/Seengebiet .
Und alle muessen fressen. Frage : wie oft hast du/ihr eine Mefo auf trockene im Bach gefangen. Glaube da werden im Vergleich mehr Mefo in der Ostsee und in Fjordbuchten auf Trockene gefangen. Ok , lassen wir mal die deutsche Bucht aussen vor, genau gegenueber ist das gængige Praxis.

Nun kommt sicher wieder das Argument - wir haben hier keine Saiblinge, keine Mefo - darum geht es aber in der Fragestellung nicht!
Saiblinge fængt man im gesamten Alpenraum - Salvelinus alpinus !
Døbel, Aland, Rapfen wohl im gesamten deutschsprachigem Raum - Frage : wann/wielange wird Trocken befischt? ist es møglich diese ganzjæhrig mit Nassfliege zu befischen ?

Von daher finde ich die Fragestellung gar nicht so schlecht denn genau in seiner Gegend ,die ich sehr gut kenne (siehe meine Ex-Fluesschen), muss man zur Nassfliege greifen oder man hat nur einige Wochen Fischglueck.
Und darum hab ich auch das Beispiel mit dem Sprock und Gammarus gebracht, die dort hæufig vorkommen, die zu wenig beachtet werden und die es nicht nur als beschwerte Nymphe gibt.

Es ist allerdings vergleichsweise einfach eine Trockene schwimmen zu lassen, Bisse zu erkennen, und wird daher gern praktiziert.
Wer aber daneben die Abdrift/Swingmethode wie auch stromauf ,mit Nassfliege nicht nur Nymphe, beherrscht, na der hat wohl etwas mehr Fisch im Kørbchen.

Ja nun sind es wieder 50 statt 5 cent geworden, ich wollte aber mal zeigen das wie der Fragesteller vermutet, die Uebergænge fliessend sind, genau wie die Methoden und Fliegenmuster.
Muss man sicher nicht alles wissen und man kann sich auf wenige Paktiken, Fliegen und Erfolgsaussichten begrenzen . Jeder wie er will !
Gruss Hendrik

@ Enrico - dran bleiben, den gesamten Winter tiefere Bereiche mit geringer Strømung absuchen und wenn die Dickkøpfe beine March Brown wollen (auch mit silber Thorax) dann sowas hier wie von fluer.dk https://www.bing.com/th?id=OIP.khvdf-J6 ... d=3.1&rm=2
https://www.arcticflies.no/4216-large_d ... kongen.jpg
Benutzeravatar
trutta1
Beiträge: 579
Registriert: 14.11.2009, 22:37
Wohnort: Datteln - Flaeming
Hat sich bedankt: 323 Mal
Danksagung erhalten: 251 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von trutta1 »

Anfang der 80-er gab es für mich keine Möglichkeit an vernünftige Bälge ranzukommen.
Also musste ich mit den Federn Vorlieb nehmen, die mir zur Verfügung standen. Das waren ausschließlich Einzelfedern vom Nutzvieh.
Das diese keine gute Qualität für kleine Trockenfliegen brachten, ist wohl einleuchtend!
Aber für Nassfliegen und Streamer waren sie völlig ausreichend! So fing ich in den End- 70-ern und 80-ern viele Forellen und Äschen mit der Nassfliege.
Meine Favoriten waren Märzbraune und Maifliege, die ich auch heute noch mit Erfolg fische. Nur viel zu selten, denn Nassfliegen sind echt fängig! Gefischt habe ich sie, wie schon beschrieben, im Swing.
Leider habe ich schon Ewigkeiten keine mehr gebunden und die Restbestände sind schon über 35 Jahre alt.
Das sollte und werde ich in diesem Winter ändern!

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
Barschzanker
Beiträge: 103
Registriert: 12.01.2016, 07:01
Hat sich bedankt: 57 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von Barschzanker »

Hallo Forum!

Ich finde den Thread sehr motivierend, weil: Als Einsteiger fische ich sehr häufig, also praktisch immer ne Nassfliege oder auch ne Nymphe im Swing. Weils so einfach und entspannt ist :). Hab auch schon Trocken stromauf versucht, aber ist mir viel zu kompliziert, Wurf muss sitzen, der Mend muss sitzen, sonst dragts sofort, ständig einstrippen und beim Wurf verlängern macht mir nur Windknoten ins Vorfach. Schräg stromauf Nyphen in Deaddrift krieg ich auch schon langsam hin mit Sighter oder auch mit kurzer Leine im Nahkampf, allerdings bislang ohne nennenswerten Erfolg.
Daher swing ich meistens meine Nasse und freu mich wenn es ab und zu in die Rute tockt :) Allerdings ist ja immer so der Zweifel im Nacken: "wäre was anderes jetzt nicht erfolgreicher?"
Und wenn ich dann so einen Thread hier lese, wo klar wird, dass es doch eine recht erfolgreiche Methode ist und auch in der Praxis von vielen von Euch eingesetzt wird, gibt das ne Packung Vertrauen wenn es mal nen Tag nicht so läuft und der Zweifel emporkriecht.

Daher vielen Dank an alle Beiträger!
Petri!
Thorsten
LenSch
Beiträge: 200
Registriert: 10.10.2016, 10:06
Hat sich bedankt: 79 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von LenSch »

trutta1 hat geschrieben: 21.10.2022, 12:45
Meine Favoriten waren Märzbraune und Maifliege, die ich auch heute noch mit Erfolg fische. Nur viel zu selten, denn Nassfliegen sind echt fängig!

TL, Frank
Hallo Frank!
Hast du ein Bild/Bindeanleitung deiner nassen Maifliege? :wink:
Gruß,
Lennart
Benutzeravatar
trutta1
Beiträge: 579
Registriert: 14.11.2009, 22:37
Wohnort: Datteln - Flaeming
Hat sich bedankt: 323 Mal
Danksagung erhalten: 251 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von trutta1 »

Puh...Lennart...das ist über 30 Jahre her!

Allerdings ist sie ganz einfach gebunden.
Langschenkliger Haken
Beschwerung nach Gewässertiefe und Strömungsverhältnisse
Grundwicklung mit Dubbing hellgrün bis gelb
Dunkle Rippung
Rebhuhnfeder mit längeren Grannen einbinden
Kopfknoten
Man könnte noch eine Schwinge einbinden, aber ich habe sie immer ohne, dafür mit etwas mehr Grannen vom Rebhuhn (Perlhuhn geht auch) gefischt.

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
Benutzeravatar
AlexX!!
Beiträge: 730
Registriert: 24.08.2010, 14:46
Wohnort: Neckar-Odenwald
Hat sich bedankt: 304 Mal
Danksagung erhalten: 200 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von AlexX!! »

LenSch hat geschrieben: 21.10.2022, 13:03 Hallo Frank!
Hast du ein Bild/Bindeanleitung deiner nassen Maifliege? :wink:
Schau einfach mal nach Gosling oder Marchbrown.. das sind gängige Muster, die in Farbe und Größe ggf Beschwerung variiert werden.

Ich hab in der Maifliegen Zeit immer ein paar Goslings mit silberner Tungsten Perle hinter der Hechel dabei.. aber pssst.. Geheimtip :)

Grüße
"Besatz mit fangreifen Forellen ist wie eine Droge.
Es macht die Angler doof, und süchtig ... sie wollen immer mehr" (by Steini/GWForum)
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
der Fluss, den ich in den 90ern intensiv befischt habe, und auch heute noch gelegentlich befische ist dafür bekannt, dass dort Trocken sehr wenig geht. Also habe ich von Anfang an gelernt unter der Wasseroberfläche fischen. Dazu habe ich überwiegend Nymphen verwendet, meist RitzD, Pheasant Tail, Killer Bug, Corixa, eine Eigenkreation und natürlich Gammarus in verschiedenen Farben (und ja: Gammarus wird i.d.R. als Nymphe und nicht als Nassfliege angesehen, da, im Gegensatz zur Nassfliege stark beschwert). Meist in der Deaddrift gefischt, am Ende gut auspendeln lassen und dann in Achterschlingen eingezogen (bei stärkerer Strömung auch immer wieder pausierend und/oder wieder etwas abreiben lassend). Das hat immer gut funktioniert.
Auch Versuche mit Nassfliegen habe ich gemacht, wobei diese deutlich leichter beschwert waren, als die Nymphen. Bei manchen war/ist das Gewicht allein durch den starkdrahtigen Haken gegeben. Diese meist im Wetfly-Swing gefischt, aber auch gelegentlich mal verzögert oder ein bisschen gezupft. Das Wasser auf diese Art abgesucht. Deaddrift geht aber auch. Oder direkt an vermuteten Standplätzen vorbeitreiben lassend. Auch das funktioniert. Am schönsten ist es natürlich einen ausgemachten Fisch anzuwerfen. Aber das hat man an unseren Flüssen eher selten. Jedenfalls sollte man sich nicht auf eine Anbietevariante einschießen, sondern ruhig mal verschiedenes ausprobieren.
Auf eine Variante bin ich seltsamerweise selbst nicht gekommen, nämlich eine auffällige Trockenfliege nass und ungefettet zu fischen. Darauf hat mich erst ein befreundeter Fischer gebracht. Eigentlich ist es logisch. Warum soll ein Fisch nicht darauf beißen?
Letztendlich wissen wir nicht, was einen Fisch dazu verleitet, einen Köder zu nehmen oder abzulehnen.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Benutzeravatar
trutta1
Beiträge: 579
Registriert: 14.11.2009, 22:37
Wohnort: Datteln - Flaeming
Hat sich bedankt: 323 Mal
Danksagung erhalten: 251 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von trutta1 »

Hallo Harald,

Harald aus LEV hat geschrieben: 21.10.2022, 19:08 Auf eine Variante bin ich seltsamerweise selbst nicht gekommen, nämlich eine auffällige Trockenfliege nass und ungefettet zu fischen. Darauf hat mich erst ein befreundeter Fischer gebracht. Eigentlich ist es logisch. Warum soll ein Fisch nicht darauf beißen?
ich bin da eher zufällig drauf gekommen!
Da ich ganz bevorzugt Brücken befische, habe ich so manche große Trockenfliege unter Brücken treiben lassen. Viele, gerade vehemente Bisse kamen erst beim Stop, bzw. kurzem straffen der Leine. Dabei wurde die Trockenfliege sehr oft kurz unterhalb der Oberfläche attackiert, obwohl sie als Trockene über dem Standplatz der Forelle trieb, aber verschmäht wurde.
Heute wende ich dies immer noch erfolgreich an!

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
orkdaling

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,

Enrico hat ja klar gefragt und ich denke er hat sehr gute Antworten erhalten.

Es geht ja auch nicht darum die Trockene infrage zu stellen, die ist nach wie vor sehr fængig aber eben zu bestimmten Zeiten, bei bestimmten Futtervorkommen. Nassfliegen und da sind die Grenzen schwimmend (allerdings unter Wasser, hahaha) kønnen sehr verschieden sein.
Natuerlich gibt es die klassischen Nassfliegenmuster wie March Brown, Butcher, Peter Ross, Black Zulu aber eben auch Muster die man im Meer und Bach fischt und die dort Insekten oder krebstiere vortæuschen. Diese kann man schlecht den Nymphen zuordnen.
Wenn man so will, eigentlich sind die Trockenen die die oben schwimmen und die Nassen halt alles was unter der Oberflæche gefischt wird, da gehøren dann auch Streamer oder Meerfesfliegen dazu.
Hier mal was ich gerne fische, sowohl im Bach bis runter in den Muendungsbereich.
CIMG0637.JPG
CIMG0637.JPG (41.08 KiB) 1184 mal betrachtet
In der Mitte sieht man Gammarusvarianten, mit und ohne Panzer, die beiden unteren davon hab ich (links) mit Kupferdraht beschwert, die rechte mit Epox und beide sind auch dickdræhtige Haken gebunden (das ist einer der kleinsten Tubenhaken)
Gegenueber dem schwarzem und orange Gammarus sieht man zwei Garnelen , hier Gr14, die dagegen im Meer auch auf Haken 8, 6, bis Gr.1 zum Einsatz kommen.
Und warum hænge ich diese ran - siehe hier , Mageninhalt einer Forelle die sich darauf eingestellt hatte
DSC00573.jpg
DSC00573.jpg (119.49 KiB) 1184 mal betrachtet
Ich will aber nicht verschweigen und das wird wieder die Mefofischer verwundern, genau dort wo die Bæchlein muenden kann es sein das man Mefo die Steine absuchen sieht. Also auf Gammarus und Garnele eingeschossen.
Aber zeitweise nehmen sie auch Anflugnahrung wie ihre Schwestern weiter oberhalb bzw in den Waldseen und das sind oft Tangfliegen oder Waldameisen, diese besonders dann wenn die schwærmen (auch nur begrenzte Zeit) https://www.guidelineflyfish.com/Media/ ... 31655.Jpeg

Auch eine sehr interessante Beschreibung, zeigt wie unterschiedlich manche Fliegen gefischt werden kønnen:
https://www.guidelineflyfish.com/Media/ ... 54155.Jpeg
Kola Killer ist ein modifizierter Wooly Bugger, entworfen von Toril Kolbu aus Norwegen. Der ursprüngliche Name der Fliege ist Toril Killer, aber aufgrund der Wirksamkeit in der Tundra nach großen Forellen ist es natürlich geworden, sie Kola Killer zu nennen. Diese Fliege kann auf verschiedene Arten gefischt werden, auch wenn es sich um einen Streamer handelt, der unter der Oberfläche gefischt werden soll, kann sie als Trockenfliege sehr gut gefischt werden, gut gefettet mit Floating. Die großen Forellen von Kola wie diese Fliege trieben oder fischten tot über den Fluss. Kriebelmücken wie diese eignen sich auch sehr gut zum Nachtfischen und werden normalerweise mit einem aktiven und schnellen Refer gefischt. Tolle Fliege zum abendlichen Angeln auf Küstenforellen!

Also wollen wir das mal nicht so "klassisch" sehen. Jeder weiss was mit Trocken gemeint ist, viele wissen aber nicht das es neben der handvoll klassischen Nassfliegen einen Menge andere Varianten gibt.
Gruss Hendrik

Ach ja, die Kola fische ich lieber als die ueblichen Whooly Bugger. Nicht nur weil der Kola weniger Luftwiderstand bei werfen hat, nee den bekomme ich auch an einer F/I oder S1 Leine in 1m Tiefe gestrippt und das verfuehrt besonders zur Zeit wo die Watwuermer schwærmen alles was Flossen hat.
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Frank,
nachdem ich gesehen habe, wie fängig diese Variante sein kann, setze ich sie jetzt auch gerne ein. :-)

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Hendrik,
Deine Muster decken sich im Großen und Ganzen mit den Mustern, die ich (und viele andere wahrscheinlich auch) gerne fische .
Trotzdem ordne ich die Gamariden der Einfachheit halber den Nymphen zu. Klar sind es keine Insektenlarven, werden aber ähnlich, nämlich am/über dem Gewässergrund geführt. Ansonsten müsste man noch eine eigene Kategorie dafür erfinden. Häufig verwende ich auch die Bezeichnung Nymphen und Flohkrebse wenn es sich um das Anbieten am Gewässergrund handelt.
Aufgrund der genannten Art sie zu fischen, sind sie für mich eher den z.T. beschwerten Nymphen zuzuordnen, als den unbeschwerten Nassfliegen.
Ganz korrekt müsste man dann noch zwischen Nymphen in beschwert und unbeschwert unterscheiden, wobei die letzteren dann wieder knapp an den Nassfliegen sind. :biggrin:
Und was sind dann ungefettete und unter die Wasseroberfläche gesunkene Trockenfliegen? Langsam wird es wohl zu verwirrend.
Deshalb gibt's für mich die grobe Unterteilung in Trockenfliegen, Nassfliegen, Nymphen und Streamer.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
orkdaling

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von orkdaling »

Moin Harald,
wie geschrieben die Grenzen sind nicht eindeutig.
Es gibt auch bis handlange ! Garnelen die im Freiwasser auf Dorsch, Køhler oder Mefo gefischt weden.
Diese kommen auf Einzelhaken gebunden sein aber eben auch auf Plastik oder Metalltube.
Nicht nur im Meer, auch im Fluss auf Bafo,Mefo, Saibling, Lachs und das muesste man ja dann wohl als Nassfliege bezeichnen.
Manche fuehren sie unter Meeresfliegen, andere wieder unter Lachsfliegen, dabei sogar bei einem der Partner hier fuer Pazifischen und Atlantischen Lachs. https://www.adh-fishing.de/fliegen
Hab die letzten Jahre mehrfach im Fluss damit Buckellachs gefangen, also eine Pazifische Art die wir den Russen zu verdanken haben und die nun mit dem Atlantischen und Mefos in deren Laichfluessen konkurrieren. Die juckt es nicht in welcher Rubrik die Fliege auftaucht.
Wo ordnen wir Muddler ein, wo Gurgler ?
Natuerlich ist es einfacher zu unterscheiden wenn wir die Dinger Forellen oder Hechtstreamer benennen.
Oder wenn wir von Nymphen oder Mormyschkas reden. Ich denke jeder weiss was gemeint ist.
Hier mal was dænisches dazu https://fluer.dk/produkter-fiskegrej/3-fluer/
Man schaue sich mal die Rørfluer an - Tubefliegen . Oder Våd -(norw.Våt)-fluer = Nassfliegen und was es sonst noch so gibt wie - aber eben nur 1mal Trockenfliege (Tørrfluer). Das ist ja wohl der grøsste Unterschied zu allen anderen Fliegen egal ob die nun Muddler, Streamer, Meerforellenfliege ... heissen.
Wie bereits geschrieben, es gibt verschwimmende Grenzen wenn wir nicht nur auf die traditionellen Muster sehen.
Wo ordne ich die Riffle Hitch ein?
Da fængt der Gaula Papst Jan Eric Granbo 15kg Lachs drauf und schreibt dazu : (gockel uebersetzt)
Riffling Hitch, Trockenfliege?
>Ich sage ja, es ist eine Trockenfliege. Nein, wird ein erfahrener Trockenfliegenangler vehement behaupten: Beide haben Recht!
Es gibt keine Nachahmung von Insekten aus der Natur in Bezug auf das Muster, sondern es fischt in der Oberfläche und der Lachs steigt auf, um es zu fangen. Sie fischen mit dem Gefühl, dass dies eine Trockenfliege ist.
Für mich ist das der Extremsport Lachs-Fliegenfischen... Was für ein Kick, wenn es die großen Lachse hart an der Oberfläche packen.

Die Amerikaner fischen damit auf Steelhead, ich verwende sie im Fluss auf Mefo und so fischt man damit -
https://youtu.be/sXKuYusRBs4
Das alles geht aber auch mit "normaler" fliege, streamer, muddler , es heht dabei um die Methode diese zu fischen.
https://www.bing.com/ck/a?!&&p=d813bc9c ... dGNo&ntb=1

Das war ja auch Ziel der Fragestellung, wie man damit fischt.
Und da wæren wir wieder am Anfang, der Eine wirft die Nasse stromauf, der Andere aber fischt sie an einer 10ft Einhand stromab in der Drift/Swingmethode, der Næchste im Stillwasser und nutzt den Wind aus oder zieht sie in ganz kleinen Zuegen mit Stop ein. Manchmal reicht die Strømung Ein/Abfluss eines Sees aus usw.
Wiedermal der Situation, den Bedingungen genau an jenem Ort geschuldet.
Gruss Hendrik
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Wie fischt man die Nassfliege? (Grundlagen)

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Hendrik,

natürlich könnte man alle Fliegen, die unter Wasser gezogen werden als Nassfliege kategorisieren. Jedoch in der Praxis werden eher unbeschwerte Muster, mit einer weichen Hechel mit oder ohne Flügel (=Spiders) als klassische Nassfliegen angesehen. So unterscheiden auch die meisten Fliegenshops. Vielleicht ist irgendwo in der Literatur der Unterschied dokumentiert. In deinem Bild mit dem IKEA-Stift würde ich nur die unteren beiden Fliegen als Nassfliegen ansehen.

Achim:
In den meisten stark mit der Fliege befischten Gewässern fängt man mit Naßfliegen im Swing eher die kleineren Forellen. Eingeschulte Fische reagieren eher auf eine natürlichere Anbieteweise mit Nymphen, Streamern oder Trockenfliegen.
Das war einmal so, ich hatte oft die Angelopis mit der Methode Nassfliege / stromab, immer an einer Stelle stehend beobachtet. Zu der Zeit hat man tatsächlich besser mit Nymphen & co. gefangen. Mittlerweile werden aber die Forellen mit GK-Nymphen, Tungsten-Jigs, tschechischen Nymphen und anderen Bleibatzen bombardiert, sowie mit Streamern traktiert :) So könnte der clevere Nassfliegenfischer wieder gute Karten haben. Nassfliege geht auch stromauf ..

Oliver Edwards Wet Fly Fishing
https://www.youtube.com/watch?v=Ge7Cl6ltAAs

Upstream Wetfly, Paul Arden
https://www.sexyloops.com/rivers/upstreamwetfly.shtml

Zitat:
"[..] Als der schottische Anarchist WC Stewart die stromaufwärts gerichtete Nassfliege erfand, wusste er, was er tat. Wie er in seinem unsterblichen Werk "The Practical Angler" schrieb, ist die stromaufwärts gerichtete Nassfliege der stromabwärts gerichteten Nassfliege jederzeit überlegen, und zwar aus mehreren wichtigen Gründen:

* Die stromabwärts gerichtete Nassfliege ist Mist. Es ist fast unmöglich, eine natürliche, schleppfreie Drift zu erzielen, und da die Schnur ständig gespannt ist, zupft der Fisch die Fliege meistens einfach, ohne an den Haken zu kommen.
* Sie wurde in England und nicht in Schottland erfunden, möglicherweise von den Römern, und kann daher nicht im Geringsten gut sein.
* Fliegen "pulsieren" im Wasser, wenn sie stromaufwärts gefischt werden. Sie tun dies nicht, wenn sie flussabwärts und quer gefischt werden. Und Fliegen, die pulsieren, fangen Fische.
* Die Fische schauen flussaufwärts: Wenn du flussabwärts fischst, sehen sie dich und hauen ab.

WC Stewart war in der Tat ein Berufsangler. Er war kein Berufsangler wie heute, er war nicht einfach nur ein Faulenzer, sondern er war darauf angewiesen, Fische zu fangen, damit er sich das Lebensnotwendige kaufen konnte, wie Haferbrei und Whisky. Er erfand also nicht die Nassfliege flussaufwärts, nur damit er die Leute in den Fluss treiben konnte. Dass es sich dabei um ein interessantes Nebenprodukt handelte, ist lediglich ein glücklicher Zufall seinerseits. [..]"

Viele Grüße,
Torsten
Antworten