Billige Fliegenruten

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Fliifi-Sepp
Beiträge: 694
Registriert: 30.11.2020, 13:37
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Kann die Kritik von Achim bestätigen. Sogar eine Schnur, die deutlich über 100,- € kostete, hat bei mir so stark gekringelt, daß sie praktisch unfischbar war. Aus meiner Sicht hat die Qualiät, hauptsächlich in Bezug auf die Haltbarkeit, der Schnüre über die Jahre abgenommen, dafür die Preise deutlich zugenommen.

Meine Konsequenz ist, daß ich dann teilweise noch mehr Geld für Seidenschnüre ausgegeben habe und andererseits auch günstige Kunststoffschnüre gekauft habe. Beides zu vollster Zufriedenheit und die Angaben auf den Schnüren entsprechen in beiden Fällen sogar deutlich mehr den Tatsachen.

Erfreulich ist, daß es zumindest noch einige wenige Schnüre von renommierten Herstellern im unteren Preissegment gibt. Leider sind diese mittlerweile bei den Händlern, zumindest in meiner Gegend, praktisch nicht mehr erhältlich. Trotzdem kaufe ich meine Schnüre aber lieber bei Händlern, als online.
Da bleibt halt oft nur, daß man - wenn man auf dem Weg ist - oder auf Messen oder Veranstaltungen, einkauft.

Bei meiner teuren "Kringelschnur", die ich anfangs erwähnte, hat der Händler, bei dem ich sie kaufte, diese auf Garantie ersetzt.

LG Sepp
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
ich habe sehr häufig mit Einsteigern zu tun.
Da kann ich gut nachvollziehen, dass Sie gerne billige/günstige Ruten bzw. Kombis kaufen.
Warum?
Als Einsteiger hast Du i.d.R. überhaupt kein Material. Alles, aber auch wirklich alles muss erst einmal neu gekauft werden.
Wathose, Watschuhe, Watjacke, Rute-Rolle-Schnur, Watkescher, Polbrille, Vorfächer, Fliegen, Fliegendosen, evtl. Keschermagnet, Pin-On-Reel, Nipper...
Das geht ganz schön ins Geld und oft weiß man nicht einmal, ob man bei der Sache bleibt.
Deshalb finde ich es durchaus nachvollziehbar, wenn ein Einsteiger auf den Preis achtet. Da ist es erst einmal zweitrangig, ob die Rute "abgekupfert" ist.

Auf der anderen Seite hat unsere Industrie das Abkupfern auch leicht gemacht.
Ich erinnere mich an Zeiten als man sich über Asiaten lustig gemacht hat, die jedes noch so kleine Detail abfotografierten und ihnen dazu noch alles Mögliche gezeigt und erklärt hat.
Jede Medaille hat immer zwei Seiten.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin,
also bei meinen Leinen die ich bevorzugt von SA , GL, RIO, Vision oder Zpey kann ich das nicht bestætigen, aber bestætigen kann ich das Gejammere von Leuten die sowohl am Fjord wie am Fluss nach wenigen Tagen das Geflecht zu sehen bekamen, die Leine weich wie Gummi war oder halt steif und kringelte. Billig geschossen aber wohl nichts gespart !
Wenn man nicht weiss das die leine mit 30-100 grd Fahrenheit ! oder aber ab 50 (10 grd celsius !)oder gar bis 70 (21) angeben ist, dann kommt das schnell vor. Die fuer den europæischen Markt hergestellten Leinen sind nun mal fuer -1 bis +21 Wassertemperatur geeignet.

Bei den Ruten sehe ich es æhnlich aber eben nicht ganz so wie bei den Leinen. Es gibt echte Billigware aus Fern Ost aber eben auch Preiswerte.
Es gibt heute Ruten die zwar nicht die teueren uebertreffen aber durchaus mithalten kønnen.
Nicht nur das, wir hatten hier im Forum Bilder von 1000€ Ruten wo die Korkqualitæt oder die eingeklebten viel zu grossen Spitzen (Tubedurchmesser) eher an an Billig-Fern Ost-Produkt erinnerten.
Es gibt teuere Støcke da darf der Hændler mir nicht entgegen kommen, es gibt aber auch Winterrabattaktionen (zumindest in UK,Balticum, Scandium) und da gilt fuer Schnuere ebenfalls.
Es gibt auch FF die dies nutzen und innerhalb der EU bestellen, die sich eine Leine/Rute zulegen die in Fi oder Es oder... eben mal mit 40% Saisonrabatt zu haben sind. Klar kann ich Achim als Hændler verstehen, aber wir haben nun mal einen Markt innerhalb der EU incl. UK, IS, N, CH wo das møglich ist.
Heisst aber nicht das ich etwas im www aus China billig schiessen wuerde (Raubkopien) oder halt mangelhafte Billigprodukte.
Viele teure Ruten werden aber gar nicht im Lande hergestellt bzw bedienen sich diese Marken auf dem chinesichen Markt, das ist ja auch bei den hochwertigen Autos aus D. nicht anders. Man muss ja nur sehen wieviel Kapital bei MB oder Volvo aus China drin steckt - ganz anderes Thema.

Es gibt meiner Meinung nach preiswerte Ruten die fuer die jeweiligen Zwecke vøllig geeignet sind.
Ich kann mir was Edles gønnen aber ob ich das wirklich brauche wo jede ! Rute mit den Bedingungen fertig wird - das sind 2 Paar Schuhe!
Wenn es nicht auf Høchstweiten ankommt, wenn ich nicht mit Taumfischen rechnen muss, wenn ich Bedingungen habe wo ich lieber eine Rute einsetze die ich unter "Verschleiss" abbuchen kann, warum sollte ich dann mein teueres Støckchen riskieren?
Ich kann mir ja auch ein Flug Trd-Bln fuer 300 Nkr oder halt Euro buchen und komme mit selben Flieger ans Ziel.
Muss man halt nach Angeboten schauen, so ist es eben auch bei Ruten und Leinen.
Auch interessant https://youtu.be/j8FccnGf0EI
Gruss Hendrik

Ach ja, wenn ich mal schaue mit welchen Støcken Høchstleistungen abgerufen wurden -
Maxcatch - Fehlanzeige,
Daiwa - Fehlanzeige, Redington, Scierra, Zpey, Salmologic.... aber wo sind die Hardy, die Loop, Scott, die Sage - Fehlanzeige.
Ich sags ja immer wieder, die WM Titel bei EH, bei 15,1 Spey oder gar bei 16/18ft Spey o Rama wurden in den letzten Jahren mit
CND, CTS, GL geholt. Und nun hat einer von CND zu NAM gewechselt und hat 2022 den Titel 15,1 Spey geholt.
Soll ich nun aus Verzweiflung meine Daiwa, Salmo, Zpey in die Tonne werfen? Nee, werd ich nicht !
Ich stell mich auch ans Wasser und erklære dem Gaula Guru warum ich seine GL LPX Chrome gekauft habe aber gar keine GL Schusskøpfe 4D+ fische sondern eine SA oder Scierra Leine drauf lege.
Ich schlage aber auch mit einer Sumo auf und werfe mit einer GL Coastal Evolve. (Rute halb so teuer wie die Leine, hahaha)
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

zum Thema "Performance":
Mit einer teuren Fliegenruten wirft man weder weiter noch präziser. Es gibt eine norwegische Studie dazu:
https://www.sexyloops.com/articles/8rod.shtml

Z.t. besitzen höherpreisige Fliegenruten ein kleineres Trägheitsmoment, aber das ist nicht mehr stark ausgeprägt. Nur auf das Gewicht zu schauen bringt Recht wenig, da vielfach nur der Rollenhalter leichter ist.

Es ist richtig, Maxcatch stellt Plagiate von Rio Produkten her; es wäre Sache von Rio die abzumahnen. Ansonsten ist es relativ normal, das die Konkurrenz immer versuchen wird abzukupfern, deswegen gibt es die Möglichkeiten des Produktschutzes also Patente, eingetragene Markenzeichen etc.
(fairerweise betrifft es nicht alle Maxcatch Produkte)

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin Torsten,
das ist schon ein paar Tage her aber dennoch nicht falsch, auch wenn heute noch andere Materialien (Harze,Matten,Nano) zu Einsatz kommen.
Natuerlich ging es dabei um die Betrachtung Steifheit/Rutenfaktor und zu erreichende Wurfweite. Wie man sieht sind die Unterschiede gar nicht so gross.
Auch sind heute die Gewichtsunterschiede eher zu vernachlæssigen, hatte oben ja einige Ruten verglichen , da lagen die Unterschiede grad mal bei bis 10g EH , bei den DH Ruten kommen schon mal 20g vor. Bei DH Loop, NAM, GL sogar nur 3g - bei #10 Ruten !
Die Rutensteifheit/Aktion ist aber sowohl bei teuren wie preiswerten Ruten erheblich unterschiedlich und da liegt der Hase im Pfeffer.
Man kann also nicht sagen das die schnelle, steife oder fast Action besser ist als eine semiparabolische, haf fast , das muss man immer im Zusammenhang mit dem Wurfstil bzw der Længe/Gewichtsverteilung der Leine sehen.
Da kann es vorkommen das eine teuer Rute mit super fast Spitze hervorragend kurze Profile schiessen lassen kann, aber eine medium oder half fast læsst uns eine 18, 20, 22m Keule viel besser in der Lufft halten.
Wie man immer sagt, Ablegen oder Schiessen sind 2 Paar Schuhe, so wie auch Ueberkopf und Unterhand 2 Paar Schuhe sind.

Ich hatte es mit meinen DH erklært ( DH deshalb weil der Unterschied da deutlicher zu sehen ist)
Gleiche Klasse/længe aber die eine hat halt mehr Spitzenaktion und Seitenstabilitæt und eignet sich daher fuer Snake, sie geht schnell in die Normalstellung zurueck und der finale Wurf kann sofort erfolgen. Besonders bei Wind oder sehr schnellem Wasser wichtig.
Die andere aber arbeitet gleichmæssig ueber den gesamten Blank, ist also nicht so schnell in den 2 oberen Sektionen, dafuer kann ich mit ihr die gesamte Rutenlænge bei grossen D-loops nutzen, zB bei den Long Belly`s.
Dazu kommt noch das die schnellere von beiden mit kuerzeren Køpfen arbeitet, ein D4+Belly hat 7m + Spitze 12-15ft = max 11,5m.
Diese im Vergleich kurzen Leinen kann man damit hervorragend in engen Snake Rolls bewegen.
Die 16 oder 18 oder 22m der Long Belly sind da weniger geignet, die legt man mit der anderen (medium fast) aber auch mit Double Spey vor und die grøsseren D-Loop erforden auch ein Timing was gut eine Sekunde længer dauern muss damit sich das D entfalten kann.
Auch gibt es Ruten die sich auf Grund der Længe/Aktion innerhalb einer Klasse eher mehr fuer Skagit oder Scandi eignen.

Nicht anders ist es bei EH, auch diese wirft man nicht nur Uebekopf, nicht nur Schiessen mit SK oder kurzkeuligen WF oder halt Ablegen mit 20m Keulen. Auch da kann ich Snake, Cirkle, Snap-Z werfen oder halt Roll-und Unterhandwuerfe und das erforder eben auch unterschiedliche Geschwindigheiten.
Wuerde ich da nur auf das Gewicht statt auch auf die Rutenaktion achten, wuerde mir auch keine noch so teure Rute nuetzen.

Wie man im Test ja lesen kann, die unterschiedlichen Wurfweiten sind eher gering und man kann nicht davon ausgehen das steifere Spitzen oder halt høhere Rutenpreise da wirklich was ausmachen (wenn man sie nicht dort einsetzt fuer was sie gedacht sind)
Natuerlich kann nicht jede preiswerte Rute (schon von Material her) diese Top-Leistungen abrufen, aber das ist wohl bei den Wurfweiten am Bach eine zu vernachlæssigende Grøsse.
Bei DH mit 20g Unterschied und einem Hebel von 15, 16 oder gar 18ft ist das aber extrem zu spueren.
Da brauch ich schon eine Technologie/Materialien die es mir ermøglichen solche langen Leinen mit bis 56g zu bewegen, da gibt es nichts preiswertes, das kostet schon etwas mehr. Ob die Unterschiede von ca 750 zu 1300 € immer berechtigt sind, hab da so meine Zweifel.

Mit einer preiswerten Rute (nicht billiger Kopie) kann ich also alles abdecken was wir so im Alltag erleben.
Fuer spezielle Aufgaben kann es schon mal was anderes sein was halt auch etwas mehr kostet.
Leider glauben zuviele FF das nur das teuerste Zeug gut genug ist, viele kønnen damit nicht das abrufen was møglich wære wenn man alle Faktoren (geeignete Profile, Wurfstile) beachtet.
Wenn man nicht nur unter gleichbleibenden Bedingungen, nicht nur einen Wurfstil fischt, muss man halt zwangslæufig schauen was es auf dem Markt gibt, manchmal Kompromisse eingehen, manchmal zu Spezialgeræt greifen.

Gruss Hendrik
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Henrik,

lass dich da nicht von der Werbung blenden, die Texte werden von der Marketingabteilung zusammengewürfelt, das meiste davon ist purer Unsinn.
Zum Thema 'Nano' siehe auch die Meinung von CTS:

https://ctsfishing.com/spotlight-on-mat ... -graphene/
"[..] Die derzeitige kommerzielle Industriepraxis auf dem Markt für Verbundwerkstoffe für den Freizeitbereich besteht darin, eine kleine Menge Graphenflocken, gemeinhin als Nanopulver bezeichnet, in das Harz zu mischen, aus dem das mit Kohlenstofffasern und Epoxidharz imprägnierte Material (Prepeg) besteht, aus dem Angelruten hergestellt werden.

CTS hat vor einigen Jahren Graphen als Zusatzstoff für unser Harzsystem untersucht. Wir fanden keine Beweise dafür, dass die Zugabe von Graphen-Nanopulver zum Epoxidharz eine der Eigenschaften verbessert, die wir für ein Material für Angelruten suchten.

Umgekehrt fanden wir Hinweise darauf, dass die Zugabe von mehr als 10 % Nanopulver zur Epoxidharzmatrix deren Sprödigkeit erhöht. Bei einer Angelrute sind wir auf zähe Epoxidharzsysteme angewiesen, um Stoßbelastungen zu verteilen, das Laminat zu schützen und die Fasern beim Zusammendrücken zu stützen.

Einer der Hauptvorteile der Zugabe von Graphen-Nanopulver zu Verbundwerkstoffen ist die Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit. Das ist natürlich nichts, was wir unbedingt mit Angelruten machen wollen!

Wir kamen zu dem Schluss, dass die Zugabe von Graphen zu unseren Harzen zwar gut für die Marketingabteilung und unsere Fähigkeit, ein höherpreisiges Produkt zu verkaufen, ist, sich aber nur geringfügig nachteilig auf die Leistung auswirkt. [..]"

Die Ergebnisse der 8x8 Studie (siehe oben) wurden auch auch später verifiziert, bisher gibt es keine wesentlichen neuen Erkenntnisse. Wie du sehen kannst, hatten die getesteten Ruten auch z.T. unterschiedliche Aktionen. Ich hatte mir mal die Wurfergebnisse anderer Werfer angeschaut; einen ganz leichten Trend gibt es evtl. hin zu steiferen Fliegenruten, deswegen verwenden Einige beim Casting z.B. 10er Ruten mit 5er Schnüren. Wir sprechen dann aber von Differenzen von vielleicht ~2m, ich denke das ist irrelevant für das praktische Angeln. Vielleicht gibt es im 2H-Bereich größere Unterschiede, es gibt dazu keine konkrete Studie. Andererseits hatte der Weltrekord Spey Weit von Grant mit einer Greenheart Rute sehr lange bestanden.
Schau dir doch mal folgendes Video an, so schlecht scheinen die "Holzruten" gar nicht zu sein,
https://www.youtube.com/watch?v=NnpHoXqg1sw

Ja, Gewichtsdifferenzen sind messbar, aber die Auswirkungen sind nicht besonders ausgeprägt - du benötigst etwas weniger Kraft und Drehmoment, wenn die Fliegenrute weniger wiegt / ein kleineres Trägheitsmoment besitzt.

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin Torsten,
Nur eine begrenzter Teil der Hersteller benutzt Nano - zB NAM , Vision oder CTS.
Andere wie GL oder CND verwenden duennere Matten, fluessigere Harze, um somit einen geringeren Querschnitt zu ermøglichen. Das fuehrt dazu das sie in den einzelnen Sektionen unterschiedliche Wicklungen und sogar eine Matte mehr verwenden kønnen und dennoch weniger Gewicht haben.
Nun hab ich keine Konstruktionsunterlagen, muss mich auf die Erklærungen von CND / Geir Hansen oder GL / Jan Eric Granbo beschrænken.
Diese Vorsaison haben wir 24 Ruten verglichen, ZB EH 9ft 5# aber auch 15ft 10# und diese mit IM8=46T Carbon, Nano Modelle und die erwæhnte M4.0 Technologie.
Manche Gewichtsunterschiede waren in der Hand kaum zu spueren aber die Aktion und damit Eignung fuer bestimmte Wuerfe/Wurfstile erkannten sogar eingeladene FF-Neulinge. Demo Verantaltungen sowohl an Orkla, Gaula, Verdal - ueberall kamen die Teilnehmer zu diesen Feststellungen. Und das ist auch gut so, damit kønnen sie entscheiden welches Model sie fuer Ueberkopf , Unterhand oder eben Skagit , Scandi kaufen.
Also meine Geschreibsel beziehen sich nicht auf Reklame sondern eigene Erfahrungen, der Fachsimpelei mit Leuten die solche Ruten entwickeln und Leuten die damit zu intenationalen Meisterschaften antreten.
OK, nicht nur die Aktion auf grund bestimmter Technologie entscheidet, natuerlich auch das Vermøgen der Werfer.
Ein Tommy Aaskvila war bereits Weltmeister mit einer CND und holte nun den Titel mit der Nano - NAM (15,1ft Spey)
Den Wektrekord hælt aber immer noch Geier Hansen der bei CND geblieben ist.
Und was die anderen frueheren Titel angeht, da war auch mal ein Tellis Katsogiannos dabei ( mit einer 15ft TSD /CTS Blank) oder halt eine Anita Strand die eine LPX von der Stange benutzt und die sowohl bei EH Distance wie EH Præzision.(gerade weil sie keine steife ungenaue Gerte dazu braucht)
Ich wuerde da heute auch mitmischen wollen aber als Pensionist, ne danke. Mit reicht das Gewerfe am Wasser wo ich diese Damen und Herren gelegentlich treffe um Geræte, (Ruten/Leinen) zu testen oder halt bei gemeinsamen Lachsfischen ueber Taktik und Neuheiten zu fachsimpeln.
Und da ich weder von GL, oder Scott oder ... abhængig bin, erlaube ich mir auch frei ueber all diese Gerten zu reden- hier im FFF.
In der GL FB Gruppe redet man halt ueber eine neue Rute, Leine, Veranstaltung aus dem Hause, ist ja logisch.

Werbung, na das ist ja zweischneidig.
Lese ich Test`s aus USA dann liegen da oft Douglas, Beulah oder auch eine Loop vorne. Die Sage(nhafte) kommt ins gute Mittelfeld.
Kommt eine Neue auf den Mark, wie letztens bei der R8, na dann findet man aufs Wort gleichlautende Testberichte/Lobeshymnen in Foren oder bei irgendwelchen Wurfgurus. Seltsam , seltsam. Gleich lautende Texte in USA, in UK, in DK, in S !
Mal abgesehen davon das da gar keine NAM oder CND oder CTS oder GL oder Vision oder Stickman ...getestet werden.

Unterm Strich - auch mit einer GL von der Stange, sogar einem Set, mit passender Leine zB SA Spey Lite kann man erfolgreich fischen.
Ich kann auch die neuste GL-DH Rute mit einer Long Belly von Cortland fischen - weils eben eine super Gesamtmontage/Abstimmung ergibt.
Und ich kann EH von Sumo, Daiwa fischen die weniger als ein Drittel meiner Salmologic, GL ,Scott kosten.
Aber auch da muss ich wieder darauf achten das ich die richtige Leine sowohl in Profil und Sinkrate drauf habe, das die Aktion zum Wurfstil passt.
Egal ob teuer oder preiswert - nur wenn wir das beachten wird es kein Mittelmass!

Und dann wære noch was zu beachten - eine Preiswerte haue ich unter Umstænden in die Tonne weil ich keine 50 - 75 € fuer eine Reserveteil ausgebe. Bei teuern Ruten zB GL oder CND muss ich aber keine Wochen/Monate warten - so wie wir es eben son den Sagenhaften lesen.
https://www.guidelineflyfish.com/spareparts/rodparts

Gibt also viele Gruende sich fuer preiswerte oder teure Ruten zu entscheiden. Bei mit ist es die Eignung, die Bedingungen unter denen ich sie verwende. Werbung nutze ich nur als Info.-Material.
Gruss Hendrik
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin,
billig , preiswert ,teuer ... da wird wohl jeder seine Meinung haben. Neben Preis, service gibt es eine Menge Aspekte zu beachten.
Fuer mich muss es in erster Linie zu dem passen was ich damit anstellen will und das kann eben eine preiswerte auch, nicht fuer alle Zwecke gleich gut, da muss halt was investiert werden.
Es kann sein das eine Rute ueber 1000€ schwerer ist als eine fuer 800 oder gar 500 Euronen.
Da kønnen wir ueber Rueckstellung oder Gewicht diskutieren wie wir wollen, auch da gibt es verschiedene Aspekte zu beachten.

Hab keine so schøne Aufstellung zu EH Ruten , daher mal eine Fragestellung zum høheren Gewicht der CND Ruten , hier die Antwort dazu :

Geir Hansen (CND Europe)
13'4: 224 g, 14' 8/9: 242 g, 14' 9/10: 253 g, 15' 9/10: 259 g, 15' 10/11: 272 g und 15'6: 279 g. Die Gravity-Ruten sind im oberen Teil etwas mehr als 15 % leichter als die bisherigen GT-Ruten, wodurch sie sich deutlich leichter in der Hand anfühlen. Wir hätten die Ruten leicht leichter machen können, aber das Hauptaugenmerk lag auf den Angel- und Wurfeigenschaften beim praktischen Angeln. Obwohl das Oberteil leichter ist als zuvor, haben die Ruten ungefähr die gleiche Hubkraft, sodass die Schnur/Fliege leicht aus dem Wasser gehoben werden kann. Das Gesamtgewicht von CND-Ruten ist im Vergleich zu manch anderen Marken recht hoch, da das Unterteil durch den langen Griff und den relativ schweren Rollenaufsatz relativ schwer ist. Der untere Teil macht fast 70 % des Gesamtgewichts von beispielsweise 14' 8/9 aus. Das relativ schwere Unterteil bedeutet, dass Sie leichte Rollen verwenden können und trotzdem eine gute Balance haben.

Mein Senf dazu: Eine LPX 15,9 hat 262g statt 279 der 15,6 CND - aber eben auch einen ca. 5cm kuerzeren Griff ! und da ich keine 2m Fluegelspanne habe, reicht mir das kuerzere Griffstueck aus.
Gruss Hendrik

10ft #7 - reicht auch fuer die Luetten https://www.facebook.com/groups/2208930 ... 779190156/
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Hendrik,

da ich das aus erster Hand kenne; das Zeug für das Casting unterscheidet sich größtenteils stark von normalen Angelgerät. In deinem Beispiel wird Spey z.T. mit 80g Schnüren geworfen, die meisten normalen Angler verwenden nicht mal die Hälfte. Spey werfen wettkampfmäßig weltweit nur ganz wenige, eine kleine Clique. Einige Firmen holen sich schon mal Teamangler oder auch welche vom Casting als Berater, bspw. Gary Scott war auch ein Weltmeister und hat für Shakespeare gearbeitet, hier in Berlin arbeitet ein ehemaliger Casting-Weltmeister für Stroft. Ich weiss nicht ob man daraus wirklich etwas ableiten kann. Fliege Ziel ist vielleicht eine Ausnahme, da funktionieren normale Fliegenruten ganz gut, weltweit führend sind die Amerikaner, so weit ich weiss verwenden die einen alten Fenwick Blank, da braucht man keine super leichten Ruten der letzten Generation .. In Tallinn hatte ich eine Greys Gr50 #6 dafür eingesetzt.

Um zu vergleichen müsstest du weniger auf das Gesamtgewicht schauen, sondern auf das Trägheitsmoment, das kannst du aus den Gewichten & Schwerpunkten der einzelnen Rutenteile berechnen. Siehe hier:
https://www.sexyloops.com/articles/swingweight.pdf
(Der Kalkulator spinnt, https://www.sexyloops.com/eric/moi.php, muss Paul vielleicht helfen das zu reparieren)
Einige Vergleichswerte hier (MOI = Trägheitsmoment):
http://www.stickmanrods.com/en/blog/com ... ompetition

Viele Grüße,
Torsten
Fliifi-Sepp
Beiträge: 694
Registriert: 30.11.2020, 13:37
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Torsten,

in dem Video vom Spey mit der Greenheart ist der Fluss ungefähr so breit und schaut auch so aus, wie viele Stellen an den Gewässern, die ich überwiegend und gerne mit der Einhand auf Äschen und Forellen befische.
Mit Kunstoffruten in günstigen bis teuren Bereichen und mit "Holzruten". Je nach Einsatzbereich mit unterschiedlichen Schnurprofilen, wie Hendrik das richtigerweise beschreibt, in Kunstoff und Seide. Für die verschiedenen Einsatz-Zwecke habe ich sehr viele verschiedene Ruten, Rollen und Schnüre.

Vielen im Forum geht es aber überwiegend um möglichst universelle Ruten, weil sie sich keinen Ruten-, Rollen und Schnur-"Wald" leisten wollen oder können.

Und da gibt es heute glücklicherweise viele sehr gute Möglichkeiten im durchaus sehr günstigen Bereich. Sowohl bei Ruten, als auch Rollen und Schnüren.
Wenn man dann wirklich mehr will, dann kann man seinen Gelüsten freien Lauf lassen, wenn es der Geldbeutel erlaubt. An einem Bach oder kleinem Fluss werden die Möglichkeiten von Hightech-Ruten und -Schnüren aber kaum ausgenützt werden können.

Ein, mittlerweile verstorbener, guter Fliegenfischer-Freund (mit sogar eigenem Gewässer) fischte überhaupt nur eine einzige Fliegenrute (Einhand). Er meinte: "Ich kann gut damit umgehen und mehr brauche und will ich nicht." Seine Fang-Erfolge gaben im Recht! Witrschaftlich leisten hätte er sich eine ganze Sammlung können.

Ich selber gehöre zu der "anderen Fraktion", die gerne für jeden Einsatz-Zweck das entsprechende Material haben. Fange ich damit mehr oder gezielter Fische, als jemand, der mit einer oder wenigen Ruten sehr gut umgehen kann? Ich weiß es nicht!

Macht auch nichts, denn ich habe Freude mit dem, wie ich es sehe!

LG Sepp
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin Torsten,
das was ich rein gestellt habe sind Ruten von der Stange ( CND )
lesenswert Story - Products- Competition Rods https://www.bing.com/ck/a?!&&p=89f24330 ... 9tLw&ntb=1
Auch bei den Leinen unterscheiden wir von "gewohnlichen" Spey und fuer den Sport entwickelte Competition.

Beim Wettkampf 15,1ft ist da bei 55g Schluss (Regel) aber bei 16/18 Spey werden diese Competition Leinen eingesetzt und die haben 80g und mehr - siehe hier -Driver 15 und Driver 18 https://www.bing.com/ck/a?!&&p=4969f857 ... b20v&ntb=1

Die beiden erwæhnten FF , Geir Hansen und Tommy Aarkvisla verwenden dieses Geræt bei Wettkæmpfen, Mehrfachweltmeister.
Sie verwenden aber genau diese handelsueblichen Ruten ( die ich in mit Gewichten eingestellt habe) beim Lachsfischen hier in der Orkla, Tommy war bis eine Woche vorher noch hier, im Aug. holte er den WM Titel bei 15,1 Spey.
Tellis Katsogiannos holte seinen WM Titel mal mit einer 15ft TSD - handelsuebliche Rute aus seinem Haus, aufgebaut auf CTS Blank.
Anita Strand hat nur 26 Titel eingesammelt, in Distance mit einer LPX #7 und der dafuer vorgeschriebenen SA Expert Distance#5
Bei Præzision aber eine LPX #4 - glaube nicht das sie etwas daran geændert hat, kann aber gerne nachfragen.
Jan Eric Granbo erklærte mir bei unseren letzten Treffen die Verwendung von M4.0 Technologie bei Guideline, die nicht auf Nano setzen wie zb NAM oder LTS oder Vision, die daraus resultierenden Gewichtsunterschiede (Blank) sowohl bei EH wie DH hatte ich weiter oben mal eingestellt.
Kurz gesagt - IM8/46T Ruten sind etwas schwerer als NANO und diese wieder etwas schwerer als M4.0
Die Gewichtsunterschiede /Blank sind aber so gering, das eher die Beringung und Handteile den wesentlichen Unterschied ausmachen.
Beispiele von meinen Gerten : 71g zu 78g bei EH 9ft/#5 oder 262g M4.0 zu 268g Nano , bei einer Rute #10/11 mit 15ft ist das doch eher unerheblich.

Keine preiswerte Rute gibt es mit NANO oder M4.0 und selten mit IM8 Kohlenstoff , da ist meist bei IM6 schluss.
Aber auch das ist nicht so wichtig weil ich die preiswerte ja nicht fuer irgendwelche "Spezialaufgaben" verwende.

Ich nutze zB Vollschnuere mit Keulenlængen 16 , 18 und 22m mit Gewichten von 48, 52 und 56g und dazu eine Rute mit half fast Aktion die aber durchgehend arbeitet. Nur damit erreiche ich max. Wurfweiten.
Ich habe aber auch Scandi von 11,8 bis 12,8m mit Gewichten von 42-46g , damit ich Cirkle und Snake ausfuehren kann muss ich eine Rute gleicher Længe/Klasse verwenden die eine andere Aktion hat - die schnellere mit erwæhnter Seitenstabilitæt und Rueckstellvermøgen.
Da wære die "langsamere" weniger geeignet, die braucht das lange Timing.

Die erwæhnte (preiswerte)Sumo EH #5/6 wirft hervorragend mit WF ueblicher Længe, also Keulen zwischen 10 und 12m.
Sie hat aber auf Grund des verwendeten IM6 bei weitem nicht die Eigenschaften meiner LPX oder Scott die weitaus einfacher eine WF Expert Distance in der Luft halten kønnen, da reden wir von 20m Keulen.

Wie ich bereits schrieb , ich nehme das Geræt was sich am besten zu den Bedingungen passt - dabei muss ich Verwendungszweck/Wurfstil mit den Ruteneigenschaften (Aktion/Rueckstellung) beachten.
Werfen kann man aber alles, mit jeder Rute !

Gruss Hendrik

Ach ja, erinnere mich noch an eine Diskussion zu 4 und 6 teiligen Ruten, angeblich schwerer , schlechtere Aktion durch mehrere Teilungen.
Vor Jahren wollte ich unbedingt eine Reiserute und entschied mich fuer die damals aktuelle LXi 13,9ft 8/9#
Die 4 teilige hat nur 13,6ft und 232 g , die etwas længere 6-teilige aber nur 231g. Das 1g war mir natuerlich wurst, aber man sieht das es Quatsch ist das 6 teilige schwerer sein muessen. Und der Nebeneffekt, durch die mehren Teilungen wurde das gute Stueck etwas schneller.
Beide kann ich mit gleichem Gewichtsfenster belasten, der Unterschied, auf der einen bevorzuge ich Scandi und Scandi Short 10,5-11,6m und auf der anderen lege ich die længeren Profile auf von 14-16m. Die kurzen SK halt mit 3 Sinkraten, zB F/S1/S3 aber die Langen sind Floater.
Das 1g ist wurst egal, die Aktion der Ruten ist auch hier wieder das Kriterium.
Und dann erlaubte ich einem hier mit seiner Sagenhaften fischenden Kollegen dieses gute Stueck zu testen.
Er wollte gar nicht glauben das das eine 13,9ft ist, dann auch noch 6 teilig , da war seine 13ft ein Schwergewicht, musste aber auch mit einer Kabeltrommel ausbalanciert werde.
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin Sepp,
die Holzruten aus Greenheart, die damaligen Spey Leinen ( nach dem gleichnamigen Fluss ) waren nicht nur 18-22ft und die Leinen auch 18-22 allerdings Meter, waren nicht nur schwer sondern auch teuer. Ok, da sprangen viele engl. Lords am Fluss umher.

Wenn wir heute ueber Leinen zu 80-130 Euro jammern, meine DH liegen so bei 800 (ohne Rabatt) dann ist das eigentlich preiswert. (im Vergleich zu Greenheart, Seide, spæter DT aus PVC)
Wenn es eine noch preiswerte Alternative geben wuerde ,die meine Leinen von 42- 56g transportieren kønnten, wuerde ich mich auch mal umschauen. Gibt es aber nicht in #10/11 , dann muessten sie ja auch mit teueren Materialien/Technologien arbeiten.
Ich bin mit meinen Ruten recht zufrieden, weil ich keine 1300 dafuer hinlegen muss und weil ich meine nicht nur bis 15ft sondern auch in 16ft bekomme. Mit dieser Længe, mit dieser Technologie ist es mir møglich die Long Bellys zu bewegen, da træumt der Fischer mit der teueren davon. 500 € weniger nenne ich mal preiswert!
Gruss Hendrik
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Hendrik,

Nein, die 55g beziehen sich auf Überkopf, nicht Spey, für Spey gibt es nur eine Durchmesser Beschränkung. (Jetzt kann man sich fragen wer 55g Überkopf beim Angeln einsetzen würde) Es gibt ja auch die entsprechenden Wettkampfruten von CND, B&W zu kaufen. Jedenfalls keine Argumente für "teuer vs.billig".

Was dir die Vertriebler erzählen kann ich mir schon vorstellen. IM8/CAP4/Nano und sonstiges Gedöns sind Marketingbezeichnungen; relevant aber ist was hinten dabei raus kommt (kann man messen)

Kohlefaser besser als "IM6" findest du auch im preiswerten Segment. Und ein guter Werfer kann mit deiner Sumo problemfrei die ED werfen, garantiert (siehe erwähnte Studie, Ruten hatten unterschiedliche Aktionen, Materialien).

Viele Grüße,
Torsten
Barschzanker
Beiträge: 103
Registriert: 12.01.2016, 07:01
Hat sich bedankt: 57 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von Barschzanker »

Moin Forum!

ich find den Thread sehr interessant, grade der Test mit den Weitenvergleichen. Insgesammt bestärkt mich das darin meinen Tackleaffen unter Kontrolle halten zu können weil ich ja nur eine überschbare Anzahl an Gewässern und Situationen hab und mich da mit meiner Rute ganz zufrieden fühle und klar merke, dass es wenn durch meine werferiachen Fähigkeiten limitiert ist und ich bei weitem nicht an die Grenzen des Tackle stoße.
Was ist allerdings mal sehr interessant fände wäre eine Vergleichstest bei dem sehr gute Werfer "gegen" Anfänger oder nicht so versierte Werfer antreten und jeweils jede Gruppe eine oder mehrere Highend Ruten und billige/preiswerte Ruten werfen. Da fände ich es mal interessant wie groß der Unterschied zw. den Rutenklassen in Bezug auf das Wurfkönnen ist. Ich würde vermuten, dass die Unterschiede der Ruten bei den guten Werfern merklich sein würden, wo hingegen ich glaube dass die nicht so versierten Werfer weniger Unterschied zw. den Rutenklassen erkennbar macht.
Evtl. ist die Idee auch totaler Humbug und ich komm derzeit nur zu wenig ans Wasser und komm daher auf komische Gedanken. Anyway...
Petri!
Thorsten
orkdaling

Re: Billige Fliegenruten

Beitrag von orkdaling »

Moin,
hier mal was so eingestzt wird und warum sich das auch im Preis unterscheidet.
Am Beispiel GL EH und CND DH - Ruten (hætte aber auch jede andere Marke sein kønnen die verschiedene Technologien, Materialien vervendet )
Auszuege aus deren Produktbeschreibungen, hab aber alle bei den Demoveranstaltungen selber getestet, also nix mit Werbung-Wissen.

Die Stoked Serie - ab 190 €
Im Vergleich zum Elevation verfügen diese Stäbe über einen etwas niedrigeren Modul Carbon 24T / 30T / 36T vs. 36T / 40T...
Die 4 und 5 Gew. sind typische Allround-Forellenruten für Trockenforellen, Nymphen und leichtere Streamer. Die 6wt ist die Wahl für größere Fliegen, größere Fische und windigere Bedingungen eine gute Option auch für die leichtere Küstenfischerei...
Stoked 10' #6-7: Diese Ruten sind die Lieblingslänge für das klassische Seefischen von Boot und Ufer, sie sind auch eine ausgezeichnete Wahl für das Flussangeln nach Forelle, Meerforelle und Lachs.

Die Elevation -ab 290€
36 /40T mit einer glatten progressiven Kurve weiter unten im Rohling

LPX (Tactical, Nymph, Kueste )- ab 450€
Das fortschrittliche Carbon-Layup in diesen Stäben verfügt über die C.A.P-Technologie (komplexes axiales Muster) gepaart mit einer unidirektionalen Kohlefaserstruktur für maximale Festigkeit und geringes Gewicht. Unidirektionales Kohlefasergewebe ist eine Art Carbonstruktur, die nicht gewebt ist und alle Fasern in einer einzigen, parallelen Richtung für maximale Längsfestigkeit aufweist. In einem komplexen axialen Muster (CAP) werden Prepreg-Schichten in unterschiedlichen Winkeln zueinander platziert, um die Festigkeit und Stabilität in alle Richtungen zu maximieren.

LPX Chrome -ab 550€
Das Geheimnis hinter der ausgeprägten Rutenmechanik ist unsere C.A.P M4.0-Technologie™...
C.A.P M4.0™ bietet spektakuläre Leistung mit makelloser Wiederherstellung und einzigartiger Präzision.
M4.0 ™ ist das Harz, das wir in dieser Art von Rohlingskonstruktion verwenden. Die Eigenschaften dieses Harzes füllen die Lücken im Kohlenstofftuch effektiver als normale Harze und haben eine größere Festigkeit. Es verringert auch den Gesamtbedarf an Harz in der Rohlingskonstruktion. Das Ergebnis sind leichtere Stäbe als je zuvor.
Die Aktion lässt sich am besten als mittelschnell, progressiv mit schneller Erholung beschreiben
Die einzigartige Seitenstabilität in LPX Chrome lässt die Fliegenschnur der Rute extrem gut folgen, wenn Sie die Rute während des Wurfs schwingen und drehen...

Nicht anders ist das auch bei den oben verlinkten CND Ruten, da gibt es die BV GT und die Gravity Serie . Die CND Competition Rods sind dann nochmal ein eigenes Kapitel , was wohl nicht so vom Alltagsfischer genutzt wird.
Da muss wohl was dran sein - aber das hat natuerlich seinen Preis zwischen 750 und 1050€, jedoch keine 1300€ fuer Alltagsruten mit denen noch nie ein Blumentpopf gewonnen wurde.
Diese mehrschichtige Kohlenstoffschichten (mit einer Dicke von nur 0,5 mm anstelle von 1,2 mm) erzeugt einen Stab, der sehr leicht ist, extrem gerade wirft und sich außergewöhnlich schnell erholt. Diese Kombination aus modernster japanischer Kohlefaser in Verbindung mit den fortschrittlichsten Schneid- und Verlegetechniken, die heute verfügbar sind, hat die wirklich großartigen Gravity-Stäbe hervorgebracht.
https://cndeurope.com/project/geir-hansen/

Fuer die Fischerei auf Lachs mit DH verwende ich sowohl preiswerte Redington , da wo ich mit deren Eigenschaften/leistung gut aufgestellt bin.
Ich nutze aber eben auch die LPX Chrome in #10/11 mit 15,9ft und statt Listenpreis von 900 fuer 750€, das auch noch mit einer Technologie/Aktion die mich ueber 1300€ manch anderer Marke schmunzeln lassen. (muesste ja mit dem Klammerbeutel ... wenn ich das nicht nutzen wuerde)
Preis/Leistung - gilt (fuer mich) sowol bei den preiswerten" Alltags"- wie auch den eher teuren "Spezialruten"
So hat eben jeder seine Macke, braucht vielleicht nur eine Rute unter seinen Bedingungen, ander nutzen immer auf die Bedingungen speziell abgestimmtes Geræt, wieder andere gønnen sich einfach ein edles Stueck. Na und - das ist ein Hobby !

So, genug Geschreibsel. Ich freue mich schon ueber das was 2023 auf den Markt kommt, werde neue Leinen testen, neue Runnings, bin mir aber sicher das ich auch wieder FF erlebe die Tausender in den Sand gesetzt haben, nicht wegen Preis /Leistung sondern weil vielfach die Gerætschaft falsch abgestimmt ist oder Ort/Zeit/Bedingungen nicht beachtet werden.
Gruss Hendrik
Antworten