«Billige» Fliegenrollen

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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pitt
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«Billige» Fliegenrollen

Beitrag von pitt »

Aufgrund der letzten Diskussion über billige Ruten habe ich mich entschieden den Thread mit dem tückischen Titel zu starten, mit Euch meine Erfahrungen mit der u.g. Rolle zu teilen und hoffentlich einen informativen Austausch zu dem Thema «billige/günstige» Rollen zu initiieren. Ich hoffe, dass andere User ihre Erfahrungen mit «billigen» Rollen hier teilen werden.

Maxcatch Avid Pro 3five - meine Erfahrungen. Dank oder wegen meiner angeborenen Neugier auf Neues, habe ich irgendwo im Sommer beschlossen eine dieser Rollen direkt bei dem Hersteller zu bestellen, und mir ein eigenes Bild zu machen. Ich habe mich für das Modell Avid Pro 3five entschieden, denn ich suchte eine leichte LA Rolle für eine 3-er Rute. Die komplette Modellübersicht und sämtliche weitere Daten können auf der Website des Herstellers gefunden werden.

Nachdem die Rolle bei mir ankam, und ich sie später etwas ausprobieren konnte, hat sich für mich folgendes Bild gezeigt: Präzise gefertigte und moderne Large Arbor Fliegenrolle aus gefrästen und gedrehten Aluminium jedoch ohne Herstellerangaben bezüglich der Salzwasserbeständigkeit (zumindest habe ich keine gefunden, es könnte aber an den Tomaten auf den Augen liegen). Die Rollenoberfläche kommt schwarzeloxiert(Belize Black heisst die Farbe). Die Spulenseiten und der Spulenboden sind weitestgehend ventiliert. Die Spule läuft auf der Achse sauber und rund im offenen Rollenrahmen. Die Rolle zeigt einen sauberen Rundlauf, und die Spule wurde gut ausgewuchtet, die Rolle ist generell gut ausbalanciert. Des Weiteren störende scharfe Ecken und Kanten sind an der gesamten Rolle nicht zu Finden. In dem zugegebenermassen kurzen Zeitraum der Nutzung waren keine Schwächen des Bremssystems festzustellen. Das Abnehmen und Wechseln der Spule funktioniert sehr einfach. Das Schnurfassungsvermögen der Rolle ist einigermassen gut, es passen neben einer WF3F auch noch ca. 50 Meter herkömmliches 20lbs Backing auf die Spule. Die Herstellerangaben bez. Fassungsvermögen werden nicht erreicht. Vom Grössen- und Gewichtsverhältnis passt diese Rolle schön zu modernen und leichten Fliegenruten. Was nicht so toll ist, ist die Form des Rollenfusses. Der ist schlicht etwas zu schwach dimensioniert und es könnte sein, dass die Rolle in der Aufnahme wackelt. Bei dem Setup auf den Bildern ist das der Fall und deshalb habe ich einfache «Überzieher» aus Schrumpfschlauch gemacht, die dem Wackeln entgegenwirken. Wäre der Rollenfuss an den Enden um einen halben Millimeter dicker, würde die Rolle bombenfest in jedem Rollenhalter sitzen.

An sich ist die Maxcatch Avid Pro 3five eine erstaunlich feine Rolle, mit einer Herkunft - die aus persönlicher Sicht - (zu)recht polarisiert. Die Rolle gibt aber trotzdem eine bemerkenswerte Ergänzung für die heutigen sehr leichten Ruten. Diese für den Preis wirklich gut verarbeitete Grosskernrolle hat fast alles, was ein Fliegenfischer am Bach und Fluss braucht. Was sie nicht hat sind mit Sicherheit der Kultstatus eines Sammelobjekts, und sie wird wohl nie über einen nenneswerten Widerverkaufswert verfügen. Für Neugierige, die gerne ausprobieren und für Angler die ihr Bankkredit nicht sprengen wollen, ist sie dafür eine interessante Alternative.

In eigener Sache – ich bekomme von dem Hersteller kein Geld oder sonstige Vergünstigungen für diesen Kurzbericht. Eigentlich bin ich gar kein Fan von Chinaware - ich meide nach Möglichkeit alles, wo drauf Made in PRC steht - das möchte ich offen gestehen. Ich möchte auch gestehen, dass ich Sachen gerne ausprobiere und eigene Erfahrungen sammle. Deshalb habe ich mich zuerst für den Kauf entschieden, ohne zu wissen, wie die Erfahrung sein wird, und ob ich sie überhaupt teilen werde, wusste ich anfangs auch nicht. Erst nach der kurzen Nutzungsphase entschied ich mich ein paar Wörter darüber zu schreiben. Wäre die Erkenntnis anders, hätte ich sie entsprechend abgebildet.
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Zuletzt geändert von pitt am 11.02.2023, 18:48, insgesamt 2-mal geändert.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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Lolek02
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Lolek02 »

Huhu Pitt

Mit Maxcatch habe ich nur Positive Erfahrungen Rolle , Rute , Schnur , Vorfach etc .
Glasfaser 3er Rute begleitet mich an den schmalen Bächen in Südtirol.
Rollen auch AVID sind mir sehr gut bekannt . Was bei „ reinen China Rollen „ ab Klasse 7 auffällt,die Proportion etwas schwierig ist. Sind sehr oft einfach zu klein. Die Verarbeitung allgemein, Bremse sind dagegen sehr gut , wüsste nicht was man da Bemängeln soll.
Trotzdem habe mich für eine Rolle namens Nignon 3er Klasse aus dem polnischen Shop entschieden ( ist mit Carbon Elementen verbaut) was mir sehr gut gefällt. Diese Rolle gibts in mindestens 3 verschiedenen Shops mit drei verschiedenen Namen in einem Südtiroler Shop , bekannter Shop aus Bayern der dies als eigen Marke vertreibt. Es wird halt in China nach Bedarf divers markiert. Trotzdem habe ich keine Probleme dieses zu nutzen ( schäme mich nicht) was in Germany grade beim Fliegenfischen fürs Entsetzen sorgt leider.
Ich persönlich habe noch keine „ billig Rolle“ benutzt die Enttäuschung hervorbrachte , alles im Süsswasserbereich.
Salzwasser selbst Maxcatch ruft gesalzene Preise auf .
Lg Martin
orkdaling

Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Pitt , warum wieder billige statt preiswerte?

Es gibt auch Grafith oder Alu , gefræsst, Druckguss, das ist eigentlich nur wichtig wenn man den Einsatzzweck beachten muss.
Eine Salzwasserrolle ist halt was anderes als eine Sueswasser und ausser bei kampfstarken Fischarten bzw ab bestimmten Grøssen ist die Rolle doch nur eine Transporttrommel.
Als vor einigen Jahren die GL Realmaster aus dem Sortiment verschwand hab ich gleich mehrere fuer stolze 60€/Stueck gekauft.
Warum - weil die Dinger robust sind, die Schnur aufnehmen, ich notfalls auch mit dieser Bremse eine grøssere Forelle stoppe.
Nur ist das eben nichts fuer die Mefofischerei wo neben diesen auch mal ein Køhler oder Pollack zuschlægt und die haben bis 10kg.
Da brauche ich eine Rolle und Bremse die Sand und Salzwasser ab kann - also hab ich mich fuer Waterworks-Lamson Guru entschieden und diese machen es auch bis #8/9 an meinen Lachsangeln. Hab auch eine Speedster , gleiches Bremssystem, passt auch nicht mehr oder weniger drauf, aber ueber 120€ teurer.
Mir ist kein Fall bekannt wo ein Lager/Bremse dieser Rollen den Geist aufgaben.
Nun hab ich aber auch ein paar Leinen die ziemlich lange Bellys haben, diese auch mal 4mm dick sind, die bei der Fischerei auf doch etwas grøssere Fischlein zum Einsatz kommen. Da muss eine 10/11 Rolle drauf und die Bremse solle auch ein stændiges Daumen auf die Spule unnøtig machen.
Lange Rede, von Daiwa bis GL eine bunte Mischung. Juckt mich nicht - sie muessen die Vollschnur und mind 150m Backing aufnehmen.
Die Bremse anknallen, hahaha, in dieser Strømung , bei diesen Fischen, Quatsch denn dann fliegt dir auch ein 0,40 Vorfach um die Ohren.
Es sind also drei Dinge die entscheiden - Fassungsvermøgen, suess/salzwassertauglich, Bremsleistung bei kampfstarken Fischen.
Alles andere ist mir eigentlich Wurst, den Fischen wohl auch.
Gruss Hendrik
orkdaling

Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von orkdaling »

Na ganz einfach,
weil meine so zwischen 60 und 400 liegen und bei den flotten Mædchen die auch damit fischen schauen einige sowie so nicht auf die Rolle.
Ist aber bei den Rollen nicht anders als bei den Ruten.
1000€ Rute, Rolle ca 500, Hose 800, Schuhe 300 und Jacke auch ab 300 besser 500 und dann schneidern sie 3 Wochen ab, hahahaha.
Sowas sehe ich an Stellen wo es die ausgelaufene Serie fuer 60€ macht.
Kleine Rollen Auswahl https://scontent.fosl3-2.fna.fbcdn.net/ ... e=63BC3D50
Duerfte aber den Fischlein schnuppe sein !
Gruss Hendrik

Ach , nun hab ich die vergessen die hinten an der Rute hængen - zufrieden?
https://scontent.fosl3-1.fna.fbcdn.net/ ... e=63BC310B
drehteufel
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von drehteufel »

Hallo,

wenn ich es richtig gesehen habe, kostet die Rolle um die 100€.
Ich persönlich müsste da keine Sekunde überlegen, würde ein paar Euro drauf tun und lieber eine Danielsson kaufen. Da bekomme ich sehr schöne, preiswerte Qualität. Für die genannte 3er Rute sollte eine Nymph W optimal passen, zwar ohne Bremse, sehe ich aber nicht so eng.
Ist jedes Mal wieder eine Freude, damit zu fischen...und das ist mir dann doch schon wichtig.
Und die Seitenhiebe in Richtung derer, die ein paar Euro mehr für ihr Equipment ausgeben -> gääähn.

Gruß,
Marco
orkdaling

Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von orkdaling »

Witz komm raus !
Alle hier reden von Ruten und Rollen, von Schnueren und Klamotten ... was hat das mit Werbung zu tun?

>Und die Seitenhiebe in Richtung derer, die ein paar Euro mehr für ihr Equipment ausgeben -> gääähn.<
Das stimmt, da wo ich heute mit einer fuer 60€ stehe, da stand ich gestern mit einer fuer 400€.
Und vorgestern erklærte mir jemand das nur seine Ausruestung was taugt weil die ja unschlagbar ist, kosten natuerlich was.
Und dann liest man, Bremse fest, Nadellager kaputt ... und wer fællt dabei auf ? Die Rolle die ein paar € mehr kostet. Und warum? Weil die Deppen WD40 verwendet und somit das Lager entfettet haben. In Foren von USA, UK, N, S und sogar jedes Jahr im Mefo Forum zu lesen.
Da haben die Preiswerten auf grund ihrer einfachen Konstruktion natuerlich einen Vorteil. Kønnen aber nicht in Sachen Bremse oder Salzwasser mithalten.
Nochmal : Fassungsvermøgen - Bremsleistung - Gewicht - Salzwassertauglichkeit sind die entscheidenden Kriterien , also Verwendungszweck
Gruss Hendrik
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trutta1
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von trutta1 »

......und allen die sich eine solche Rolle kaufen, oder eine teuere Waterworks, Abel, Nautilus oder was auch immer leisten können und einfach Spaß und Freude daran haben, noch eine schöne Vorweihnachtszeit!
Und für alle Nordlichter eine zusätzliche Prise Vitamin D!
:wink:

TL, Frank
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo!

Ist ja ein schöner Gerätetest und da gehört bzw. passt er auch hin, eine Diskussion, ob günstige Rollen das gleiche leisten wie teurere finde ich überflüssig, zumal an vielen unserer mitteleuropäischen Gewässer die Rolle fast ausschließlich als Schnurbehälter dient. 99% der User sehen das Backing nur, wenn sie einmal im Jahr die Schnur reinigen.

Aber um nicht nur zu beckmessern, ein Test inwieweit die Rolle bei einer extremen Flucht funktionfähig bleibt, das würde mich schon interessieren.

tight lines
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Norman506 »

Ich habe mir schon letztes Jahr eine Avid Pro(oder wie das ding auch immer heißt) in Gold gekauft (damals so um 50€). Gerade in den Klassen wo man eigentlich keine Bremse braucht suche ich immer mal wieder nach ner Alternative(die ich leider immer noch nicht gefunden habe) .

Dir Rolle funktioniert super, der Einstellknopf ist billiges Plastik (merkt man deutlich im vgl zur restlichen Rolle),
Bremse funktioniert gut.
Für mich negativ ist anzumerken, dass das Fassungsvermögen für Schnur mit backing eher knapp bemessen ist(ne 4er dt geht mit ach und krach mit 10m)
Alls weiteren Punkt ist Bremse und Lager so gar nicht gekapselt, wenn da mal Sand oder sowas rein kommt ist sofort alle im A...

Gibt ja einige Rollen von Maxcatch, auch viele Varianten und Preise, man sollte da sehr stark auf seine Einsatzzweck schauen und abwägen, von der Voesseler oder Dannielson hat man def. länger was

Tl

Norman
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Pitt,
Was nicht so toll ist, ist die Form des Rollenfusses. Der ist schlicht etwas zu schwach dimensioniert und es könnte sein, dass die Rolle in der Aufnahme wackelt. Bei dem Setup auf den Bildern ist das der Fall und deshalb habe ich einfache «Überzieher» aus Schrumpfschlauch gemacht, die dem Wackeln entgegenwirken. Wäre der Rollenfuss an den Enden um einen halben Millimeter dicker, würde die Rolle bombenfest in jedem Rollenhalter sitzen.
von der AFTTA gibt es einen Rollenfußstandard:
https://globalflyfisher.com/rod-buildin ... -reel-feet

Siehe mittleres Bild, dort Maße in mm. Damit könntest du (wenn du möchtest) vergleichen. So dünn sieht der Rollenfuß in den Bildern gar nicht aus, aber vielleicht täuscht das (?)

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von orkdaling »

@Frank
ich fische Waterworks und Guideline , das ist mein Vitamin D, hahaha.
Ich fische aber nicht die schwedische Marke die man im Direktvertieb kauft weil ich in allen Foren die ich besuchte das selbe Problem erkennen konnte, Nadellager !
Ich fische auch deshalb die Guru weil in keinen dieser Foren, egal ob Uebersee oder Mitteleuropa, etwas von Bremsproblemen und eindringender Feuchtigkeit zu lesen ist. Auch habe ich die letzten 10 J. nichts derartiges an meinen Rollen feststellen kønnen die sowohl am Bach, wie im Meer oder auf Lachs zum Einsatz kommen.
Nebenbei, selbst das Schwergewicht 9+ , also WF10 +200m Backing geeignet, wiegt 165-175g je nach Ausfuehrung.
Ich fische aber auch sowas, dann und dort wo es vøllig ausreicht die nøtige Schnurmenge drauf zu bekommen, wo ich auch mal baden gehe oder die Gerætschaft Sand und Schlamm abbekommen kønnte.
https://www.bing.com/ck/a?!&&p=0c11775d ... yLWE&ntb=1
Aus diesem Grund hab ich mir vor Jahren gleich ein paar Auslaufmodelle der GL Reelmaster geholt - 60€

Und zum langweiligen sich immer wiederholenden Teil des angeblich schlechtredens bestimmter teuerer Ausruestungen -
dazu hab ich mehrfach geschrieben mir ist Wurst wer was fischt, ich muss nicht auf den € schauen aber ich schaue schon nach Preis/leistung und Verwendungszweck.
Was sich aber immer wieder lese, einige fuehlen sich wie getroffene Hunde wenn jemand schreibt was er damit erlebt hat.
Das ist nicht nur bei Rollen oder Ruten so, das ist nicht andwers bei Klamotten oder von mir aus Meeresruten/Rollen.
Es gibt da einige die denken wohl das sie nur mit dem besten und teuersten die echten Fischer sind, das man die anderen Stuemper doch eher bedauern muesste, einige das sogar richtig raus hængen lassen.
Die Stuemper sind aber sie denn sie schlagen (um bei den Rollen zu bleiben) mit Kabeltrommeln auf wo es jede noch so preiswerte Rolle macht.
Sie kommen mit 300g Rollen und 300m Backing zum Bach oder ans Meer. Natuerlich an der Edelrute.
Ueber soviel Dummheit kann man doch nur lachen - und das sehe ich jedes Jahr.
Aber an den wichtigen Dingen ,wie der richtigen Leine, da wollen sie sparen. Davon haben sie also auch Null Ahnung.
Das stehen Leute mit ihrer Kabeltrommel im max knietiefem Wasser, weiter gehen sie nicht rein weil es kønnte ja glatt sein oder ihr Reissverschluss der Buchse leidet vom Salzwasser, muessen aber zusehen wie ein paar Kids mit Badelatschen und Rute/Rolle von der Tauschbørse bewaffnet, ihnen was vorfangen.
Also wenn jemand Vitamin D braucht oder Herztabletten dann sind es die nichtfangenden Kabelrollentræger.
Vielleicht mal Mærchenstunde jetzt vor Weihnachten machen - zB Des Kaisers neue Kleider!

Hier geht es aber um die Erfahrungen die jemand mit seiner Ausruestung gemacht hat, darum hat er auch dieses Thema erøffnet.
Und darum hab ich auch gefragt warum er schrieb "billig" statt "preiswert" und habe Beispiele gebracht wo und wann ich eine 60€ oder aber eine 400€ Rolle einsetze. Das hat weder von meiner Seite wie auch nicht von Erøffner irgend etwas mit Werbung zu tun.
Das hat aber was mit Erfahrungsbericht bzw Forendiskussion zu tun - sonst kønnten wir uns das alles sparen.

Gruss Hendrik

Ach ja, ich bin mir bewusst das das Geschriebene wieder bei einigen gegen die Hutschnur geht - juckt mich aber nicht.
Ich bin mir aber auch bewusst das es viele so sehen, besonders diejenigen die ich hier am Meer oder Fluss erlebe - aus dem deutschsprachigem Raum, unsere Nachbarn aus DK und S die hier fischen (oder ich dort).
Ja es gibt schon einen Unterschied zwischen erfolgreichen Fliegenfischern die halt das nutzen was man braucht und solchen Selbstdarstellern die immer das (angeblich) beste brauchen was auf dem Markt zu bekommen ist.
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Vogtlandsalmon63 »

Hallo Hendrick!
Besser hätte ich es auch nicht schreiben können. :twisted: =D>
Grüße Robby Vogtlandsalmon63.
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Harald aus LEV
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Pitt,
danke für den guten und ausführlichen Bericht. Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit der Rolle.

Letztendlich kauft doch jeder das was ihm gefällt und von dem er glaubt, dass es für das von ihm gedachte Einsatzgebiet passt.
Natürlich gibt es Käufer, die hochpreisiges Gerät bevorzugen. Ja und? Lasst sie doch. Und dann gibt es die, die nicht so viel Geld ausgeben möchten, oder können. Auch das ist doch vollkommen OK.
Mancher fischt am Liebsten seine alten Hardys mit Clickerhemmung und man glaubt es kaum, auch damit wurden kapitale Lachse und andere große Fische gefangen. Und das Geräusch des Clickers, hervorgerufen durch einen abziehenden Fisch, ist durch nichts zu ersetzen.
Ein anderer setzt auf die neuesten Modelle mit Dual-Mode-System und ausgeklügelten Bremssystemen und Lagern. Auch diese Modelle erledigen ihren Dienst zuverlässig, wenn sie richtig behandelt werden.
Der Dritte freut sich über ein aktuelles, günstiges Angebot. Auch das ist OK.
Und wenn eine Rolle einen brachialen Drill nicht überlebt, dann ist das halt so. Aber gerade dann braucht der Fischer ganz bestimmt keinen Besserwisser, der ihm sagt, was er alles falsch gemacht hat.

Ich habe jedenfalls noch niemanden danach bewertet, mit welchem Gerät, welcher Kleidung oder welchem Fahrzeug er ans Wasser kommt.
Das ist doch völlig Latte!

Gruß
Harald
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
Eines fällt mir noch auf.
So manchem geht es auch nicht darum unbedingt den größten oder die meisten Fische zu fangen.
Die Sichtweise, wer den größten/schwersten Fisch oder die meisten Fische fängt, ist in vielen Gebieten sowieso total überholt. Das geben unsere Gewässer nicht mehr her. Etwas anderes mag das (noch) in dünn besiedelten Gebieten sein. Aber durch die sich ändernden Klimafaktoren, wird sich das wahrscheinlich auch dort schneller ändern als einem lieb ist.
Ich kenne sogar Angler, die gelegentlich an ihrer Fliege den Haken abkneifen, weil sie zwar fischen und den Kontakt haben, aber nicht die Fische landen wollen. Na und, warum nicht?

Leute lasst doch jeden so leben, wie er es für richtig hält, ob er nun die Gerätekataloge und Bestellnummern auswendig gelernt hat, oder nicht.

Gruß
Harald
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Trockenfliege »

orkdaling hat geschrieben: 11.12.2022, 08:00 @Frank
ich fische Waterworks und Guideline , das ist mein Vitamin D, hahaha.

Ich fische auch deshalb die Guru weil in keinen dieser Foren, egal ob Uebersee oder Mitteleuropa, etwas von Bremsproblemen und eindringender Feuchtigkeit zu lesen ist. Auch habe ich die letzten 10 J. nichts derartiges an meinen Rollen feststellen kønnen die sowohl am Bach, wie im Meer oder auf Lachs zum Einsatz kommen.

Also über das Bremssystem der Waterworksrollen gibt es einiges - nicht positives - im Netz, auch hier im Forum war das schon Thema.

Aktuell zb. hier: https://www.sexyloops.co.uk/theboard/vi ... =18&t=3846

2 von 3 Lamsonrollen, die ich gebraucht gekauft habe, hatten auch diese Korrossion im Lager. Die 2er Litespeed und eine 3er ULA waren sonst gut in Schuss und hatten wahrscheinlich auch kein Salzwasser gesehen.
Die Abdichtung der Brems- und Lagereinheit ist mäßig und wenn die Rollen zu häufig oder zu lang ins Wasser getaucht werden, dringt scheinbar Wasser ein.
Bei beiden Rollen hackte das Einweglager, konnten aber beide ohne Austausch nur mit Reinigung und Ölung wieder gangbar gemacht werden.

LG
Reinhard
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