«Billige» Fliegenrollen

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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MahiMahi
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von MahiMahi »

Hallo,

ich fische im Salzwasser ausschließlich Lamson-Rollen. Wenn ich überlege was die schon mitgemacht haben.
Nie hatte ich damit Probleme auch einige habe ich gebraucht gekauft. Ich denke mal, es kommt immer
darauf an wie der Vorbesitzer damit umgegangen ist.

Gruß
Harry
TorstenHtr
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Harry,

das scheint zumindestens ein bekanntes Problem dieser Rollen zu sein; ich habe desöfteren davon gelesen - Lamson selbst empfiehlt:

"
Verwendung in Salzwasser
Spülen Sie die Rolle nach jedem Gebrauch in salzhaltiger Umgebung unter fließendem Wasser ab. Spülen Sie die Bremse gelegentlich, indem Sie wie folgt vorgehen:
1. Entfernen Sie die Spule, schrauben Sie die Stopfbuchsenkappe ab und entfernen Sie die rote und silberne Kupplungseinheit.

2. Spülen Sie alle Teile, einschließlich der Innenseite des Bremszylinders, gründlich unter fließendem Wasser ab.

3. Lassen Sie alle Teile vor dem Wiederzusammenbau vollständig trocknen.
"
Siehe https://flyfisheurope.com/flyfisheurope ... nance/2787

Viele Grüße,
Torsten
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MahiMahi
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von MahiMahi »

Hallo Torsten,

ja das ist sicher gut so wie du es beschreibst. Ich habe nach den Salzwassereinsätzen
die Rollen und Ruten immer 1-2 Tage in einer Wanne gewässert dann trocknen lassen und die beweglichen Teile der Rollen
frisch geschmiert.

LG
Harry
Jeronimo66
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Jeronimo66 »

Moin Pitt,

da ich selber eine der Rollen, allerdings in 9-11 besitze kann ich deine Erfahrungen grundsätzlich nur unterstützen. Man bekommt schon viel Rolle für das Geld und optisch mag ich sie auch noch.
Habe mir meine als Hechtrolle gekauft, da ich einfach viel mehr Schnüre als Rollen habe. Und irgendwann fehlt mir auch die Rechtfertigung für die x-te (sau)teure Markenrolle.
Mein Rollenfuß passt gut und entspricht in der Breite dem Rollenfußstandard. Die Bremseinstellung finde ich bei meiner Rolle allerdigs nicht ideal, da zwischen leichter Bremswirkung und hammerfest nur ein recht kurzer Einstellweg ist. Die Präzision der Einstellung habe ich schon besser gesehen, allerdings waren das auch erheblich teurere Rollen. Für meinen Einsatzzweck ist es völlig ausreichend, da ich beim Hechtfischen noch nie etwas an meiner Grundeinstellung verändern musste. Dass die Bremse nicht gekapselt ist, finde ich beim Süßwassereinsatz überhaupt nicht schlimm, mir fällt auch keine Rolle unter 100€ ein, bei der das anders ist. Und in dieser Qualität kenne ich auch keine bei einem europäischen Händler, die bei diesem Preis mithalten kann. Die von Norman kritisierte Plastikkappe für den Spulentausch ist wirklich unnötig. Finde ich zwar nicht schlimm, aber das hätte man auch aus Alu machen können und der optisch und haptisch wertige Eindruck wäre perfekt gewesen. Ach ja, das Fassungsvermögen ist wirklich nicht der Hammer und mehr als eine #10 Schnur passt nicht wirklich, wobei ein Microbacking auch nicht verkehrt ist. Aber auch das ist bei so schmalen Super LA Rollen ja nicht unüblich.

Wenn ich mir allerdings nur eine Rolle leisten wollte und diese vielleicht auch mal Salzwasser sehen könnte, dann würde ich auch die 100€ mehr ausgeben und mir eine Danielsson kaufen.

Gruß
Carsten
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pitt
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von pitt »

Hallo zusammen

Der zierliche Rollenfuss ist in dem Fall doch nicht die alleinige Ursache, in sämtlichen anderen leichteren Ruten, egal ob Orvis oder Sage, sitzt alles schön fest. Sieht so aus, als ob der Rollenhalter der Loop etwas mehr Platz bietet ... nun, ist nicht so wichtig, eine pragmatische Lösung habe ich bereits gefunden.

Betr. der Lamson Rollen habe ich einen Tipp, und zwar die Spulen sollen immer bei komplett gelöster Bremse herausgedrückt werden. Die ganzen oben beschriebenen Probleme entstehen, wenn die Spulen bei geschlossener Bremse herausgenommen werden. Dafür das Spülen nach dem Einsatz im Salzwasser sollte bei geschlossener Bremse erfolgen. Ich halte mich dran und habe noch nie welche Probleme mit Lamsonbremse gehabt.
Zuletzt geändert von pitt am 11.12.2022, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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Harald aus LEV
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
einmal grundsätzlich.
Jegliches Gerät sollte nach dem Einsatz in Salzwasser gründlich mit Süßwasser abgespült werden. Egal welche Marke, oder welches Material. Das ist ein uralter Hut und daran ändern auch neue Verfahren und Modelle nichts. Das eingedrungene Wasser verdunstet, das Salz bleibt zurück und frisst sich durchs Gerät.
Harry's Idee finde ich super.

Gruß
Harald
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fjorden
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von fjorden »

Hallo,
ich fische seit 2 Jahrzehnten fast ausschliesslich an der Ostsee Steelfin Rollen. Hin und wieder spüle ich diese wie die Ruten mit Süßwasser ab, ansonsten wird nach dem Einsatz nur das Bremssystem gelockert und am Ende des Jahres bekommen die Rollen eine Grundreinigung. Sollte mal nach Jahrendas Kugelager festsitzen wird es ausgetauscht. Die laufen noch wie am ersten Tag. Was man auf alle Fälle vermeiden sollte ist das ins Wasser oder Sand legen! Grundsätzlich braucht es zumindest an der Ostsee oder auch im Süßwasser auf Hecht, Bachforelle, etc. kein tolles Bremssystem. Alte Leeda 60/80/100 Plastikrollen sind dazu auch prima geeignet, unkaputtbar und preiswert.
Gruß
Fjorden
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Henning60
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Henning60 »

Hallo Pitt, Hallo andere Foristi,

ich finde solche Erfahrungsberichte von erfahrenen Fliegenfischern über "preiswertes" Gerät hervorragend. =D>
Finden doch auf diese Weise die nicht so finanzstarken Interessenten, ich denke an Schüler, Azubis und Studenten, fundierte Aussagen zu Produkten, die Ihnen unser schönes Hobby ermöglichen.
Gerade der Nachwuchs ist doch für unser aller Interessen wichtig.
Ich selbst bin kein Reklameläufer, habe preiswertes- aber auch teures Gerät.....weil ich es mir jetzt leisten kann.
Aber als Jugendlicher wäre ich über einen Test von preiswertem Gerät sehr froh gewesen.

Vielleicht wäre ja mal eine Testsparte für preiswerte Ruten, Rollen und Schnüre angebracht :?:
Allen einen schönen Adventsabend und TL :!:
Henning
Bevor ihr euch streitet klärt die Begriffe......(Konfuzius)
superfredi
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von superfredi »

So wie Harry (MahiMahi) es beschrieben hat - und man hat lange Freude an seinen Sachen.
ZB. nach einer Ostseewoche (bei der die Rollen zwischendurch nur mal kurz abgespült wurden) wurden zu Hause die Ruten und Rollen richtig unter lauwarmen Wasser geduscht und dann wurden die Spulen abgeschraubt, damit diese in einem Eimer mehrere Tage lang im Wasser "entsalzen"
(die Geflochtende und auch die Mono)
Genauso spüle ich hinterher auch meine Fliegen oder Blinkerköder noch mal ab und dann ab auf/über die Heizung zum trocknen.
Eine Rolle, die mal beim "stolpern" ins Wasser getaucht ist, wird am selben Tag noch aufgemacht und gewartet. Am besten sofort aufhören damit zu fischen, um das Salzwasser nicht in die Lager "reinzukurbeln " oder weiter in der Rolle zu verteilen. Ersatzrolle liegt ja meist im Auto.

Salzwasser und Angelsachen - etwas Pflege , dann kann man´s machen.... :smt039
Petri Heil
Fred

Ps - in Norwegen jeden Tag alles gründlich abspülen - mehr Salz - mehr Arbeit....
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Harald,

Korrosion entsteht in Zusammenhang mit Wasser / Luftfeuchtigkeit, trockenes Salz an sich würde ich nicht als Ursache sehen - wenn die Rolle aber feucht gelagert wird, erhöht Salz die Korrosionsgeschwindigkeit.

In dem speziellen Fall dringt Wasser in das Bremssystem ein und führt in Zshg. mit Salz zur Korrosion des Lagers.
Für mich ist das eine Fehlkonstruktion.

Grundsätzlich kann man auch Rollen die eig. für Süßwasser gebaut wurden auch im Salzwasser verwenden - wenn man die Rolle nach jedem Einsatz gründlich abspült.

Viele Grüße,
Torsten
Harald aus LEV hat geschrieben: 11.12.2022, 18:38 Hallo,
einmal grundsätzlich.
Jegliches Gerät sollte nach dem Einsatz in Salzwasser gründlich mit Süßwasser abgespült werden. Egal welche Marke, oder welches Material. Das ist ein uralter Hut und daran ändern auch neue Verfahren und Modelle nichts. Das eingedrungene Wasser verdunstet, das Salz bleibt zurück und frisst sich durchs Gerät.
Harry's Idee finde ich super.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Torsten,
das Wasser sorgt dafür, dass das Salz an alle nicht speziell gekapselten Stellen transportiert wird. OK in den kleinen Ritzen trocknet es nur sehr langsam und dort kann das Salz angreifen, meinetwegen solange es noch feucht ist.
TorstenHtr hat geschrieben: 12.12.2022, 10:38 Grundsätzlich kann man auch Rollen die eig. für Süßwasser gebaut wurden auch im Salzwasser verwenden - wenn man die Rolle nach jedem Einsatz gründlich abspült.
An der Ostsee setze ich seit etlichen Jahren solch ein Rollenpaar ein. Jeden Abend wird es ausführlich gespült. Und nach Ende des Trips wird zu Hause auseinandergebaut, gespült und neu gefettet. Bislang gab es keine Probleme.

Ob es sich in Gewässern mir höherem Salzgehalt ebenso verhalten würde, kann ich allerdings nicht sagen.

Gruß
Harald
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MahiMahi
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von MahiMahi »

Hallo in die Runde,

ich hatte in meinen Salzwasseranfängen mit einer Sage 2080 und einer Vision Koma gefischt.
Was mußten die Rollen aushalten! Ich wußte damals gar nicht, dass die beiden nicht für's Salz geeignet sind bis mir mein Dealer
das mal sagte. Ja selbst solche Rollen überleben bei guter Pflege. Heute würde ich aber immer auf Salz-taugliche Rollen setzen.

LG
Harry
orkdaling

Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
also mal Butter bei die Fische- ich fische Lamson und hab noch nichts derartiges in den letzen 10 Jahren fest gestellt.
Ich lese aber sehr hæufig von Bremsproblemen und Undichtheiten bei Danielsson, aber wie bereits erwæhnt kann dies durch falsche Pflege vertærkt werden. WD 40 entfettet und hat nur eine sehr geringe Schmiereigenschaft.
Zigfach im LMF zu lesen, auch in Uebersee.
Stellt sich natuerlich die Frage warum man die Rute/Rolle ins Salzwaser legt , daneben den Traumfang , um Bilder zu posten.
Uebrigens auch die Meeresrollen /Tiefsee machen die Krætsche wenn sie mit falschem, vermeintlichem, Pflegemittel besprueht werden.


Es geht hieraber nicht darum ob billig oder teuer besser ist, es geht darum wozu die Gerætschaft geeignet ist.
Wenn der Ersteller mit seiner Rolle unter seinen Bedingungen zufrieden ist dann ist es doch ok.
Warum sollte er, wie angeraten , mehr investieren wenn diese Investition eigentlich nicht bringt ( technisch, nicht fuers Ego)
Das was man immer liest, das nur das Beste auch die Herausforderungen meistern kann, ist reiner Quatsch oder besser gesagt, es kommt oft von Leuten die nur ihre Bedingungen kennen und sonst Null Ahnung haben. Hauptsache man gønnt sich was, hahaha.

Unter fast allen Bedingunen am Bach ist eine Rolle mit hoher Bremsleistung absolut nicht erforderlich.
Auch im Meer, da wo Mefo gefischt wird, braucht man dies nicht. Warum also 5-7kg Bremsleistung wenn es 1,5kg tun?
Ganz zu schweigen davon das selbst dann das Vorfach (wir reden hier von 0,23-0,28mm) ueberlastet wære wenn der Fisch ruckartig schlægt.
Und selbst wenn (wie hier oft ) ein Køhler oder Dorsch zufasst, die ziehen ins Freiwasser ab und da stell ich die Bremse so ein das der Fisch nach 50-80m fertig ist (1. Flucht zum ermueden)
Andere schreiben eben was von Rolle mit hoher Bremskraft und "nur" 0,35mm Vorfach.
Damit spielt ihre Fliege so hervorragend das die Fænge sehr ueberschaubar werden.
Man muss also den Zusammenhang Bremse und Schnur sehen bzw mit welchem Køder und auf was man fischt !

Anderes Thema ist das Gewicht der Rolle, die Balance der Rute. Will ich nicht weiter eingehen, kennt jeder von seiner Montage.

Ein entscheidendes Kriterium ist aber die Aufnahmefæhigkeit der verschiedensten Leinen.
Warum? Wenn ich zB die Guru mit der Speedster vergleiche (natuerlich gleiche Grøsse) dann fællt doch sofort auf das die Sulen unterschiedlich breit sind und natuerlich einen unterschiedlichen Durchmesser haben.
Das fællt natuerlich auch auf wenn ich eine andere Marke bzw deren Rollen vergleiche.
Und was bewirkt das ? obwohl die Speedster ueber 100E€ teurer ist bekomme ich nicht die selbe Menge leine drauf.
Das fællt vielleicht bei einer WF und 100m Backing nicht auf aber bei anderen Profilleinen erheblich.
Warum? Eine doch eher gleichmæssige Leine verlegt sich dichter , ohne grøssere Zwischenræume.
Ein Scandi mit 12m in Float braucht aber mehr platz als ein verdichter F/S1/S3 und dieser mehr als ein I/S4/S6.
Noch deutlicher wird es bei Vollschnueren. Wenn ich zb eine Leine mit 8-10m Front Taper (1-2mm ansteigend) und folgenden Belly von 6-8m und 3,5 - 5mm fische dann passt das oft auf die teuerste Rolle nicht drauf.
Auf die Speedster bekomme ich die abgestuften Sinkraten drauf, den Floater oder F/I aber nur auf die Guru.
Die Vollschnuere aber nur auf GL Vosso 11/13 (kostet ja nur schlappe 600 ) oder Halo 300€ Alternative -odehttps://www.daiwasports.co.uk/sites/default/fil ... =XhH_ub-7r

Und da wæren wir wieder bei der Bremse, die teure hat eine deutlich bessere, die kommt aber zum Einsatz mit den Sinkern, anfangs der Saison wo auch 10-20kg Fische zubeissen. Zu dieser Zeit fischt man nicht mit 18m langen Floater-Bellys.
Wenn dann im Sommer Flachwasser und die mittleren bis kleinen Lachse vorherrschen, dann muss ich zu Long Belly, der Rolle mit der grøsseren Aufnahme greifen.
Wir reden hier von 60 und 600€, das hat nichts mit Ego sondern den Einsatzbedingungen zu tun!
Es ist also totaler Quatsch ueber den Preis auf die Eignung zu schliessen!

Einer meiner Lieblingsplætze am Meer, je nach Wetter mit EH 6 oder 7 unterwegs, jedoch mit 2 verschiedenen Ruten und Rollen.
Da zieht sich eine gewaltige Steinbank in den Fjord, eine Seite fællt treppenartig auf 35m, die andere Seite geht in eine Bucht ueber mit 2-5m Tiefe und kiesigem Grund, Tang.
Nun werde ich auf der tiefen Seite meist mit Køhler und Pollack rechnen muessen und diese stehen nun mal nicht an der Oberflæche so das ich 3-5m runter muss. Dazu eine 0,45mm Mono Running und ein Kopf von 8m Sink 3/5. Und weil die Brueder gern unløsbar im Tang verschwinden, eine steifere Rute, eine starke Bremse.
Nebenan aber, da tummeln sich zum Gezeitenwechsel wenn es strømt die Mefo, dort wo sie genuegend Kleinfisch und Garnelen finden.
Da macht es jede #6/7 Rute und Rolle egal mit welcher Bremse - WF mit 10m Belly drauf.
Und wenn die Bruehe steht (zum Scheitelpunkt bei Ebbe oder Flut) lege ich gern eine WF mit erheblich længerer Keule auf, die Vision XO mit 16m oder die SA Expert mit 20m , da wird aber Kleinzeug wie Tanglæufer abgelegt.
Der Unterschied - ein SK mit Mono Running braucht eine erheblich kleinere Rolle, im Beispiel aber eine gute Bremse.
Die langkeuligen WF bekomme ich aber nur auf eine grøssere Rolle und die Bremse ist mir Wurst egal weil ich eh 150m geflochtene statt fettes Dacron drauf habe. Schon wegen der 10kg Fehlbisse (Køhler), die immer vorkommen wenn Jungfisch in den Buchten ist.

Die Beispiele zeigen das es nicht ums Geld geht, das selbst eine sau teure Rolle unter manchen Bedingungen (Gewicht/Fassungsvermøgen) nicht geeignet ist und sie zeigen auch wann man eine Bremse gebrauchen kann.
Gruss Hendrik

Ach ja, Kabeltrommeltræger.
Da schlagen die am Wasser auf und haben einen 6-8m Skagit drauf. Die Rolle nicht mal zur Hælfte gefuellt.
Warum man dafuer 400, 600€ und mehr ausgibt, das wissen die selber nicht.
Zuletzt geändert von orkdaling am 12.12.2022, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
MahiMahi hat geschrieben: 11.12.2022, 12:12 Hallo,

ich fische im Salzwasser ausschließlich Lamson-Rollen. Wenn ich überlege was die schon mitgemacht haben.
Nie hatte ich damit Probleme auch einige habe ich gebraucht gekauft. Ich denke mal, es kommt immer
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Gruß
Harry
Ich liebe die Lamson Rollen auch. Doch beim fischen auf starke schnelle Salzwasserfische kommen viele Rollen an ihre Grenzen. In dem folgenden Video kann man sehen, was ein langer schneller Backing Run mit hart eingestellter Bremse mit meiner Lamson Speedster macht:

https://youtu.be/9WKpkyEfem4?t=47

Hartes Salzwasserfischen sollte aber kein Maßstab für Rollen sein, die wir hier in unseren Breiten einsetzen.
Mancher fischt am Liebsten seine alten Hardys mit Clickerhemmung und man glaubt es kaum, auch damit wurden kapitale Lachse und andere große Fische gefangen. Und das Geräusch des Clickers, hervorgerufen durch einen abziehenden Fisch, ist durch nichts zu ersetzen.
Das sind eben auch keine billigen Rollen. Alleine die Tatsache, dass sie heute noch funktionieren, macht den Unterschied klar. Ich fische auch verschiedene Rollen, die lediglich eine Clickerhemmung haben, sogar an der Küste im Salzwasser. Aber auch die waren allesamt nicht "billig". Deshalb werden sie, wie eine alte Hardy, sicher noch sehr lange hart rangenommen werden und trotzdem alt werden. Dafür lohnt es sich in meinen Augen, etwas mehr Geld auszugeben.

Ach ja, zum Thema "salzwassergeeignet" bei Rollen zum Meerforellenfischen: Probleme gibt es an der Küste eigentlich nur mit verschiedenen (nicht allen) Druckgußrollen. Bei denen löst sich im Salzwasser häufig die Pulverbeschichtung, und sie blühen dann auf. Da hilft auch keine gute Pflege - bei allen anderen Rollen schon.
Viele Grüße!

Achim
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Re: «Billige» Fliegenrollen

Beitrag von pitt »

Hallo

Sicher lohnt es sich, man möchte aber auch bedenken, dass nicht jeder sich eine teure Rolle leisten kann oder mag. Ich konnte mir z.B. die 75$ leisten, um aus Neugier die oben erwähnte Rolle zu kaufen und auszuprobieren. Hätte ich sie nochmals gekauft? Ja, bis jetzt hat sie mir keine Gegenargumente geliefert. Und nun mal anders rum, hätte ich mir bei Maxcatch eine Rolle für die Karibik oder Seychellen gekauft? Für mich ganz klar nein.
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Gruss
pitt
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