Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Royal Coachman
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !
Das würde mich auch interessieren!

TL
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Achim Stahl
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Trockenfliege hat geschrieben: 11.01.2023, 18:37
P.S. Erklärt mir mal bitte jemand, warum die ED nicht am Bach funktionieren können soll?
Ich fische am Bach zB. eine Trout mit dem praktisch gleichen Profil; überkopf, Rollwurf ect. funzt alles wunderbar.

Weil ein Anfänger sich keine 109 Euro teure Competition-Schnur mit Super long belly anschaffen muss, wenn er das Taper gar nicht vor die Rutenringe bekommt. Dann tut es tatsächlich auch eine einfache DT. Die kann er sogar irgendwann umdrehen.


Viele Grüße!

Achim
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Trockenfliege
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

Kurz zur Erinnerung: Die Überschrift heißt:
"Erlernen des Fliegenwurfs", es ging mir in 1. Linie nicht nur um die beste Allroundschnur für Anfänger fürs Fischen sondern eine gut "Lernschnur".
(Wobei in meinen Augen die SA ED natürlich auch eine hervorragende Fliegenschnur für den Allroundeinsatz ist.)

Der einzige, der explizit was zu einer "Lernschnur" geschrieben hat, war Achim. Für ihn ist die SBT eine sehr gute Anfängerschnur ( vielleicht mit dem Blick auf das zukünftige Mefo-Fischen?)
https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... egenschnur

Die SBT ist in meinen Augen eher ungeeignet, um Anfängern das "Fliegenwerfen" beizubringen, sondern ist für mich eine absolute Spezialschnur - für welche Einsätze?

Vielleicht liegt das aber auch an der jeweilig unterschiedlichen Auffassung, was Fliegenwerfen ist.

Mit der SBT kann man, solange die ca. 7,5m lange Keule noch nicht den Spitzenring verlassen hat, den "normalen" Fliegenwurf gut üben.
Soweit, so gut. Dann kommt man sehr schnell ans Keulenende.
Das hat den Vorteil, dass man dann mit sehr wenig Keulenlänge viel Zug in die Schnur/Druck auf die Rute bekommt für einen zu lernenden DZ. Man lernt dann einfach, einige Meter Schnur schiessen zu lassen. Dieses knowhow ist hilfreich, um zB. einen Streamer gerade heraus zu feuern.

Aber wie präsentiere ich dann mal eine Trockenfliege auf 15m Entfernung, zielgenau und sanft abgelegt?
Wie lerne ich mit so einer Schnur, was menden bedeutet, einen Schnurbogen zu werfen, die Schnurspitze beim Nymphen stromauf umzulegen ect.?
Wie lerne ich, das man auch viel mehr Schnur in der Luft halten kann, um wirklich große Weiten zu errreichen?
Dies alles klappt doch mit einer langkeuligen Schnur sehr gut.
Fliegenwerfen hat für mich all diese Facetten und die kann man auch als Anfänger, wenn sie einem gezeigt werden, mit einer geeigneten Schnur recht schnell lernen.

Ein paar Mal kam hier der Einwand, dass die ED erst dann richtig zum "Einsatz" kommt, wenn ihre gesamte Keule draußen ist und dies kein Anfänger schafft.

"Klar, aber welchen Vorteil soll die Longbelly bringen, wenn sich ein Teil der Keule innerhalb des Spitzenrings befindet?" - Armin

"Ich bezweifle stark, dass viele der langjährigen Forenmitglieder in der Lage sind, diese Keule in der Luft zu halten. Wozu also die Schnur für einen Anfänger? Das Reartaper und die Runningline wird er beim Werfen und Fischen nie sehen, also würde jede DT den selben Zweck erfüllen." Achim

Hier mal kurz der Aufbau meiner ED # 6: immer in Meterschritten.
Spitze 1,02 / 1,o7 / 1,17 / 1,25 / 1,35 / 1,35 / 1,33 / 1,32 / 1,28 / 1,28 / bei 10m 1,28 / 1,27 / 1,26 / 1,25 / 1,20 / 1,17 / bei 16m 1,10 /
1,07 / 1,02 / 0,99 / bei 20 m 0,95

Wie man erkennt, hat sie nach dem Fronttaper einen Bauch, der auf ca. 3m einer 7er Schnur entspricht ( 1,33 - 1,35), also schön viel Gewicht, dass der Anfänger schnell fühlen kann. Dann folgen ca. 6m einer # 6 ( 1,28 - 1,25 ) danach verjüngt sie sich schneller.
Diese Verjüngung lässt sich schon sehr gut schiessen ( Standart RLs von 6er Schnüren liegen bei ca. 0,95 - 0,98)
Man kann also eine ED auch schon mit nur 10-11m Schnur vor der Spitze sehr gut schiessen lassen. Daher nehme ich für Anfänger die Kombi echte 5er Rute und ED #6.

Wo endet denn bei der ED die Keule und wo beginnt die RL?
Natürlich kann man jetzt ganz spitzfindig sagen, dort, wo die RL nur noch parrallel ist, aber ist das für die Praxis relevant?
Das schöne an dieser Schnur - und meiner Meinung nach ein großer Vorteil - ist doch, dass man sie ohne werferische Komforteinbußen mit den unterschiedlichsten Längen schiessen lassen kann, je nach Wurfvermögen. Es kommt nie zu dem "Bruch" von einem dicken Belly auf die dünne RL.
Der einzige Unterschied zu Standart WFs ist doch der, dass dann der Schuss nicht ganz so weit geht, da halt die RL am Anfang des Schusses etwas dicker ausfällt, aber das ist in meinen Augen weniger wichtig. Aber der Schuss geht auch weiter als mit einer DT.

Wieviel Meter Unterschied im Schuss würde es bringen, wenn die ED schon nach 12m auf den Durchmesser von 0,95 schrumpft?
Wie groß ist dagegen der Vorteil des Profils, dass man halt beliebig viel Schnur in der Luft halten kann, bevor man abschiesst?
Die ED verhält sich doch im Leerwurfverhalten (fast) wie eine DT und im Schussverhalten, je nach dem wieviele Meter in der Luft sind (fast) wie eine WF.


"Die SA MED ist eine besondere Schnur und wenn ich das Potential ausschöpfen will, muss ich die Keule vor der Rutenspitze haben." Armin
Eigentlich fehlt hier das Wort "gesamte" vor Potential. Ansonsten, s.o.

Das Argument, dass zum Bachfischen eine DT ausreicht: Da bin ich der gleichen Meinung. Aber dann bräuchte derjenige ja schon 2 Schnüre, da die DT ja für sonst nichts geeignet sein soll? + E-Spule. Das kommt auch nicht billiger als eine ED. ( Falls man all seine Fischerei nur mit einer Rute betreiben wollte. Bei einer extra Rute für den Bach - andere Länge, Schnurklasse - braucht man sowieso eine neue Ausrüstung und kann sich Schnurmäßig spezialiesieren.)

" Wenn ich so viel Schnur in der Luft habe, bin ich extrem windanfällig". Armin

Ist es nicht eher so, dass die Schnur weniger Windanfällig ist, wenn ich eine große Länge von ihr beschleunige und nur wenig passive Schnur nachschiessen lassen? Die Schnur, die ich in der Luft halten kann, ist von vornherein viel schneller, als die Länge, die ich nachschiessen lasse.
Wie kann ich bei Seitenwind eine Trockenfliege am gestreckten Vorfach sauberer ablegen - mit der Schnur die ich schiessen lassen muss oder mit der Schnur, die ich komplett in der Luft halten kann? Weil ich es vorher mit einer langkeuligen Schnur gelernt habe?

LG
Reinhard
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pitt
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von pitt »

Moin

Vielleicht hättest du Reinhard den Fred anders benennen sollen?

Z.B. Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs und des gesamten Spektrum des Fliegenfischens mit einer einzigen Fliegenschnur?

Der Ausgangspunkt ist, in meinen Augen, weniger komplex als die mit dem Threadverlauf steigenden Anforderungen an die besagte Schnur.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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Achim Stahl
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Trockenfliege hat geschrieben: 12.01.2023, 12:25

Die SBT ist in meinen Augen eher ungeeignet, um Anfängern das "Fliegenwerfen" beizubringen, sondern ist für mich eine absolute Spezialschnur - für welche Einsätze?

Vielleicht liegt das aber auch an der jeweilig unterschiedlichen Auffassung, was Fliegenwerfen ist.

Mit der SBT kann man, solange die ca. 7,5m lange Keule noch nicht den Spitzenring verlassen hat, den "normalen" Fliegenwurf gut üben.
Soweit, so gut. Dann kommt man sehr schnell ans Keulenende.
Das hat den Vorteil, dass man dann mit sehr wenig Keulenlänge viel Zug in die Schnur/Druck auf die Rute bekommt für einen zu lernenden DZ. Man lernt dann einfach, einige Meter Schnur schiessen zu lassen. Dieses knowhow ist hilfreich, um zB. einen Streamer gerade heraus zu feuern. Aber wie präsentiere ich dann mal eine Trockenfliege auf 15m Entfernung, zielgenau und sanft abgelegt?
Ein 15-Meter Wurf mit Trockenfliege? 2,70 m Rute plus 7,50 m Keule plus 3 m Vorfach plus 1,80 m schießen lassen sind 15 m. So legt auch ein Anfänger eine Trockenfliege wie eine Schneeflocke ab. Und "feuern" muss da gar niemand.

Trockenfliege hat geschrieben: 12.01.2023, 12:25 Wie lerne ich mit so einer Schnur, was menden bedeutet, einen Schnurbogen zu werfen, die Schnurspitze beim Nymphen stromauf umzulegen ect.?
Wie lerne ich, das man auch viel mehr Schnur in der Luft halten kann, um wirklich große Weiten zu errreichen?
Das Menden geht damit kinderleicht. 2 m Runningline plus einen Teil der Keule umlegen bei einem 15-Meter-Wurf ist wirklich kein Problem. Zugegeben, die SBT ist keine Schnur für extreme Weiten. Ich kann trotzdem damit weit werfen, aber extreme Weiten sind bei mir auch nicht Gegenstand eines Einsteigerkurses. Übrigens ist man bei der ED, wenn man viel Schnur in der Luft hält, schon weit über dem Gewicht, was zu einer fünfer Rute passt. Die Keule wiegt immerhin stolze 19,4 Gramm. Bei den Castingwettbewerben wird sie auch üblicherweise mit schwereren Ruten geworfen.
Trockenfliege hat geschrieben: 12.01.2023, 12:25Der einzige, der explizit was zu einer "Lernschnur" geschrieben hat, war Achim. Für ihn ist die SBT eine sehr gute Anfängerschnur ( vielleicht mit dem Blick auf das zukünftige Mefo-Fischen?)
Für die Küstenkurse verwende ich Küstengerät mit typischen Küstenschnüren (Marlo Coastal und Baltic Seatrout Line). Die SBT verwende ich auf fünfer Ruten für Anfänger, die am Bach / Fluß fischen wollen.


Viele Grüße!

Achim
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Trockenfliege
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

Achim Stahl hat geschrieben: 12.01.2023, 14:03
Übrigens ist man bei der ED, wenn man viel Schnur in der Luft hält, schon weit über dem Gewicht, was zu einer fünfer Rute passt. Die Keule wiegt immerhin stolze 19,4 Gramm. Bei den Castingwettbewerben wird sie auch üblicherweise mit schwereren Ruten geworfen.


Viele Grüße!

Achim
Stimmt genau, aber für den Anfänger zum "Fühlen", der auch noch nicht die ganz großen Längen in der Luft hält, hilft das Mehrgewicht der entsprechenden Schnurmeter, die er gut händeln kann.
Gekauft hat er sich dann die 5er ED, die er vorher auch erstmal probewerfen konnte. Natürlich hat er dann den etwas geringer Zug der Schnur gefühlt, aber er wusste dann schon Bescheid, dass die Schnur mit gesteigertem Wurfvermögen besser zu seiner Rute passt.

LG
Reinhard
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Thomas E.
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Thomas E. »

Überwiegend stelle ich WF lines (ab 12m Keule), oder auch DT lines für Beginner zur Verfügung.
Manche Fehler werden erst richtig deutlich bei einer größeren Schnurlänge, das sollen die Schüler ja lernen, eine saubere Schnurführung !

Darum halte ich echte Kurzkeulenschnüre anfangss für völlig ungeeignet.
Diese machen erst später mal zum Erlernen des DZ einen Sinn.
Zuletzt geändert von Thomas E. am 13.01.2023, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Heinz
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Heinz »

Meiner Meinung nach soll ein Anfänger einen sauberen Wurf erlernen und dafür eignet sich am besten eine DT mit dem Schnurgewicht, dass der Rute entspricht. Also auch nicht eine Klasse schwerer oder so. Zwar mag er damit schneller Erfolgserlebnisse haben und vielleicht den Instruktor bzw. den Kurs weiter empfehlen, aber in Wahrheit tut man ihm damit nichts Gutes, weil Wurffehler damit kaschiert werden. Wenn man sauber werfen kann, dann schaut die Sache unter Umständen anders aus. Ein recht bekannter Instruktor und Werfer - der selbst aber keine Kurse mehr leitet - der meinte mal, dass ein guter Werfer auch ohne weiteres mit einer Schnur zurande kommt, die eine Klasse leichter ist als auf der Rute vermerkt und mit einer Klasse schwerer sowieso. Aber so was ist nichts für Anfänger.
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fliegenfeger
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Reinhard,

es gibt viele WF Schnüre ohne Keule von 20m, mit denen ich viel Schnur in der Luft halten kann und keinen "Bruch" habe. Selbst Schussköpfe kann ich mit einigen Metern Overhang in der Luft halten.

Aber was hat das mit Anfängern zu tun? Die meisten sind doch keine Wurfverrücke (ich zähle mich dazu), die einen Schönheitspreis für ihre Wurfkünste anstreben, sondern wollen schlicht mit der Fliege fischen. Und da spreche ich nicht von irgendwelchen Nymphtechniken, Tenkara usw. Dabei spielen Anfangserfolge als Motivation eine große Rolle und da ist auch eine WF mit Kurzkeule kein Teufelszeug. Da bin ich voll bei Achim.

Deiner Theorie, dass man bei windigen Verhältnissen mit mehr Schnur in der Luft einen Vorteil hat, kann ich nicht folgen. Beim Meerforellenfischen z.B.
nehme ich bei windigen Verhältnissen kürzere Köpfe und habe auch noch keinen gesehen der das Problem mit mehr Leine in der Luft löst. Aber ich bin ja kein Mefoexperte und vielleicht gibt es ja Erkenntnisse, die an mir vorrüber gegangen sind.

Gruß
Armin
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

fliegenfeger hat geschrieben: 13.01.2023, 10:44 Hallo Reinhard,

es gibt viele WF Schnüre ohne Keule von 20m, mit denen ich viel Schnur in der Luft halten kann und keinen "Bruch" habe. Selbst Schussköpfe kann ich mit einigen Metern Overhang in der Luft halten.

Es ist gut, dass du jeweils " ich...kann" und nicht "man....kann" oder "ein Anfänger----kann" schreibst. Wir haben es hier über Anfänger im Fliegenwerfen.


Deiner Theorie, dass man bei windigen Verhältnissen mit mehr Schnur in der Luft einen Vorteil hat, kann ich nicht folgen. Beim Meerforellenfischen z.B.
nehme ich bei windigen Verhältnissen kürzere Köpfe und habe auch noch keinen gesehen der das Problem mit mehr Leine in der Luft löst. Aber ich bin ja kein Mefoexperte und vielleicht gibt es ja Erkenntnisse, die an mir vorrüber gegangen sind.

Da bin ich jetzt überrascht, was du schreibst.
Bei mir ist es so, dass sich die obere Hälfte meiner Schlaufe deutlich schneller nach vorne abrollt, wenn die Unterschnur stationär bleibt und nicht gleichzeitig auch eine Vorwärtsbewegung ( beim Schiessen lassen) macht. D.H. bei mir, dass ich eine Fliege auf größere Entfernung schneller und präziser ohne Schuss servieren kann. Selbst beim Schiessen lassen kann man ja die Oberschnur noch mal schneller machen, wenn man die auslaufende Unterschnur abbremst oder sogar zurückzieht - 3. Zug. Das hilft mir zB. auch beim Mefofischen, um das Vorfach zu strecken, wenn der Wurf allein dafür nicht ausgereicht hat, Gegenwind ect.
LG
Reinhard


Gruß
Armin
fliegenfeger
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Reinhard,
Trockenfliege hat geschrieben: 13.01.2023, 12:50 Es ist gut, dass du jeweils " ich...kann" und nicht "man....kann" oder "ein Anfänger----kann" schreibst. Wir haben es hier über Anfänger im Fliegenwerfen.
Also bleiben wir doch bei den Anfängern.
Trockenfliege hat geschrieben: 13.01.2023, 12:50 Bei mir ist es so, dass sich die obere Hälfte meiner Schlaufe deutlich schneller nach vorne abrollt, wenn die Unterschnur stationär bleibt und nicht gleichzeitig auch eine Vorwärtsbewegung ( beim Schiessen lassen) macht. D.H. bei mir, dass ich eine Fliege auf größere Entfernung schneller und präziser ohne Schuss servieren kann. Selbst beim Schiessen lassen kann man ja die Oberschnur noch mal schneller machen, wenn man die auslaufende Unterschnur abbremst oder sogar zurückzieht - 3. Zug. Das hilft mir zB. auch beim Mefofischen, um das Vorfach zu strecken, wenn der Wurf allein dafür nicht ausgereicht hat, Gegenwind ect.
Die Überraschung ist auch auf meiner Seite, denn mir fehlt immer noch deine Erklärung, welchen Vorteil das mehr an Schnur in der Luft bei windigen Verhältnissen haben soll. :doubt:

Gruß
Armin
orkdaling

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Einerseits wir immer darauf gepocht das Rute und Schnur nach Affta passen muessen (ohne darauf einzugehen das Affta Standard eben nur fuer diese Leinen/Wurstil erdacht wurde), anderenseits wird aber empfohlen das zB eine ED#5 mit 21m und 19,3 g (Affta 5# = 9,1g) gut sein soll um das werfen zu erlernen.
Ein "Anfænger" hat weder Gefuehl fuer Gewicht, Stoppunkte, Geschwindigkeit, muss also alles erstmal erlernen und das geht bestens mit
Ruten und leinen die wir als Standard bezeichnen, also weder eine verkuerzte massige Keule fued den Transport grøsserer Fliegen oder wenig Raum und auch nicht ueberlange profile um in Entfernung ab zu legen.
Noch seltsamer finde ich aber das lange Leinen auch bei Wind tauglich sind.Warum werden speziell fuer die Kueste kuerzere Profile eingesetzt die zudem noch eine duenne RL haben. (Wind, Luftwiderstand vielleicht)
Ein anderes Thema wære warum man dazu høhere Gewichte einsetzt- vielleicht weil man das Gewicht braucht um auch gewichtigere Fliegen mit mehr Volumen zu transportieren = physikalische Gesetzmæssigkeit die nichts mit Anfænger oder Profi zu tun hat.
Warum haben zB Coastal SK so um 9,5m Længe und ein Gewicht was ja nun gar nicht zu Affta passt denn die kleinsten fangen bei 12g an fuer #5 und gehen hoch bis 20g fuer #8 Ruten. Da richtet man sich nach den Wurfgewicht der Ruten und dem zu transportierendem Gewicht.
Nicht anders sieht es bei den WF Leinen fuer diese Bedingungen aus.

Hier wurde doch nach Anfængern gefragt die wohl weniger bei 5Bft an der Kueste stehen und auch keine beschwerten Tuben werfen, sondern das ABC des Werfens erstmal erlernen wollen. Ach ja - zum "erlernenen des Fliegenwurfs" - welchen ?
Zunæchst mal Ueberkopf, Rollwuerfe und spæter dann wenn das sitzt auch Switchcast oder auch Skagit und Scandi - mit der EH.
Das dann mit geeigneten Schnurprofilen, die im Uebrigen nicht gedacht sind teilweise innerhalb der Rinnge zu sein, nee diese Profile bzw deren Eigenschaften sind fuer genau diese Aufgaben entwickelt wurden fuer die sie gedacht sind - sonst bræuchte man sie nicht !

Es kann ja jeder seine Meinung vertreten was fuer einen Anfænger gut ist, wenn ich aber auch bei den zertifizierten Wurfschulen aus dem deutschsprachigem Raum sehe, da nutzt niemand eine Leine fuer spezielle Aufgaben bevor das Werfen erlernt ist. Warum wohl?
Einfach mal bei Bøhringer, Kloss, Scholz, Feuerstein .. lesen oder kontaktieren.
Gruss Hendrik
Trockenfliege
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

fliegenfeger hat geschrieben: 13.01.2023, 21:50 Hallo Reinhard,

Trockenfliege hat geschrieben: 13.01.2023, 12:50 Bei mir ist es so, dass sich die obere Hälfte meiner Schlaufe deutlich schneller nach vorne abrollt, wenn die Unterschnur stationär bleibt und nicht gleichzeitig auch eine Vorwärtsbewegung ( beim Schiessen lassen) macht. D.H. bei mir, dass ich eine Fliege auf größere Entfernung schneller und präziser ohne Schuss servieren kann. Selbst beim Schiessen lassen kann man ja die Oberschnur noch mal schneller machen, wenn man die auslaufende Unterschnur abbremst oder sogar zurückzieht - 3. Zug. Das hilft mir zB. auch beim Mefofischen, um das Vorfach zu strecken, wenn der Wurf allein dafür nicht ausgereicht hat, Gegenwind ect.
Die Überraschung ist auch auf meiner Seite, denn mir fehlt immer noch deine Erklärung, welchen Vorteil das mehr an Schnur in der Luft bei windigen Verhältnissen haben soll. :doubt:

Gruß
Armin
Wenn du dem zustimmst, was ich in dem von dir zitierten Abschnitt schreibe, dann verstehe ich deine Frage nicht.

LG
Reinhard
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Mr.Scholzi »

Hey Leute

Was für ein Thread ist das hier genau ?
Also ich bin Anfänger und ich setz mich gerade ganz genau mit der Thematik „Anfängerschnur“ auseinander und eins kann ich nach aufmerksamen lesen sagen:

Es hilft (mir) kein bisschen ! :-? :smt102
Gruß Marcel
Petri Heil - Tight Lines
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Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

Nun, es hilft dir wahrscheinlich nicht, um zu einem eindeutigen Entschluß, zu DER EINEN Schnur zu finden.
Aber es zeigt, dass man mit verschiedensten Schnurprofilen den Grundwurf lernen kann.
Ich kann dir nur raten, bei möglichen Anfängerkursen darauf zu bestehen, mit verschiedenen Schnurprofilen mal werfen zu können.
Und diese sollten eher zu schwer als zu leicht für die Rute sein.
Denn dieses etwas "zu schwer" macht sich immer erst bei größeren Schnurlängen in der Luft negativ bemerkbar. Dies gilt für alles etwas längeren Keulen ab grob 12m.
Achims vorgeschlagene sehr kurze Keule - 7,5m - sollte nicht "zu schwer" sein, denn da wirfst du praktisch von Anfang an mit dem vollen Gewicht.
Denn 7m Fliegenschnur in der Luft zu halten schafft auch ein Anfänger nach wenigen Minuten. So zumindest meine ( wenigen) Schülern, die ich hatte.

Die Ausführungen auf der 2. Seite hier sind vielleicht eher für fortgeschrittenere Fliegenwerfer.
Ich habe dir ja schon angeboten, falls es die Gelegenheit ergibt, mal bei mir vorbei zu schauen, um diverse verschiedene Schnüre probe zu werfen.

LG
Reinhard
Antworten