Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Trockenfliege
Beiträge: 1493
Registriert: 25.01.2015, 18:03
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 374 Mal

Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

Das ist meine Frage an euch:

Welches Schnurprofil würdet ihr für einen Anfänger empfehlen und warum?
Da es sich dabei im Allgemeinen um reine Trockenschnüre handelt, sollten man die Vorschläge vielleicht auf solche beschränken.

Ich fange mal an: Wenn ich einen Neuling ins Fliegenwerfen einführe lernt er bei mir mit einer sehr langkeuligen (15m +)WF, zB. SA Expert Distance oder einer DT.
Das Keulenprofil sollte entweder parrallel sein oder wie das der ED mit etwas mehr Gewicht im Frontbereich.

https://eu.seriousfishing.com/SANGLERS2 ... mpaign=ppc&

https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... egenschnur

Von der Klasse her nehme ich eine Schnur,die ca. 1 Klasse über der tatsächlichen Klasse der Rute liegt, also etwas übergewichtet ist.
Die Fliegenrute wird am Anfang dabei nicht stark belastet aber die Schnur ist schon gut zu fühlen.
Damit kann sich der Anfänger Meter für Meter vorarbeiten, das Gewicht der Fliegenschnur nimmt kontinuierlich zu, es kommt aber zu keinem Bruch in der Wurfphysik, wie es der Fall wäre, wenn plötzlich eine dünne Runningline außerhalb des Spitzenrings zum Vorschein kommt.
Für meinen Ansatz empfinde ich die ED als ideal für den Zweck, da sie an der Spitze etwas schwerer ist, also schon nach wenigen Schnurmetern mehr von ihr zu fühlen ist, sie aber durch das sich sehr gleichmäßig verjüngende reartaper nicht zu einem "Bruch" im Wurfablauf kommt.

Mit zunehmender Schnurlänge lässt sich der DZ lernen, bzw. Schnur nachschiessen zu lassen, diese gilt sowohl für die ED als auch für die DT, wobei die ED in dieser Disziplin natürlich besser ist. Es geht meiner Meinung nach beim Erlernen des DZ mit Schuss nicht darum, sofort max. Schussweiten zu erreichen, daher ist es egal, wenn die DT in diesem Augenblich nicht so weit schiesst wie eine WF. ( Der DZ dient ja vor allem auch zum Beschleunigen der Schnur, auch ohne die Absicht, die Schnur dann schiessen zu lassen.)

Aber für mich sehr wichtig:Dank des Profils der beiden genannten Schnurprofile gibt es keinen plötzlichen "Bruch" im Wurfverhalten - den es bei einer WF Schnur mit deutlich dünnerer RL gäbe. So kann der Wurfanfänger selber bestimmen, ab wann er die Schnur schiessen lassen möchte, bzw. er kann einfach nach Gefühl vorgehen, ohne dass die Schnur ihm einen genauen Punkt vorgibt, an der er die Schnur schiessen lassen muss.
Außerdem erlernt er mit diesen Schnüren, ( für ihn) max. Schnurlängen in der Luft zu halten bzw. kann sich in kleinen Schritten vorarbeiten, auch wieder ohne die "Gefahr" plötzlich auf die RL zu stoßen.

Für mich ist daher die ED die absolut beste Schnur für Anfänger zum Werfen lernen und aber auch zum allgemeinen Fischen.
Selbst ein Anfänger, der später vielleicht in der Hauptsache Streamern möchte, sollte meiner Meinung nach diese Grundlagen - eine möglichst große Schnurlänge, 15m +, in der Luft zu halten - erlernen.

Ich lasse dann aber auch recht bald als nächsten Schritt mal eine mittellange Keule - 10-11m - mit deutlichem Sprung zur RL werfen, damit der Schüler diese Profil kennenlernt und auch eine Teeny 200 mit ihrem schnelleren Wurfrythmus kommt zum Einsatz, da so eine Schnur auch gute Erkenntnisse über zu werfende Schnurgewichte in Abhängigkeit zur Dichte der Schnur bringen.


LG
Reinhard
Zuletzt geändert von Trockenfliege am 10.01.2023, 20:52, insgesamt 4-mal geändert.
Royal Coachman
Beiträge: 2886
Registriert: 28.09.2006, 20:06
Wohnort: Oberhausen in Obb.
Hat sich bedankt: 269 Mal
Danksagung erhalten: 479 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Reinhard!

Das ist vollinhaltlich zu unterschreiben, besonders die "longbelly" bringt den Anfänger nach vorn, damit nicht, wie Du schon angemerkt hast, die dünnere Runningline zum Hindernis wird.

Später muß er sowieso das Gerät auf sein "Hauswasser" abstimmen.

tight lines
RC

PS: es war abenteuerlich mit welchen Geräten Schüler bei Kursen aufgetaucht sind, 9' #7 für den kleinen Wiesenbach, war nicht außergewöhnlich.
Der immer auf Seiten der Fische steht!
fjorden
Beiträge: 1019
Registriert: 05.02.2007, 13:11
Hat sich bedankt: 48 Mal
Danksagung erhalten: 177 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von fjorden »

Hallo,
ich bin von der Long Belly nicht überzeugt. Diese Schnur ist für Gewässer mit großen Weiten entwickelt und schon sehr speziell. Ich habe immer für die Bachfischerei zu einer DT eine Klasse höher als die Rute geraten oder zu einer "klassischen" WF mit 12 m Keule wie die alte Loop Distance, die Supreme 2 oder die Snowbee XS Prestige, am Anfang auch eine Klasse höher. Letztere gibt es noch und wäre dann mein Tipp.
Gruß
Fjorden
Fliifi-Sepp
Beiträge: 694
Registriert: 30.11.2020, 13:37
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich kann das voll unterstreichen, was Reinhard geschrieben hat!

Die SA Mastery Expert Distance ist nicht nur eine reine Weitwurf-Schnur. Bis zu mittleren Wurfdistanzen verhält sie sich ähnlich wie eine DT. Damit hat sie auch den Vorteil, daß sie sich ähnlich gut wie eine DT handeln (menden) läßt, wenn WF-Standardkeulen schon in der dünneren Runnigline sind.
Und wenn dann wirklich Weiten gefragt sind, ja dann macht sie ihren Job so, wie man sich das wünscht!
Allerdings muß man schon ein paar Euro´s auf den Tisch legen und da denke ich, daß eine günstigere DT für einen Anfänger eigentlich völlig für den von Dir beschriebenen Einsatz-Zweck ausreichend ist.
Ich bezeichne die SA Mastery Expert Distance hier bewußt nicht als teure Schnur. Denn in Bezug auf das, was sie bietet, ist sie ihren Preis aus meiner Sicht absolut wert, sie ist also eigentlich eine preiswerte Schnur. Und das äußere ich nicht oft von einer Schnur in der Preisklasse.

Fjorden: Reinhard hat nichts von Bachfischerei erwähnt. Die Empfehlung von Dir bezüglich einer Schnurklasse höher, wenn weniger Schnur vor der Rutenspitze ist, ist natürlich richtig. Oder halt der entsprechenden Einsatz-Situation angepaßtes Schnurprofil (aber dann explodiert das gleich mal wieder hier).

LG Sepp
fliegenfeger
Beiträge: 520
Registriert: 24.10.2006, 19:27
Wohnort: Saarlouis
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 75 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo,

Die SA MED ist eine besondere Schnur und wenn ich das Potential ausschöpfen will, muss ich die Keule vor der Rutenspitze haben. Da sind wir hier bei 20m + !!! Ich denke da gibt es für Anfänger geeignetere Schnüre mit kürzeren Keulen, die es auch erlauben viel Schnur in der Luft zu halten, wenn der Anfänger dazu in der Lage ist.
Ich habe die SA MED Competition und die macht auch auf der Wiese richtig Spaß, aber zum Fischen habe ich die noch nie benutzt. Es sind u.a. zwei Aspekte die hier eine Rolle spielen:
1. Wenn ich so viel Schnur in der Luft habe, bin ich extrem windanfällig
2. Fast ausnahmslos setzen alle mit so viel Schnur in der Luft bei Vor- und/oder Rückwurf mit der Fliege auf dem Boden(Wasser) auf. Das ist bei einem Wollfussel kein Problem, aber eine Fliege mit Haken macht dann keinen Spaß.

Gruß
Armin
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von TorstenHtr »

Lieber Armin,

ich glaube den Quark hast du auch in einem anderen Forum geschrieben ..

Wo touchiert deiner Meinung nach Steve Rajeff hier:

https://www.youtube.com/watch?v=SuBa1BprBe0

?

Ich fische sehr wohl mit solchen Longbelly Schnüren, auch an der Küste (man ist nicht gezwungen immer die komplette Keule außerhalb des Spitzenrings zu bewegen).

--

Ich würde aktuell wahrscheinlich aber andere Schnüre empfehlen, da die Mastery ED sau teuer geworden ist (109€) - zu schade nur für Trainingswürfe. Es tut auch eine normale 12m WF mit einer nicht zu dünnen Runningline oder eine DT.

Viele Grüße,
Torsten
flatfischer
Beiträge: 182
Registriert: 10.09.2007, 17:38
Wohnort: Braunschweig
Danksagung erhalten: 25 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von flatfischer »

TorstenHtr hat geschrieben: 10.01.2023, 22:38Wo touchiert deiner Meinung nach Steve Rajeff hier:
Ich wusste gar nicht, das Steve Rajeff ein Anfänger im Erlernen des Fliegenwurfs ist. :roll: Man lernt doch nie aus... :wink:

Gruß Helge
TorstenHtr
Beiträge: 269
Registriert: 02.11.2006, 22:49
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von TorstenHtr »

??

seine Aussage war nicht auf Anfänger bezogen (meiner Meinung nach).
2. Fast ausnahmslos setzen alle mit so viel Schnur in der Luft bei Vor- und/oder Rückwurf mit der Fliege auf dem Boden(Wasser) auf. Das ist bei einem Wollfussel kein Problem, aber eine Fliege mit Haken macht dann keinen Spaß.
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich tendiere auch zu DT bzw. "moderater"! WF, also ohne dünne RL (zum Glück gibt es die noch).
Schnurgewicht kommt auf die Rute an. Wenn diese Klassenkonform ist, die DT in derselben Klasse, die WF eine Klasse höher.
Ich weise aber auch darauf hin, dass an Kleingewässern, bei sehr kurzer Wurfweite die Schnur 1 Klasse höher empfehlenswert ist.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Harald aus LEV »

Was die SA betrifft. Sie ist sicher eine gute, universelle Schnur.
Aber wie Fjorden schon angemerkt hat, kostet sie über 100 €.
Ich halte mir immer vor Augen, dass ein Neueinsteiger erst eínmal alles, aber auch wirklich alles an Equipment kaufen muss.
Da ist man schnell im 4-stelligen Bereich, ohne wirklich teures Equipment zu kaufen.
Ich habe nicht viele erlebt, die sich dann eine Schnur kaufen möchten, die 3-stellige €-Werte benötigt.
Manche haben sich vorab bereits ein Komplettset gekauft. In der Regel sind diese Sets mittlerweile in Ordnung und die Schnur passt zur Rute.
Natürlich gibt es Ausreißer, aber die sind eher selten geworden. Also warum nicht, um erst einmal einzusteigen.

Natürlich gibt es Ausnahmen.
Ich habe einmal jemanden erlebt, der zum Einsteigerkurs in einer absoluten Luxuskarosse anfuhr und aus dem Kofferraum 3 hochpreisige Gerätekombos zog, jeweils die damaligen Spitzenmodelle von Orvis, Hardy und Sage, alle in 9' #5, natürlich alle mit der jeweiligen Premiumrolle und Schnur. Und das ohne jemals einen Wurf gemacht zu haben. Er hat sich halt "gut" beraten lassen. Auf der anderen Seite, hat es ihm wohl auch nicht finanziell weh getan. Deshalb, warum nicht?

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Benutzeravatar
Achim Stahl
Beiträge: 1828
Registriert: 07.04.2007, 12:48
Wohnort: Kiel, direkt an der Kyste
Hat sich bedankt: 158 Mal
Danksagung erhalten: 704 Mal
Kontaktdaten:

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

aha, eine Competition-Schnur mit 20 Meter(!!!) langer Keule, die schon im Namen das Wort "Expert" enthält, für einen Anfänger... :doubt:

Ich bezweifle stark, dass viele der langjährigen Forenmitglieder in der Lage sind, diese Keule in der Luft zu halten. Wozu also die Schnur für einen Anfänger? Das Reartaper und die Runningline wird er beim Werfen und Fischen nie sehen, also würde jede DT den selben Zweck erfüllen.

Einen Einsteiger unnötig trietzen und ihm einen möglichst schweren Weg vorzeichnen, damit er mal perfekt wirft, führt nicht selten zur Frustration und zum Abbruch. Ein Anfänger braucht Erfolgserlebnisse, um motiviert zu bleiben. Zum Einstig beim Werfen üben eignen sich deshalb am besten Schnüre, mit denen die Rute früh anfängt zu arbeiten, damit der Werfer etwas spürt. Ich verwende für meine Kurse kurzkeulige Schnüre, wie die SA SBT. Damit sind die Anfänger schnell in der Lage, die ganze Keule in der Luft zu halten und beim Ablegen etwas Runningline nachschießen zu lassen. Wenn sie dann das nötige Gespür für den Wurfablauf und das Timing entwickelt haben, fällt es ihnen auch nicht schwer, mit längeren Keulen - falls die Praxissituation das erfordert - klar zu kommen.

Der Begriff "Praxissituation" ist auch das Schlüsselwort, wenn es darum geht, was ich einem Anfänger zum Fischen empfehle. Die Schnur muss zu dem passen, was er vor hat und für ihn einfach zu handhaben sein, also sicher keine Longbelly, wenn er an einem kleinen Bach oder, wie das hier bei mir meistens der Fall ist, an der Küste fischen möchte.


Viele Grüße!

Achim
Zuletzt geändert von Achim Stahl am 11.01.2023, 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
Früher war mehr Lametta!
orkdaling

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von orkdaling »

Armin,
hast vøllig Recht, es gibt besser geeignete und preiswertere Leinen fuer einen Anfænger bzw das Erlernen des Fliegenfischens.
Was schreibt SA dazu > extra langer Kopf... grosse Entfernungen< , das duerfte nicht Sinn und Zwecke einer Fliegenfischer Schule sein die sich um Anfænger bemueht. Wir reden nicht vom Kurs fuer Fortgeschrittene.
Und weil sie eben keine Standard Leine ist , ist die ED auch die aktuelle Leine bei internationalen Wettbewerben , zB Trout Distance.

Und somit schreibt Armin keinen Quatsch! wie hier vorgeworfen wird.
Ich kenne mehrer FF Schulen ,international anerkannte Instruktøre sowohl EH wie DH und ich habe noch nie erlebt/gehørt das Schnuere verwendet werden die von Standard (Længe und Gewicht) abweichen.
Genau darum erhalten diejenigen die mit ungeeignetem/stark abweichendem Geræt anreisen auch entsprechende Ruten/Leinen in die Hand gedrueckt.

Erst nachdem ! das nøtige Grundwissen und die Fertigkeiten vorhanden sind geht es zum 2. Schritt ,wo man auf das eingeht was der Betreffende an seinen Gewæssern meist vorfindet. Das bezieht dann Geræteabstimmung und Wurfstile ein.

Gruss Hendrik
fliegenfeger
Beiträge: 520
Registriert: 24.10.2006, 19:27
Wohnort: Saarlouis
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 75 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Torsten,

danke für die Beleerung. In deinem Video wirft der gute Mann in einer Halle und steht auf einem hübschen Podest. Über die Luftströmungen inder Halle kann ich keine Aussage machen, aber so ein Podest ist hilfreich. Außerdem habe ich " fast ausnahmslos" geschrieben und Spitzenwerfer wie Steve Rajeff und andere andere können das auch schaffen. Meine Beobachtungen bei vielen Wurftreffs, waren diese Bodenberührungen und da waren keine Anfänger am Werk.
TorstenHtr hat geschrieben: 10.01.2023, 22:38 (man ist nicht gezwungen immer die komplette Keule außerhalb des Spitzenrings zu bewegen).
Klar, aber welchen Vorteil soll die Longbelly bringen, wenn sich ein Teil der Keule innerhalb des Spitzenrings befindet?

Gruß
Armin
Fliifi-Sepp
Beiträge: 694
Registriert: 30.11.2020, 13:37
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Wie ich schon erwähnt habe:
"Bis zu mittleren Wurfdistanzen verhält sich die SA MED ähnlich wie eine DT. Damit hat sie auch den Vorteil, daß sie sich ähnlich gut wie eine DT handeln (menden) läßt, wenn WF-Standardkeulen schon in der dünneren Runnigline sind.
Und wenn dann wirklich Weiten gefragt sind, ja dann macht sie ihren Job so, wie man sich das wünscht!"

Die SA MED halt also keine Nachteile, wenn nicht die ganze Keule in der Luft gehalten wird. Sie hat aber den Vorteil, dass sie sich noch sehr gut handeln läßt, wenn Schnüre mit Standard-WF-Keulen schon im Bereich der dünneren Runningline sind.
Die Möglichkeit, eine Schnur auf mittlere Wurfentfernungen (Bereich nach der Keule bei WF) zu handeln (umzulegen), wird für das effektive Fischen oft unterschätzt!

Das kann aber eine DT-Schnur praktisch genau so gut. Eine WF mit Standard-Taper, bei der die Runningline nicht zu dünn ausfällt, kann das immerhin aber noch einigermaßen gut.

Aber klar, daß die SA MED ihre vollen Vorteile erst ausspielt, wenn ein erfahrerner Werfer damit Weitwürfe machen will. Insofern aufgrund der Preisklasse für Anfänger nicht wirklich nötig!

Für das Erlernen des Werfens ist aber der Ansatz von Reinhard aus meiner Sicht richtig, da er eher dazu führt, daß die Wurfdynamik schneller erlernt und verinnerlicht wird, als wenn man gleich zu Schnüren mit kurzen Keulen greift, die vielleicht schneller Erfolge bringen, auf längere Sicht aber vielleicht das Werfen (nicht nur das Schießenlassen) mit langer Leine zu erlernen, erschweren könnten.

LG Sepp
Trockenfliege
Beiträge: 1493
Registriert: 25.01.2015, 18:03
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 374 Mal

Re: Welches Schnurprofil ist gut/soll gut sein für Anfänger zum Erlernen des Fliegenwurfs?

Beitrag von Trockenfliege »

Danke für das Feedback.
Ich habe heute nicht viel Zeit und melde mich morgen wieder ausführlich.
Gibt es noch konkret andere Schnurvorschläge für Anfänger mit Begründung?
Achim hat die SBT - sehr kurze Keule - genannt und begründet, noch andere Empfehlungen?
Nur kurz zur Kostenfrage, da die mehrmals angesprochen wurde:
Mein letzter Schüler hat eine der letzten Shakespeare Agillity II , 5er , ergattert = 60,-
Eine gute Chinarolle, gefräst für 15,- + 10,- Porto
und eben eine ED für 80,- ,neu - also gesamt 165,-, kommen noch Fliegen und Kleinteile dazu, sind wir bei rund 200,- für ein Set, dass man nicht in die Tonne treten muss, wenn man mal sein werferisches Können gesteigert hat.
Natürlich ist die Schnur in diesem Set das teuerste, aber er kommt gut mit ihr zurecht und Erfahrungsgemäß halten die SA Schnüre lang.

LG
Reinhard

P.S. Erklärt mir mal bitte jemand, warum die ED nicht am Bach funktionieren können soll?
Ich fische am Bach zB. eine Trout mit dem praktisch gleichen Profil; überkopf, Rollwurf ect. funzt alles wunderbar.
Antworten