Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

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Hawk
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Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Hawk »

Bin die letzten Jahre regelmäßig an den Dänischen Auen auf Lachs und Meerforelle los.
Den Trubel an der Skjern Au meide ich allerdings, bin eher an den etwas kleineren Gewässern unterwegs so 5-10m breite.

Was ich für mich noch nicht so richtig gefunden habe ist die richtige Ruten und Schnur Kombination.
Früher habe ich immer mit der Einhand #7 oder #8 gefischt, klappt soweit auch ganz gut, an einigen Stellen fehlt halt der Rückraum wenn man eine Abbruchkante oder Büsche hinter sich hat.

Letztes Jahr bin ich dann zum ersten mal mit einer kurzen Zweihand losgezogen (12' #7) damit ließ sich in den oben beschriebenen Situationen besser werfen, dafür waren manchmal hohe Schilfkanten problematisch. Hier kam mir dann aber eine völlig neue Erkenntnis, ich kann mit der Rute plötzlich 1m weiter vom Ufer weg stehen, grade beim Fischen tagsüber ein gewaltiger Unterschied und auch in Sachen Fischkontrolle im Drill lag die Rute meilenweit vorne.

Was mir dafür nicht so gut gefiel: Meine Schnur (Loop SDS Scandi Kit) ist Belly + Tip schon 10m lang Mit Vorfach / Polyleader komme ich also auf ~13m länge d.h. bei vielen Würfen ist das Belly nicht mal zur hälfte draußen...

Frage 1: Meint ihr es macht Sinn hier auf eine Kürzere Schnur umzusteigen? Wenn ich das Belly Teil einfach gegen einen OPST Schusskopf oder ähnliches tausche wäre das Setup schon 2m kürzer, das könnte dann aber zu viel Lärm machen?

Frage 2: Bin ja noch absoluter Anfänger mit der Zweihand. Wie passt ihr euren Wurfstil an wenn ihr IN der Schilfkante steht? Also bis zu den knien im Wasser und Schilf deutlich über Kopföhe? Oder geht da dann nurnoch Überkopf?
Gruß
Sven
orkdaling

Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von orkdaling »

Moin Sven,
mal eine Frage, da du sicher dies benutzt https://eu.looptackle.com/product/sds-scandi-kits/
Zum Belly hast du ja verschiedene Tip in unterschiedlichen Sinkraten. Belly+Tip (oder sagen wir besser Sinkspitze) ergeben die Scandieinheit in Gewicht und Profil !
Also nicht anders als bei Scandi aus einem Teil mit verschiedenen integrierten Sinkraten.

Warum dann noch einen Polyleader?

Egal ob Loop oder .... DH Scandi in #7 haben immer 10-11m.
Es gibt eine Reihe Short oder Power oder Hybrid - da hat jede Marke seinen Namen dafuer - die zwar in Gewicht und Sinkrate ihren grossen Bruedern entsprechen aber eben etwas kuerzer sind.
Wære eine Møglichkeit, Andere benutzen noch kuerzere Skagit (DH haben 6-8m + Spitze(skagit.tip), machen aber eben mehr plums.
Im reissendem Bach nicht so entscheidend, aber du schreibst von Schilf und das duerften ruhigere Partien sein.
Vorteil der kuerzeren Montagen ist, das du noch weniger Platz nach hinten brauchst.

Du schreibst von mitten im Schilf - Scandi, Skagit (auch mit den kuerzeren Power/Short-Varianten) sind aber fuer "Wasserankernde Wuerfe" die (je nach Stil) eine gewisse D-Loop-Grøsse erfordern. Und der angesprochene OPST ist nun mal ein Skagit Kopf.
https://up.picr.de/45155610cm.jpg
Gruss Hendrik
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Hawk
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Hawk »

Hi Hendrik, darum 2 Fragen ;)
das erste bezieht sich allgemein auf diese Gewässer, unabhängig davon ob ich nun grade an einer Rausche, am hohen Ufer oder im Schilf stehe.
Genau die verlinkte Schnur nutze ich, schwimmend mit einem 12ft Vorfach, will ich tiefer runter nehme ich normalerweise auch deutlich kürzere Vorfächer um das etwas unauffälliger zu gestalten nehme ich da noch ein 3gr schweres 5ft Polyleader + 5ft FC Tippet. Bei beiden Varianten bin ich dann aber bei 13m Zwischen Fliege und Ende des Bellys. In den langsamen Abschnitten fische ich meistens fast quer rüber die Würfe sind also nicht sonderlich lang...
Ist dann die Frage ob da die Skagit Keule zu viel plumps machen würde...

Andere Frage ist wenn man mit oben beschriebenem Setup was außer Überkopf man noch an Wurfoptionen hat...

(Um Rutentechnisch etwas flexibler zu sein habe ich mir noch eine #8 One hand Spey in 10,6' zugelegt, die habe ich bis jetzt aber noch nciht gefischt von daher noch keine Ahnung wie das damit in der praxis aussieht...)
Gruß
Sven
Bernd.W
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Bernd.W »

Moin Sven,
ich fische ebenfalls an kleineren Auen auf Meerforelle und benutze dort eine Einhand Klasse 7 in 9,6 Fuss mit einer kurzkeuligen Wf - Schnur an die ich entweder Polyleader oder ein Fluorcarbon Vorfach tüddel. Auf wassergeführte Würfe versuche aufgrund des evtl. Störfaktors ( Scheucheffekt) zu verzichten. Bei schnellfließenden und breiteren Flüssen mag es weniger störend für den Fisch sein. Es gibt ein schönes Buch von Ralf Kanstorf: Fliegenfischen auf Lachs und Meerforelle an dänischen Auen, ist als Lektüre lesenswert .
Gruß Bernd
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Harald aus LEV
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Sven,
ich habe zwar auch schon in dänischen Auen gefischt, aber nicht so häufig, dass ich mir anmaßen würde, diesbezüglich Tipps zu geben.
Aber was ich sagen kann ist, dass mir Bernds Posting aus der Seele spricht.
Gerade bei den relativ schmalen Auen, die sehr, sehr langsam fließen und wenig Turbulenzen verursachen, würde ich versuchen so unauffällig wie möglich zu agieren.
Auch das Buch von Herrn Kanstorf (s.o.) ist lesenswert. Es gibt übrigens noch ein früheres Buch von ihm: "Meerforellen und Lachse in Deutschland und Dänemarks Auen (auch zu empfehlen).

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
orkdaling

Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von orkdaling »

Moin Sven
Belly mit dem entsprechenden Tip (also Sinkrate) und daran gezogene Leader ( 10 oder 12 oder gar 15ft) sind unauffællig, erfordern keinen zusætzlichen Poly.
(so wie im verlinktem Bild)
Das 3,7m Tip regelt die Lauftiefe. Es gibt zusætzlich gezogene und beschichtete Vorfæcher, die anstelle des normalen gezogenen Vorfachs gefischt werden.
Beispiel - die alten ohne Wirbel, die neuen haben einen kleinen Wirbel (statt Ring) wo man das entsprechende Mono Tip anbindet.
https://www.scientificanglers.com/produ ... rs-swivel/
Weitaus besser als ein Polyleader, sowohl in der Unauffælligkeit wie auch wurftechnisch, da konisch.
Polyleader machen einen Sinn wenn man an seine Montage schnell mal eine andere Sinkrate hængen will, also eher die Notløsung.
Da es die Poly auch in verschiedenen Sinkraten gibt wære das zu vergleichen mit dem Wechsel der Sinkspitze /Tip.

Beispiel - Loop Floater Belly + Tip S3 + gezogenes Vorfach oder aber ein Sonar S6. Immer besser als eine Polyleader Variante.
Oder wenn man das Gewæsser kennt dann gleich eine Triple Density Variante fischen, Auch da kønnte man zusætzlich bei Bedarf einen Poly mit 1m Mono, besser aber ein gezogenes Vorfach mit Sinkrate verwenden.
Das gibt es fuer EH, SW, DH von verschiedenen Herstellern /Marken.
Uebrigens gibt es genau diese Leine auch fuer Switch, muss man nur auf da passende Gewicht achten, sind dann fuer EH Ruten geeignet.
https://eu.looptackle.com/product/sds-switch-kits/
ZB - SW #5 siehe Model Chart - 6m Belly /13g + 3m Tip/5g und wuerde damit zu einer #7 EH passen.

Wasserwuerfe, es ist falsch zu glauben das das Geræusch um die Fuesse den Fisch vergæmt. Das macht der Aufschlag einer Plumsleine (Skagit, Poly) sowie deren Stærke/Durchmesser weitaus mehr.
Schon ein druebertreiben dieser fetten Bellys, selbst die angeblich nicht sichtbaren klaren/milchigen verschrecken durch Farbe oder Lichtbrechung.
Kønnte man auch bei Zpey.com oder Salmologic.com nachschauen, Mortensen & Co fischen recht kurze DH/Sw Køpfe (auch WF Shooter) aber mit langen Vorfæchern bis 16ft - genau dort wo du fischen willst.

EH - wenn Wasserwuerfe (Schilf) nicht møglich , wære diese angebracht, manchmal muss man halt wedeln oder im Switchcast werfen.
Dazu gibt es ja auch EH mit 10ft von #6 bis #8 die genau dafuer gedacht sind. Oder halt eine Switch mit 11ft.
Sowohl EH wie Switch lassen sich in Unterhand und Ueberkopf werfen und es gibt dazu hervorragende Leinen.
Je nach Kødergrøsse entweder sowas wie die vor kurzem behandelte Trout Spey (kleinere Fliegen) oder aber Switchleinen wie Spey Lite, damit wirft man auch eine beschwerte Tube.

Zu Skagit /OPST - diese wurden entwickelt um grøssere Fliegen (Gewicht/Volumen) und /oder Sinkspitzen zu transportieren.
Dazu haben die ein høheres Gewicht im kurzem kræftigen Belly und dadurch wird ja das Gewicht der Sinkpitze mitgezogen.
Sie wurden nicht entwickelt fuer ruhige Passagen, nicht fuer kleinere Fliegen und nicht fuer wenig Platz.
Das ist ein Nebeneffekt der geringen Længe und wurde durch die Industrie vermarktet - bis hin zum Micro-Skagit.

Sven, ich weiss nicht wann ich den letzten Poly gekauft habe, hab ich noch 3 in S1/S2, in S3/S5 und S5/S7 aber nicht weil ich damit tiefer kommen will (das mache ich ueber die gewælte Leine) , die hab ich gekauft weil z.Z, nicht die passende Sinkspitze zu bekommen war, also als Ersatz.

Habs versucht zu komprimieren, kuerzer geht aber nicht.
Gruss Hendrik
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Hawk
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Hawk »

Die Bücher von Ralf Kanstorf befinden sich beide in meinem Besitz, er schreibt da ja auch einiges über Skagit Schnüre scheint die auch viel zu verwenden, betont aber an vielen anderen Stellen wie Scheu die Fische sind und das man unauffällig fischen muss.
Passt halt nicht zu der Geschichte von den Plumpsschnüren die man immer ließt.

Ich fische die Skagit Teile halt bis jetzt nur an der Einhand auf Hecht, das Plumpst schon ordentlich, den hechten ists aber egal :lol:

Zum Thema Polyleader: Ich nutze Hauptsächlich die hier: https://www.aos.cc/de/loop-sds-micro-tips.html
Und ja das sind eigentlich keine polyleader sonder Tips, aber unter Polyleader wissen die meisten was gemeint ist und in den shops findet man sie auch unter der Bezeichnung.
orkdaling hat geschrieben: 07.02.2023, 21:23 Moin Sven
Belly mit dem entsprechenden Tip (also Sinkrate) und daran gezogene Leader ( 10 oder 12 oder gar 15ft) sind unauffællig, erfordern keinen zusætzlichen Poly.
Problem bei dem 12ft gezogenem Vorfach ist: Ja das ist schön unauffällig, aber bis die sinkende Spitze die fliege Nennenswert runterzieht ist der Wurf schon ausgefischt. Darum meine Strategie die Sinktip der Schnur durch die recht dünnen Micro Tips zu verlängern und daran ein kurzes Vorfach zu fischen.

Das blöde an den Dänischen Auen ist ja auch das die tiefe sehr stark variiert.
An der Sneum Au hatte ich letztes Jahr einen Abschnitt befischt der nichtmal 5m breit war, bei dem ich aber die 12ft Rute komplett senkrecht nach unten halten konnte ohne den Boden zu erreichen 100m weiter dann wieder eine knietiefe Rausche...
Gruß
Sven
orkdaling

Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von orkdaling »

Moin Sven,
>Das blöde an den Dänischen Auen ist ja auch das die tiefe sehr stark variiert.
An der Sneum Au hatte ich letztes Jahr einen Abschnitt befischt der nichtmal 5m breit war, bei dem ich aber die 12ft Rute komplett senkrecht nach unten halten konnte ohne den Boden zu erreichen 100m weiter dann wieder eine knietiefe Rausche...<

Ja so ist es auch an andern Bæchen, egal ob DK, S, N, IS, FI und damit muss man immer die beste Løsung suchen. nicht immer einfach und setz Wissen ueber Stromberhæltnisse und Bodenprofil voraus. Hast du ja bei meinen Bilderchen von der Fjelna gesehen, mal knietief, mal ein Kessel, mal ein Wasserfall. Selbst in grøsseren Fluessen hast du knietiefe Rieselstrecken und 50m weiter eine 3m Rinne mit Weisswasser.
Machmal ist es halt so das man auf SW oder EH und damit kurzeren Schnurprofilen zurueck greifen muss.
Manchmal hilft auch die Sinkrate zu erhøhen. in der Abdriftmethode kein Problem durch Stoppen das durschsinken zu verhindern usw.
Oft ist es sogar so das man mit 2 Ruten loszieht.

Ich habe auch deshalb gefragt (warum Poly zusætzlich) weil es heutzutage EH, SW, DH-Leinen als Vollschnur und Schusskopf gibt die Mehrfachdensitæten besitzen. Dabei ist es Wurst ob das Einteiler sind oder ob sie aus Belly + Sinkspitze bestehen ( Manche nennen es Tip, andere Hybrid-leine)
Aber egal ob eine D3 Leine, also mit 3 intergrietern Sinkraten oder eine D4 (Belly 2 Raten/ Tip 2 Raten) oder Hybrid von Vision oder... keine dieser Montagen erfordert mehr einen zusætzlichen Poly.
Wenn man nur eine Sinkrate hat (so wie frueher) war das die einfachste, gængigste Methode.
Heute kann man die Sinktips in Længe und Gewicht tauschen, somit hat man nicht nur eine andre Lauftiefe sondern kann auch auf das erforderliche Wurfgewicht reagieren. (Zu beachten das Belly und Tip bei Scandi und Spey immer eine Gewichtseinheit bilden die zur Rute/Wurfstil passen muss - anders als bei Skagit)

Ich verstehe auch deine Sorge, das die Montage drueber ist bevor du die richtige Tiefe erreicht hast.
Hilft oft nur oberhalb an zu werfen, stromab menden, Leine stoppen bzw verzøgern damit die Montage sinken kann.
Bei wenig Strom dann wieder stromauf menden damit die fliege wieder Fahrt bekommt.
Da du es auf Mefo und Lachs abgesehen hast, nichts ist schædlicher als eine træge Fliege.
Selbst wenn die auch Trockene nehmen oder Bomber, also an der Oberflæche, immer Fahrt erforderlich.
Auch in der Tiefe immer Fahrt, entweder Abdrift oder halt strippen. Stopps dienen nur der Neugierde - Spielen lassen, auftreiben.
Das ist bei dænischen Mefo oder Lachsen nicht anders als bei schedischen oder auf Kola, in BC auf King oder Pinklachs.

Ich wollte auch darauf verweisen, ein Poly (selbst eine Clear mit Monosele hat 0,50mm, Textured enden auf ca 1mm !) hat nicht nur einen grøsseren Querschnitt, eine høhere Steifheit und da er nicht konisch auslæuft wie ein gezogenes Vorfach, haben diese mehr Scheuchwirkung und werfen sich auf Entfernung bescheidener, ganz zu schweigen von der Pæsentation, die lassen sich nun mal nicht ausrollen/ablegen.

Tiefe/Auffælligkeit mal so kurz wie møglich.
Die Fliege muss nicht zum Grund, es handelt sich nicht um gruendelnde Karpfen, jede Mefo/Lachs steigt.
(abhængig von Wassertemperatur, wenn kalt ,unter 10grad und die Zellen der wechselwarem Fische schlecht abeiten, dann bleiben sie eher grundnah)
1m nach einer Fliege zu steigen, diese zu schnappen und wieder in den Einstand ab zu tauchen ist ganz normal.
Unterscheiden muss man aber zwischen neu aufgestiegenen Fischen und denen die bereits einige Zeit im Fluss stehen.
Neuaufsteiger juckt es weniger aber die bereits im Fluss stehenden Fische (besonders Mefo) sind scheu und lassen sich nicht mit sichtbarem Zeug ueberlisten. Im gegensatz zum Lachs kann die Mefo ja lange im Fluss verbringen und muss auch Futter zu sich nehmen, kann dabei selektiv werden wie die Bafo oder Æsche. In den Fællen hilft nur langes duennes Vorfach und weitab vorlegen.
Zu den Lachsen vielleicht, Neuaufsteiger springen dich fast um wenn du im Weg stehst, Fische die eine Woche im Fluss an einem gewæhlten Einstand stehen reagieren mit Ablehnung, oft hast du nur einen Versuch. Selbst eine drueber getriebene Leine verschreckt sie, sie verlassen oft den Platz und stellen sich kurz danach, wenn die Luft rein ist, wieder dort ein.
Nichtmal ein durch gelatschter Elch oder Kuh in den Auen halten sie davon ab, eine dicke Leine sehen sie wohl eher wie einen Greifvogel.

Es gibt also eine Vielzahl von Møglichkeiten die Montage zusammen zu stellen, fuer Lauftiefe wie auch Præsentation.
Aber wie ich erwæhnte, in Zeiten mit Mehrfachdensitæten ist ein Poly die 2.beste Løsung. (das heisst nun nicht das deine Montage schlecht ist, ich wuerde sie bei den heutigen Møglichkeiten etwas anders gestalten)
Gruss Hendrik

Hier mal ein Filmchen- Sommer, wenig und warmes Wasser und die Fischlein muessen in diesem Loch immer wieder hoch weil da mehr Sauerstoff ist. https://youtu.be/PCIXP8DVWGg
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Joosti
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Joosti »

Hawk hat geschrieben: 07.02.2023, 10:00
Was mir dafür nicht so gut gefiel: Meine Schnur (Loop SDS Scandi Kit) ist Belly + Tip schon 10m lang Mit Vorfach / Polyleader komme ich also auf ~13m länge d.h. bei vielen Würfen ist das Belly nicht mal zur hälfte draußen...

Frage 1: Meint ihr es macht Sinn hier auf eine Kürzere Schnur umzusteigen? Wenn ich das Belly Teil einfach gegen einen OPST Schusskopf oder ähnliches tausche wäre das Setup schon 2m kürzer, das könnte dann aber zu viel Lärm machen?

Frage 2: Bin ja noch absoluter Anfänger mit der Zweihand. Wie passt ihr euren Wurfstil an wenn ihr IN der Schilfkante steht? Also bis zu den knien im Wasser und Schilf deutlich über Kopföhe? Oder geht da dann nurnoch Überkopf?

Hi Sven,

zu 1.)
Ich denke die Schnur und dabei insbesondere die Länge anzupassen ist unter diesen Umständen der richtige Ansatz.
Ob Einhand oder Zweihand sollte dabei egal sein.

Schau dir doch mal die ULS-Köpfe von Guideline (nicht den Multitip, sondern die vollsinkenden 3D Köpfe) oder die Schort Cuts von Salmologic an.
Denke das Köpfe mit unter 7m Länge hier definitiv Vorteile haben.
OPST Commando mit entsprechenden Tips dürfte von der Länge her aufs gleiche rauskommen.
Trägt vllt. etwas mehr Gewicht wenn das nötig sein soll.
Nutzt du den Commando als Belly, kannst du dir auch mit getaperten Tips schöne Scandi Systeme mit deutlich unter 10m bauen.
Auswahl und Möglichkeiten gibt es da mittlerweile sehr viele am Markt.

zu 2.)
Wenn du im Schilf stehst dürften Wasserkontaktwürfe, egal ob Skagit oder Scandi sehr schwierig sein.
Kenne ja die Gewässer nicht an denen du fischt, aber vor einiger Zeit gabs mal einen Film von Vision an der Stora A.
Dort wird u. A. auf die Thematik eingegangen.
Ich verlinke Ihn einfach mal: https://www.youtube.com/watch?v=sq6bYRk2Kps
Der dort gezeigte Fluss ist wahrscheinlich immer noch breiter als das von dir beschriebene Gewässer aber die Richtung sollte auf jeden Fall stimmen.

Die Einzige Möglichkeit, die mir neben Überkopf einfällt, um an solchen Stellen zu werfen, wäre Skagit und dabei den Anker in Richtung Flussmitte setzen. Macht aber kein Spass, ist ziemlich ineffizient und beim Lachsfischen überhaupt nicht Zielführend (Scheuchwirkung).

TL Joosti
"Lachsfischen gefährdet Ihren Job, Ihre Gesundheit und das Glück Ihrer Familie" :D
orkdaling

Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
mal was aus DK https://www.sportsfiskeren.dk/lystfiske ... a-systemet
Auszug:
Von Endrup bis zur Autobahn Esbjerg/Kolding schlängelt sich der Fluss in denselben Mäandern, die die letzte Eiszeit freigelegt hat, nachdem sich das Eis zurückgezogen hatte. Eine schöne Natur und ein Bach mit vielen tiefen Löchern und guter Geschwindigkeit im Wasser, sagt Jens Lygum, Vorsitzender des SSF. Er fährt fort:
Von der Autobahn Esbjerg/Kolding bis zur Einmündung in die Holsted Å wird der Bach zu einem landwirtschaftsfreundlichen Kanal mit langsamer Wassergeschwindigkeit reguliert, wo Spin und Wurm die bevorzugte Wahl sind. Es gibt jedoch einige Strecken, an denen es auf die ursprünglichen Wicklungen zurückgelegt wurde.

Wenn ich das sehe, dann wære mir jede DH und auch SW oder EH mit Profilen von 10m Længe wie Kanone auf Spatzen schiessen.

ULS (Ultra - Light - Scandi) ist was fuer EH und SW.
Compact wære møglich.
>3D + is our most popular shooting heads for salmon fishing in medium to large rivers and suitable for fly rods from 14 feet and up. As the name indicates, they have 3 different degrees of sinking rates in one shooting head.
Compact are shorter and lighter shooting heads suitable for shorter double-handed and switch fly rods. Perfect for spey casting in smaller rivers and tight positions with no room for back cast.
Ultra-Light Scandi - ULS 3D+ is designed for lightweight switch rods and single-handed fly rods from line weight # 4-8. Perfect for hunting large migratory trout, sea trout and small salmon. Try them with our ULS Hybrid fly rods - one of our favourite combinations!<
Gibt auch gutes Zeug aus DK, die fischen ja genau dort damit.
https://www.salmologic.com/products/lin ... ogic-head/
https://zpey.com/collections/lines/prod ... nk-1-2-fss
Gruss Hendrik
Zuletzt geändert von orkdaling am 09.02.2023, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Hawk
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Hawk »

@Joosti Danke das Video kannte ich noch nicht.
Die Storau selbst habe ich auch schon einige male (erfolglos) befischt, Ich glaube sogar das ich dem Guide aus dem Video an der Storau begegnet bin. Ansonsten bin aber eher an den Nebengewässern/Oberläufen unterwegs die vielleicht halb so groß sind wie die Storau in dem Bereich.

Aber im Prinzip fische ich ähnlich wie bei den beiden im Video, fast 90° quer rüber, fliege direkt am anderen Ufer möglichst tief runter, dann stripen / zupfen um leben und Geschwindigkeit in die Fliege zu bekommen und dann auch das eigene Ufer abfischen. Letztes Jahr im Herbst lief eine sehr schnell gestrippte Sunray Shadow richtig gut. Nachdem ich auf langsamere gefischte Fliegen 2 Tage abgeschneidert hatte konnte ich auf die sehr schnell gestrippte Sunray in überschaubarer zeit noch 4 Meerforellen landen (und einige Bisse nicht verwerten).

Hier komme ich dann aber noch zu einem anderen Problem mit der Zweihand, wenn ich soweit einstrippe muss ich vor dem nächsten Wurf ja erstmal wieder die Schnur raus bekommen...

Am eigenen Ufer drücke ich in tiefen Kurven übrigens auch gerne mal die Rute senkrecht unter Wasser um die Fliege hier wirklich auf 2-3m tiefe zu bekommen.
Gruß
Sven
orkdaling

Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von orkdaling »

>Hier komme ich dann aber noch zu einem anderen Problem mit der Zweihand, wenn ich soweit einstrippe muss ich vor dem nächsten Wurf ja erstmal wieder die Schnur raus bekommen...<
Dafuer ist ja auch die Zweihand nicht gedacht. Auch nicht das man zusammen gesetzte Systheme (Belly/Spitzen/Poly) durch die
Ringe strippt.
Da wærst du mit einer entspechenden EH/SW und Vollschnueren besseraufgehoben, die es auch mit solchen Profilen/Sinkraten gibt.
Gruss Hendrik
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Sven,
Hawk hat geschrieben: 07.02.2023, 23:51
Ich fische die Skagit Teile halt bis jetzt nur an der Einhand auf Hecht, das Plumpst schon ordentlich, den hechten ists aber egal :lol:
Zum einen kann man natürlich auch mit einer ruppigen Schnur sanft präsentieren, wenn man gefühlvoll wirft und darauf achtet, dass sich alles in der Luft streckt und nicht aufs Wasser plumpst. Du kennst das ja vom Meeräschenfischen. Zum anderen plumpst so eine Francis Plug mit zwei Tungstenperlen immer heftig ins Wasser, aber diese superschweren Bomber sind es eben häufig, die zumindest in den tieferen Bereichen, die Fische am gegenüberliegenden Ufer fangen. Deshalb ist Skagit an vielen dänischen Auen schon ein Schlüssel zum Erfolg.


Viele Grüße!

Achim
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orkdaling

Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Achim hats bereits geschrieben, an den dænischen Auen wird oft mit Skagit gefischt.
Gruende sind natuerlich die Ufer, geringer Platzbedarf dieser Ausruestung, oft windig - aber eben wann und wo. Auch diese kleineren Fluesse haben breitere Abschnitte wo es nicht størt oder eben enge Stellen, ueberhængende Bæume wo man præsentieren muss.
Ich will nicht darauf eingehen fuer was Skagit eigentlich konzipiert wurde, das ist bei den Fliegen Lachsfliegen (zB Shadow) nicht so bedeutend.
Auch kann man damit von Micro bis beschwerte Tube mit Skagit alles transportieren.

Entscheident ist neben der Beunruhigung bei der Ablage ganz erheblich welcher Fisch angeworfen wird.
Ein Neuaufsteiger læsst sich von einem 6-8m Belly und der daran gefischten Skagit-Spitze von 8-15ft nicht aus der Ruhe bringen.
Dagegen størt Lachs und Mefo die einige Zeit im Fluss sind wenn ein normaler Scandi trotz 12 oder 15ft gezogenem Vorfach drueber oder dicht daneben treibt.
Es ist schon ein Unterschied ob ein Skagit-Belly 3 oder gar 5g/Meter hat und sogar trotz Kuerze im Schnitt 4-6g schwerer als ein 10-12m Scandi ist, mit vielleicht sehr langem Front Taper. ( ich fische zB Long Belly #7 da ist das FT 8m lang - aber eben bei geringem Wasserstand und glasklar)
Man kann also mit beiden Wurfstilen zum Erfolg kommen, die Frage ist immer wann, wo, auf welchen Fisch. (Ort,Zeit,Bedingungen)

Die Lauftiefe die wir befischen sollten hængt nicht davon ab wie tief der Fluss ist, warum gehen Fische an der Oberflæche auf Shadow oder Bomber oder kleinste Riffle Hitch?
Egal wo , der Atlantische Lachs ist wechselwarm und seine Kørperfunktionen arbeiten am besten von 10-14 Grad. Bei allem darunter oder darueber, dazu wære noch der Sauerstoffgehalt zu beachten, muss er deshalb die Tiefe wæhlen die ihm die besten Møglichkeiten bieten.
Grundnah bei 8 Grad spart Energie weil eben kaum Strømungsdruck. Gleiche Stelle kann bei Sonneneinstrahlung zur Badewanne werden und der Fisch hælt sich direkt an der strømungsreichen Oberflæche auf.
Ich kenne zwar niemanden der Sneum,aber einige die Skjern befischen und die sich sommers hier rum treiben.
Die wohl meist gefischten Sinkraten sind wie hier auch F/I und F/S1/S3. Selten kommt mal an den Skagit eine S5 Spitze.

Wichtiger als ein leichter Plums (wenn flach, geringe Strømung, glasklar - vermeiden, logisch) ist daher die Lauftiefe inbezug auf Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt (hatte dazu oben ein Video eingestellt)
Sehr wichtig dort wo sich die Temperatur schnell ændert, kein Schatten und pralle Sonne am Tag.
Dort wo besonders im Fruehjahr oder Herbst (Saison haben die ja in DK von April - Okt.) nach kuehler Nacht die Temperatur 2-3 Grad fællt, da fische ich mit I-S1-S2 oder F-S3. An selbiger Stelle wird es tagsueber warm wenn die Sonne scheint und spæt nachmittags ist die høchste Temperatur erreicht. Dann fische ich damit zu tief und muss auf F/I wechseln. Solange die Sonne scheint unter Bæumen oder Schilf fischen wo die Fische dann stehen. Abends ist die Seitenwahl nicht wichtig, was dann aufsteigt bzw weiter wandert ist da nicht so empfindlich, zieht entlang von sauerstoffreichen Kanten, schneidet gern die Kurven, die wollen Strecke machen.

Das ganze Gerødel- Scandi, Skagit, Long Belly, Spey - gibt es natuerlich sowohl fuer EH, SW und DH.
Das auch noch als Vollschnur, Kopf mit verschiedenen Densitæten und /oder Belly mit Wechselpitze.
Wann was und wo entscheiden die Bedingungen vor Ort und das kann sich auf 50m Strecke total ændern.
Gruss Hendrik
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Joosti
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Re: Lachs und Meerforelle in kleinen Dänischen Auen

Beitrag von Joosti »

Hawk hat geschrieben: 09.02.2023, 10:09
Hier komme ich dann aber noch zu einem anderen Problem mit der Zweihand, wenn ich soweit einstrippe muss ich vor dem nächsten Wurf ja erstmal wieder die Schnur raus bekommen...

Das Problem tritt in solchen Situationen natürlich immer mit auf.
Etwas Abhilfe / Linderung könnte da ein integriertes System bringen.
Als Belly kann man den OPST Commando Smooth oder einen SA Spey lite Skagit nehmen.

Aber irgendeinen Tot musst du am Ende immer sterben.

Joosti
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