Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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gespliesste
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Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

anbei der Abschlussbericht zu einem der umfangreichsten Forschungsprojekte der letzten Jahre mit Bezug zum Angeln ...

https://dafv.de/referate/aktuelles/item ... lfischerei

LG,

Olaf
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FlyandHunt
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von FlyandHunt »

Zunächst mal tolle Arbeit und echt extrem detailliert ausgearbeitet und niedergeschrieben. Top!

Konnte natürlich jetzt keine 130 Seiten durchlesen, sondern habe mich auf 2-3 Sachen beschränkt.

Gehe mal ganz typisch auf das beliebte Thema "Kormoran" ein. (Auch auf Robben)
Interessant finde ich, dass immer nur passiv reagiert wird.
Das heißt, es wird wie beim Wolf nur passiver Schutz betrieben um "eventuell" mit diesen Maßnahmen Erfolg zu erzielen.
Dann werden wieder teure Ausgleichszahlungen, Ausgaben für passiven Schutz und im Anschluss Entschädigungen gezahlt.
Das kostet Unsummen Steuergelder.

Man könnte doch einfach die Jagdpächter ins Boot holen. Die dürfen und strengen Auflagen jagen und somit den Bestand regulieren.
Zusätzlich könnte man Gesellschaftsjagden machen und so die Jagdtage reduzieren was im Einklang mit dem Tourismus stehen kann.

Die Problematik würde man reduzieren können und hätte Null Euro Kosten, weil man das an einen anderen Abgibt

Grüße
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Achim Stahl
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

das Projekt verfolge ich schon lange mit großem Interesse.

Zunächst einmal: Mit den Einschränkungen für mich als Angler kann ich gut leben.

Aber...

...wie kann es angehen, dass man erkennt, welch großen volkswirtschaftlichen Nutzen die Angelfischerei für die Region hat und als Konsequenz die Angler beschränkt und die Netzfischer weiterhin unbeschränkt die Laichhechte plündern lässt? :smt011 :smt013 :smt021

Wir konnten es in den letzten Jahren erleben, wie Netzfischer Tonnen von Laichhechten aus den Bodden gezogen haben und für lächerlich kleines Geld nach Osteuropa verhökerten. Das dürfen sie nun immer noch. Wenn ich mir da als Angler nicht verar...t vorkommen soll, dann weiß ich auch nicht. ](*,)

https://www.youtube.com/watch?v=gmj_x7VikuY&t=12s

https://www.steinhoefel.com/2021/01/wen ... lagen.html

Viele Grüße!

Achim
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Harald aus LEV
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Harald aus LEV »

Mensch Achim,
der arme Kerl muss doch auch von was leben.
Unglaublich! ](*,)

Gruß
Harald
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Köcherfliegenlasse »

Ich denke es ist schon ein wichtiger Schritt die Entnahme von Ü90 Hechten zu verbieten (Entnahmefenster 60-90). Da sollte sich doch in nennenswerten Teilen doppeln mit der Hechtentnahme durch die Fischerei aus dem Laichgebiet?

Was ich nicht ganz rausgelesen hatte: sind dieMaßnahmen jetzt schon beschlossen (da Konsens) oder wann werden sie konkret umgesetzt?

VG Lasse
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Achim Stahl
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Köcherfliegenlasse hat geschrieben: 15.06.2023, 13:27 Ich denke es ist schon ein wichtiger Schritt die Entnahme von Ü90 Hechten zu verbieten (Entnahmefenster 60-90). Da sollte sich doch in nennenswerten Teilen doppeln mit der Hechtentnahme durch die Fischerei aus dem Laichgebiet?

Was ich nicht ganz rausgelesen hatte: sind dieMaßnahmen jetzt schon beschlossen (da Konsens) oder wann werden sie konkret umgesetzt?

VG Lasse
Mal ganz polemisch: Die großen Laichfische für die Netzfischer zu schonen, damit die sie für kleines Geld nach Polen verhökern, erscheint mir nicht als sinniges Konzept. Änderungen in der Maschenweite und andere marginalen Korrekturen helfen nichts, wenn man die Fischer weiterhin unbegrenzt Laichhechte entnehmen lässt. Dann stellen sie einfach mehr Netze oder fahren noch öfters raus.

Die andere Frage ist auch: Was bringen die neuen Entnahmeregelungen denn unterm Strich für den Hechtbestand? Wo greifen Sie? In der Studie steht, dass die durchschnittlichen Anglerfänge pro Tag bisher drei bis vier Hechte betrugen. Ich habe so gut wie keinen Angler auf Rügen gesehen, der drei bis vier Hechte an einem einzigen Tag entnommen hat, auch kaum einen Angler, der eine große Metermuddi abgeschlagen hat. Welchen Effekt sollen dann die Einschränkungen (gegen die ich gar nichts habe, hab ich bisher ja nicht anders gemacht.) tatsächlich für den Hechtbestand bringen?

Viele Grüße!

Achim
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von FlyandHunt »

Achim Stahl hat geschrieben: 15.06.2023, 14:05
Mal ganz polemisch: Die großen Laichfische für die Netzfischer zu schonen, damit die sie für kleines Geld nach Polen verhökern, erscheint mir nicht als sinniges Konzept. Änderungen in der Maschenweite und andere marginalen Korrekturen helfen nichts, wenn man die Fischer weiterhin unbegrenzt Laichhechte entnehmen lässt. Dann stellen sie einfach mehr Netze oder fahren noch öfters raus.

Achim
Somit machen sich die Berufsfischer Ihre eigene Lebensgrundlage kaputt? Wie grotesk! :roll:
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Köcherfliegenlasse »

Achim Stahl hat geschrieben: 15.06.2023, 14:05 Moin,
Köcherfliegenlasse hat geschrieben: 15.06.2023, 13:27 Ich denke es ist schon ein wichtiger Schritt die Entnahme von Ü90 Hechten zu verbieten (Entnahmefenster 60-90). Da sollte sich doch in nennenswerten Teilen doppeln mit der Hechtentnahme durch die Fischerei aus dem Laichgebiet?

Was ich nicht ganz rausgelesen hatte: sind dieMaßnahmen jetzt schon beschlossen (da Konsens) oder wann werden sie konkret umgesetzt?

VG Lasse
Mal ganz polemisch: Die großen Laichfische für die Netzfischer zu schonen, damit die sie für kleines Geld nach Polen verhökern, erscheint mir nicht als sinniges Konzept. Änderungen in der Maschenweite und andere marginalen Korrekturen helfen nichts, wenn man die Fischer weiterhin unbegrenzt Laichhechte entnehmen lässt. Dann stellen sie einfach mehr Netze oder fahren noch öfters raus.

Die andere Frage ist auch: Was bringen die neuen Entnahmeregelungen denn unterm Strich für den Hechtbestand? Wo greifen Sie? In der Studie steht, dass die durchschnittlichen Anglerfänge pro Tag bisher drei bis vier Hechte betrugen. Ich habe so gut wie keinen Angler auf Rügen gesehen, der drei bis vier Hechte an einem einzigen Tag entnommen hat, auch kaum einen Angler, der eine große Metermuddi abgeschlagen hat. Welchen Effekt sollen dann die Einschränkungen (gegen die ich gar nichts habe, hab ich bisher ja nicht anders gemacht.) tatsächlich für den Hechtbestand bringen?

Viele Grüße!

Achim

Ich hab es so verstanden das auch für die Netzfischerei das Zwischenmaß 60-90cm gilt. Oder hab ich das falsch verstanden? Ansonsten verstehe ich deine Antwort scheinbar nicht richtig

Vg Lasse
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Achim Stahl
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Lasse,
Köcherfliegenlasse hat geschrieben: 15.06.2023, 14:38
Ich hab es so verstanden das auch für die Netzfischerei das Zwischenmaß 60-90cm gilt. Oder hab ich das falsch verstanden? Ansonsten verstehe ich deine Antwort scheinbar nicht richtig

Vg Lasse
  • Erhöhung des Hechtmindestmaßes auf 60cm für Angel- und Berufsfischerei
  • Einführung eines Maximalmaßes zur Entnahme geangelter Hechte von 90cm für die Angelfischerei (gleichbedeutend mit einem Fenstermaß 60-90cm)
Die Netzfischer dürfen die ganzen Muddies abknüppeln, die wir schonen. ;)

Viele Grüße!

Achim
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Norman506 »

FlyandHunt hat geschrieben: 15.06.2023, 14:19
Achim Stahl hat geschrieben: 15.06.2023, 14:05
Mal ganz polemisch: Die großen Laichfische für die Netzfischer zu schonen, damit die sie für kleines Geld nach Polen verhökern, erscheint mir nicht als sinniges Konzept. Änderungen in der Maschenweite und andere marginalen Korrekturen helfen nichts, wenn man die Fischer weiterhin unbegrenzt Laichhechte entnehmen lässt. Dann stellen sie einfach mehr Netze oder fahren noch öfters raus.

Achim
Somit machen sich die Berufsfischer Ihre eigene Lebensgrundlage kaputt? Wie grotesk! :roll:
... das machen Berufsfischer auf der ganzen Welt schon immer so. Was ist mit dem Dorschbestand, was ist mit den Beständen im Pazifik bzw mit den Fischen die von chinesischen Flotten befischt werden?
"Eine Fliege, auf die garantiert kein Fisch beißt, an eine Stelle zu werfen, an der sich garantiert kein Fisch befindet. 'Das ist reine Kunst'"
Paul Hochgatterer
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von TorstenHtr »

Ja, ein Trauerspiel, schon wieder werden Angler benachteiligt und vera**cht.

Wieder lesenswert:
Vorschläge aus Boddenhechtstudie: Angler einschränken, Fischer und Prädatoren schonen?
https://www.netzwerk-angeln.de/angelpol ... honen.html
Berufsfischer werden mit Millionen Euro subventioniert weil sie mit ihrer Arbeit alleine anscheinend nicht überlebensfähig sind. Zusammen mit Kormoranen, Robben etc. haben sie über die Jahre und Jahrzehnte die Fischbestände in der Ostsee, auch in den Boddengewässern, aktiv kaputt gemacht. Von Hering über Aal, Lachs, Meerforelle, Dorsch bis zum Boddenhecht und immer zu Lasten der Angler.

Das soziale und kulturell wertvolle, nachhaltige und ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Angeln und der Angeltourismus werden nicht subventioniert. Sie stehen aber für ein x-faches an volkswirtschaftlichem Umsatz gegenüber den subventionierten Fischern.
Fast alle Maßnahmen bei denen Angler reguliert werden sollen wurden bereits einvernehmlich angenommen!

Fast alle Maßnahmen welche die subventionierten Fischer und Prädatoren betreffen wurden nicht angenommen.

Kommentar

Mein persönliches Fazit nach dem Durcharbeiten: Würde man Fischerei verbieten und Prädatoren aktiv bekämpfen und statt dessen das sozial und kulturell wertvolle, nachhaltige und ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Angeln und den Angeltourismus fördern, dann kann man sich diese Art teurer Wissenschaft und Millionen an Subventionen sparen. Es würde damit aktiv der Fischbestand genauso wie die Boddenlandschaft geschützt. Genauso wie die wertvolle volkswirtschaftliche Ressource Angler und der Angeltourismus.
(Die Vorschläge sind zwar noch nicht durch, aber Politik wird den Weg des kleinsten Widerstands wählen, also Vorschläge mit Konsens.)

Torsten.
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gespliesste
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von gespliesste »

Hallo Lasse,
Köcherfliegenlasse hat geschrieben: 15.06.2023, 14:38 Ich hab es so verstanden das auch für die Netzfischerei das Zwischenmaß 60-90cm gilt. Oder hab ich das falsch verstanden? Ansonsten verstehe ich deine Antwort scheinbar nicht richtig

Vg Lasse
ja so ist es gedacht. Die neue Vorgabe der Maschenweite von 4-7cm gilt als indirektes Fenstermaß für Berufsfischer. In Kiemennetzen von max. 7cm bleibt kein Meterhecht hängen und auch kein untermaßiger. Das wurde in letzer Instanz von den Anglern reinverhandelt. Dazu sollen die Berufsfischer verpflichtet werden Wanderkorridore für Laichhechte zu ihren Laichplätzen offen zu lassen damit sich die Vorkomnisse von damals aus dem Video nicht wiederholen.

Wann und ob die Vorgaben kommen liegt am Ministerium bzw. der Fischereibehörde aber ich hatte das Gefühl das Kay Schmekel (Leiter der Fischereibehörde) zumindest die Managementempfehlungen, die einfach umzusetzen sind und im Konsens erzielt wurden auch bald umsetzen will. Steht aber auch alles in der Pressemitteilung.

LG,

Olaf
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von Vogtlandsalmon63 »

Dann hoffe ich mal,daß im großen Jasmunder Bodden dann die Schiffahrtsrinne frei bleibt. Dort stehen seit Jahren im Frühjahr die Netze gestaffelt nach beiden Seiten. Ein Schelm,wer böses denkt. :mrgreen:
Gruß Robby Vogtlandsalmon63.
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von TorstenHtr »

gespliesste hat geschrieben: 15.06.2023, 19:08 Die neue Vorgabe der Maschenweite von 4-7cm gilt als indirektes Fenstermaß für Berufsfischer. In Kiemennetzen von max. 7cm bleibt kein Meterhecht hängen und auch kein untermaßiger. Das wurde in letzer Instanz von den Anglern reinverhandelt.
.. was ein lächerlicher Alibivorschlag ist.

Zitat aus "Empfehlungen für das künftige Management des Boddenhechts (Esox lucius) aus Sicht verschiedener Interessengruppen" S.71
Kontra: Auch die Maschenweitenobergrenze kann den Fang von Hechten größer als 90 cm nicht vollständig verhindern,
da große Hechte zwar nicht mit dem Kopf oder Kiemen in Stellnetzen mit limitierter Maschenweite eingezwängt hängen
bleiben, sich jedoch mitunter im Netz einwickeln oder anderweitig verhaken. Auch ist ein Beifang von Hechten weiter
möglich in anderen Stellnetzen, die für andere Fische ausgelegt sind (z. B. Brassen).
Zudem reguliert die
Maschenweitenregelung nicht die Längen in anderen Fanggeräten wie Reusen. Fischer:innen können außerdem über
die Art und Weise der Stellung von Stellnetzen (gestrafft vs. schlaff) den Fang sehr großer Hechte indirekt beeinflussen.

Daher wird durch die Maßnahme der Maschenweitenfenster zwar die Fangwahrscheinlichkeit von großen Hechten
reduziert, aber nicht komplett verhindert. Fischer:innen sehen weitere Fanggerätebeschränkungen kritisch, da sie z. B.
die Wahl der Maschenweite und des Fanggeräts dynamisch an die Bedingungen anpassen möchten, um wirtschaftlicher
zu handeln. Daher wird eine allgemeine Maschenweitenobergrenze für alle Arten von Stellnetzen unabhängig der Zielart
abgelehnt, da dies z. B. den Fang von Brassen verhindern würde, die mit größeren Maschen als 70 mm gezielt befischt
werden. Die Einführung der vorgeschlagenen Maschenweitenbegrenzung für Hechtnetze geht nach Modellprognosen
vermutlich mit einem leichten Rückgang der Hechteträge in der Berufsfischerei einher, ist aber ein Beitrag zum
Hechtschutz, gerade der großen Hechte, die als Laichhechte oder Zielobjekt von Angler:innen sehr wichtig sind.
Die Fischer sind ja nicht blöd, die werden einfach ihre Netze entsprechend stellen oder als Brassennetz deklarieren.

Torsten
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Re: Boddenhechtprojekt abgeschlossen – was bedeutet das für die Angelfischerei?

Beitrag von gespliesste »

Hallo Torsten,
TorstenHtr hat geschrieben: 15.06.2023, 20:13 Die Fischer sind ja nicht blöd, die werden einfach ihre Netze entsprechend stellen oder als Brassennetz deklarieren.
Wird man sehen. Alle Empfehlungen wurden ja bewusst als adapitive Managementempfehlungen deklariert. Sollten sich in der Praxis ungewollte Fehlentwicklungen einstellen, soll entsprechend nachgesteuert werden. Erklärtes übergreifendes Ziel ist es kapitale Laichhechte in Zukunft besser zu schonen.

LG,

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