Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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gespliesste
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Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

anbei ein Youtube Bericht über das Fischsterben in Berlin vom Wochenende ...

https://www.youtube.com/watch?v=AVECljiAHBU

LG,

Olaf
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Beppo
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Beppo »

Nichts genaues weiß man nicht. Hauptsache man gibt seinen Senf dazu.
Diesmal war`s zuviel Wasser, voriges Jahr wars zu wenig Wasser. Eine Lachnummer1
Gruß Beppo
orkdaling

Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von orkdaling »

Aber schøne Werbung auf der Brust!
Uebrigens das Problem mit einlaufenden Regenwasser (was ja den gesamten Dreck der Strassen , der versiegelten Flæchen mitbringt)
gabs auch schon in den 80igern, zunehmend mit den Jahren, in der Spree, im Teltowkanal. Das dies nicht besser wird, das es sich mit lang anhaltenden Hitzeperioden noch verschlimmert, hat ja Gruende aber die will man nicht wahr haben.
Gruss Hendrik
FlyandHunt
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von FlyandHunt »

Ich sehe eher die Problematik mit Giftstoffen im Wasser, woher die auch kommen. Medikamente, Landwirtschaft, Unternehmen, Privatabwässer etc.
Die Sorgen dafür, dass der Fluss / Bachbett gestört ist und sich Algen oder sonst was bildet.
Hitze lässt dann das gesamte Wasser "umkippen", die Sache verschlimmern.

Wer ist schuld? Hitze / Klimawandel.
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Beppo
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Beppo »

Dem Zeitgeist geschuldet, Effekthascherei, einmal schnell einen „raushauen“.
Unseriös, ohne die Ursachen zu kennen werden hier Äußerungen getroffen die jeder Grundlage entbehren. Wurden die Fische untersucht, wurden vor Ort Sauerstoffmessungen durchgeführt, haben städtische Abwässer dazu beigetragen und/oder Giftstoffe anliegender Industrie, gab es eine Algenblüte usw., etc., b.b..
Ganz typisch für die heutige Zeit, man will mit Halbwissen glänzen und verkennt dabei das eigentliche Problem. Ein parates Beispiel dafür – Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts -.
Vielleicht waren es ja auch die Abwässer unserer BT-Abgeordneten. Der Eine der beiden fischelanten Typen weißt ja so schelmisch auf ein Gebäude hin.
Gruß Beppo
orkdaling

Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
nø es war genau das was ich vermutet habe, was seit vielen Jahren immer wieder auftritt.
Jedenfalls berichtet das die Abendschau vom rbb um 19.30 uhr.
Starkregen - versiegelte Flæchen - vom Reifenabrieb bis allermøglicher Strassendreck wird direkt in die Kanæle geleitet.
Folge - Ueberduengung, Algen, Sauerstoffmangel.
4,5 t tote Barsche, Bleie, Pløtzen bisher entsorgt.

Nur so am Rande - hab ja von 1980 bis 2000 in Berlin gelebt und das war die Regel, das Oberflæchenwasser læuft in die Stadtkanæle und darueber berichtete die Abendschau schon immer - nur passiert ist nichts (bis auf ein paar zeitweilige Belueftungsstellen)
Gruss Hendrik
TorstenHtr
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

Olaf,
"in Teltow-Kanal ist glaube ich alles tot"

Echt jetzt :shock: so wirklich 100% der Fische sind im Teltow Kanal tot?

--

Also vielleicht ist ja folgende Broschüre bekannt:
Fische in Berlin – Bilanz der Artenvielfalt Allgemeiner Teil
https://www.berlin.de/fischereiamt/_ass ... sche_a.pdf

Dort werden die Probleme ab S. 8 beschrieben,
Rund ein Viertel des Berliner Stadtgebiets im alten Stadtkern und im Bereich des inneren S-Bahnringes wird über
Mischkanalisation entwässert. Dabei wird Schmutzwasser aus Haushalten, Gewerbe und Industrie zusammen mit dem
anfallenden Regenwasser in einem gemeinsamen Kanal gesammelt und den Klärwerken zugeführt. Berlin besitzt
1.902 Kilometer Mischwasserkanäle mit weiteren zusätzlichen Speichermöglichkeiten für Mischwasser.

Werden im Falle von Starkregenereignissen beziehungsweise anhaltenden, intensiven Regenfällen diese Zwischenspeichermöglichkeiten (aktuelles Stauraumvolumen 2010: 213.800 Kubikmeter) erschöpft oder können die Pumpwerke
das anfallende Wasser nicht mehr bewältigen, dann fließt das Mischwasser über Regenüberlaufkanäle ungereinigt in die Gewässer.

Gerade im Sommer, wenn bei hohen Temperaturen das Sauerstoffbindevermögen und damit der Sauerstoffgehalt des Wassers ohnehin geringer sind, können solche Mischwasserüberläufe bei Starkregenereignissen zu
akuten Sauerstoffmangelsituationen und Fischsterben führen.
Aber um mal die erwähnten 4,5t toten Fische in Relation zu setzen:
Neben den genannten bestehen weitere vielfältige Nutzungen der Berliner Gewässer, zum Beispiel durch 29 kommerzielle Fischereien (14 im Haupt- und 15 im Nebenerwerb),
die im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2012 jährlich 231,2 Tonnen Fisch anlandeten. Daneben waren 31.152 Berliner
im Jahr 2012 im Besitz eines Fischereischeins. Von diesen
waren allerdings nur 22.915 mit Entrichtung der kalenderjährlichen Fischereiabgabe im gleichen Jahr gültig. Im
Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2012 besaßen 31.560 Berliner einen Fischereischein, von denen etwa ein Drittel ausschließlich in Berliner Gewässern angelt. Die durchschnittliche Fischentnahme aus Berliner Gewässern durch Angler
wurde auf 55,5 Tonnen pro Jahr geschätzt.
Übrigens finanzieren (größtenteils) die Angler über die Fischereiabgabe Fischsterben in Biogasanlagen, siehe die kleine Anfrage der Grünen

Weißfischbefischung – unnötige Tiertötung?
https://kleineanfragen.de/berlin/18/176 ... oetung.txt
Seit fast 40 Jahren wird in Berlin die Weißfischbefischung durchgeführt. Dazu vergibt das Fischereiamt
Aufträge zur Befischung der als Weißfische bzw. Futterfische bezeichneten Fischarten (Blei, Güster, Plötze,
kleine Barsche) an Berliner Fischereibetriebe als Hegemaßnahme in bezifferter Menge. Der Schriftlichen
Anfrage 18/11182 ist zu entnehmen, dass in den Jahren 2006 bis 2015 jährlich zwischen 98.38 und 171.81 t
Futterfische gefangen
wurden. Laut Schriftlicher Anfrage 18/11996 wurden große Fischmengen in einer
Biogasanlage vernichtet.
Thema auch hier
Berliner Gewässer beinahe leergefischt
https://www.barsch-alarm.de/community/t ... cht.57302/

Torsten.
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gespliesste
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von gespliesste »

Hallo Beppo,
Beppo hat geschrieben: 21.06.2023, 16:27 Dem Zeitgeist geschuldet, Effekthascherei, einmal schnell einen „raushauen“.
Unseriös, ohne die Ursachen zu kennen werden hier Äußerungen getroffen die jeder Grundlage entbehren. Wurden die Fische untersucht, wurden vor Ort Sauerstoffmessungen durchgeführt, haben städtische Abwässer dazu beigetragen und/oder Giftstoffe anliegender Industrie, gab es eine Algenblüte usw., etc., b.b..
Ganz typisch für die heutige Zeit, man will mit Halbwissen glänzen und verkennt dabei das eigentliche Problem. Ein parates Beispiel dafür – Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts -.
Vielleicht waren es ja auch die Abwässer unserer BT-Abgeordneten. Der Eine der beiden fischelanten Typen weißt ja so schelmisch auf ein Gebäude hin.
Gruß Beppo
Sorry, das wir als Anglerverband auf die Probelmatik eines Fischsterbens öffentlichkeitswirksam aufmerksam machen. Die Berichterstattung war am morgens auf dem Weg zur Arbeit. Tut mir leid das ich da noch keine Messgeräte im Rucksack hatte. Das Thema ist nicht neu und auch in der ersten Meldung wurde darauf hingewiesen, dass es wahrscheinlich am Sauerstoffmangel liegt.

Mit deiner Behauptung, dass die Aussagen jeder Grundlage entbehren stehst du zumindest gegen die Pressemitteilung der dpa, welche auf unsere Initiative Veröffentlicht wurde, gegen die Messung der Wasserwerte im Nachgang und den Aussagen der Senatsverwaltung. Dazu haben wir uns Nachmittags mit politischen Vertretern aus dem Bundestag an der Spree getroffen. Die Problematik der Mischwasserkanalisation ist in Berlin durchaus bekannt, hatte aber zum letzten mal 2017 so drastische Fischsterben zur Folge. Wir haben uns vorher mit dem Thema beschäftigt und hatten das erwartet und das habe ich auch in dem Video geäussert, was ein Fischsterben nicht besser macht.

Hier sind die Niederschlagsmengen, da siehst du die Starkregenfälle in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni:

Bild

Und hier siehst du, dass die Sauerstoffwerte am 18. Juni im Teltowkanal und dem Landwehrkanale gegen Null tendieren:

Bild

Wir haben nicht alle Videos veröffentlicht. Da schwammen Nachmittags auch tote 70'er Zander, Aale und Rapfen rum. Die Kapitalen kommen erst später an die Oberfläche. Ob bereits "alle" Fische im Teltowkanal tot sind, weiss ich natürlich nicht genau, aber werden wir vielleicht Sonntag sehen. Wir hatten gestern auf heute wieder Starkregenfälle und das sind die Sauerstoffwerte von eben, dass tendiert wieder alles gegen Null, wenn das morgen fortbesteht, wäre das sicher nicht gut ...

Bild

LG,

Olaf
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Harald aus LEV
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Olaf,
was ich nicht so recht verstehe ist, warum bei Starkregenfällen der Sauerstoffgehalt abnimmt. Ist es so, wie Hendrik beschreibt, dass das gesamte Wasser aus der Straßenkanalisation ungeklärt in die Flüsse läuft? Ich dachte bislang, dass das in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommt.
Wir haben hier Mischwasserkanäle bei denen das Regen-, Straßen- aber auch das Wasser aus den Haushalten inkl. Toiletten-, Dusch-, Spül- und Waschwasser gemeinsam entsorgt wird. Jedoch fließt dieses Wasser durch effektive Kläranlagen bevor es in die Flüsse geleitet wird.
In der Folge ist es bei den Hitzeperioden der letzten Jahre eher ein Sauerstoffschub wenn es starke Regenfälle gibt.

Gruß
Harald
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Andreas S »

Harald aus LEV hat geschrieben: 24.06.2023, 08:48 Hallo Olaf,
was ich nicht so recht verstehe ist, warum bei Starkregenfällen der Sauerstoffgehalt abnimmt. Ist es so, wie Hendrik beschreibt, dass das gesamte Wasser aus der Straßenkanalisation ungeklärt in die Flüsse läuft? Ich dachte bislang, dass das in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommt.
Wir haben hier Mischwasserkanäle bei denen das Regen-, Straßen- aber auch das Wasser aus den Haushalten inkl. Toiletten-, Dusch-, Spül- und Waschwasser gemeinsam entsorgt wird. Jedoch fließt dieses Wasser durch effektive Kläranlagen bevor es in die Flüsse geleitet wird.
In der Folge ist es bei den Hitzeperioden der letzten Jahre eher ein Sauerstoffschub wenn es starke Regenfälle gibt.

Gruß
Harald
Vermutung meinerseits!
Ich denke es wird ähnlich sein wie bei uns in Bern zB. Infolge Starkregens und der von dir aufgezählten Ansammlung von Verbrauchswasser und den ganzen Regenfällen die auch über Ablaufschächte in die Kanalisation gesammelt werden ist die Kanalisationskapatität erreicht und das Wasser ( mit allem Anderen) muss über Notüberläufe abgelassen werden.
lg
Andreas
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Trockenfliege »

Bei uns am Neckar kann es auch heute noch vorkommen, dass bei Starkregenereignissen die Kläranlagen überlaufen und dann das Abwasser nebst diversen "Feststoffen" - Damenbinden, Kondome ect. - mehr oder weniger ungeklärt durch den Kläranlagenauslauf im Neckar landet.
Da sind dann so viele Sauerstoff zehrende Substanzen drin, dass eine mögliche Sauerstoffzufuhr durch das Regenwasser vernachlässigbar ist.
Ganz schlimm war die Situation in den 70er und 80er Jahren, als noch viel mehr Phosphate im Abwasser waren.
Da hatten wir bei jedem Hochwasser große Fischsterben, die vor allem Brassen und Rotaugen betraffen.
Das zu einem Zeitpunkt, in dem eigentlich viel mehr Wasser im Fluss war als üblich, entsprechend auch die Fließgeschwindigkeit viel höher war.
Aber der Dreck der Abwässer hat den Sauerstoff im Fluß aufgezehrt.

LG
Reinhard
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Beppo »

Hallo Olaf,
Sorry, wer lesen kann ist im Vorteil. Man muss sich nicht immer angesprochen fühlen und wenn du das noch einmal ordentlich liest wirst du feststellen, dass ich die beiden Protagonisten im Video, dass du eingestellt hast gemeint habe, nicht dich. Es sei denn du bist einer der beiden Darsteller.
Um Wasserproben zu nehmen sind die Behörden zuständig und nicht ein Verband, sollte dies eventuell vor Gericht standhalten müssen. In keinem einzigen Satz habe ich davon gesprochen das dies jeder Grundlage entbehrt, die haben einfach nur gefehlt. Und was die Presse betrifft ..., da sollten wir hier lieber schweigen.
Zwischen dem 17.06.23 und dem 20.06.23 ist laut Tabelle ein Ereignis passiert das aufgearbeitet gehört. Sich nur auf die Temperatur, Sauerstoffgehalt und Niederschlagsmenge zu konzentrieren bringt einen hier nicht weiter, dazu gehören mehr Fakten und da hatte ich schon einige aufgelistet. Gerade intensiver Regen ist eher ein Vorteil da er Frischwasser und beim Aufschlagen auf die Oberfläche Sauerstoff einträgt.
Solange die Politik sich z.B. um den Regenwald in Brasilien kümmert und sich einen feuchten Kehricht schert was vor der eigenen Haustür passiert und/oder versucht im Alleingang die Welt zu retten, solange bleibt das Problem uns erhalten.
In diesem Sinn
Gruß Beppo

P.S.: Bei uns hat es wie aus Kübeln geschüttet (ca. 80L).
Kein Fischsterben, obwohl Mischwassereinleitungen durch die Stadt!
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

es ist so wie Reinhard und Andreas es treffend beschrieben haben. Wenn die Kapazitäten der Regenwasserrückhaltebecken groß genug sind, tritt das Problem nicht auf. Aber in Berlin ist das nicht der Fall und somit seit Jahren ein bekanntes Problem. Zuviel versiegelte Flächen zuwenig Kapazitäten in den Rückhaltebecken. Frau Dr. Darla Nickel (Leiterin der Regenwasseragentur) wurde kurz nach unserer Berichterstattung von Radio Eins interviewt und hat das Problem bestätigt mit dem Hinweis man sollte in Berlin mehr Dächer begrünen damit das Wasser nicht so schnell abläuft. Was natürlich keine wirkliche Lösung ist und den Zielen der Energiewende mit der Nutzung von Dachflächen für PV Analagen entgegensteht.

Das Wasser ist durch die aufgeheizten Straßen dazu stark erwärmt und mit Nährstoffen aus dem Abwasser angereichert. Wenn der ganze Mist aus der Kanalisation überläuft, verhält sich das im Gewässer wie ein flüssiger Komposthaufen. Die Zesetzungsprozesse zehren den eh schon knappen Sauerstoff schnell auf.

Wenn man alle Fische im Gewässer in kurzer Zeit umbringen möchte, muss man nur Milch reinschütten, die wird umgehend unterstarker Sauerstoffzehrung umgesetzt und die Fische ersticken. Da gab es prominete Fälle bei Müller Milch.

@Beppo: Ich habe im Video vom Wasser berichtet (was der ja Youtuber, den ich nicht kenne, ja auch so kommentiert), hatte auch vor dem Reichstag ein Boot der WAPO angehalten und über das Problem informiert. Die meinten nur lapidar, ja klar Sauserstoffmangel. Die Toten Fische werden die nächsten Tage eingesammelt ...

LG,
Zuletzt geändert von gespliesste am 24.06.2023, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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orkdaling

Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
also als ehemaliger Berliner kann ich sagen das dieses Problem lange bekannt ist , sowohl im damaligen Ost und Westberlin,
das sich am Problem bis heute nicht geændert hat.
Ganz im Gegenteil, ehemalige Regenwasserueckstaubecken wurden sogar zurueck gebaut. Ich weiss wovon ich rede denn mein Garten lag in Bln-Biesdorf genau neben einem solchen.
Fischsterben gab es auch da in der Wuhle bzw Wuhletalsee bis in die Spree in Bln-Køpenick.
Nicht andes sah es am Britzer Zweigkanal aus, der ja bekantlich von dieser abzeigt und fuer die Schubboote gedacht ist damit diese ins ehem. Westberlin gelangen kønne. Teltowkanal war auch so ein Grenzgewæsser mit Fischsterben auf beiden Seiten - bis heute, nur die Grenze sieht man nicht mehr. Das ist also das einzige was sich seit Mauerøffnung getan hat !

Natuerlich hat Olaf das Recht Proben zu nehmen und als Vertreter der Anglerschaft an die Abgeordneten heran zu treten.
Diese wissen seit Jahren das der Umbau der Kanalisation mit ca. 9 mrd. veranschlagt ist , nur um das Nøtigste zu machen - Geld was sie aber nicht investiren wollen.
Gruss Hendrik
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Harald aus LEV
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Re: Noch nicht mal Juli und das erste Fischsterben in Berlin ...

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
es kann doch nicht sein, das in unserer Bundeshauptstadt Fischsterben im großen Stil stattfinden, nur weil der Stadt oder dem Bundesland Berlin die Erweiterung von Kläranlagen zu teuer ist :evil:.
Was tun da die Abgeordneten, die sich den Umweltschutz auf die Fahne geschrieben haben, was die Umweltverbände?

Gruß
Harald
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