Totes Meer in der Ostsee.

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Fliifi-Sepp
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Totes Meer in der Ostsee.

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Nachdem, ein Post über Äschen (aus meiner Sicht auch berechtigter Weise) in die Ursachen des Rückganges der Äschen abgedriftet ist, gibt es aktuell einen Bericht über ganze Meeresgebiete in der Ostsee, die praktisch tot sind.
Die Haupt-Ursachen sind immer die gleichen:
Konventionelle Landwirtschaft mit ihrer Überdüngung und Pestizid-Einsatz.
Das geht vom kleinen Graben bis zum Meer und verursacht überall drastische Rückgänge der Fischbestände.

Hier der Link:
https://zeitung.faz.net/faz/politik/202 ... obal-de-DE

LG Sepp
orkdaling

Re: Totes Meer in der Ostsee.

Beitrag von orkdaling »

Moin, Danke Sepp !
>>Die hohe Nitratbelastung durch den Eintrag von Dünger sorgt für Algenwachstum, deren Verrottung wiederum viel Sauerstoff verbraucht. Drei bis vier Meter tief ist die Matschschicht teilweise in der Förde. Dort gibt es kaum Fische, kaum noch Seegras, kaum noch Muscheln. Dafür Unmengen an Krabben. Deren Zahl sei „explodiert“, sagt Christensen. 35 Tonnen Krabben haben sie mit Reusen aus der Bucht gefischt, denn die Krabben fressen die kleinen Fische, Muscheln und knabberten an den Seegraswurzeln. <<

Das ist sicher alles richtig aber ich muss mal richtig stellen , es geht nicht um øko gehen konventionelle Landwirtschaft.
Diese richtig durchgefuehrt (also nicht als Agrarindustriebetrieb mit Monokulturen, mit Spritzmitteln die sogar gesunheitsgefæhrlich sind bei Kontakt) sind nicht das Problem.

Mal ganz einfach , frueher gab es Mischhøfe , heute entweder Tier oder Agrarbetrieb.
Ein Mischhof hat neben landwirtschaftlichen Produkten fuer die Ernæhrung (Korn, Zuckerruebe, Kartoffeln) eben auch einen gewissen Prozentsatz Futter erzeugt - aber nur soviel wie davon Tiere ernæhrt werden konnten.

Heute gibt es Mastbetriebe wo Guelle anfællt die aber gar keinen landwirtschaftliche Produktionsflæche haben.
Heute gibt es aber auch Agrarbetriebe die fuer diese Mastanlagen das notwendige Futter erzeugen oder Mais fuer zb Verstromung.

Frueher wurden Tiere auf Stroh gehalten, der Mist auf die Felder gebracht und der darin enthaltene Stickstoff ist der Duenger, das verrottende Stroh dient der Bodenverbesserung (Humusbildung) Auch die nach Ernte untergepfluegten Bestænde an Klee/Luzerne reicherten den Boden damit an.
Die weniger anfallende Guelle wurde auch ausgebracht aber doch nur soviel wie auf dem Hof anfiel und das konnte der Boden aufnehmen.

Heute verkaufen die Mastbetriebe die Guelle an Agrarbetriebe, diese dann ihre Produkte an die Industrie. Obendrein wird noch chemischer Duenger eingesetzt. Wenn dann zB die Halme des ueberduengten Getreides zu lang werden (Stickstoff=Massewachstum), diese das Korn nicht mehr tragen kønnen, na dann muss man nicht nur neue Sorten zuechten, nee dann setzt sowas ein
>>HALMVERKÜRZER
sind chemische Mittel (etwa CCC), die bewirken, daß trotz einer erhöhten Düngergabe die Stengel von Getreide und anderen Kulturen nicht besonders lang werden. Dadurch wird das Risiko des Halmbruchs unter der Last der schweren Ähren und des Lagerns des Getreides verringert und die Ernte erleichtert.<<

Und man kann deshalb noch mehr Scheiss drauf werfen!
Und so sieht es beim Schweinefleisch aus, billiges Futter, aus ehemaligen Urwaldgebieten ,
so sieht es aber auch bei der industriellen Fischzucht aus, egal ob Lachs aus Norge, Chile oder Dorade aus dem Mittelmeer.

Schønes Wochenende und immer dran denken wo ihr grad rein beisst !
Gruss Hendrik
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