Rote Liste: Forelle nun als gefährdet eingestuft

[MahiMahi]

Hallo liebe Kollegen,

zuallererst ein gesegnetes neues 2024 an alle.
Nun scheint man auf den Trichter gekommen zu sein, dass die Forelle in einigen Bundesländern als gefährdete Art einzustufen ist.
Von den ganzen Faktoren warum, wird von wichtigen Ursachen natürlich nicht gesprochen.
Kormorane, Säger, Reiher und Otter!

https://www.sueddeutsche.de/wissen/wiss ... -99-480218

[Fliifi-Sepp]

Die Gefährdung der ursprünglich in unseren Breiten vorkommenden Bachforellen ist in Wahrheit noch ungleich höher, als viele wissen. Die allermeisten Bachforellen, die in unseren Gewässern schwimmen, sind genetisch zumindest teils stark mit Bachforellen aus ganz anderen Regionen vermischt.
Wirklich genetisch reine Bachforellenbestände kommen nur noch in ganz, ganz wenigen isolierten Gebirgsbächen vor.

Der Stauts für die heimische Bachforelle müßte deshalb nicht als "stark bedroht", sondern als "fast ausgestoren" geführt werden.

LG Sepp

[Rattensack]

Hallo Sepp,

bei einer Roten Liste wird die Gefährdung einer Art für einen größeren Raum bewertet. Die - zweifellos für den Erhalt enorm wichtige - innerartliche Variabilität oder auch "Reinheit" lokaler Bestände ist nicht Gegenstand. Daher hat die Bewertung schon seine Berechtigung.

Als (mittel- und langfrist) zentraler Gefährdungsfaktor wird im Text zur Roten Liste zweifellos richtigerweise der Klimawandel angeführt.
Prädatoren können zu einem u.U. deutlichen Rückgang von Beständen führen, dass sie zum völligen Verschwinden von Forellenbeständen führen ist zumindest mir nicht bekannt.

LG
Clemens

[Fliifi-Sepp]

Zuerst mal sind die Eingriffe des Menschen ursächlich für den Rückgang der heimischen Wildfischbestände verantwortlich:
Gewässerverbauungen (insbesondere Querbauten)
Verschmutzungen und Einträge (organisch und chemisch)

Klimaveränderungen haben dann wesentlich größere Auswirkungen, als ohne die genannten Ursachen.

Prädotoren können bereits vorgeschädigte Bestände durchaus regional zum Kollabieren bringen, wenn in den betroffenen Strecken die restlichen Fische unter eine genetisch relevante Individuenzahl fallen, bzw. sich aufgrund der nicht vorhandenen/eingeschränkten Laichmöglichkeiten nicht ausreichend vermehren können und eine Zuwanderung aus anderen Strecken aufgrund von Querverbauungen nicht möglich ist.

Es ist halt, wie meist, ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

LG Sepp

[chrmuck]

... ich bin geneigt, lieber Sepp, Dir beizustimmen: es ist oftmals wahrscheinlich die Summe der Beeinträchtigungen!

Immerhin werden die Angler, also auch wir Fliegenfischer, in dem Artikel positiv erwähnt: "Ohne die Bemühungen der Angler um den Erhalt der vielen kleinen Forellenbäche wäre es um die Art wahrscheinlich schlechter bestellt." Das ist doch mal ein schönes Statement für Alle, die am Gewässer und für die Bestände und den Bestandserhalt tätig sind!

[Fliifi-Sepp]

Und genau so müssen wir uns als Angler auch eindeutig positionieren:

Als Naturschützer, als Erhalter von gefährdeten Fischbeständen, die mit ihrer Arbeit viel dazu beitragen, das Aussterben von gefährdeten heimischen Fisch-Populationen zu verhindern.
Tue Gutes und sprich darüber!

LG Sepp

[Hans.]

Zur Info!

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... ft,U0JpN87

Gruß
Hans

[Beppo]

Hallo Hans,
das musst du erst einmal verstehen, da wird man wohl 12 Sylvester studiert haben müssen.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN), also eine staatliche Behörde, erstellt die „Rote Liste“ und überarbeitet und aktualisiert sie. Eine andere staatliche Behörde, das Umweltministerium wiederum setzt die WRRL nicht um, beschlossen vor einem viertel Jahrhundert!
Ist schon Schizophren, die lügen sich selbst in die eigene Tasche. Die eine Behörde wirft quasi der anderen Behörde indirekt Versäumnisse vor.
Kabinett = Kabarett.
Gruß Beppo

[Rattensack]

Ist doch ganz normal und liegt in der Natur der Sache.
Diese Behörden sind nun mal für unterschiedliche Dinge zuständig.
Das ist sehr schade, aber kein Skandal. Es spiegelt halt auch die Kräfteverhältnisse in unserer Gesellschaft wieder. Leider

C