Das Monats-Fliegenspezial No. 08/2001:
Praxiserprobte CDC-Fliegen von Friedemann Franz
Fotos: Michael Müller
Vorwort: Die Bindeweisen der hier gezeigten Fliegen sind nicht von mir. Alle sind in einschlägigen Fachzeitschriften oder Büchern schon mal so oder anders beschrieben worden. Hier möchte ich die Entenbürzelfliegen vorstellen die ich vorwiegend im Mittelgebirgsraum fische. Ich bin davon überzeugt dass diese Muster auch in anderen Gewässeren erfolgreich sind.

Ich fische meine CDC-Muster überwiegend in leichter bis mittlerer Strömung. In der schnellen Strömung vertraue ich mehr den altbewährten Rehaarfliegen. 
Heute bietet der Fachhandel genügend Auswahl an den Federn die um die Fettdrüse der Wildente wachsen. Vorbei sind die Zeiten wo ich noch jede überfahrene Ente gefleddert habe. Trotzdem mag ich gefärbten CDC-Federn nicht sonderlich. Die naturbelassenen Federn schwimmen einfach besser.

Man kann CDC-Federn als ganze Feder zu Flügeln oder Fliegenkörper verwenden. Die Fibern kann man als Flügelbüschel ( Bunchflügel ), oder Schwänzchen einbinden. Eine Supermethode ist die Verarbeitung mit den transparenten Klammern und dem Dubbingtwister. Um einen dichten Hechelkranz zu bekommen reißt man den Flaum am unteren Teil von 2 Federn ab und legt sie aufeinander und zwar in entgegengesetzter Richtung. Dann kürzt man mit einer größeren Schere die Fibern auf die gewünschte Länge und klemmt die Fibern der beiden Federn in die Materialklammer ein und schneidet die 
Fibern ganz dicht am Hechelstamm ab. 
Am Haken wird mit dem Bindegarn eine kleine Dubbingschlaufe gebunden und der Bobbin zum Hakenöhr geführt. Der Dubbingtwister wird in die Schlaufe eingehängt, mit der  Materialklammer werden die CDC-Fibern in die Schlaufe eingelegt, verdrallt und in Richtung Hakenöhr gewunden. Dabei werden die 
Fibern nach jeder Windung mit Daumen und Zeigefinger zurückgestreift. Vorne angelangt wird wird der Faden abgebunden, Kopfknoten, fertig. 
Ein Tip noch: Die Fibern fallen leicht aus der Dubbingschlaufe. Deshalb sollte der Faden der Schlaufe an der Innenseite der Twisterdrähte liegen. Dazu legt man den linken Zeigefinger von vorne in die
Schlaufe, dreht ihne nach hinten und hakt den ersten Haken des Dubbingtwisters in die entstandene Schlaufe. Mit dem zweiten Haken verfährt man genauso - nur muß die Schlaufe in die andere Richtung gedreht werden.
So und jetzt fangt an nachzubinden, die Fische wissen genau wie gut CDC-Fliegen schmecken.

Hecheldun
Haken: Trockenfliegenhaken
Schwanz: Hechelfibern, grizzly
Hinterleib: Bisamdubbing, Rippung "Lureflash"
Hechel: CDC-Fibern, Schlingentechnik
Bei der Hechel müssen die Fibern nach jeder Windung zurückgestreift werden. Immer eine Windung vor die andere Richtung Hakenöhr legen.
Flügeldun
Haken: Trockenfliegenhaken
Schwanz: CDC-Fibern
Hinterleib: ganze CDC-Feder gedreht, Rippung "Lureflash" 
Abdomen: Pfaugras
Flügel: Büschel von CDC-Fibern, ohne Hechelstiele
Das Büschel CDC-Fibern wird zuerst eingebunden,
dann Schwanz und Hinterleib gebunden.
Die CDC-Fibern wird beim Winden des Thorax durch kreuzweises Winden des Pfaugrasses geteilt.
Bürzelpalmer
Haken: Trockenfliegenhaken
Schwanz: Hechelfibern, grizzly
Hinterleib: CDC-Fibern mit Pfaugras verdreht
2-3 lange Pfaugrasfibern hinten auf den Hakenschenkel festlegen. Dubbingschlaufe mit Pfaugraus bilden, das Pfaugras um die Haken des Twisters legen, festhalten und das ganze verdrallen. Den ganzen Strang nach vorne 
winden.
Midge
Haken: Trockenfliegenhaken
Hinterleib: Bindeseide, Rippung "Lureflash"
Abdomen: Pfaugras
Flügel: Spitze einer CDC.Feder

Der Pfaugrasabdomen wird vor den CDC-Flügel gewickelt.

Aufsteiger
Haken: Buckelhaken
Schwanz: CDC-Fibern
Hinterleib: ganze CDC-Feder gedreht, Rippung "Lureflash" 
Abdomen: Pfaugras
Flügel: 2 Spitzen von CDC-Federn
Die 2 CDC-Federn werden nach vorne zeigend eingebunden. Dann den Hinterleib mit Schwanz binden und 2 Pfaugasfibern nach hinten zeigend einbinden. Die Kiele der CDC-Federn nach oben ziehen und festlegen (wie einen Bunchflügel),
dann abschneiden dass ein ca. 3 mm hoher Stumpf bleibt. Dieser ist das Widerlager für die CDC-Spitzen die nach hinten umgebogen und mit der Bindeseide festgelegt werden. Vorsichtig, erst locker in die gewünschte Flügelstellung winden und dann immer fester binden.
Dexion-Aufsteiger
Haken: Buckelhaken
Schwanz: CDC-Fibern
Hinterleib: Antron ( Schlingentechnik)
Rippung: "Lureflash"
Abdomen: Antron, dunkler als der Hinterleib
Flügelknospe: Dexionstreifen 3-4 mm als Kugel gebunden
Hechel: CDC-Fibern ( Schlingentechnik) um die Dexionkugel gewunden
Bei dem Hechelkranz sollte der Hechelfaden immer unter der vorherigen Windung liegen.
Klinki
Haken: Aufsteigerhaken
Hinterleib: Antron ( Schlingentechnik), Rippung "Lureflash"
Abdomen: Antron, dunkler als der Hinterleib
Flügelknospe helle Kunstfasern, als Bunchflügel eingebunden.
Hechel: CDC-Fibern (Schlingentechnik) um den Flügel gewunden.
Bei dem Hechelkranz sollte der Hechelfaden immer unter der vorherigen Windung liegen. Den Bunchflügel beim Einbinden recht lang lassen und erst auf die gewünschte Länge stutzen, wenn der Hechelfaden gewunden und festgelegt ist.
Sedge
Haken: Trockenfliegenhaken
Schwanz: CDC-Fibern
Hinterleib: ganze CDC-Feder gedreht, Rippung "Lureflash" 
Flügel: 2 CDC-Federn, an der Hechelspitze eingebunden
Hechel: CDC-Fibern ( Schlingentechnik) 
Daddy Longleg
Haken: Trockenfliegenhaken; Hinterleib: ganze CDC-Feder gedreht; Rippung "Lureflash"; Flügel:
CDC-Federspitze, nach hinten zeigend eingebunden; Hechel: CDC-Fibern ( Schlingentechnik); 
Beine: Fasanenfederfibern, mit Knoten; 
Nach dem Hinterleib werden die Beine eingebunden. Mit Sprühpflaster kann man die Fasanenfederfibern elastisch und haltbar machen. Dazu schiebt man ein Stück Papier zwischen Hinterleib und Beinchen und besprüht dieselben. Achtung, verklebt leicht - sofort mit der Dubbingnadel lösen und trocknen lassen.
Maifliegen-Aufsteiger
Haken: Aufsteigerhaken
Schwanz: CDC-Fibern
Hinterleib: Antron (Schlingentechnik), Rippung: "Lureflash"
Abdomen: Antron, dunkler als der Hinterleib
Flügelknospe Dexionstreifen, darüber 2 CDC-Federn - Loopwing
Hechel: Rebhuhnhechel - 2 Windungen
Bei den Loopwings werden die Spitzen der beiden
CDC-Flügel seitlich neben dem Dexionstreifen
eingebunden, dann der Thorax gewickelt, Dexion
in Richtung Hakenöhr gezogen und abgebunden.
Die CDC-Federn einzeln über das Dexion ziehen 
und an der anderen Seite am Hakenöhr festlegen.
Bitte genügend Platz für die Rebhuhnhechel lassen.
Maifliege
Haken:Trockenfliegenhaken
Schwanz und Hinterleib: Hahnenhechelkiel, an jeder Seite 3 Fibern stehen lassen und mit Lack verkleben. Restl. Kiel lackieren und mit Antrondubbing umwickeln, trocknen lassen und oben auf den Hakenschenkel einbinden.
Abdomen und Hechel: CDC-Fibern mit Pfaugras verdreht; Flügel: Antrondubbing mit Sprühpflastern zu einer
Matte verklebt und mit Wingburner in Form gebrannt.