Der Tod unserer Flüsse hat einen Namen: WASSERKRAFT !!!
JETZT REICHTS !!! Die einst herrlichen Flüsse des Erzgebirges und nun auch im Thüringer Land haben eine neue Geißel zu ertragen: Hunderte von kleinen Wasserkraftanlagen sind bereits entstanden oder reaktiviert worden und hunderte weitere Anlagen warten in den Schubladen der Planer oder bei den Genehmigungsbehörden auf ihre Umsetzung. Im "günstigsten" Fall verbleiben 10% Restwasser in den Ausleitungsstrecken, so daß der Fluß schleichend verödet, verlandet und seine Lebenskraft verliert. Aber nicht mal daran halten sich die schwarzen Schafe unter den Wasserkraftbetreibern - ist die Anlage erst einmal installiert,
nehmen sie sich auch schon mal das ganze Wasser ! (In Sachsen an einigen Beispielen belegt). Die Profitgier kennt keine Grenzen. Schuld daran sind die laschen Gesetzesgebungen in Sachsen und Thüringen, die überforderten Behörden und die großzügig aufgelegten Fördertöpfe.
WIR FORDERN: SCHLUSS DAMIT !!! Wie kann es sein, dass eine kleine Anzahl gieriger Wasserkraftbetreiber eine Umweltzerstörung betreibt, deren Ausmaß haarsträubend ist und das alles auf unsere Kosten (was meinen Sie denn, wo das Geld in den Fördertöpfen herstammt?!). Wie kann es sein, dass die Wasserkraftlobby dem Rest der Bevölkerung Glauben machen kann, das Wasserkraftstrom umweltfreundlich und  billig sei und das wir ihn so dringend benötigen ?
1.) Wasserkraftstrom ist nicht billig ! Seit 1992 hat der Neubau und die Reaktivierung von Wasserkraftwerken allein in Thüringen mit Unterstützung des TMWI Investitionen und Fördermittel in Höhe von fast 65 Mio DM verschlungen. Durch steuerlich begünstigte Abschreibungen dieser Anlagen und einen hoch suventionierten Stromeinspeisepreis fließt dieses Geld in private Taschen - auf unsere Kosten !!! Wußten Sie, daß Strom aus Wasserkraft wegen der hohen Investitionskosten, Baukostenzuschüssen, Steuervergünstigungen und überhöhten Einspeisevergütungen ins Netz rund doppelt bis sechs mal so teuer ist wie Strom aus einem Wärmekraftwerk? Bei dieser Rechnung wurden die „Kosten“ des zerstörten Flusses noch nicht mit berücksichtigt.
2.) Wasserkraftstrom ist nicht umweltfreundlich ! Bereits jetzt schädigen in Thüringen über 90 und Sachsen hunderte Kleinwasserkraftanlagen die Natur und den empfindlichen Lebensraum der Flußtäler auf viele hundert Kilometer. Sie schaffen künstliche Stillgewässer in den Staubereichen, wo sich Schlamm und Sedimente ablagern und Sauerstoffzehrung herrscht. Sie schaffen Querbauwerke, die den natürlichen Lauf des Flusses stören, indem der Geschiebetransport und die Durchgängigkeit für aquatischen Lebewesen verhindert wird. Sie schaffen künstliche periodische Trockenflußbette in den Ausleitungsstrecken, die veröden, verlanden und für Fische keine Lebensgrundlage mehr bilden.
3.) Kein Mensch benötigt Wasserkraftstrom ! Denn entgegen weitverbreiteter Meinung ist das Wasserkraftpotential weder gewaltig, noch kann es einen gewichtigen Beitrag zu Energieversorgung, zur Ressourcenschonung und Luftentlastung leisten. Die Vermutung liegt nahe, daß aufgrund der jahrzehntelangen Lobbyarbeit der Wasserkraftbetreiber und Befürworter viele Politiker das tatsächliche Wasserkraftpotential in Deuschland enorm überschätzen. In Thüringen wird der Anteil des Wasserkraftstromes auf 0,5% geschätzt.  In Deutschland steuert die Wasserkraft nur 4% zur Stromerzeugung oder 1% zum Gesamtenergieverbrauch bei ? Um dieses eine Prozent verringert sich die Luftbelastung und der Verbrauch an Ressourcen, also um Beiträge, die so klein sind, daß man sie getrost vernachlässigen kann. Zwei Blöcke eines Wärmekraftwerkes könnten die gesamte Stromerzeugung durch Wasserkraft in Deutschland ersetzen, welche Wohltat für die gebeutelten Flüsse. Stattdessen wird EU-weit schon wieder über einen weiteren Ausbau debattiert !
WIR FORDERN:
keine Genehmigung mehr für neue oder aus "Altrechten" reaktivierte Kleinwasserkraftanlagen
Rückbau von vorhandenen Anlagen
wenn kein Rückbau möglich ist, Erhöhung der Restwassermengen in den Flußbetten und strengste Kontrolle über die Einhaltung
Rückbau der nichtgenutzten Wehre und wo das nicht möglich ist, zumindest die Durchgängigmachung der Flüsse durch geeignete Fischauf- und abstiegshilfen
Jetzt können auch Sie nicht mehr zusehen - sondern sollten selbst handeln!
Unsere Flüsse sind auf Ihre Hilfe angewiesen! Sprechen Sie vor bei Behörden, Wasserkraftwerksbetreibern, Regierungsstellen ! Mobilisieren Sie Ihre Vereine, Verbände, die Presse, das Fernshen, starten Sie Unterschriftenaktionen und Demos ! Blockieren Sie Wasserkraftanlagen, die nachweislich gegen Auflagen verstoßen ! Nennen Sie schwarze Schafe aus Behörden- und Wasserkraftkreisen öffentlich beim Namen. Sollten die Herren Wasserkraftbetreiber, –vermarkter ,–befürworter und –genehmiger nicht auf unseren heftigen Widerstand treffen, droht in Thüringen das gleiche Drama wie in unserem Nachbarbundesland Sachsen. Hier wurden seit der Wende über 250 Anlagen neu gebaut oder reaktiviert, bis die dortige Bürgeriniative "Gegen Gewässerverbauung in Sachsen" einen kleinen Erfolg hatte und die Anordnung von Regierungsseite kam, keine Anlagen unter 100 Kilowatt Leistung an kleinen Flüssen mehr zu genehmigen. Aber es war ja auch kein Platz mehr da für neue Anlagen - deshalb jetzt der Sturm auf Thüringen.
Klicken Sie hier und Sie können eine Unterschriftenliste ausdrucken. Schicken Sie uns die Liste zu, wir leiten sie weiter an die Thüringer Landesregierung. Bekunden Sie Ihren Willen mit Ihrer Unterschrift als Unterstützung für einen Kampf für eine intakte Natur.

Hier sind noch einige Bilder über vorher und nachher: