Besprechung / nützliches Zubehör:
KIS Rutentransportrohr
Natürlich kann man sich Rutentransportrohre aus Kunststoffrohren selber bauen. Nach schlechten Erfahrungen vor einigen Jahren und Horror- geschichten von diversen Fischerkollegen hatte ich mich kurz vor einer längeren Reise doch noch entschlossen, das KIS-Transportrohr zu kaufen.

Der in England gefertigte Transportbehälter kostet in Deutschland ca. 130,-- Euro.

Technische Beschreibung: Das KIS ist aus einem zähen, schlagfesten Kunststoff hergestellt. Es besteht aus zwei rechteckigen Teilen, die ineinander geschoben werden und auf eine beliebige Transportlänge zwischen etwa 120cm und reichlich 200cm fixiert werden können. 
Mit einem kleinen mitgelieferten Vorhängeschloss wird die Transportlänge über eine fein gerasterte Lochschiene fixiert, damit die Ruten nicht durch zu weites Zusammenschieben "gestaucht" werden.
Mit einem ebenfalls mitgelieferten großen Splint wird das Rohr auf der Lochschiene gegen Auseinanderziehen fixiert beziehungsweise verschlossen. Die Rohrenden sind jeweils mit einer Schaumgummimatte gepolstert. Das KIS hat auf der Oberseite drei Griffe und auch ein Tragegurt wird mitgeliefert. Am Ende des Innenrohres befindet sich eine Rolle für den einfachen Transport des Rohres.

Die nutzbaren Innenmaße des KIS sind gut 11,5cm x 14,5cm.

Die hier gezeigten Bilder zeigen ein bereits genutztes KIS-Rohr mit ersten „Transportspuren“.

Praxistest: Das KIS Transportrohr macht einen rundum stabilen und verwindungssteifen Eindruck. Durch das beschriebene Lochschienensystem kann die Länge des Rohres einfach und exakt auf die gewünschte Länge angepasst werden. 

Die häufig gestellte Frage, wie viel Ruten gehen denn rein, ist schwer zu beantworten. Zweihandruten oder Spinnruten sind natürlich deutlich sperriger, als zarte zweiteilige Einhandruten. Ich habe in mein KIS eine dreiteilige und eine vierteilige Zweihandrute und zwei dreiteilige Einhandruten jeweils in Ihren Transportrohren (!) hereinbekommen. In dieser Kombination (Transportrohre im Transportrohr) dürfte der Flugtransport wirklich sicher sein. Ohne die jeweiligen Transportrohre der einzelnen Ruten schätze ich, dass mindestens die doppelte Anzahl an Ruten unterzubringen ist. 

Ein entscheidender Vorteil des KIS gegenüber zahlreichen anderen Behältern oder auch vielen Eigenbauten ist seine rechteckige Form. Dadurch kann es beispielsweise bei der Beförderung auf Transportbändern auf Flughäfen nicht wegrollen.

Drei Griffe auf der Oberseite sorgen dafür, dass man bei unterschiedlichen Längeneinstellungen eine möglichst optimale Griffposition findet. Auch der verstellbare Schultergurt kann an verschiedenen Stellen eingehakt werden, damit das Transportrohr im Gleichgewicht hängt.

An einem Ende des Rohres ist ein kleines Röllchen montiert. Dadurch lässt sich das KIS auch schwer beladen sehr bequem transportieren. 

Praktisch ist das auf zwei Seiten des Behälters aufgebrachte KIS Markenschild mit einer sehr glatten Oberfläche. Hier kann man haltbar einen eigenen Namensaufkleber aufbringen. 

Das KIS ist nicht gegen eindringendes Wasser abgedichtet. Bei einem Transport beispielsweise auf dem Autodach sollte man dies beim Verpacken seiner Ruten beachten.

Die in den Enden des Rohres befindlichen Schaumgummimatten erfüllen ihren Zweck nur bedingt. Da sie nur lose eingelegt sind, bleiben sie nicht immer an ihrem Platz.

Fazit: Das KIS-Rutentransportrohr ist sicher einer der stabilsten Behälter zum Transport von Angelruten insbesondere auf Flugreisen. Die durchdachte Konstruktion ermöglicht nicht nur eine sichere, sondern auch einen bequemen Transport von Angelruten. Das KIS dürfte in der Regel auch für den Transport der Ruten mehrerer gemeinsam reisender Angler ausreichend groß sein. 

Abgesehen vom hohen Preis verdient das KIS eine glatte Empfehlung.

Bezug: Ich habe mein KIS bei Hartmut Kloss gekauft: www.salmon-hunters.de, hartmut.kloss@salmon-hunters.de. Rudi Heger hat das KIS auch im Programm: www.rudi-heger.de
***
Testbericht: Stefan Scherf im November 2004 für www.fliegenfischer-forum.de
Fotos (C): Stefan Scherf.
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist nicht gestattet.