Sieben perfekte Tage am Mandal 
Text: Andreas Schmitt (www.casting-clinic.de) 
Fotos: Andreas Schmitt, Dieter Bocksch
Salmo salar, der atlantische Lachs. Er wandert über tausende Kilometer – von Urinstinkten getrieben. Hat Kraft, die fast jedes Hindernis überwindbar macht. Ist schwierig zu fangen. Ein Mythos!

Lachsfischen kann eine harte Prüfung sein. Viele von uns wissen, wie es läuft, wenn man eine schlechte Woche trifft und einfach gar nichts geht: Eine Wanderung auf dem schmalen Grat zwischen Motivationsübung und Hoffnungsverlust. 

Wenn jedoch alles passt und die Lachse mitspielen, dann ist es einfach grandios. Dann erlebt man eine Zeit, die man vermutlich nie vergisst!

Im Juni 2012 packten „Zwei im Lachsfieber“ einen Berg Tackle und einige Kisten Futter in ein Auto und verbrachten ein paar herrliche Tage am Mandalselva. 

Sie begaben sich auf die Jagd nach Silber und der Zeitpunkt war genau der richtige. Nach längerer Trockenheit hatte gerade rechtzeitig der große Regen eingesetzt. Schlagartig erwachte der Fluss zum Leben: Springer und Buckler in jedem Pool...



Es war nur eine Frage der Zeit und dann kam er, der perfekte Augenblick: Wurf. Die Schlaufe rollt durch die Luft, streckt sich übers Wasser. Mit einem „Plopp“ taucht die Tube ein. Mending. Schlaufe zwischen den Fingern. Die Fliege kommt herum, zieht ihre gewohnte Bahn… Plötzlich rummst er rein! Sturm von Adrenalin durch die Adern! Die Rute ist krumm, der Fisch hängt. Vehementer Zug auf die Bremse. Zorniges Kopfschütteln, wilde Flucht. Dann durchbricht der Fisch die Oberfläche, springt… Was für ein göttlicher Torpedo!





So lief das Spielchen – und nicht nur einmal. Wir erlebten eine Reihe atemberaubender Momente. Starke Silberlinge, die an unseren leichten Zweihändern tobten. Harte Takes, wilde Sprünge und weite Fluchten. Manchmal siegte der Lachs und wurde „an langer Leine released“. Aber dann klappte wieder alles und dem aufregenden Kampf folgte Perfektion. In sieben Tagen hakten wir zehn Fische und landeten sechs. Allesamt frische Aufsteiger voller Seeläuse. Die Sonne lachte und ebenso das Fischerherz. Und zum Tagesabschluss sinnierte man über die Erlebnisse bei einem feinen Glas schottischem Single Malt. Was könnte schöner sein?






Nun, da wir wieder zu Hause sind, bleibt nur eines sagen: 

Zum Glück ist das Lachsfischen eine Fortsetzungsgeschichte …







Leser-Service & Links:
Mandal ist eine Stadt und Kommune in der Provinz (Fylke) Vest-Agder in Norwegen, Mandal ist die südlichste Stadt Norwegens. Sie liegt 45 km westlich von Kristiansand. Der hier fließende Mandalselva ist der zweitgrößte Fluß Südnorwegens, sein Ursprung ist der Abfluss des Sees Öre, er fließt in südliche Richtung und mündet bei Mandal in die Nordsee. Die Gesamtlänge des Flusses nebst Quellflüssen beträgt 115 Kilometer, das Einzugsgebiet umfasst 1880 km² und die mittlere Abflussmege beträgt 85 m³/s. Im Einzugsgebiet befinden sich sechs größere Wasserkraftwerke mit entsprechenen Stauseen. Der Mandalselva hat eine lachsführende Strecke auf rund 48 Kilometern, welche als Angelstrecke in 4 Zonen aufgeteilt wurde. Wie so viele Flüsse hatte auch der Mandalselva in der Vergangenheit eine Geschichte als einer der besten Lachsflüsse Norwegens. Überfischung, Kraftwerksbauten und Versäuerung brachten den Niedergang der Lachsfischerei, jedoch geht es seit 1997 u.a. nach umfangreichen Kalkungsmaßnahmen wieder kontinuierlich aufwärts mit den Beständen, die Fangergebnisse betragen inzwischen wieder jährlich um 12000 Tonnen.

Nützliche Links:
- sehr gute Beschreibungen des Mandalselva, Lachfischerei, Geräte, Unterkünfte und einzelne Zonen: (Klick)
- Lakseelvene AS - mit zahlreichen Tipps zum Lachsfischen im Mandal und Übernachtungs- möglichkeiten (leider nur auf norwegisch) (Klick) und (Klick)
- Mandal Kommune (Klick)
- Mandal bei Wikipedia: (Klick)
- Mandalselva bei Wikipedia: (Klick)
- Mandal & Lachs bei google: (Klick)




Ein Reisebericht von Andreas Schmitt für www.fliegenfischer-forum.de - Juli 2012.
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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