Fliegenbinden-Special Nr. 6/2020 | Fliegen-Swap 3/2020 (No.59)
Thema: Schweizer CDC Fliegen (17)
Organisation & Fotos: Christian (The Sharpshooter) | Text & Fotos: Teilnehmer (13)

Unser Frühjahrsswap stand diesmal unter dem Motto Grüatzi woll!, will heißen: „Schweizer Fliegen“ - bevorzugt solche unter Verwendung von Entenbürzel-Federn – einer vermutlich originären schweizer Erfindung. Den Rahmen und Anhaltspunkt gab (diese) Internetseite vor. 

Zitat: „Sowohl als Forellenfliegen wie auch als Aeschenfliegen unschlagbar, wenn es um feine Präsentation und Natürlichkeit geht. Die Wiege der Entenhechelfliege (auch Erpelfliege, Entenbürzelfliege, cul de canard, CDC Fliege, Moustique genannt) liegt im Schweizer Jura. Joset, Veya, Bickel und andere haben vor bald 100 Jahren dieses Top- Material (genannt Entenhecheln, Entenbürzelfedern, Erpelbürzelfedern, croupions de canard, cul-de-canard bzw. CDC Federn, barbes grasses, ) für die Fliegenbinderei entdeckt. Diese Fliegen waren jahrzehntelang als feine Forellenfliegen für langsamere Partien oder Äschenfliegen in jeder Fliegenschachtel zu finden- und gehören immer noch dahin. Denn die Schweizer Entenhechelfliegen sind heute noch so erfolgreich wie damals.

13 Fliegenbinder haben sich hier zusammengefunden sich mit den vorgestellten Fliegen auseinander
gesetzt – manche gebunden nah am Original, andere wieder mit „modernen“ Materialien oder auch neu interpretiert. Das Ergebnis sind 17 unterschiedliche Muster, schön in Szene gesetzt und oft mit ausführlicher Bindeanleitung.


(Hinweis: Bitte nicht über die Namen der Teilnehmer wundern: hier wurden wie immer die User-Namen aus dem FF-Board verwendet).



Parachute CDC Blue Winged Olive von aaron_flat
Material:
Haken Osprey VH211 #14
Bindefaden UTC 70
Howards Hackle Dry Fly – Dun
Swiss CDC Select
Wapsi Super Fine Dubbing
UTC Pearl Tinsel flach
Sekundenkleber
Nachdem mein Hauptfokus in Sachen Fliegenbinden normal auf Hecht und Meerforelle ausgerichtet ist, tut es gut, sich doch auch immer wieder einmal anderen Themengebieten zu widmen. Und da ist so ne kleine Trockenfliege auf Hakengröße 14 doch genau das richtige…. ;-)
Ich habe mir zu unserem Thema Swiss Flies ein entsprechendes Exemplar heraus gesucht, das dann etwas technischer sein sollte.
Somit habe ich mich für die BWO Parachute CDC entschieden. Nicht 100% original nachgebunden, aber doch sehr angelehnt der Abbildung auf entsprechender Vorlageseite. Entsprechend einer Anleitung aus dem Netz habe ich mich dazu entschieden, die Spitzen der CDC Federn als sichtbaren Parachute einzubinden. Als Rippung verwendete ich hier etwas auffälliges und band von UTC den flachen Tinsel in der Farbe pearl ein….
Das Auge fischt ja bekanntlich mit, und rein vom Gefühl her passte mir das sehr gut.
Und los geht es …..

Bindeanleitung:

Zuerst den Bindefaden im ersten Drittel des
Hakens festlegen. Zwei CDC Swiss Ultra Select
Federn auf einander legen, den Spitzenbereich 
nach oben zwischen den Fingern gezogen, die
anderen ca. zwei Drittel nach unten gestreift.
Ca. 1x die Hakenlänge abgemessen und die CDC Federn vorne ein- und abgebunden.
Ich lege auch den Faden vom Hakenöhr aus 
gesehen gegen die CDC Fibern, damit diese sich
gleich aufrichten. Den restlichen Überstand abgeschnitten.
Eine passende Feder eines Trockenfliegenbalges an der Basis des Parachute eingebunden, aufgerichtet, und entsprechend einen Stamm gebildet, um den die Hechel später wieder abwärts gewickelt wird. Entsprechend meiner Großfliegen Gepflogenheiten sichere ich dieses mit etwas Sekundenkleber. So verschiebt sich der ganze Konstrukt später nicht mehr und der Stamm des Parachutes bleibt in der gewünschten Form.
Als nächsten Schritt binde ich das Schwänzchen 
ein, das ich mit den Federfibern aus gleichem
Trockenfliegenbalg bilde.
Nun den flachen Tinsel zur Rippung am Hakenbogen festlegen, und danach folgt auch schon den Körper, den ich mit Super Fine Dubbing ausbilde.
Lieber sparsam und öfters, als zu dick auftragen…..
Rippung gleichmäßig nach vorne wickeln und am Hakenöhr abbinden. Nun noch die Hahnenfeder von oben nach unten wickeln und vorne am Hakenöhr abbinden. Ein schönes Köpfchen bilden, Kopfknoten und diesen entsprechend sichern. Auch dazu verwende ich gerne einen Tropfen Sekundenkleber.
Fertig ist die CDC BWO im Parachute Style. Viel Spaß beim Nachbinden…. Tight lines, Jürgen alias „aaron_flat“


Swiss CDC von Chris OPF

Material:
Haken: Trockenfliegenhaken (Fliegentom) #16
Faden: UNI-Nylon 70 Den Black
Schwanz: Coq de Leon
Körper: Pfauen-Quill
Flügel: CDC: 1x hell, 1x dunkel
Hechel: Grizzly

Bindeanleitung:

1. CdL- Fibern als Schwanz einbinden 2. Dunkle und helle CDC einbinden
3. CDC nach hinten ziehen 4. CDC kürzen und Körper bilden
5. Pfauen-Quill einbinden 6. Körper bilden
7. Grizzly Hechel einbinden 8. Hechel binden und abschließen | Grüße, Chris


Swiss CDC Winged Olive Dun von Dr.Do
Imitiert all die oliven Eintagsfliegen (Baetis spp.), die an den lauen Abenden ab Juni und dann wieder gegen Herbst auch tagsüber die Fische wie wild zum Steigen bringen.
Ich habe das Muster als eine ideale Synthese von Mouche Anglais und den traditionellen CDC Mustern der Schweiz interpretiert.
Um dem doch sehr empfindlichen CDC-Flügel die nötige Haltbarkeit zu verleihen, habe ich ihn, ganz nach Leon Janssen, mit einem Thorax aus besten olivefarbenen Hahnenhecheln versehen. Der Körper besteht aus olivefarbenem Bindefaden (MP) in #6 mit einer goldgelben Segmentierung, während die Schwanzfibern aus dem Coq Leon als gespreizter Stoß eingebunden wurden, um der Montage die gewünschte Stabilität zu ermöglichen. Der Flügel besteht aus den Spitzen zweier CDC-Federchen (Pechemouche). Ich ziehe es vor,
zunächst die Hechel einzubinden, damit 3 Windungen zu machen, dann den Flügel aufsetzen, fixieren und 3 weitere Windungen vor dem Flügel anzubringen.


Moustique de Jura, rouge de sang (Variante)
Die Blutmücke von DomZeller
Eine Variante der berühmten Moustique de Jura von Louis Veya. Die Originalfliege wird mit blutrotem Rafia und einer mit Kiel gewundenen CDC Feder gebunden. Ich finde den Floss deutlich stabiler und somit auch fischfreundlicher. Die Splitthreadtechnik ist viel sauberer zu verarbeiten und trägt nicht so auf. Viel Spaß beim Nachbinden!

Material:
Haken: Fulling mill ultimate Dryfly Gr. 16
Faden: Uni 8/0 Black
Körper: Floss Blutrot (Glo-Brite Nr. 3)
Schwänzchen: Cock de Leon
Hechel: CDC Black

Bindeanleitung:

Grundwicklung legen und einige Fibern Cock de Leon  einbinden. Glo- Brite einbinden.
Das Floss bis 2/3 der Hakenschenkellänge nach 
vorne winden. 
Eine schwarze CDC Feder in Splitthreadtechnik vorbereiten und in den Faden integrieren.
Den Faden mit dem CDC verdrallen und wie eine Hechel um den Haken winden.  Whipfinish.
Die nach hinten gebogenen CDC Fibern nach 
vorne streichen und mit ...
... Daumen und Zeigefinger ablängen und dann in gleicher Länge wie der Körper der Fliege abschneiden.
Und Fertig :-)

Viel Erfolg mit dieser tollen Fliege!

Euer Dominic



Swiss CDC Blue Dun/BWO Emerger von fliegenspezi
Material
Haken: Hends BL 404 #14
Schwanz: Hahnenhechel dun
Körper: CDC olive
Thorax: CDC Dubbing olive
Rippung: Flat Tinsel gold
Flügel: CDC natur
 
 
 

Bindeanleitung:

Grundwicklung legen und das Schwänzchen
einbinden.
Das Tinsel nach hinten zum Hakenbogen einbinden. Anschließend die olive CDC Feder mit der Spitze einbinden, dass der Kiel nach hinten zeigt.
Mit der oliven CDC Feder den Körper nach vorne zum Hakenöhr leicht konisch formen und abbinden.  Mit dem Tinsel den Körper rippen und abbinden.
Die 2 CDC natur mit den bündigen Spitzen nach hinten zum Hakenbogen einbinden und anschließend den Thorax mit dem CDC Dubbing formen. Mit der CDC natur einen Loopwing bilden und die CDC abbinden und den Rest abschneiden, anschließend ein Köpfchen formen und mit einem Kopfknoten abschließen. Zum Schluss den Knoten mit einem Tropfen Lack sichern.
Dieses Muster ist das ganze Jahr über in verschiedenen Größen fängig. - Ich binde dieses Muster von Größe 12 bis 16. Viel Spaß beim Nachbinden, Patrick


Moustique du Jura Olive (remake Dublin) von Gollom

Material:
Haken - TMC 2487BL #14
Körper - Uni Strech hellolive
Schwänzchen - Hechelgrannen ginger
Flügel - CDC olive ( Petitjean )
Parachutehechel - ginger
Kopf - Thorax - Petitjean Bindegarn schwarz
Eigentlich wird die Hechel in hellolive gebunden aber in Ermangelung der Selbigen hab ich ginger verwendet.

Bindeanleitung

Grundwicklung aus Uni Stretch legen Schwänzchen einbinden und einmal unterfangen
Den Körper mit Uni Stretch formen und das Stretch kurz vor dem Hakenöhr mit einem halben Schlag festlegen  Den schwarzen Bindefaden anlegen
Von einer CDC Feder einseitig die Grannen abschneiden, ein kleines Bündel formen … und nach hinten stehend einbinden
Die Hechel einbinden Auf den Flügelansatz ein Tröpfchen Bindelack aufbringen
Die Hechel in den frischen Lack winden ( 2 o. 3 Windungen) und dabei den Flügel aufstellen Die Hechel abbinden, Kopfknoten und die Hechel nochmals mit einem "Hauch" Lack sichern, dabei darf durchaus etwas Lack auf dem Kopfknoten landen.
Viele Grüße, Thomas


Schweizer CDC Fliege von Kudu
Material:
Haken Fly 552 #10, Widerhaken bei Bedarf noch andrücken
Bindefaden schwarz
3 Fibern vom Fasanenstoß
Synthetic Quill Body Wrap Sulphur Yellow
Zwei CDC Federn gelb
UV Coating
 
 
 
 

Bindeanleitung

Haken Fly 552 in der Größe 10, Widerhaken bei 
Bedarf noch andrücken - Grundwicklung bis zum Hakenbogen, etwas Kleber auftragen.
Hinten 2-3 Spitzen von der Fasanenfeder einbinden.
Dann Synthetic Quill Body Wrap Sulphur Yellow als Body umwickeln und vorne fixieren.
Zwei CDC Federn gleicher Größe ...  ... vorne anbinden ...
... und mit kreuzweisem Wickeln leicht hoch und 
nach außen stellen
Faden anknoten und mit Kleber fixieren.
Viele Grüße und bleibt gesund, Andreas


Parachute CDC Emerger von masticore
Material
Gebogener Haken Gr. 18
Pearsalls Gosammer Seide Dark Claret
Veevus Bindefaden G02 30 D (weiss, GSP)
SwissCDC 14 Pale Dun
Braune Hackle

Bindeanleitung:
1. Body formen mit Seide.
2. Mit Bindefaden das CDC nach vorne gerichtet einbinden und anschliessend nach oben klappen, um den Parachutepost zu bilden.
3. Eine Hackle einbinden und mit der Seide den Haken nach vorne komplett umwickeln. Die Seide am Parachutepost abfangen mit dem Bindefaden und abschneiden.
4. Die Hackle zweimal um den Parachutepost winden und mit dem Bindefaden um den Post abfangen. Zum Abschluss zweimal whipfinishen um den Parachutepost.



Moustiques du Jura (Gelb) von MK
Material
Haken: VMC 9388 Gr.16
Bindfaden: Seide Schwarz (Pearsall`s)
Schwanz Hechelgrannen Weiß
Körper: Seide Gelb (Pearsall`s)
Hechel: CDC von der Wildente
 
 

Bindeanleitung:

Grundwicklung festlegen und mit einigen Grannen 
den Schwanz gestalten.
Das Floss einbinden.
Mit dem Floss den Körper gestalten und abbinden. Eine CDC Feder von dem Flaum befreien und einbinden.
Die Hechel nach vorne winden und abbinden, mit dem Faden ein Köpfchen formen und abbinden, die Hechel nach vorne streifen und mit dem Fingernagel einkürzen.

Viel Spaß mit der Fliege
Manfred



La Loue CDC von Parachuter77 / Jürgen
Material:
Haken: TMC 902BL #16
Bindefaden: Uni-Thread 8/0 pink
Schwänzchen:Hahnenhechel pink
Körper: Uni-Stretch fuchsia
Hechel: CDC pink

Bindenanleitung

Den Faden hinter dem Öhr anlegen. 4-6 Fibern einer pinken Hahnenhechel als
Schwänzchen einbinden.
Die Fibern nach hinten zum Hakenbogen anwinden und zum Schluss eine Wicklung unter den Fibern machen, damit sich diese etwas abspreizen. Das Uni-Stretch hinten direkt anbinden und den Rest mit dem Faden nach vorne auf dem Hakenschenkel fixieren. Dadurch bekommt man einen gleichmäßigen Körper hin.
Eine CDC Feder nehmen, ggfls. den Flaum unten entfernen und die Fibern nach unten streifen, so  dass diese in einem 90° Winkel vom Kiel abstehen. Eine Hälfte der CDC Feder in die Klammer nehmen.
Ich achte dabei darauf, dass die CDC Fibern sich direkt am Anfang der Klammer befinden. Das hilft dabei, dass man die Fibern so nah wie möglich am Haken im Bindefaden fixieren kann. 
Die Fibern direkt am Kiel abschneiden.
Den Faden spleißen, die Fibern in den Spalt fügen und danach den Faden mit den Fibern verdrallen.
Die CDC Fibern um den Haken wickeln. Dabei bei Federn Wicklung die Fibern nach hinten streifen, so dass man diese nicht mit einbindet. Die Fliege mit dem Kopfknoten abschließen und am Schluss die zu langen Fibern nochvetwas kürzen.
Viel Spaß beim Nachbinden!


Moustique Blue Dun-Variante von Sigi
Material
Haken: Partridge Patriot Fine Dry #16
Faden: Veevus schwarz 10/0
Schwänzchen: Coq de Leon
Körper: Gütermann Seide Col.402
Rippung: Gütermann Seide Col.968
Hechel: CDC light grey brown

Bindenanleitung

1. Zunächst eine Grundwicklung legen. 
Die Coq de Leon Fibern als Schwänzchen einbinden.
Überschüsse abschneiden.
2. Je einen Strang Gütermann Seide jeweils rechts und links des Hakenschenkels einbinden.
Ausreichend Platz hinter dem Öhr lassen.
3. Den Körperfaden Richtung Öhr winden. Mit 
dem Rippungsfaden ebenso verfahren und sichern.
4. Die CDC Feder mit der Spitze hinter dem Öhr einbinden, die Spitze nach hinten legen und sichern.
5. Nach zwei Windungen der CDC um den Hakenschenkel mit ein bis zwei Schlägen sichern, dann die nächsten zwei Windungen machen und abbinden. 6. Den CDC Kranz mit 2 Fingern nach vorn halten und die Spitzen abschneiden, sodass die Fibern leicht über die Gesamtlänge des Hakens reichen. Einen Tropfen Lack drauf. Fertig: Viel Spaß beim Nachbinden und Tight lines, Sigi


Swiss Sulphurea von The Sharpshooter

Originaltext auf der Website: „Heptagenia sulphurea ist die große gelbe Eintagsfliege , welche noch gegen Ende September und im Oktober in den größeren Flüssen (z.B. Aare, Limmat) schwärmt. Sie bringt dann die Forellen und Aeschen nochmals zum Steigen. Dieses Vorbild wird mit der Sulphurea in Hakengröße 14 gut imitiert.“
Bei der Vorlage - https://swissflies.ch/swisswingedcdc.php - fällt auf, dass Vieles etwas „übergroß“ ist (im Verhältnis zu dem was bei „modernen“ Bindeweisen üblich ist) – die Hechel ist vermutlich dem „alten“ Material (da gab‘s keine genetischen, speziell gezüchteten Hahnenhecheln) geschuldet, das Schwänzchen simuliert vielleicht auch den „Shuck“ (die Nymphenhülle der Larve aus der die Dun geschlüpft ist) und die überlangen Flügel? Vermutlich die Erfahrung, dass das fängig ist (Leon Links z.B. erklärt, dass die Flügel als erstes ins Blickfeld der Trutten gelangen und sie deshalb ruhig etwas größer ausfallen sollten), vielleicht hilft‘s auch, die Fliege besser zu sehen … Der Körper könnte gefärbter Quill (einer Hechel oder des Pfauenauges) sein - ich wollte hier bewusst mal ein ungewöhnliches, simples und billiges Material verwenden. Die Idee für die Unterwicklung aus CDC-Fiebern hab ich bei R. Messori in „Ephemeridae nuptialis volatus“ geklaut.
Material
Haken Dohiku BL Dry # 14
Bindefaden Ultra Thread 70 yellow
Schwänzchen Mallard Flank gelb gefärbt *)
Körper Einige Fibern CDC gelb gefärbt *)
gelbes Plastikband aus Zitronen/ Zwiebelsäckchen
Flügel 2 CDC-Federn gelb gefärbt *)
1. Hechel Indischer Hahnenbalg grizzly – gelb gefärbt *)
*) alles frisch gefärbt mit den Jungs vom Bindestammtisch Thierhaupten
 

Bindenanleitung

Grundwicklung bis zum Beginn des Hakenbogens. 
Ein dutzend Fibern von der Stockente abzupfen. 
Falls möglich, auf die gesamte Körperlänge einbinden.
Die Fibern grob teilen und mit ein oder zwei Windungen fixieren.
Das Plastikband auf Thoraxhöhe einbinden und überwickeln. Damit auch einen geraden, ggfls 
leicht zigarrenförmigen Körper bilden.
Etwas CDC-Fibern (zB die Reste der eingebundenen Flügel) abschneiden und auf den Bindefaden anspinnen.
Damit die Unterwicklung des Körpers formen. Den Plastikstreifen in mehr oder weniger überlappenden Windungen nach vorne führen (mich stört es nicht, wenn ab und zu etwas CDC rausspitzt).
2 CDC Federn auf gleiche Spitzenlänge bringen – konkave Seiten nach außen. Beide einbinden mit wenigen losen Schlägen ...
… und auf die entsprechende Länge durchziehen Die überstehenden Enden kann man zurückklappen und hinter dem Flügel abbinden.
Enden abscheiden und die Hechel einbinden. (Die beiden letzten Schritte kann man auch tauschen – also zuerst die Hechel einbinden, dann die CDC zurück klappen, dann bleibt der Thorax etwas fülliger).  Die Hechel mit ca. 3 Windungen hinter und 3
Windungen vor dem Flügel zum Öhr führen.
Köpfchen formen und Whip-finish. Petri!  Christian


"Die Fliege" von Trockenfliege
"Die Fliege", so ihr Name, ist ein Emerger, den ich 1984 erbunden habe. Vorlage war eine eher spärlich gebundene "Nymphe" (so hat die Verkäuferin in Goumois das Muster genannt), die von Farbe und Größe meinem Muster ähnelte, aber wohl unbeschwert knapp unter der Oberfläche gefischt werden sollte, wogegen meine Fliege auf dem Wasser und - wichtig - immer einen gut sichtbaren Flügel haben sollte.
Sollte bei "Die Fliege" etwas in deinem Hinterkopf klingeln - ich habe das Muster schon mal vor ca. 25 Jahren in "Der Fliegenfischer" vorgestellt, damals konnte man seinen Lieblingsemerger einschicken, die wurden dann mit Text vorgestellt.
Anfangs habe ich den Flügel noch etwas schräger und flacher nach hinten eingebunden, was dazu führte, dass der Flügel nach starker Durchnäßung sich nicht mehr aufrichtete, was die Fängigkeit der Fliege extrem negativ beeinflusste! Daher war dann immer ein Fliegenwechsel nötig.
Im Lauf der Jahre habe ich dann mit verschiedenen Flügelmischungen, zB. CDC + Rehhaar, senkrechter Flügelstellung, andere Bindetechniken ect. experimentiert. Die Muster, die du hoffentlich bald bekommst, entsprechen ungefähr der 3 Entwicklungsstufe. Die Materialien für diese 13 Muster entsprechen soweit möglich den ursprünglichen. Die verwendete Hasenmaske ist noch von damals, also über 35 Jahre alt, die CDC sind ca. 25 Jahre alter Wildrupf, die ich von einer netten Amerikanerin aus einem Fliegenladen geschenkt bekam. Der Goldtinsel auf Holzspule hat noch DM Preis von AKM, der Bindefaden ist Daneville´s Waxed Monocord, in der Farbe Sand.

Material
Haken: 16er Turrall Extra fine dry
Schwanz: grobes, orangenes Antron
Rippung: rundes Goldtinsel, fein
Körper: original Hasenmaske, Unterwolle und Grannen, selbst geschnitten und nicht homogenisiert, daher können die Fliegen unterschiedlich ausfallen
Flügel: 3-4 sehr kleine CDC, 1-2cm lang, mitsamt Kiel eingebunden. (Anfangs habe ich von größeren Federn nur die Fiebern verwendet, was die Flügel schneller "verklumpen" ließ, dann habe ich Spitzen von größeren Federn mit entsprechend dickerem Kiel verwendet und bin dann bei dieser, der 3. Variante gelandet).

Bindenanleitung:
Die Bindeschritte sind einfach:
- Grundwicklung mit Sekundenkleber gesichert (nur für diese 13 Fliegen, mache ich sonst bei solchen Fliegen eher nicht),
- dann den Antronstrang doppelt genommen einbinden und kurz abschneiden,
- das Goldtinsel einbinden
- das Haar grob um den Faden spinnen, ohne Wachs o.ä.
- mit mehreren Lagen vor und zurück den eher dicken Körper binden, ich habe den Körper nicht extra aufgerauht, was man aber noch machen könnte
- die Goldrippung, ca. 3 Umdrehungen machen, Tinsel abbinden und abschneiden
- die 3-4 CDC bündeln und ungefähr egalisieren, schenkellang einbinden
- dann noch mal ein wenig Hasenohr andubben und mit 2-3 Wicklungen hinter dem Flügel selbigen ein wenig aufrichten
- Faden nach vorne führen, ob mit oder ohne Dubbingrest hängt davon ab, ob noch was am Faden hängt
- Knoten machen und mit (Klavier-) Lack fixieren
- anbinden und fangen :-)
- den Körper habe ich immer gut gefettet - CDC.

Die Fliege schwimmt sehr gut und ist mit trockenem Flügel sehr gut zu sehen, trotz der geringen Größe. Diese "Fliege" hat nicht nur Forellen und Äschen am Doubs überzeugt, sondern "weltweit" Fische gefangen: An diversen Flüssen in den USA, in Neuseeland, Tasmanien, Dänemark, Schweden... war sie erfolgreich. Cutthroats am Sloughcreek, auch Mountain whitefish am ?? oder Bachforellen in
Neuseeland und war häufig erfolgreicher als die Fliegen der anderen... Manchmal war sie in 18 im Einsatz, auch mal als 14er, aber der Standard ist 16. Heute benutze ich den Tiemco 900BL für viele meine Trockenfliegen, auch für dieses Muster.
Viele Grüße, Reinhard
PS: ich habe noch was vergessen: In der Schachtel ist eine andere Fliege dabei. Die entspricht recht genau meinem 1.CDC Muster, mit dem ich also die Feder CDC
kennenlernte. War auch 1984 in Goumois. Einzig die Farbe passt nicht ganz, das Original habe ich etwas heller in Erinnerung. Sie war aber auch damals recht pummelig
gebunden, dicker Körper und die Feder eventuell mit dem Kiel um den Schenkel gebunden, ich habe sie mit der Schlaufe eingebunden.


Variante Moustique du Jura Dublin von Gollom
Da es mir anfänglich an verschiedenen Materialien und vor allem an der halbwegs richtigen Bindeweise für die Moustique gefehlt hat, habe ich mich eigentlich auf diese Variante festgelegt. Eigentlich ;-)

Material
Haken - Dohiku Typ P #16
Bindefaden - Petitjean olive
Schwänzchen - Coq de Leon (CdL)
Körper - Dubbing superfine hellolive
Flügel - CDC hellbraun Swiss CDC
Hechel - Dun
Schwarzer Edding

Bindenanleitung:

CdL Grannen als Schwänzchen einbinden und
unterfangen
Zwei kleine CDC Federn als Flügel einbinden
CDC Federn aufstellen und eine Basis für die
Hechel herstellen
Körper dubben
Hechel einbinden ... als Parachute winden und abbinden
Bindefaden mit schwarzem Edding einfärben,
Köpfchen bilden und die Fliege abschließen.

Viele Grüße
Thomas (Gollom)



Moustique du Jura - Dublin Bleue von The Sharpshooter
Entwickelt von Urs Dublin (21.2.1945 - 18.12.2016). Sein Markenzeichen sind bis ins Detail perfekte, feinste Fliegen, gebunden auf feinen Rundbogen (Shrimp) Haken, die einen sicheren Halt auch bei großen Fischen garantieren.
Originaltext auf der Website: „Entenhechelfliege beige mit Parachute Hechel blau; die wohl innovativste und beste Fliege von Dublin. Wenn es tagsüber, auch bei grellem Sonnenschein gelingen soll, die großen und entsprechend heiklen Forellen noch zu überlisten, ist dies die erste Wahl.
Das Muster wurde von mir nur nachempfunden und auch etwas variiert. Beispielsweise ist der Hinterleib im Original evtl ein Quill – ich verwende hier eine Fiber aus dem Pfauenauge vom weißen Pfau. Die Parachutehechel ist natürlich nicht vom Eisvogel (oder einem exotischen Vogel) – sondern – ganz auf die Schnelle mit Ostereier Kaltfarben gefärbter Indischer Hahn. Und generell ist das Original in allen Teilen noch spärlicher gebunden – da fehlt mir dann aber etwas das Vertrauen beim Fischen ...
Material
Haken Maruto Pupa # 16 (auch sehr gut:
Varivas 2200 BL # 16)
Bindefaden Veevus 16/0 schwarz
Schwänzchen Cod de Leon – Tailingpack
Whiting
Abdomen 1 Fiber aus dem Pfauenauge vom
weißen Pfau
Flügel CDC-Feder natur
Hechel Indischer Hahnenbalg eisblau
gefärbt *)
Thorax Bindefaden

*) „Anleitung“ dazu steht weiter unten im Text

Bindenanleitung:

Grundwicklung bis auf Höhe des Widerhakens. Ein paar wenige Coq de Leon Fibern auf gleiche Spitzenlänge bringen und hinten einbinden. Eine
Windung unter dem Schwänzchen spreizt die Fibern.
Eine Fiber vom weißen Pfau ebendort einbinden. Die Fliege ist klein und zart – deshalb sowenig Windungen wie möglich machen...
Beides einbinden bis ca. Zweidrittel Hakenlänge. Dann die überstehenden Coq de Leon-Reste senkrecht hochbinden. Und mit einigen Windungen einen „Schaft“ für die Parachute-Hechel formen. Kurz abschneiden.
Eine kleine CDC-Feder am Thorax einbinden und … am „Schaft“ senkrecht festlegen.
Dort ebenso eine kleine Hechelfeder einbinden. Mit der Pfauenfiber in engen Windungen das Abdomen formen. Festlegen und Abschneiden.
Die Parachute-Hechel in drei bis vier Windungen (jeweils untereinander) um den Schaft führen ... … und am Thorax abbinden. Abschneiden und mit dem Bindefaden den Brustbereich formen.
Whip-finish, abschneiden und schön ausrichten.
„Anleitung“ zum Färben
Ich hab das in Anführungszeichen gesetzt, denn es war mein erster Versuch mit Ostereierfarben… Die Federn bzw das Stück vom Balg in warmes Wasser legen. Dann mit etwas Spülmittel beträufeln und einschäumen. Intensiv ausspülen.
Eine halbe Färbetablette in ca. 0,1 L warmem
Wasser und 1 EL Essig auflösen (in einer alten Konservendose) und den gut ausgedrückten Balg eingelegt.
Mindestens eine Viertelstunde im Färbebad belassen, ab und zu etwas durchgeschwenkt.
Den Balg unter fließendem kalten Wasser gut ausspülen und dann wieder ausdrücken. Dann Trocken tupfen und anschließend föhnen.


Walja von Gollom

… trotzdem hab ich auch mal ein paar von diesen Fusseln für die Swapteilnehmer gebunden, es ist halt meine - Lieblingsfliege !!!

Material
Bindefaden - Nano Silk 12/0
Haken - TMC 103BL #17
Körper - Dubbing schwarz
Flügel u. Thorax - Petitjean CDC weiß und Bistre

Bindenanleitung:

Körper aus Dubbing formen Grannen der weißen CDC Feder nach unten streifen
… und als Flügel einbinden Mit den Grannen einer Bistre CDC - Feder in der Split Thread Technik den Thorax bilden Fliege abschließen. Viele Grüße, Thomas (Gollom)


Swiss CDC Winged Olive Dun von The Sharpshooter
Originaltext auf der Website: „Imitiert all die oliven Eintagsfliegen (Baetis spp.), die an den lauen Abenden ab Juni und dann gegen Herbst auch tagsüber die Fische wie wild zum Steigen bringen. Helloliver Körper, gelb geringelt mit Jura Dun Entenhechelflügeln.
Material
Haken Gamakatsu F11-3F # 14
Bindefaden Ultra Thread 70 olive
Schwänzchen Indischer Hahnenbalg olive gefärbt *)
Abdomen 2 – 3 Fibern aus der Schwinge vom Schwan – olivgrün gefärbt *)
Rippung Power Silk gelb 1/0
Flügel 2 - 3 CDC-Federn natur
Hechel Indischer Hahnenbalg olive gefärbt *)

*) alles frisch gefärbt mit den Jungs vom Bindestammtisch Thierhaupten

Bindenanleitung:

Grundwicklung und am Ende am Beginn des Hakenbogens einen kleinen Ball formen. Mehrere Fibern der Hahnenhechel senkrecht abstreifen - abzupfen
… als Schwänzchen einbinden. Durch den „Ball“ werden sie schön gespreizt.  Rippungsfaden einbinden
Von der Schwanenfeder 2 – 3 Fibern abzupfen und einbinden.
Damit das Abdomen formen. Mit dem Powersilk rippen.
2 CDC-Federn auf gleiche Spitzenlänge bringen Und mit 2 Windungen fixieren.
Die CDC-Federn vorsichtig durchziehen und auf die richtige Länge bringen. Festlegen und den Kiel auf einer Seite nach hinten umklappen und festlegen
Ebenso auf der anderen Seite Überstand abschneiden ...
– und die Hechel an dieser Stelle einbinden. Ca. 2 Windungen hinter der CDC und drei nach vorne winden.
Mit dem Kopfknoten abschließen.

Mit dieser sehr weichen Hechel, wird die Fliege u.U. nicht soo besonders schwimmen (wie das bei den alten traditionellen Fliegen halt üblich war) – dafür liegt sie als Dun schön im Oberflächenfilm. (Es würde wohl nicht schaden sie ggfls. kräftig zu fetten.) Petri! Christian


Viel Freude beim Anschauen, Nachlesen und Nachbinden!
Euer Christian

***
Weiterführender Link zum Thema: (im Board / hier Klicken)
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Ein Beitrag für fliegenfischer-forum.de- Mai 2020. SWAP-Organisation und Fotos: Christian (The Sharpshooter), Texte und Fotos: Teilnehmer. Bearbeitung, Layout und Zusammenstellung dieses Beitrages: Michael Müller, fliegefischer-forum.de. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Beitrag ist verboten.
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