Fliegenbinden-Special Nr. 03/2014 | von Philipp Clauder
Die CDC Hybrid Nassfliege in 9 Bindeschritten
Für diese Art von Fliege liebe ich die gewählte, dezente Farbe der CDC Feder, obwohl sie im nassen Zustand nur eine untergeordnete Rolle spielt. Wenn man die Fliege als "Nasse" fischt, werden die einzelnen Grannen ganz dünn und filigran. Einen Wimpernschlag später will man sie als "Trockene" fischen??? Nichts leichter als das: einen schnellen Leerwurf und dann Präsentation….. perfekt. Man darf natürlich nicht davon ausgehen, das diese Fliege schwimmt wie eine "Pose"...  ABER SIE SCHWIMMT wie eine "tief liegende" Trockenfliege bzw. ein Emerger. Hier kommt meine Bindeanleitung für Euch, die hoffentlich hilfreich ist:
Materialien:
Bindefaden: Gordon Griffiths 8/0 (grün)
Haken: Veniard Sprite Haken Sproat (Größe 14)
Dubbing: Orvis Spectrablend Nymph Dubbing (Grün)
CDC-Feder: Marc Petitjean (Bistre #16)
 

Bindeanleitung:
(1) Aufbinden der Grundwicklung, welche bei klassischer Bindeweise etwa auf Höhe der Hakenspitze aufhören sollte.

(2) Den Bindefaden mit Dubbingwachs benetzen, (diverses) Dubbing an den "Wachsfaden" anhalten und leicht andrücken. ACHTUNG: Um so weniger das Dubbing um den Faden versponnen ist, desto schöner und fluffiger sieht der Körper später aus! (Bild rechts =>)

(3) Körper "aufdubben", d.h. einen schönen, grazilen Köper herstellen. ACHTUNG: Weniger ist MEHR! Um eine schöne Behechelung zu gewährleisten, kann man mit den Dubbing eine "kleine" Dubbing-Knospe am Vordersten Teil den Körpers aufbinden.

Fotos oben:

(4) CDC-Feder für Zuschnitt vorbereiten. D.h. den Federflaum am Kiel abzupfen und die Feder so durch die Finger ziehen, dass die Grannen 90° vom Kiel abstehen.

(5) Die vorbereitete CDC Feder wird nun in die Materialklemme eingespannt und knapp am Federkiel abgeschnitten. ACHTUNG: Es wird nur eine Hechelseite verwendet und dazu auch nur die Bereiche der CDC-Feder wo die Grannen am ordentlichsten & längsten sind!

Foto links:

(6) Mit Hilfe einer Materialklemme werden die festgehaltenen Grannen in den aufgespleißten Bindefaden eingelegt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Grannen nur klein wenig durch den Faden durchgehen, da sonst der spätere Thorax-Bereich zu voluminös werden würde...

(7) Mit Hilfe des Bobbins den Bindefaden verdrehen. Dies dient als Sicherung gegen das Herausfallen den einzelnen Grannen.

Foto unten:

(8) Die Hechel beim Aufwinden nach hinten abstreifen. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Hechelgrannen nach hinten herausragen und nicht wieder mit eingebunden werden.

(9) Nun noch den Kopf fertigstellen (Kopfknoten, Lackieren) UND DANN AB ANS WASSER !!!

Zum Thema "Fetten von CDC's": Hierzu gibt es verschiedene Aussagen von verschiedenen Fachleuten und diverse "Spezialmittelchen". Ich habe mich mit Marc Petitjean darüber unterhalten und er sagt ganz klar: "Hechel nicht fetten oder ölen!" Damit nimmst du der Fliege die Schwimmeigenschaften, denn du verklebst dadurch nur die zarten CDC-Grannen. Wenn man an einer CDC-Fliege was fettet oder ölt, dann NUR den Schwanz und evtl. ein wenig den Körper. Hast du jedoch einen CDC-Körper verbunden, brauchst du auch den nicht fetten/ölen. Nachdem du einen Fisch gefangen hast, musst du die Fliege auswaschen. Also einfach zwischen Daumen und Zeigefinger festhalten und im Wasser zweimal hin und her wirbeln, dann zwei, drei Leerwürfe und sie ist wieder fertig zum Fischen! LG Philipp



Ein Beitrag von Philipp Clauder für fliegenfischer-forum.de - © April 2014.
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