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Geräte-Besprechung - Fliegenrollen:
SAGE 4560 Reel

Die Nummer zwei im Preisgefüge der vielfältigen Fliegenrollen von SAGE heißt 4500er Serie. Es handelt sich hierbei um vier salzwasserfeste Fliegenrollen-Modelle in zwei verschiedenen Farbvarianten (Platinium/Black und Bronze), mit - wie von SAGE Fliegenrollen gewohnt - höchster technischer Finesse und Fertigungs-Güte, welche auch gehobenen Ansprüchen genügen, sowie hohen Belastungen in der Praxis Stand halten. Besondere Eigenschaften dieser ansprechenden Großkern- Fliegenrollen sind daneben u.a. das spezielle Bremssystem, das niedrige Gewicht, das Spulen- Schnellwechsel-System und die Möglichkeit, untereinander passende Spulen und Gehäuse aus Aluminium oder Kohlefaser zu kombinieren.

Verfügbare Modelle: (Stand 02/2011)
4540 für #4 + 60 yds / 20 lb | 4550 für #5 + 100 yds / 20 lb
4560 für #6 + 100 yds / 20 lb und 4580 für #8 + 200 yds / 20 lb
Farben: Platinium/Black oder Bronze | Ausführungen: Aluminium oder Kohlefaser (CF)
Testmodell war eine 4560 Platinium/Black/Aluminium

Technische Daten:
(eigene Messungen)

Farben: Platinium/Schwarz
Gewicht:
Rolle komplett: 130 Gramm
E-Spule: 54 Gramm
Rollendurchmesser: 95 mm
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel): 37 (63) mm
Spuleninnenbreite: 25,5 mm
Max. Spulentiefe (nutzbar): 15 (13) mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit voller Spule: 26cm
Schnurfassung: WF6F + um 100 Meter 20lbs-Backing
Lieferumfang: Karton, Neopren-Rollentasche, Owner's Manual
Garantie: 2 Jahre auf Material- und Verarbeitungsfehler
Seriennummer: ja, auf Rollenrahmen Innen
Preise: (Stand 2/2011)
Rolle: 379 €
E-Spule (Alu): 139,50 €
(E-Spule (CF): 64,90 €)

Beschreibung und Praxistest:
Leichte, dennoch sehr stabile Großkern-Fliegenrolle aus hochqualitativen Aluminium, aus dem vollen Block gedreht und gefräst, salzwasserfest vergütet und mit fein einstellbarer Bremse. Ansprechendes, modernes Design und zeitgemäß schöne Farben. Die Spule der 4560 läuft auf einer relativ dünnen Edelstahlachse im offenen Rollenrahmen, mit einer bis auf ein "Y" offenen Gehäuserückseite. Zwei Stege des Rollenrahmens greifen sauber und tief in die entsprechende Nut auf der Spuleninnenseite hinein: ein breiter, mehrfach gelochter Steg hinten, an dem sich der zweifach von Innen geschraubte Rollenfuß befindet und ein schmaler Steg vorne mittig für die Schnurführung. Ein ungewolltes Durchrutschen von Schnur oder Vorfach zwischen Rollenrahmen und Spule wird durch die Bauweise wirkungsvoll verhindert. Die 4560 Rolle ist von Links- auf Rechthandbetrieb bzw. anders herum umbaubar (beschrieben im "Owners Manual" in englischer Sprache). Die Spule wurde auf der Vorder- und Rückseite zwecks Gewichtseinsparung und Belüftung dicht mit großkalibrigen Lochreihen versehen. Sie besitzt einen leicht übergreifenden Rand, um bei Bedarf eine zusätzliche Handbremsung zu ermöglichen. Der Spulenkern ist bis auf ein "Y" ebenfalls offen, der Spulenboden ist eben und ungelocht. Die Kurbel aus Kunststoff ist leichtgängig, ohne Spiel und griffig, ihr gegenüber wurde ein Kontergewicht angebracht, welches mit für einen 100%ig "schlagfreien" Spulenlauf sorgt, auch bei hohen Abzugsdrehzahlen.

Die kugelgelagerte Spule läuft seidenweich und absolut toleranzfrei auf einer dünnen Achse, rein gar nichts kippelt, wackelt, schleift, klappert oder hat zu viel Spiel. Alle Ecken und Kanten der kompletten Rolle wurden sehr sorgfältig abgerundet.
Eine Besonderheit bei der 4500er Serie ist das versiegelte Hochleistungs-Graphite-Bremssystem mit augeklügelter 3:1 Zahnrad-Übersetzung, untergebracht im Rollengehäuse. Mit Hilfe des griffigen (34 mm Durchmesser) und gut bedienbaren Bremseinstellrades auf der Rollenrückseite lässt sich die starke Bremse in nur einer knappen Umdrehung schnell und einfach von "komplett offen" bis "kräftig" regulieren. Eine weitere Besonderheit hierbei ist die Beschriftung des Einstellrades von 1 bis 10 und die Skalen-Markierung auf dem Rollengehäuse. Auf diese Weise lässt sich jede einmal gewählte Bremseinstellung absolut zuverlässig und superschnell jederzeit wieder herstellen.

Unser Brems-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt in der werkseitigen Einstellung einen Wert von um 1 Kilogramm, das ist vergleichsweise nicht besonders viel, reicht aber für das Einsatzgebiet der Rolle und deren Schnurklasse fast immer aus. Ein absolut ruckfreies Anlaufen der Spule ist bei jeder Bremseinstellung gewährleistet. Im Betrieb lässt die Rolle in beiden Laufrichtungen ein unaufdringliches Schnurren hören (kann auch abgestellt werden). Der Spulenwechsel ist sehr einfach: die Spule wird einfach von hinten nach vorne aus dem Gehäuse gedrückt. Im Praxisbetrieb zeigte unser sehr präzise gefestigtes Testmodell einen äußerst korrekten und sehr gut ausgewuchteten Rundlauf, auch bei höheren Abzugsdrehzahlen, völlig ohne jegliche störende Toleranzen und Achsenspiel, weder vertikal noch horizontal. Jedes technische Detail funktioniert leichtgängig und zuverlässig.

Die Schnurkapazität ist sehr ordentlich: auf die 4560 passten neben einer Guideline 4Cast #6 noch 100 Meter normales 20 lbs. Backing - bei ausreichender Platzreserve bis zum Steg! Die Sage 4560 besitzt die vollen, sehr geschätzten Large Arbor-Vorzüge, z.B. einen geringen Anlaufwiderstand, einen stets relativ gleich bleibenden Abzugswiderstand und eine rasche Schnuraufnahme. Die Schnurkapazität der 4560, sowie ihre Größendimension im Verhältnis zur vorgesehenen Schnurklasse und den Einsatz an den entsprechenden #6 (bis #7er) Fliegenruten empfinden wir als gut passend und stimmig.

Fazit: Auch die Sage 4560 gehört für uns zweifellos zur Fliegenrollen-Oberklasse! Ihre fortschrittliche Technik, ihr Aufbau & Design, ihre herausragend präzise Verarbeitung und ihre Funktionalität wissen einfach zu überzeugen. Klar, die Sage 4560 hat ihren Preis - aber der ist, gemessen an der hohen Qualität der Rolle - akzeptabel.

Bezug: Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder unter: www.rudiheger.eu
SAGE-Website: www.sageflyfish.com

(Schnurempfehlung: SAGE Ultimate Performance Taper II WF-6-F)

Testbericht ©: www.fliegenfischer-forum.de - März 2011
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