Monats-Fliegenspezial 5/2006:

„Die Schaumgummi- Nymphe“ - Vom ersten bis zum letzten Bindeschritt

Ein Beitrag von Ulli Bussmann aus Göttingen
Februar 2006

(Fotos rechts und unten: Fischen an der Leine zu jeder Jahreszeit... fangen kann man mit der Schaumgumminymphe alle Fische...)

Beim Nymphenfischen mein erfolgreichster Köder, nicht nur im Sommer - auch im Herbst, Winter und im Frühjahr. Bevorzugt auf Äschen und Forellen. Auch so mancher Weißfisch kann ihr kaum wiederstehen. 

Aus dem gebundenen Schaumgummithorax entweichen im Wasser Sauerstoffbläschen, welche sich beim Werfen im Thorax angesammelt haben. So ähnelt es einem aufsteigenden Insekt, welches sich auf dem Weg an die Wasseroberfläche mit Sauerstoff aus dem Wasser versorgt  hat. 

Wenn man das Insekt gebastelt hat, kann man dies in einem mit Wasser gefülltem Glas wunderschön beobachten.

Die notwendigen Materialien:

Schaumgummistreifen, Kupferdraht zum Beschweren des Hakens, Erpelbrustfeder, Pfauenauge, Pfauengrannen, Baststreifen, Truthahnfeder für das Schwänzchen und einen langschenkeligen Haken der Größe 12.

(siehe Foto unten links:)

Die ersten Arbeitsschritte: Grundwicklung aufbringen und die Truthahngrannen als Schwänzchen einbinden.
Danach schneiden wir die restlichen Grannen ab. Wir binden nun zwei Pfauengrannen am Schwänzchen ein.
Die das überstehenden blanken Kiele entfernen wir.
Die Grannen verdrallen wir mit der Bindeseide, 
das hat den Vorteil, dass die Grannen nicht zerreißen,
wenn wir sie anschließend, dicht an dicht um den Hakenschenkel winden, um den Körper zu formen.
Vor den Körper binden wir ein befeuchteten Baststreifen ein, der sich so besser verarbeiten läst. Den überstehenden vorderen Rest entfernen. Vor den Baststreifen legen wir drei Windungen Kupferdraht, um den Haken zu beschweren (siehe unten)...
Will man die Nymphe im Oberwasser fischen, beschwert man sie nicht. Zwischen Bast und Kupferdraht binden wir den   Schaumgummistreifen ein. Ca. 8 cm lang und 5 mm stark. Damit überwickeln wir den Kupferdraht zu einem Thorax und schneiden den Rest ab.
Eine der Entenbrustfedern bereiten wir nun als Flügelchen   zurecht.
Mit der konkaven Seite legen wir die Feder auf einen weichen Untergrund und schneiden mit einem scharfen, spitzen Messer ein „V“ aus der Feder, in dem wir nur den Kiel durchtrennen. Dieses kleine „V“ imitieren die austretenden Flügelchen aus dem Torax.
Wir binden das „V„ mit der konkaven Seite nach unten  auf das Schaumgummi.
Den Bast legen wir nun nach vorn über die Feder
um so die Flügelscheiden anzudeuten.
Wir drehen nun den Schraubstock, so das wir die Unterseite sehen =>
Drei Grannen aus einem Pfauenauge binden wir als Beinchen ein. Die überstehenden Grannen abschneiden...
Mit dem Kopfknoten binden wir den  Arbeitsgang ab.
Viel Freude beim Nachbinden.

Liebe Grüße Euer Ulli Bussmann aus Göttingen.