Geräte-Besprechung - Fliegenrollen:
HARDY Ultralite 10000 SDS
Hardy Ultralite Fliegenrollen in ihren verschiedenen Serien (DD, CLS, SDS) sind eine echte Erfolgsstory, international mehrfach ausgezeichnet verkörpern sie die legendäre Haltbarkeit von Hardy Rollen in Kombination mit einem Ultra Large Arbor Spulenkern und leichtem Gewicht. Das Rollendesign ist nicht nur sehr attraktiv, sondern in jedem Bezug auch sehr praktisch. Neu in dieser Rollenfamilie sind die Ultralite SDS Fliegenrollen, gemacht für hart kämpfende Salzwasserfische und für aufregende Drills am Lachsfluss. Das Kürzel "SDS" steht für das neue, innovative "Sealed Disc Drag System": eine seidenweiche und zugleich extrem starke, 5-fach wasser- und schmutzdicht versiegelte Multi-Scheibenbremse. Die Ultralite SDS Serie umfasst drei Großkern-Fliegenrollen für die mittelschwere bis schwere Fliegenfischerei in den Schnurklassen von #8 bis #14.
Verfügbare Modelle (Stand Juli 2015): Ultralite SDS 8000 (#8-10), Ultralite SDS 10000 (#10-11) und Ultralite SDS 12000 (#12+). Farbe: Titan. 
Unser Testmodell war eine HARDY Ultralite 10000 SDS.
Technische Daten
(eigene Messungen)
Farbe: Titan, Oberfläche Tiefenanodisiert für hohe Salzwasserbeständigkeit
Gewichte: Rolle: 332 Gramm
Spule alleine: 138 Gramm
Rollendurchmesser: 121 mm
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel/Bremsrad): 41 (86) mm 
Spuleninnenbreite: 32 mm
max. Spulentiefe (nutzbar): 26 (21) mm
Spulenkerndurchmesser: 70 mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit voller Spule: 35 cm 
Schnurfassung: WF10 +300m 30lb Dacron
Lieferumfang: Karton, Neopren-Rollentasche, Beipackzettel mit Warrenty, Umbau- und Pflegean- weisungen (in Englisch) 
Garantie: Limited 5 Years Warrenty für den Erstbesitzer auf Material- und Herstellungsfehler, nach erfolgter Registrierung ab Kauf innerhalb 60 Tage.
Seriennummer: Ja, auf Rollenfuß graviert
Preise (UVP): Rolle: 449,90€, E-Spule: ca. 200,00€
Beschreibung und Praxistest: Stabil konstruierte Großkern Fliegenrolle in sehr moderner, ansprechender Optik, aus dem vollen 6061-Aluminiumblock gedreht und gefräst. Die Rollenoberfläche ist titanfarben tiefenanodisiert. Die Spule läuft auf einem mehrteiligen Achsensystem perfekt rund im weitgehend offenen Rollenrahmen, die gehäuseseitige Platzausnutzung ist optimal. Die Rollenrückseite wurde bis auf zwei Stege nach oben und unten offen gestaltet, der Spulenkern ist bis auf drei Stege ebenfalls offen. Der Spulenboden wurde zur optimalen Ventilation durchgehend langgelocht, die Spulen-Vorder- und Rückseiten wurden mit durchgehenden, trapezförmigen Lochkränzen versehen. Am Gehäuse befinden sich zwei seitliche Stege: hinten ein breiterer Steg für den zweifach von Außen angeschraubten Rollenfuß und vorne mittig ein schmalerer Steg für die Schnurführung. Die Gefahr eines ungewollten Durchrutschen von Schnur oder Vorfach zwischen Rollenrahmen und Spule wird durch das tiefe Hineingreifen der Stege in die Spulennut und die nur sehr geringen Toleranzen wirkungsvoll vermindert. Auf der Spulenvorderseite befindet sich eine angenehm große und griffige Kurbel aus Kunststoff, welche butterweich, absolut spielfrei und perfekt läuft. Ihr gegenüber sorgt ein Kontergewicht für einen tadellos ruhigen Spulenlauf. Scharfe Ecken und Kanten sucht man bei der Hardy Ultralite SDS vergeblich, ebenso gibt es absolut keinerlei störendes Spiel, kein Kippeln der Spule in ihrer Führung, kein Schlagen und nirgendwo zu große Abstände - das alles spricht für eine ausgesprochen präzise Verarbeitung. Die (Leer-)Rolle ist bis auf einen ganz minimalen Hang zur Kurbelseite gut ausbalanciert. Die Spule lässt sich leicht und einfach wechseln, hierzu wird die Spulenmutter auf der Spulenvorderseite per Hand locker geschraubt, anschließend kann die Spule nach vorne heraus gezogen werden. Die Mutter besitzt eine arretierte Führung und kann daher auch im gelockertem Zustand nicht unbeabsichtigt verloren werden.
Ein Umbau von Links- auf Rechtshandbetrieb oder umgekehrt ist in Eigenregie möglich und in den der Rolle beiliegenden Papieren in englischer Sprache erläutert. Im Betrieb lässt die Ultralite SDS in beiden Laufrichtungen einen sehr dezenten Klicker hören. Der Rundlauf der Spule ist absolut abweichungsfrei und gut ausbalanciert, lediglich bei hohen Drehzahlen tritt eine fast unmerklich minimale Unwucht auf. Die zuverlässig arbeitende und extrem starke Multischeibenbremse (Sealed Disc Drag System) der Ultralite SDS auf der Basis von sechs "Advanced Composite Weave" Kohlefaserscheiben wurde vollständig geschützt und gegen Wasser, Sand und Schmutz 100%ig versiegelt in einem Zylinder in der Gehäuseinnenseite untergebracht. Die Bremse läuft völlig ruckfrei an und lässt sich mit dem ausgezeichnet bedienbaren, großen Bremseinstellrad (41 mm Durchmesser) auf der Gehäuserückseite in 15 Klicks und nur einer Komplett- umdrehung und mit Hilfe einer farblich markierten Skala fein von „Freilauf“ bis „extrem stark“ regulieren (also kurze Einstellwege für effizienteste Bedienung)! Unser Bremsen-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt einen Wert von gewaltigen 14 kg - es ist damit die mit Abstand stärkste Bremskaft, die wir bis heute an einer Hardy Fliegenrolle messen dürften - und (nicht nur) das legitimiert die SDS zum Einsatz auf härteste Salzwasserfische.
Beim Verstärken der Bremseinstellungen von Minimum bis Maximum wird das Einstellrad rd. 1 mm im Gehäuse versenkt, was aber aufgrund der Größe und und Griffigkeit desselben kein Problem darstellt. Im Test waren weder im nassen Zustand, noch bei unseren Belastungstests irgendwelche Schwächen des Bremssystems festzustellen, die eingestellte (und mittels farbiger Skala jederzeit rasch wiederfindbare) Bremskraft liegt stets stabil und dauerhaft an. Eine Zuhilfenahme der Hand beim Bremsen ist durch den leicht überlappenden Spulenrand technisch möglich (jedoch logischerweise kaum nötig). Optisch, sowie von Gewicht und Größe her passt unser Testmodell Hardy Ultralite 10000 SDS optimal zu Fliegenruten um #10. Das Fassungsvermögen der Rolle ist mit einer #10er WF-Schnur und über 250 Meter 30lb-Standard-Backing für diese Bauart (Ultra-LA) sehr gut.
Fazit: Die Hardy Ultralite 10000 SDS hat uns wie auch ihre schon früher von uns getesteten "Ultralite-Kollegen" ausgezeichnet gefallen. Sie ist eine optisch und technisch sehr gelungene und ansprechende, schicke Großkernfliegenrolle, absolut präzise und solide gefertigt, zuverlässig in ihrer Funktion, mit einem vernünftigen Preisleistungsverhältnis und einer praxisgerechten Garantie. Bei der ideal Salzwasser&Großfisch- tauglichen SDS kommt nun noch eine geradezu brutal starke und bislang unerreichte Bremse hinzu: perfekt!
Bezug: Hardy Produkte erhalten Sie im einschlägigen Fachhandel. Händlerübersicht unter: www.hardyfishing.com
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Eine Lesereischätzung mit Reisebericht ("In Norwegen an der Surna im Sommer 2015"):
"... zum Schluss noch einige Sätze zu meiner neuen Fliegenrolle: Hardy ULTRALITE 10000 SDS. Das Design und die Qualität der verarbeiteten Komponenten haben mich überzeugt. Besonders begeistert bin ich vom Bremssystem, ruckfrei, seidenweich, einfach nur gut, das Teil. Eine tolle Rolle, die in Norwegen jeder Situation gerecht wurde. Ich freue mich auf den Sommer 2016, dann werde ich mit der ULTRALITE  10000 SDS in BC Kanada auf Steelhead fischen.
Erwin Behrens 
Nachtrag: Ich konnte mit meiner Hardy Angel 2 und der ULTRALITE SDS 10000 in der 35ten Woche 2015 in Norwegen bei einem erneuten Besuch an der Surna einen sensationellen Wochenfang an Lachs machen. Seit 1972 war es scheinbar keinem Fliegenfischer mehr gelungen, 9 Lachse in einer Woche zu fangen. Mehr dazu: https://www.facebook.com/ovresaeter"
Den vollständigen Reisebericht finden Sie (HIER).
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Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - Juli + September 2015
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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