Folge 14
Abschließender Praxistest

In Teil 13 und den anderen vorangegangenen Folgen dieser Beitragsserie wurden bereits die wesentlichen technischen Details der "Evolution" genannt und viele Fotos gezeigt. Die Werte (Länge, Gewicht etc.) stimmen mit unseren eigenen Messungen überein.

Wir möchten uns im abschließenden Praxistest auf unseren Eindruck von dieser Gespließten und deren Handling & Wurfeigenschaften beschränken, sowie einige Fotos der fertigen Rute zeigen.

Geliefert wurde die "Evolution" in einem unterteilten Futteral. Die Rute ist mit ihrer leichten Flämmung, der guten Verarbeitung und den erlesenen Bauteilen optisch ein echtes Schmuckstück. Bezugspreis: 1350,--€.

Der Blankdurchmesser bewegt sich von --- mm kurz über'm Griff bis zu --- mm ( Angaben folgen) an der Spitze. Selbst die Spitze besteht aus 13 Spleißen - das allein ist schon eine reife Leistung!!!

Nach dem Entfernen des schön straff sitzenden Schutz- Stopfens (in "weiblicher" Hülse) können wir die "Evolution" erstmals zusammenstecken. Die Hülsen gehen dermaßen straff, dass die Rute sich zunächst nicht ganz zusammen- stecken lässt, sondern nur etwa bis zur Mitte der Hülse. Auf Anfrage erklärte uns der Rutenerbauer, dass er aus ...

... praktischen Gründen straff sitzende und noch nicht endgültig eingeschliffene Hülsen bevorzugt, er empfiehlt zunächst das Einreiben des oberen Hülsenteiles mit trockener Seife, um die Verbindung leichtgängiger zu machen, was sie bei häufigeren Gebrauch ohnehin wird. Eventuell kann die Hülse später noch etwas eingeschliffen werden.
Nach dem Zusammen- stecken wird zunächst der akkurat gefertigte Blank begutachtet. Er weist keinerlei Fugen oder Unebenheiten auf und ist - bis auf eine ganz leichte, kaum merkbare Linksflucht im Handteil kerzengerade. Im oberen Spitzenteil gibt es eine leichte Links- verwindung: die Ringe sind dadurch etwas aus der Flucht geraten, allerdings nur wenige Millimeter. Dies beweist nur einmal mehr, daß das Geraderichten von 13 Spleißen ein knifflige Angelegenheit darstellt.
Die Oberfläche des Blanks weist keinerlei Unregel- mäßigkeiten auf und die Lackierung ist sehr ordentlich, ebenso die Ring- und Zierbindungen. Besonders schön ist auch der Griff geworden, der mit seiner 19 cm langen Handauflagefläche aus erstklassigen Kork (5-mm-Scheiben) und dem schweren Massiv-Metall-Rollenhalter besonderes Augenmerk verdient. Totz seinem etwas ungewöhnlich anmutenden Design fünkioniert der griffwärts zu Schraubende Rollenhalter bestens. Der Rollenfuß liegt an zwei Punkten fest auf, die schwere Messingmutter fixiert diesen schließlich sicher.
Kommen wir zu den Wurftest's. Lt. Beschreibung für eine 6er Leine ausgelegt, wurde die "Evolution" zunächst mit einer WF6F bestückt und geworfen. Schon bald war nach verschiedenen Schnurwechseln klar, dass man der Rute auch wirklich nicht weniger als eine 6er Leine anbieten sollte. Mit ihrem Wurfverhalten konnte uns die "Evolution" prompt überraschen. Es handelt sich zwar um eine u.E. recht schnelle und ziemlich harte Fliegenrute, jedoch keinesfalls um einen "steifen Knüppel". Vielmehr entwickelt die - duch ihre progressive Taperform bis ins Handteil arbeitende Rute - unter Anwendung eines schnellen Wurfstiles eine geradezu spritzige Aktion und befördert die Fliegenleine unter Fingerdruck spielend zu den Wunschzielen des Werfers. Dieses Kraftpotential lässt sich mit etwas Zugunterstützung sogar noch weiter ausreizen.
Kurt Zumbrunn baut nach eigenen Angaben in der Regel Gespließte mit eher moderaten Aktionen. Mit dieser Testrute wollte er den Beweis antreten, dass man Gespließte mit nahezu jeder Aktion bauen kann - auch mit einer spritzigen, schnellen Aktion wie bei dieser Fliegenrute, die einem Vergleich mit Kohlefaser-Ruten locker standhält (das Gewicht einmal außer Acht gelassen...). Dieses Vorhaben ist ihm gelungen!

Fazit
Alles in Allem ein sauberes Stück Arbeit! Schön anzuschauen und mit viel Potential für den praktischen Einsatz. Mit einer solchen Rute fällt der Umstieg von Kohlefaser auf Splitcane sicher gar nicht mehr so schwer...
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Bezugsadresse:
Kurt Zumbrunn, Reichenbachsäge, CH-3860 Meiringen, Tel. 033 971 16 26 (Bürozeiten)
Tel. 033 971 22 59 (ab 1900), Mail: Kurt.Zumbrunn@bamboorods.ch, Web: www.bamboorods.ch
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Testbericht: Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de
Fotos: (C) Folgen 1-13: Kurt Zumbrunn / Folge 14: Michael Müller
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist nicht gestattet.

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