Gerätebesprechung - Fliegenschnüre:
AIRFLO –Ridge Clear Delta Fast Intermediate - WF-6/7-FI
Zeitgleich mit den schwimmenden Ridge Clear Fliegenschnüren wurden die langsam sinkenden Intermediate-Schnüre dieser Serie in ihrer britischen Heimat binnen knapp zwei Jahren schnell zum Verkaufsschlager. Sie unterscheiden sich von den schwimmenden Modellen durch ihre Dichte: es gibt sie sowohl als „Slow Intermediate“ als auch in einer „Fast Intermediate“-Version mit einer Sinkrate um 4 Zentimeter pro Sekunde.
Die Ridge Clear-Schnüre überzeugen durch eine hohe Schlaufenstabilität bei allen Distanzen und eignen sich besonders für die Stillwasser-Fischerei und im Meer. Die Ridge-Schnüre verfügen über feine Längssrillen, welche über die gesamte Länge der Schnur verlaufen, die Reibung in den Ringen reduzieren und ein Verdrallen der Schnur fast gänzlich verhindern. Zudem sind die Schnüre sehr griffig. Bei kühleren Temperaturen und im Winter haben die transparenten Ridge Clear- Schnüre aber ein (etwas materialbedingtes) Memory. Die Airflo Clear Delta Ridge-Schnüre sind auch unter widrigen Umständen (Wind…) einfach zu werfen und schießen, nach Wasseraufnahme in den Rillen, extrem gut!
Unser Testmodell war eine Airflo Ridge Clear Delta Fast Intermediate WF-6/7-F.

Herstellerangaben: Airflo Ridge Clear Delta Fast Intermediate - WF-6/7-FI
Art und Farbe: Langsam sinkende, fast durchsichtige Keulenschnur, Farbe: transparent
Schnurklasse: #6/7
Länge: 32 Meter, davon 14,2 Meter Keule
Aufbau:
Schnurkern: Monofil
Lieferumfang: Fliegenschnur auf Plastikspule und im silbrig-blauen Karton, mit geschweißten Loops
Preis: UVP 59,99 €
verfügbare Schnüre
in dieser Serie (Stand Februar 2013):
Als WF/I-Fast Intermediate in den Schnurklassen von #5/6 bis 8/9, Sinkrate etwa 4 cm pro Sekunde sowie in Slow Intermediate mit einer Sinkrate von zirka 1,3 cm pro Sekunde. Es gibt die Schnur ebenfalls als WF/F Schwimmschnur.


E Messungen und Praxistest:
Länge: Gesamt: 32,10 Meter
Klassifizierung: Die ersten 9,14 Schnurmeter wiegen etwa 11,7 Gramm, das Gewicht liegt damit nach der AFTMA-Tabelle zwischen Klasse #6 und #7. Das Gewicht der 14,2 m langen Keule (inklusive Rear Taper) beträgt etwa 14,2 Gramm.
Art / Aufbau: Etwa 30 Zentimeter ab ihrer Spitze (1,06 mm) nimmt der Schnurdurchmesser auf knapp 5,70 m progressiv zu, dann erreicht die Schnur ihren Hauptdurchmesser (1,55 mm), welches bis etwa 10,80 m Schnurlänge fortgesetzt wird. Daraufhin folgt ein Rear-Taper von 3 m, welches in eine um die 18 m lange Runningline (1,01 mm) übergeht. Die Schnur passt gut zu einer schnellen Rute der Schnurklasse #6 oder zu einer etwas langsameren Rute der Schnurklasse #7, besonders bei Rutenlängen um 9,5 bis 10 Fuss. Die Runningline ist griffig und sehr glatt.
Eigenschaften: Oberfläche / Schnurart: durchsichtige, „längsgeriffelte“ Oberfläche / materialbedingt etwas steif 
Gesamt-Handhabung: hervorragend
Schusseigenschaften: hervorragend
Wurf-Handling: Taperbedingte, sehr hohe Stabilität beim Wurf auf allen Distanzen 
Ausgewogenheit: sehr gut
Sinkverhalten: für eine Intermediate-Schnur sehr schnell
Abrolleigenschaften: sehr gut
Farb-Empfinden: sehr gut
Dehnungswerte: ordentlich, wegen der Monoseele
Haltbarkeit: beim Testmodell unglaublich gut, fast keine Abnutzungserscheinungen festgestellt, Testzeitraum bisher: 13 Monate
Eignung für div. Trick- und Spezialwürfe: bedingt gut
Memory-Effekt: ja, Neigung zu Memory bei kühler/kalter Witterung
Zusammenfassung: Die Stillwasser-Schnur! Das etwas schwerere Belly lädt kräftige Ruten schnell auf und befördert auch schwerere Fliegen und Fliegenteams vor die Fische und dies auf alle Distanzen. Stichwort Distanz: gepaart mit einer schnellen Rute geht die Schnur mit einer minimalen Anzahl von Leerwürfen und genügend Rückraum ohne Probleme und bei Bedarf bis ins Backing - mit Stillwasser-Fliegen. Dies liegt zum einen an der glatten Oberfläche und zum anderen an den "Ridges" also den Längsrillen, welche Wasser aufnehmen und somit die Reibung in den Rutenringen erheblich reduzieren. Die Schnurschlaufen sind im Leerwurf sehr stabil und trotz des schwereren Bellys gelingt durch die feiner auslaufende Schnurspitze ohne Probleme ein dezentes Präsentieren der Fliege(n) im normalen Distanzbereich. Die Schnur sinkt ein gutes Stück schneller als andere Fabrikate (teils sogar schneller als „echte“ Sinkschnüre der Klasse II), dies sollte man vor dem Kauf berücksichtigen. Ist dies zu schnell, kann man auf die „Slow Intermediate“-Version dieser Schnur zurückgreifen, die eine langsamere Sinkgeschwindigkeit mit allen positiven Vorzügen der „Fast Intermediate“ vereint. Die Running Line ist durch die Rillen sehr griffig. Nach über einem Jahr Dauereinsatz, exklusiv im Stillwasser, hat die Schnur, genau wie ihre schwimmende Schwester mit der Tactical-Keule, gar nichts von ihrer Performance eingebüßt und zeigt nur minimale Abnutzungserscheinungen. Die verschweißte Frontschlaufe ist stabil und trägt etwas weniger auf als ähnliche Schlaufen bei Schwimmschnüren. Gehörten Airflo-Schnüre noch vor einigen Jahren in Punkto Qualität und Performance nicht unbedingt zu meiner allerersten Wahl, so kann man mit Nachdruck behaupten, dass die walisische Firma dazugelernt hat und seit einiger Zeit gute bis hervorragende Fliegenschnüre vermarktet!
Bezug: Im Fachhandel, z.B. bei www.ofish.be
Hersteller-Website: www.airflofishing.com


Testbericht und Fotos ©: Eric Arbogast für www.fliegenfischer-forum.de - März 2013
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.
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