Floattrip Aniak River, 2019 Swing for the King in Alaska Ein Reisebericht von Urs Wehrli |
Buckstock
River / Aniak River Alaska
|
Programm:
Floattrip Aniak River, Alaska vom 3. Juli - 15. Juli 2019 (12 Nächte) Roadside-Fishing Kenai Halbinsel & Heilbutt Charter Homer 15. Juli - 20. Juli 2019 An Board: Roland, Stefan (Rolands Junior), Mättel und ich Zielfische: Königslachs (Chinook), Rainbowtrouts (Rämbösen), Rotlachs (Sockeye), Hundslachs (Chum), Äschen (Grayling), Saiblinge (Dollies), etc. Fazit: das Wetter ein Traum, der Fluss ein Bijou, die Fischerei überragend, der Pilot unkompliziert; der Aniak Float war einer der abwechslungsreichsten, spannendsten, fischreichsten und schönsten Floats, die wir bis jetzt erleben durften. Fürs Rotlachsfischen am Kenai muss man bekanntlich viel Humor mitbringen und das Fischen auf Halibut wird sicher nie zu unserer Lieblingsfischerei. Aber geräucherter Heilbutt lässt so einiges vergessen... |
Ankunft
Anchorage
Bekanntes, normales Programm in Anchorage: Bezug des Hotels, mit dem Mietwagen jeden Tackleshop in Anchorage angesteuert danach zu Fred Meyers um die Foodboxen mit Leckereien aufzubessern und den Abend im Steakhouse ausklingen lassen. Am Morgen vor dem Abflug noch ein letztes zünftiges Frühstück bei Gwennies und dann gilt's ernst. |
Aniak
Air Guides
Am zweiten Tag flogen wir von Anchorage nach Aniak (ca. 550 km westlich von Anchorage). In der Ankunftshalle in Aniak erwartete uns bereits Rob Kinkade, unser Pilot und Inhaber von Aniak Air Guides. Rob lebt über den Winter in seiner Cabin in Klickitat, WA und betreibt im Sommer in Aniak sein Out-Camp am Zusammenfluss des Kogrukluk und Holitna River. Dabei fliegt er Typen wie uns in die Wildnis und stellt ordentliches Floatmaterial zur Miete zur Verfügung. Alle weiteren Infos zu Rob hier: https://aniakairguides.com/. Rob ist bis jetzt der beste, unkomplizierteste und angenehmste Pilot/Outfitter, den wir je in Alaska kennen gelernt haben. Über den Winter hatten wir zusammen regen Email-Austausch. Dabei erklärte er ausführlich und geduldig alle Fragen zu Material, Fluss und Ablauf. Absolut toller Service! |
Rob's Office | Rob Kinkade - Aniak Air Guides |
Wir
hatten zwei Flüge gebucht. Roland, Stefan und Mättel flogen in
der größeren Maschine mit dem meisten Material.
Ich hingegen flog mit Rob in der kleinen gelben Super Cup den gesamten Flussverlauf des Aniak River ab. Der Aniak ist berüchtigt für seinen immer wechselnden und verzettelten Flussverlauf und die Unmengen an Schwemmholz, welches mit dem Schmelzwasser mitgeführt wird und dem Flussverlauf alljährlich ein neues Bild verleiht. Rob überflog jede kritische Stelle im Fluss mehrmals und ich konnte auf meinen iPhone auf den topografischen Karten die Markierungspunkte setzen. |
<= Das sah dann etwa
so aus
Aniak Wegpunkte / App: Topo Maps War ordentlich Stress in der kleinen Büchse: mit Rob's Stimme im Ohr, dessen Kommentare richtig zu interpretieren, das Ganze in die App zu tipsen und den nervösen Hund auf der Schoss zu beruhigen - die 40 Minuten Flugzeit waren schnell vorbei. |
Wie
sich später herausstellte, waren wir für die Tipps von Rob sehr
froh. Der Aniak verästelte sich wirklich x-fach und in vielen kleinen
Flussarme, die Anfangs noch viel Wasser zu führen schienen, doch plötzlich
waren sie unter meterhohen Schwemmholzwänden verschwunden.
Nach der Landung erklärte uns Rob kurz die Boote, deren Aufbau, das Handling des restlichen Materials und drückte uns zum Abschied ein Walkie-Talkie in die Hand. "Channel 69 - stay tuned". All die anderen Zahlen vergessen die Leute immer, bei der 69 erinnere sich aber jeder an ganz eingängige Erlebnisse. Simpel, aber an Genialität kaum zu überbieten - Rob! Doch warum das Walkie-Talkie? Ganz einfach: Der Aniak liegt mehr oder weniger an der Flugroute zwischen Rob's Camp am Kogrukluk/Holitna River und Aniak City. Wenn wir also ein Problem hätten oder einfach ein bisschen Blödsinn quatschen wollten, mussten wir bloss, sobald ein Brummen am Himmel zu vernehmen war, das Walkie-Talkie einschalten. Und schon war Rob in der Leitung und fragte kurz, ob alles in Ordnung sei und ob wir was brauchen würden und schon war er wieder weg. Er kam so alle 3-4 Tage vorbei. |
Wir sind ja eher als Eigenbrötler
bekannt und sehr dankbar, wenn mal Ruhe ist. Aber bei diesem Float war
gar ich froh um das Walkie Talkie. Meine mittlerweile in die Jahre gekommene
Schlafmatte gab nämlich bereits in der zweiten Nacht ihren Geist auf.
So schlief ich und meine Kollegen (geteiltes Leid ist halbes Leid - danke
Jungs!) abwechslungsweise auf dem Boden. Zudem war der Wasserfilter kaum
zu gebrauchen.
Rob flog am einen Tag vorbei, ich schilderte ihm unser Problem und bereits ein paar Stunden später war er zurück und warf ein dickes Paket ab, respektive sein Kollege. Denn das unförmige Ding musste irgendwie aus dem Flieger und dessen kleinen Fenster möglichst zielgenau abgeworfen werden. Alleine kaum machbar. Die Schlafmatte war klasse, für den Wasserfilter wurde jedoch kein Ersatz gefunden. So hatte ich wieder angenehme Nächte und das Wasser kochten wir wie sonst auch, einfach ab. |
Wir fragten uns, wie hoch
die Rechnung für diese Aktion wohl ausfallen wird, denn aus Erfahrung
kostet so ein Extraflug zwischen $500-1000 pro Flieger. Ich kann es vorne
weg nehmen: nix hat es gekostet! Rob meinte, er fliegt für sein Leben
gern und nutze jede Gelegenheit, den Motor seiner gelben Super Cup starten
zu können.
Ab
Zusammenfluss mit dem Aniak (Nacht 3) waren auch die Lachse in den tiefen
Löchern vielzählig anwesend. Die Königslachse waren in überraschend
großer Anzahl da und sehr aggressiv. Das Fangen mit Einhand- und
Zweihandruten war eine Kraftprobe für Mensch und Material.
Die Waldbrände saßen uns immer im Nacken und wir waren an einzelnen Tagen von Rauch umgeben. Ein starkes Gewitter mit Blitzschlag ließ die Bewohner des Tent-Camp der Aniak River Lodge fliehen und an uns in den Jet-Booten vorbei brettern. Der einsetzende Regen ließ uns unseren Float wie geplant und entspannt fortsetzen. Startpunkt Salmon River Es
gibt zwei Routen für den Aniak River. Startpunkt Aniak River (kürzere
Strecke) oder Startpunkt Salmon River, welcher später in den Aniak
einmündet. Da wir 12 Nächte für den Float geplant hatten,
das Wetter für die ersten Tage stabil ausschaute und die Fischerei
im Salmon River gut sei, entschieden wir uns für diesen Startpunkt
und sollten es nicht bereuen. Der Salmon River ist ein Traum für jeden
Fliegenfischer, der die leichte Fliegenfischerei liebt.
|
leichtes
Fliegenfischen am Salmon River, Alaska
|
Start ins Abenteuer |
Kaiserwetter
bei den ersten Paddelschlägen - Salmon River, Alaska
|
|
|
|
|
|
|
|
Aniak Grayling
on Mini-Mouse and Mini-Glass (3wt, 7ft)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung der Redaktion: Das war die Kurzversion des Berichtes und einige Bilder über den Aniak Floattrip 2019 von Urs & Friends. Die Langversion mit unzähligen weiteren Bildern findet ihr hier (dort außerdem u.a. die Tourberichte aus frühreren Jahren): (KLICK) |
Ein Bericht von Urs Wehrli für www.fliegenfischer-forum.de - 2020. Fotos/Copyright: Urs Wehrli. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. zurück zur Übersicht USA, Mexiko... | zurück zur Übersicht Reise & Report | zurück zur Startseite |