Fliegenbinden-Special Nr. 04/2008
Die Entenflaumnymphe
von Thomas Doll
Ich möchte hier die Verwendung eines Materials zeigen, das bisher meist im Müll gelandet ist. Es ist der Flaum am Unterteil einer Entenfeder. Ich habe früher bei Nymphen mit CDC-Federn experimentiert aber leider feststellen müssen, dass CDC kaum dafür geeignet ist.
Die Fibern einer CDC Feder sind einfach zu fein. Nach einiger Zeit fand ich heraus, dass sich der Flaum am unteren Teil der Entendeckfeder hervorragend für Nymphen eignet.

Ich will hier die Bindeschritte für eine Nymphe mit Kopfperle, einem Körper aus Königsfansanenstoß mit Rippung, Schwanz aus Entenfederfibern und Thorax aus UV-Dubbing zeigen. Als Bindfaden reicht ein Faden der Stärke 0,06 mm (ca. 6/0, Hends Grall) für eine Nymphe der Hakengröße 12.

Als erstes wird die Kopfperle auf den Haken gefädelt (hier Kamatsu Streamer Gr.12). 

Der Haken wird eingespannt und mit einer Grundwicklung versehen.

Danach schneiden wir die Fibern für den Schwanz aus einer Entendeckfeder und binden diese am Hakenschenkel ein. 

Wir verwenden die Federn zwischen dem reinen Flaum am Unterteil und den verhakten Fibern am Oberteil der Feder.

Hier sehen wir die Fibern schon eingebunden, diese Fibern können schön im Wasser spielen. 

Wir binden die Fibern bis zum Anfang des Thorax ein. 

Abschneiden kann man sich sparen. Wer will, kann jetzt Lack auf den Hakenschenkel auftragen, um die Nymphe haltbarer zu machen. Ich verzichte hier wegen dem Fotografieren darauf.

Nun wird Kupferdraht (Hends Colorwire) und die ca. 3-5 Fibern der Königsfasanenstoßfeder eingebunden. 

Königsfasan hat gegenüber der normalen Jagdfasanenstoßfeder den Vorteil, dass sie viel widerstandsfähiger ist und nicht leicht reißt. 

Der feine Kupferdraht dient der Rippung und Verstärkung des Körpers. Soll die Rippung unauffällig sein, kann man Color Wire in den Stärken 0,09 oder 0,12mm verwenden, für Effekte bietet sich die Stärke 0,18mm an.

Die Fibern der Stoßfeder wickeln wir bis ca. Mitte des Hakenschenkels, binden sie ab und schneiden den Rest weg.
Nach der Körperwicklung wickeln wir mit dem Draht die Rippung. Die Rippung wird mit entgegengesetztem Wicklungssinn gebunden. 

Ich habe hier den Rippungsdraht nicht mit dem Bindegarn eingebunden sondern mit eng anliegenden Wicklungen festgelegt. 

Diese Art der des Einbindens der Rippung hat sich bei mir bewährt. 

Danach wird der Thorax darüber gebunden und man sieht nichts mehr von den Wicklungen.

Wir binden ca. 8-10 Fibern der Könisgfasanenstoßfeder - wie gezeigt - für die Flügelscheide der Nymphe ein.
Das Bindegran dubben wir mit UV-ICE Dubbing und wickeln damit den Thorax.
Wir nehmen jetzt den Flaum an einer Seite der Entendeckfeder in eine Materialklemme, wie gezeigt, und schneiden am die Fibern am Kiel entlang ab.
Die Fibern sollen jetzt - wie gezeigt - in der Klemme fixiert sein.
Wir bilden ein Dubbingschlaufe und nehmen die Fibern wie dargestellt in die Schlaufe auf.
Mit einem Dubbingtwister wird der Flaum verdrillt. 
Wir wickeln diesen Strang aus Flaum als Hechelwicklung ein. Dabei werden die Fibern bei jeder Wicklung nach hinten gestreift.
Jetzt werden noch die Königsfasanenfibern der Flügelscheide nach vorne gezogen und abgebunden. 

Danach machen wir noch den Abschlussknoten und fertig ist die Entenflaumnymphe.

Die fertige Entenflaumnymphe ist sehr fängig durch die Flaumfibern, welche im Wasser sehr lebendig spielen. Die Nymphe ist hat auch eine gute Haltbarkeit, dank des Körpers aus Königsfasanen- stoßfeder. 

Der Thorax aus UV-ICE Dubbing erhöht zusätzlich den optischen Effekt.

Mit etwas Fantasie kann man die Entenflaumfedern auch bei anderen Nymphen und Naßfliegen einsetzen. 

Für Trockenfliegen verwendet man aber besser CDC.


Ein Beitrag von Thomas Doll für www.fliegenfischer-forum.de
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