Fliegenbinden-Special Nr. 03/2012 | Fotos: Hans-Jörg Klein | Text: Michael Müller
Basics: Die Buck Caddis in 8 Bindeschritten
Die Buck Caddis gehört natürlich zu den absoluten "Basics", also zu den Fliegenmustern, die (hoffentlich) jeder Fliegenfischer kennt oder kennen sollte - und sie wurde hier schön des Öfteren erwähnt und beschrieben. In erster Linie Hansi's gute neue Fotos veranlassten uns, dieses populäre Muster wieder einmal in den Focus zu rücken und einmal mehr ein detailiertes Binde-Special über eine Fliege zu bringen, die nachgewiesener Maßen überall auf der Welt ihre Fische fängt, von Lappland bis Südeuropa und von Amerika bis Asien... 
In erster Linie ist die Buck Caddis ein leicht zu bindendes, hoch schwimmendes Köcherfliegenmuster, jedoch geht diese Fliege, geringfügig modifiziert, auch als trockene Eintagsfliegenimitation durch... Bei der Variation mit verschiedenen Dubbings und Flügel-Haar-Materialien, sowie mit und ohne Fühler oder einer Körperhechel gebunden, kann der Fliegenbinder seiner Kreativität freien Lauf lassen, bzw. speziell auf die in seinem Fischwasser vorkommenden Insektenarten/Farben eingehen. 
Köcherfliegen kommen nahezu in allen fließenden und stehenden Gewässern vor, es gibt weltweit um die 13000 bekannte Arten, davon knapp 400 in Mitteleuropa. Die Körperlängen (inkl. Flügel) reichen von 3 bis 30 mm (es gibt aber auch sehr große Köcherfliegen, z.B. in Skandinavien, die über 4 cm lang sein können). 
Vielleicht das beste an der Buck Caddis ihre Eigenschaft als perfekte Suchfliege! Auch wenn nichts steigt, sucht man mit ihr die Strömungs- und Uferkanten, sowie die von überhängenden Bäumen und Büschen beschatteten Gewässerbereiche gezielt ab - das bringt oft Erfolg. Selbst schräg stromabwärts gefischt und dann herumfurchen lassen bringt die Fliege spektakuläre Fisch-Attacken. Und wenn dann Abends ein Köcherfliegenschlupf im Gange ist - oh ja!
Materialliste:
Haken: stabiler Trockenfliegenhaken, Größe 8 bis 16
Körper: Dubbing, hier Hends Spectra Flash Dunkelgrün
Flügel: Reh-, Hirsch- oder Elchhaar. Das dünnere und festere Sommer-Haar ergibt dabei feinere und haltbarere Muster, das dickere Winter-Haar ergibt eine gröbere Auflösung, schwimmt höher, ist aber nicht so haltbar.
Sonstiges: reißfestes Bindegarn und ein Tröpfchen Lack für den Kopfknoten. Außerdem einen Haaraufstoßer (siehe Foto).
Bindeanleitung:

Nach der Grundwicklung (1) wird etwas Dubbing angesponnen (2)...

... und ein nicht zu dicker Körper geformt (3).  2 bis 3 mm Platz lassen am Hakenöhr!
Nun schneiden wir uns mit der Schere die benötigte Haar-Menge aus einer Rehhaar (etc.) Decke (4), bringen die Haare im Haaraufstoßer auf die gleiche Spitzenlänge (5)...
... und binden die Haare wie auf dem Foto links gezeigt mit einem leichten Überstand am Hakenöhr ein (6).
Im Anschluss werden die Windungen mit etwas Gefühl straff (aber nicht zu straff) gewunden (7) und der Kopfknoten gemacht (8).

Wenn man korrekt gebunden hat, ist keine Nachbearbeitung nötig. Ansonsten wird der Überstand am Kopf noch ein wenig mit der Schere gestutzt - und fertig!

Ein Tröpfchen Lack zur Knotensicherung kann von unten ausgebracht werden, indem die Fliege umgedreht wird. Und vor dem Fischen Widerhaken andrücken nicht vergessen!



Ein Beitrag für fliegenfischer-forum.de - © März 2012. Fotos: Hans-Jörg Klein | Bearbeitung und Text: Michael Müller
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