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Die Reiseplanung zum
Taimenfischen am Fluss Severnaja beginnt eigentlich schon im Sommer 2019
als zwei Fliegenfischerfreunde und ich den Entschluss fassten, solch eine
Angelreise gemeinsam zu buchen. Da die beiden Freunde noch im Arbeitsleben
stehen und solch eine Reise nur nach voriger Zeiteinteilung mit ihrem jeweiligen
Arbeitgeber schon am Jahresbeginn sicher planbar machen müssen, wurde
die Reise zum 11.Juli 2020 beginnend geplant. Ich als Rentner hatte diese
Vorgaben zum Glück nicht mehr zu erfüllen, war zeitlich nicht
gebunden.
Die Reise zum Taimenfischen am Severnaja ergab sich zudem aus der Tatsache, dass für mich dort in einem festen Camp die Zusage der Stromversorgung für mein Handicap einer Schlafapnoe und einem entsprechenden Hilfsgerät dazu in der ganzen Nacht zugesichert wurde, was bei einer möglichen zuvor ins Auge gefassten Reise in die Mongolei, zum gleichen Zielfisch, nicht gegeben war. Da bei der Planung der Reise mit dem Veranstalter ersichtlich wurde, dass die Anreise bis zum Zielfluss Severnaja zwei Tage dauert und die Rückreise ebenfalls die gleiche Zeit in Anspruch nehmen wird, wurde dem Veranstalter sogleich von uns vorgeschlagen, die Möglichkeit zu prüfen, die Angelzeit mit sechs Tagen vor Ort evtl. um zwei Tage zu verlängern, damit sich der nötige zeitliche Aufwand für die Reise mit der möglichen Angelzeit besser ausnutzen ließe. Diesem Wunsch konnte der Veranstalter Wladimir Ebert folgen, auch da dies alle Teilnehmer für sinnvoll hielten. Für diesen Zeitraum hatte er zehn Angler beisammen, die dieselben Ambitionen wie wir hatten, um auf Taimen am Severnaja zu fischen. Aus den Reiseunterlagen ging eine genaue und sehr nützliche Auflistung der vor Ort nötigen und empfehlenswerten Kleidung sowie der Angelausrüstung hervor, die daraufhin vorsorglich und vor allem mit größeren Streamern ergänzt zusammengestellt wurde. Eine 2,90 m lange Fliegenrute für Schnurklasse #8 und eine 4,50m lange Zweihandrute der Schnurklasse #10 jeweils mit 2 Anti Reverse Rollen bestückt, sowie eine Spinnrute mit 3,35 m Länge für ein Wurfgewicht von 20-60 gr. sollten für alle möglichen Fälle ausreichend sein. |
Fliegen-
und Rollenausstattung
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Vor all diesem Hintergrund
wurde die angebotene Reise mit den Flügen für den 11.Juli 2020
gebucht.
Doch dann kam Corona!!!!! Es gab für 2020 dann keine Möglichkeit, die zu diesem Zeitpunkt fast vollständig bezahlte Reise zu beginnen. Die Flugkosten wurden nur mit Gutscheinen ersetzt, von der DB wo ich die 3 Fahrkarten für die Anreise zum Flughafen Frankfurt gebucht und natürlich bezahlt hatte, kam eine ernüchternde Antwort: da über das Internet gebucht wurde, hätte man leider keine Rückerstattung zu erwarten. Dies würde so auch eindeutig in den Geschäftsbedingungen stehen. Wenn ihre Reise nicht stattfindet, sei die DB dafür ja nicht verantwortlich, zumal ihre Züge zum gebuchten Termin fuhren!!!!! Das war nun die ernüchternde Situation zum Jahreswechsel 20/21 zur gebuchten aber entfallenen Reise. Corona mit seinen sich andauernd verändernden
Reisebedingungen war dann natürlich bis auf weiteres das Thema der
ersten fünf Monate im Jahr 2021, und ob es vielleicht doch im Sommer
noch klappt. Völlig unerwartet bekam ich Ende Mai den Anruf einer
möglichen Reise, kurzfristig und nur für 4 Fischer möglich.
Dies wäre bei bestimmten Vorgaben mit vollständiger Impfung und
Testung möglich, jedoch müsste die Entscheidung zur Zu- oder
Absage innerhalb der nächsten 30 Minuten fallen!!! Weitere Plätze
im Camp waren schon an einheimische Gäste vergeben worden.
Geklärt war dann auch die Situation, dass der Veranstalter Wladimir Ebert von Baikal-Reisen (in Folge Wladimir) uns nicht ab Frankfurt begleitet, sondern er uns erst in Moskau empfangen wird, um mit uns 3 Fischern (einer hatte den Umständen der Reisebedingungen geschuldet noch kurzfristig abgesagt), die weitere Reise bis wieder zurück in Moskau begleiten wird. Alles war dann bestens von ihm organisiert. Ich aus Frankfurt kommend war dann der dritte Angelkollege, der in Moskau nach knapp 3,5 Std Flug ankam. Markus aus Wien und Volker aus Berlin waren schon kurz zuvor angekommen. Die nächsten Flugdetails waren mit zunächst 5,5 Std. Wartezeit und anschl. Flug mit 4,5 Std. nach Krasnojarsk, wo es nochmals mit Wartezeit und über 2,5 Std. Flugdauer weiter den Jenissei entlang 1.100 km im Norden gelegen nach Turuchansk ging. Krasnojarsk wie Turuchansk haben den gleichen + 5 Std. Zeitunterschied zu MEZ. |
Die
gemeinsame Reise begann zunächst von Moskau nach Krasnojarsk.
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Danach
über 1.100 km entlang am gewaltigen Jenissei nach Turuchansk, fast
am Polarkreis gelegen.
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Bevor es mit dem Boot weiter ging, konnte in Turuchansk nach der Ankunft wie geplant für den Eigenbedarf Zigaretten und Alkoholika eingekauft werden, die natürlich nicht in der Vollverpflegung mit inbegriffen waren. Per TAXI wurden wir zum Fluss Untere Tunguska gebracht, wo der Camp-Chef Alexander und 2 Mitarbeiter mit 2 Luftkissenbooten - Hivus genannt - auf uns warteten. |
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Mit all dem Gepäck und diversen Utensilien ging die Reise zunächst auf der Unteren Tunguska, die bei Turuchansk in den Jenissei mündet, 60 km stromaufwärts bis zum Einlauf unseres Zielflusses Severnaja, wo nach weiteren ca. 40 km an einem geschützten Nebenfluss das Fischer-Camp lag. |
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Zu meinem Erstaunen wurden wir nach 6-stündiger Fahrt im Camp ankommend in 2 neu gebauten festen Holzhäusern für je 2 Personen untergebracht. 24 Std. Stromanschluss und ein Ofen bei möglicher Kälte, sowie je eine Toilette mit Wasserspülung pro Haus war dann pures Wohlgefühl in der Wildnis. Bei Buchung 2 Jahre zuvor wurde da noch mit Feldbetten in Zelten geplant. Der Luxus in der Wildnis gipfelte sogar noch mit Grünem Strom, der tagsüber von 4 großen Photovoltaikpanelen erzeugt und für die Nacht gespeichert wird, da die normal dazu laufenden Stromaggregate ab Mitternacht wegen Dauerton abgeschaltet wurden. |
Unsere
Blockhütten, kaum sichtbar, dem Camp zugehörig im Wald zu erkennen.
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Das
Camp bei Ankunft, an einem Nebenfluss des Severnaja gelegen.
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Eine
unserer 2 großzügigen Holzhütten
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mit
Toilette im Wald gelegen.
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Mit dem Hivus, das all die nächsten Tage unser Fortbewegungsmittel war, ging es dann am ersten Angeltag den kleinen Fluss an dem unser Camp lag stromaufwärts, um auf Äschen zu fischen. |
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Eine ganz bestimmte
Stelle wollte uns Camp-Chef Alexander unmittelbar vor dem sich abzeichneten
Rückgang des Wasserstandes noch zeigen, da eine spätere Fahrt
dorthin wegen der sich abzeichnenden geringeren Wassertiefe, evtl. nicht
mehr möglich sein konnte. Die erste Fahrt mit dem Hivus zeigte uns
schon auf, warum es einzig und alleine diese Bootsform möglich macht,
solche mit großen Steinen vorhandenen Flußstrecken zu bewältigen.
Unmittelbar vor einem Wasserfall, wo ein Weiterkommen mit dem Boot unmöglich war, trafen wir auf die Arktische Äsche mit ihrer wunderschön gezeichneten Fahne. Es war einfach ein ganz großes Erlebnis, was uns da im glasklaren Wasser mit sehr unterschiedlichen vorhandenen Gewässerstrecken auf etwa 300 m Länge vom Boot bis zum Fall verteilt geboten wurde. Der Fischreichtum war unbeschreiblich. Fliegenmuster egal ob groß oder klein spielten absolut keine Rolle. Einzig und alleine ein Reizköder brachte immer den gewünschten Erfolg auf Forelle (Lenok) und Äsche. Mitunter hatten zeitgleich Markus, Wladimir und Volker Bisse, Drills und Fische, die natürlich allesamt wieder zurückgesetzt wurden. |
Markus
am Wasserfall
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Wasserfall
mit Markus und Alexander
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...
etwas unterhalb
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Strecke
zwischen Wasserfall und Boot
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An diesem ersten Tag
zeigte sich schon, dass dem Veranstalter wie auch dem Camp-Chef viel daran
gelegen ist, dem Angelgast alles fischereimögliche bei seinem Aufenthalt
in der Wildnis zu bieten. Es waren für mich unvergessliche Stunden
an diesem herrlichen Ort, zumal mein Lieblingsfisch zu Hause - die Äsche
- hier in noch mit eindrucksvollerer Zeichnung, Form und in riesiger Anzahl
vorkam.
Ob der großen angebotenen Streamer oder Wobbler
- egal, die Äschen gingen allesamt drauf. Es erinnerte mich an die
Fischerei auf den Pazifischen Lachs, der beim Aufstieg keine Nahrung mehr
zu sich nimmt und deshalb dort nur auf die angebotenen Reizköder reagiert.
Dass also die Bisse etwa nicht eine Nahrungsaufnahme darstellten, sondern
bei so großer Anzahl von Fischen vielleicht eher dem Verdrängen
anderweitiger Kontrahenten diente? Aber das ist nur eine Vermutung von
mir, die ich aus der Beißfreudigkeit der Äsche auf die großen
Reizköder entgegen der geringen gelandeten Forellenanzahl meinte erkannt
zu haben.
Volker
mit Äsche
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der
Autor mit Lenok
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Panorama
der Strecke (zum Vergrößern bitte das Bild anklicken)
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Traum-Fischerei
und ...
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Traum-Äschen
satt!!!
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Mit großen vom
Angel Hotspot hinterlassenen Eindrücken, der vielen gefangenen Fische
des 1.Angeltages, ging am späten Nachmittag die zunächst für
uns wieder abenteuerliche Fahrt in dem wilden Wasser des Flusses mit dem
Boot zurück ins Camp. Was für eine plötzlich andere Welt
nach zuvor 2 Tagen erlebter Anreise im ruhigen Flieger.
Der nächste Tag sollte zunächst wiederum eine neue Angel-Herausforderung werden. Wie zuvor ging es mit dem Hivus nach stundenlanger Fahrt in grandioser Umgebung und über reißende Flussstrecken zum nächsten Angelziel in einem weiteren Nebenfluss des Severnaja. Die Küche im Camp wünschte sich ein paar
frische Hechte für den kommenden Speiseplan seiner Gäste.
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Das
mit den Hechten ging Schlag auf Schlag. Der Wunsch der Camp-
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Küche
konnte in kurzer Zeit mit Hecht + Barsch erfüllt werden.
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Ein
frisch zubereiteter Hecht direkt am Wasser gegessen war ein großer
Genuss, dazu alles in herrlicher Umgebung, welch ein Erlebnis.
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Besonders erstaunlich
war für mich, dass man die Fische bei dem sichtigen Wasser vor dem
Biss genau beobachten und so den angebotenen Köder steuern konnte.
Schusshechte unter 40 cm konnte man so durch schnelles Wegziehen des Streamers
den Zubiss vereiteln. Aber auch hier galt, alle Fische, die nicht für
die Camp-Küche bestimmt waren wurden zurückgesetzt.
Danach wurde es Zeit mit der Rückkehr zum
Hauptfluss Severnaja, um zum ersten Mal auf unseren eigentlichen Zielfisch
den Taimen zu fischen.
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Es war
eine riesige Freude am 2. Angeltag: der 1. von Markus gelandete Taimen
an der Fliegenrute.
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Der nächste Angel-Tag an einer vielversprechenden Stelle für Taimen, weit entfernt vom Camp, musste auf Grund eines plötzlich einsetzenden Gewitters frühzeitig abgebrochen werden. Einige gefangene Äschen rundeten den Angeltag dann noch ab. Früher als gedacht kamen wir an diesem Tag dann jedoch bei großartiger Abend-Stimmung wieder im Camp an. |
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Wie jeden Angeltag waren wir etwa 3-5 Stunden mit dem Boot vom Camp entfernt an bevorzugten Stellen, dies waren in der Hauptsache die vielen abwechslungsreichen Mündungen der Zuflüsse zum Severnaja, um auf Taimen zu fischen unterwegs, als wir plötzlich durch ein besonderes Erlebnis überrascht wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses war eine Braunbärin mit ihren 2 Jungen unterwegs. Alexander startete kurz das Boot und fuhr mit uns langsam in die Mitte des an dieser Stelle etwa 150 m breiten Flusses, um von dort aus das Ereignis noch näher betrachten zu können. Welch ein Glücksfall für uns, so etwas völlig Unerwartetes in der Wildnis miterleben zu dürfen. |
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Die einzig negative Begleiterscheinung vor Ort und der Aufenthaltsdauer war das gewaltige Vorkommen der Stechmücken. Wenn am Körper alles mit Moskitonetz, Handschuhe, verschlossener Kleidung und diverser Mittel zum Einreiben gesichert zu sein schien, schafften es die kleinen Biester doch immer wieder durchzukommen und ihre Spuren augenscheinlich zu hinterlassen. Nur im geschlossenen Boot oder im Holzhaus bei zugezogener Türe halfen dagegen nach kurzer Zeit die vorhandenen diversen elektronischen Geräte. Doch bei solchen Fischen und dem wieder herrlichen Wetter tags darauf hat das Sprichwort meiner Mutter seine Berechtigung: “Schönheit muss Leiden“. |
Mücken
Mücken Mücken ...
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Der
Autor mit den Arm-Blessuren der kleinen Biester.
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Bei
Windstille war die Übermacht der kleinen Biester allgegenwärtig.
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Eine am weitesten
vom Camp entfernte Angelstelle am Severnaja mit seiner riesigen Stromschnelle
ist je nach Wasserstand mit einem vollbesetzten Boot nicht immer zu überwinden.
An diesem normaler Weise erfolgreichen Platz war ein Außencamp mit
großem Treibstoffvorrat und Unterbringungszelten für etwaig
längere Aufenthalte eingerichtet. Außer ein paar Äschen
und einem großen Aland, der sich jedoch vor der Landung vom Haken
löste, war an dieser Stelle an diesem Tag kein Taimen an den Haken
zu bekommen.
Beiliegendes Foto von der Stelle mit dem Mausköder zeigt im Hintergrund ein Stück ehemals abgebrannten Waldes, wo noch extra darauf eingegangen wird. |
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Doch das Anglerglück
kehrte bei der Rückfahrt an anderer Stelle wieder zurück.
Markus, er war zunächst in der Annahme einen gewaltigen Hänger zu haben war plötzlich erstaunt, dass sich dieser bewegte und ihn mit all seinem Können an der Spinnrute mit Stationärrolle minutenlang forderte. Ein ganz kapitaler Fisch mit 115 cm konnte letztendlich unter Hilfe von Alexander am Kescher am Severnaja gelandet werden. 3 Kameras von Wladimir, Volker und mir hielten aus verschiedenen Richtungen den Fang des spektakulären Fisches fest. Dieser hatte ganz tiefstehend auf einen am Kopf beschwerten Gummifisch an der Spinnrute gebissen. Es war sein größter von insgesamt 7 gefangenen Taimen. |
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Markus
mit Prachtexemplar
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Ein
weiterer Traumfisch ...
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...
darf weiter wachsen
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Am letzten Angeltag
gab es an einem Nebenfluss des Severnaja nochmals etwas Aufregung für
mich.
Wenn neue Angelstellen mit dem Boot angefahren wurden, wurde in der Regel wegen der großen Lärmbelästigung der Boote noch etwas Zeit zur Beruhigung des Wassers im Boot wartend verbracht. Um zu zeigen, dass diese Stelle absolut super ist, hatte Alexander uns zuvor noch einen Kurzfilm vom Fang eines ganz kapitalen Taimen, unmittelbar an dieser Stelle, genau am gleichen Tag nur eben 2 Jahre zuvor, gezeigt. Ich, bisher ohne erfolgreiche Taimen-Landung, hatte dann doch noch kurz vor Schluss der Angelzeit einen dieser ganz starken Fische an den Mausköder meiner zuvor mit Wladimir getauschten Spinnrute bekommen. Zunächst ein Fehlbiss mit nur wenigen Sekunden Drillkontakt, die für mich den Hot Spot an der Stelle und den Wechsel der Rute mit dem an der Wasseroberfläche gezogenen Mausköder bestätigte. Der Taimen hat den Köder an der Oberfläche des an dieser Stelle etwa nur 1,80 m tiefen Wasser attackiert und ganz spektakulär wie ein Hecht genommen. Ob ich den Anschlag zu früh setzte oder nur vor lauter Wasserschwall der Drilling nicht richtig saß, bleibt unbekannt, da noch keine Kamera dazu lief. Ein weiter Wurf an gleicher Stelle der zunächst auf der 30 m entfernten gegenüberliegenden Seite etwa 30 cm vom Ufer im Gras landete brachte mir dann den so lang ersehnten 1.Taimen richtig an die Rute. Mit ein wenig Zug an der Schnur hatte ich die Maus aus dem Gras an den Rand gezogen, die dann vom etwa 50 cm hohen Ufer ins Wasser platschte. Nur etwa 2 m vom Ufer kam dann erneut ein spektakulärer Biss auf die Maus. Minutenlang konnte ich den Fisch in der leichten Strömung halten und durch das klare Wasser begünstigt die enorme Größe des Fisches schon mehrfach augenscheinlich erkennen. Einen ganz kapitalen Fisch der 110-120 cm Klasse hatte ich da im Drill. Wladimir hielt die ganze Sache mit laufender Kamera fest. Meine Nerven waren in diesem Moment bis zum Anschlag gespannt. Sollte der Wunsch einen Taimen zu fangen so kurz vor Schluss doch noch für mich in Erfüllung gehen? Ich ging ohne Probleme mit der Rute, den Fisch sicher am Haken, auf meiner Uferseite zu einem vermeintlich besseren Platz zum Landen des Fisches, wo Alexander mit großer Erfahrung ganz unaufgeregt mit seinem Kescher dazu kam, um im flachen Wasser bei der Landung des Fisches zu helfen. Eine Prozedur, die er sicherlich schon hundert Mal erlebt hat, im Gegensatz zu mir, der den Fisch seines Lebens im Drill hatte. Dass der Mausköder im Gras gelandet war und durch kurzes Ziehen an der Leine ins Wasser fiel, war wohl der entscheidende Reiz und Moment zum Biss des Fisches danach. Da in der Gegend Waldbrände wohl des Öfteren vorkommen, wird u.a. das Kleingetier quasi vor sich hertreibend gezwungen, sich letztendlich rettend ins Wasser zu stürzen. Diese Situation hat wohl vielfach dazu geführt, dass die großen Fische auf die Maus als großen Happen wie auch die Angler um Erfolg zu haben, sich dort auf diese Möglichkeit mit der künstlichen Maus als Köder spezialisiert haben. |
Minutenlang konnte ich den Fisch in der leichten
Strömung halten, doch in die Nähe des Keschers kommend, gab es
immer wieder massive Fluchten, wo der Fisch in der Hauptsache sein enormes
Gewicht einsetzen konnte und immer wieder große Mengen Schnur von
der Rolle nahm.
Dann plötzlich, kurz vor der unmittelbaren Landung, alle Hoffnung den Fisch des Lebens zu landen, riss die Angelschnur, der Fisch war weg!!!! Eine von Alex angedachte Ruhepause in dem an dieser Stelle überschaubaren Bereich des Seitenarmes des Hauptflusses brachte jedoch keinen weiteren Erfolg mehr für mich. Letztendlich blieb die persönliche Erwartung, die als Ziel gesetzte Landung eines Taimen für mich aus. Das Ergebnis der gemeinsamen Reise mit 7 gelandeten Taimen wurde jedoch aus meiner Sicht absolut erreicht. Am späten Nachmittag dieses letzten Angeltages, zurück am Severnaja, ließ man das Boot kilometerlang mit der leichten Strömung treiben, wobei vom Boot aus noch mit dem Spinner gefischt wurde. Einzig die Äschen nahmen dabei wieder die für Taimen bestimmten Köder. Es wurde nochmals ein Halt mitten im Fluss gemacht, wo eine Felsformation für eine augenscheinlich gute und letzte Taimen-Stelle sich abzeichnete, doch es ging bei dieser letzten Möglichkeit nichts mehr. |
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Bei Ankunft gegen Abend im Camp galt es die Ruten und das ganze Zubehör wieder für die Rückreise zu verstauen. Anderntags nach dem Frühstück war die Abreise mit etwas Wehmut aus dem Camp geplant. Die Enttäuschung über den verlorenen kapitalen Fisch hielt sich bei mir jedoch in Grenzen. Das Erlebnis dieser ganzen Reise war so beeindruckend, dass dies fast zur Nebensache wurde. So erlebte ich die Rückreise mit dem Boot durch die grandiose Landschaft nochmals mit einem unglaublichen Glücksgefühl. |
Rückreise
bei Traumwetter
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Wladimir hat sich
nach Ankunft in Turuchansk und Krasnojarsk, wo wir wegen der Flugzeiten
einen freien Tag einlegen mussten, wieder mit seinem großartigen
Organisationstalent gezeigt. Ohne diese beispielhafte Betreuung bei der
allgegenwärtigen Corona-Reisebehinderung, ab und bis Moskau, durch
und mit ihm während des Camp Aufenthaltes, wäre die Angelreise
nicht zu dem für mich beeindruckenden Erlebnis geworden.
Danke Wladimir!
PS: Noch eine kleine Notiz am Rande. Als wir mit dem Boot bei der Rückreise in Turuchansk wieder angekommen waren, stand ich mit dem zuvor Erlebten unter einem großem Glücksgefühl. Von da an hatte ich zum ersten Mal seit der Abfahrt ins Camp wieder Telefonkontakt mit zu Hause. Meine Mutter war einen Tag zuvor im stolzen Alter von 99 Jahren gut vorbereitet gestorben. Ein unheimliches Gefühl über das eben Erlebte und dann diese Nachricht!!!!! Dieser Bericht ist damit auch noch eine Hommage an sie. |
Video: Das Erlebte und meine
Einschätzung der Reise habe ich im Internet auf 2 Plattformen für
Jedermann in einem 32:25 min. Video veröffentlicht und dort zum Ausdruck
gebracht. Die Reise war ein grandioses Abenteuer in der Wildnis, das immer
und ewig in Erinnerung bleiben wird. Wie sich die Angelei bei Volker, Markus
und Ossi gestaltet und sich dann der Fangerfolg eingestellt hat, zeigen
die mit Hilfe von Moritz Huber super aufgearbeiteten Szenen die ich, soweit
wie möglich, neben der eigenen Angelei, Großteils selbst gemacht
habe. Durch diese Veröffentlichung möchte ich andere Angler,
die auch solch einen Traum wahr werden lassen wollen, einfach mit teilhaben
lassen. Ich hoffe es ist mir mit dieser Veröffentlichung und dem ganzen
technischen Aufwand, der dazu nötig ist, gelungen:
https://youtu.be/mkoG1-psPzI https://vimeo.com/657055202 |
Empfohlene Ausrüstung:
Tourkosten (Stand 2021): 2880,00 € inkl. Vollverpflegung, zzgl. Flüge, Visa, Hotelübernachtung, Trinkgelder, Alkoholika, Raucherwaren. Kontakt zum Autor: vermittelt die Redaktion Fliegenfischer-Forum gerne auf Anfrage |
Ein Bericht von Oswald Blank für www.fliegenfischer-forum.de - Januar 2022. Fotos/Copyright: beim Autor. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. zurück zur Übersicht Russland, Asien etc... | zurück zur Übersicht Reise & Report | zurück zur Startseite |