Fliegenfischen auf Sicht auf die Äsche an den Gebirgsflüssen in der Slowakei Ein Heimatbericht aus der Slowakei von Andrej Polcic |
Das Fliegenfischen auf Sicht, besser bekannt unter der englischen Bezeichnung “sight fly fishing” ist eine der interessantesten Fliegenfischer-Methoden. Das Suchen und Sichten der Fische in deren natürlicher Umgebung stellt einerseits ziemlich große Ansprüche auf den Fliegenfischer. Andererseits wird das erfolgreiche Beherrschen dieser einzigartigen Taktik mit Fischereierlebnissen belohnt, welche man nicht so schnell vergisst. |
Das
Sichten und Beobachten der Äsche
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Hier
lauern die Äschen
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Wenn
man von Fliegenfischen auf Sicht spricht, taucht die Assoziation des Fliegenfischens
auf große Forellen, vor allem Bachforellen, unbedingt auf. Diese
Gegebenheit ist allerdings nicht überraschend. Klare Gewässer
Europas, Amerikas und Neuseeland sind die typischen Habitate der Forellen.
Es gibt nicht sehr viele Gewässer in Europa, wo man das Fliegenfischen auf Sicht ausprobieren könnte. Das Paradebeispiel für „sight fly fishing“ ist zweifelsohne Neuseeland. Ich hatte das Glück, mehrere europäische Winter in Neuseeland zu verbringen und dort den großen Bach- und Regenbogenforellen mit dieser Methode nachzustellen. Es dauerte ziemlich lange, bis ich mir diese Fähigkeiten eingeübt hatte. Sobald ich aber die einzelnen notwendigen Aspekte dieser, für mich bis daher unbekannten Flifi-Strategie, beherrschte, wurde das Fliegenfischen auf Sicht meine Lieblingsfliegenfischerbeschäftigung. |
Versuchen
Sie mal, die Äsche zu sichten
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Sonnenschein,
klares und seichtes Wasser - die besten Bedingungen für das Fliegenfischen
auf Sicht
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Kleiner
Fluss und große Äsche - die beste Kombination
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Das
Fliegenfischen auf Sicht ist wie Jagen. Man muss den Fisch sichten, bevor
er den Fliegenfischer bemerkt. Erschreckt man den Fisch, wird dieser entweder
wegschwimmen oder er wird skeptisch und hört auf zu fressen. Das Sichten
von Fischen in der natürlichen Umgebung kann dank deren perfekter
Tarnung sehr anspruchsvoll sein. Es bedarf einer intensiven Sichtübung,
um die Fische von den übrigen Unterwassergegenständen unterscheiden
zu können. Nicht selten ist mir passiert, dass ich anstelle der Forellen,
Steine oder versunkene Holzblöcke anwarf, mit der Überzeugung
sie seien eben große Fische. Die präzise Präsentation der
trockenen Fliege oder Nymphe ist für das erfolgreiche Fliegenfischen
auf Sicht obligatorisch.
Jedes Mal als ich von Neuseeland wieder nach Hause in die Slowakei kam, vermisste ich diese sehr unterhaltsame Flifi-Strategie. Ich überlegte mir also, wie ich die gesammelten Erfahrungen mit Fliegenfischen auf Sicht in Neuseeland an meinen heimischen, slowakischen Gewässern nutzen könnte. Ich wusste, dass es nicht einfach wird, die optimale Bedingungen für diese einzigartige Flifi-Taktik an den slowakischen Gewässern zu finden. Nach mehreren Erkundigungsausflügen in den slowakischen Naturschutzgebieten wurde ich für meine Mühe belohnt und fand geeignete Gebirgsgewässer. |
Die
Äsche und der Gewässergrund teilen sich die gleichen Farben...
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Es war
nicht schwer, diese dunkle Schönheit zu sichten
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Das
Zurücksetzen der Gebirgsfluss-Äsche gehört für mich
dazu!
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Auf
der Suche nach diesen Gewässern konzentrierte ich mich auf kleine
Gebirgsflüsse mit klarem Wasser und seichten Flussabschnitten, wo
es möglich wäre, auch kleinere Forellen zu sichten. Die größte
Überraschung war, als ich anstatt Bachforellen schöne Äschen
in diesen Gewässern sichtete. Meine Vermutung, es gäbe nur Bachforellen
in den hochgelegen Gebieten, stellte sich als falsch heraus.
Da die Äsche zu meinen Lieblingsfischen gehört, erfüllten sich zwei meiner großen Träume gleichzeitig. Der erste Traum vom Fliegenfischen auf Sicht in meiner wunderschönen Heimat und der zweite Traum von großen Äschen in kleinen Gebirgsgewässern. Diese neu entdeckten Gebirgsgewässer sind echte Äschen-Paradiese. Obwohl eher klein und mit vielen seichteren Stellen, beherbergen sie viele gesunde und prächtige Äschen. |
Kleine
Rückenflosse - ein typisches Zeichen des Rogners
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Gesichtete
Äsche
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Die
kämpfende Äsche im slowakischen Dschungel
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Die
Mikro-Nymphe hat funktioniert
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Meine
Strategie war fast die gleiche wie in Neuseeland nur mit dem Unterschied,
dass der Zielfisch nicht die Bach- oder Regenbogenforelle, sondern die
Äsche war.
Notwendige
Fliegenfischerausrüstung
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Das
versteckte Äschen-Paradies
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Die
perfekte Tarnung der Äsche
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Eine
aktive Äsche wurde gesichtet...
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Das
richtige Waten, Beobachten, Sichten und Präsentieren
Das Waten sollte immer stromauf erfolgen, um die Fische nicht zu erschrecken oder die Äsche nicht misstrauisch zu machen. Sobald ich die Äsche sichtete, beobachtete ich ihr Verhalten, um herauszufinden, ob sie aktiv Nahrung aufnimmt oder passiv ruht. Der ruhende und sich nicht bewegende Fisch wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fliege nicht attackieren. In den meisten Fällen konzentriert sich die Äsche auf die Unterwassernahrung, also ist das Nymphenfischen die erfolgreichste Methode. Das Angenehme am Äschenfischen ist, dass man die Fliege nicht sehr weit werfen muss, wenn man es einmal geschafft hat, sich der Äsche zu nähern, ohne sie dabei zu verscheuchen. Die Äsche verzeiht in der Regel auch mehrere ungenaue Fliegenpräsentationsversuche. Man sollte sich aber stets an der Regel halten: je weniger und präzisere Würfe, desto höher ist die Chance, die anvisierte Äsche zu fangen. Wie bei Trockenfliegen so auch bei Nymphen braucht die Äsche genügend Zeit, um die antreibende Beute genau zu inspizieren. Die Präsentation der Fliege sollte also möglichst natürlich und mindestens 1,5 Meter oberhalb der gesichteten Äsche (je nach der Tiefe und Geschwindigkeit des Wassers) erfolgen. |
Die
Äsche nutzt ihre wirkungsvollste "Waffe" - die Rückenflosse
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Diese
Äsche war nicht einfach zu fangen- sie stand direkt in den versunkenen
Baumzweigen
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Kurz
vor dem Freilassen
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Die
richtige Anschlagstechnik spielt beim Fliegenfischen auf Sicht auch eine
sehr wichtige Rolle. Die Äsche nimmt die Kunstfliege ziemlich schnell
und spuckt sie beim Feststellen der Unechtheit der Beute noch schneller
aus. Aus diesem Grund muss die Reaktion des Fliegenfischers bei Äschenbissen
dementsprechend zügig sein und der Anhieb unmittelbar nach dem Verschwinden
des Bißanzeigers unter Wasser bei Nymphen oder beim Packen der Trockenfliegen,
gesetzt werden.
Das Drillen der Äsche an kleinen Gebirgsflüssen kann ein wahres Abenteuer sein. Vor allem die großen Exemplare bevorzugen es aus dem Wasser zu springen und zeigen beim Einsatz ihrer besten Waffe, nämlich der Rückenflosse ihr enormes Kampfpotenzial. Obwohl das Waten, Sichten, Beobachten und Werfen beim Fliegenfischen auf Sicht sehr anspruchsvoll sein mag, wird das erfolgreiche Beherrschen dieser Flifi-Taktik mit dem Gefühl etwas Besonders erreicht zu haben, belohnt. Dies ist auch der Grund, wieso das Fliegenfischen auf Sicht für mich die beliebteste und spannendste Fliegenfischer-Taktik wurde. Petri Heil
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Pure
Muskelkraft und der grüne Wasserteppich
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Eine
starke und gesunde slowakische Äsche
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Eine
von vielen der in diesem Abschnitt des Gebirgsflusses lauernden Äschen
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Dunkle
Kampfmaschine
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Datenblock
Slowakei
Die Slowakei, amtlich Slowakische Republik, ist ein demokratischer Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Bratislava. Seit 2004 ist die Slowakei Mitglied der Europäischen Union und der NATO. Im Jahr 2007 wurden gemäß dem Schengen-Abkommen die Grenzkontrollen zu EU-Staaten aufgehoben, 2009 trat die Slowakei der Eurozone bei. Geografie Die Slowakei hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 429 Kilometer und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 197 Kilometern. Im Norden und in der Mitte hat sie den Charakter eines Gebirgslandes, reicht aber im Süden bis in die Große und Kleine Ungarische Tiefebene. Der Staat hat einen Flächenanteil von fast einem Drittel des gesamten Karpatenbogens, vor allem der Westkarpaten. Die höchste Erhebung ist der Gerlachovský štít (Gerlsdorfer Spitze) in der Hohen Tatra mit 2655 m (zugleich der höchste Berg der gesamten Karpaten); die Zahl der Zweitausender beträgt etwa 100. Der niedrigste Punkt liegt am Fluss Bodrog bei Streda nad Bodrogom, wo der Fluss die Slowakei verlässt (94 m). Fließgewässer Durch das Land verläuft die europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel), wobei wenig mehr als 90% des Landes in das Einzugsgebiet der Donau gehört. Die Donau (Dunaj) im Südwesten hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet, sie ist mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Der längste slowakische Fluss ist die Waag mit einer Länge von 403 Kilometern, die den ganzen Norden und Westen des Landes durchfließt. Weitere bedeutende Flüsse sind die March (Morava) an den Grenzen zu Tschechien und Österreich, der Gran (Hron) in der Mitte, der Eipel (Ipel) an der Grenze zu Ungarn, sowie Sajó (Slaná), Hornád, Laborec, Latorica und Bodrog im Osten; die Theiß (Tisa) berührt die Südostecke des Landes. Zum Einzugsgebiet der Weichsel gehören lediglich der Poprad und der Dunajec (Grenze zu Polen) östlich der Tatra. (Liste der Flüsse). Infos Viel mehr wissenswertes zur Slowakei finden Sie u.a. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Slowakei Fliegenfischen Kenner schätzen die Slowakei mit ihren schönen Gebirgslandschaften und zahlreichen glasklaren Flüssen und Bächen schon seit langer Zeit als fliegenfischereiliches Paradies! Zum Autor Mehr Informationen über Fliegenfischen in der Slowakei finden Sie auch auf der Homepage des Autors: flyfishing- slovakia.com. *** |
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Ein Reisebericht von André Polcic für www.fliegenfischer-forum.de - Mai 2016. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. zurück zu Slowakei... | zurück zur Übersicht Reise & Report | zurück zur Startseite |
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