Werfen mit sensibler Spitze

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Frank Kaiser

Werfen mit sensibler Spitze

Beitrag von Frank Kaiser »

Hallo zusammen,
hab mir eine Rute mit sensibler Spitze zugelegt (AFTMA 5-6) und diese dann mit einer 5'er Schnur bestückt.
Jetzt steht ich vor dem Problem,dass ich wenn ich mit Schnurlängen ca. 10m fische die Rute folgendes Verhalten zeigt.
Schnur aufnehmen zum Rückwurf, die Rute biegt sich stark durch und beim Vorwurf entsprechend das gleiche. Durch dieses durchbiegen der Rute geht mir sehr viel Energie verloren, da die Rute recht weich ist. Bei einer schnellen Rute ist in der Biegung dieser die Energie gespeichert um die Schnur wieder zu beschleunigen. Nicht so bei der Rute mit sensibler Spitze.
Sind Ruten mit sensibler Spitze nicht geeignet für Schnurlängen von 10m zu werfen oder muss ich eine 4'er Schnur verwenden oder mache ich beim Werfen etwas falsch.

Danke für eure Tipps, Erfahrungen im voraus.

Frank
JensR

Beitrag von JensR »

Hallo Frank,

habe eine 4er Rute die sich ebenso verhält.

Habe sie mit 4er,5er und sogar 6er Schnüre von WF bis DT und von Trocken bis Nass ausprobiert.
Das Verhalten ist immer das gleiche. Auch deutlich erfahrenere Werfer haben die Rute geworfen und meine Eindrücke bestätigt.

Die Wahl einer leichteren Schnur verschiebt dieses Verhalten nur etwas, stellt es aber nicht ab.
Du kannst so dann vielleicht 3,4 Meter weiter werfen bevor die Schlaufe größer wird, aber dann geht es trotzdem los.
Das ganze erkaufst du dann aber mit einem schlechten Aufladeverhalten bei wenig Schnur.

Alles in allem denke ich das man damit leben muss. Eine zarte Rute mit voller Aktion ist eben kein Weitwurfgerät.
Ich habe mich daran gewöhnt und setzte meine 490er da ein wo sie hingehört, am Äschenfluss.
Dort setze ich sie gerne leicht überladen ein (4er WF-Longbelly oder 5er DT), wodurch sie sich schnell auflädt und auf kurzer Distanz toll arbeitet - und dafür brauche ich sie. An Großgewässern hat sie einfach nichts verloren ...


Gruß, Jens
Rudi

Beitrag von Rudi »

Hi Frank,

was für eine Schnur hast du den drauf? WF, DT, floating, sinking usw. usw. usw.
Es gibt zick Schnüre mit zick gewichten. Eine WF-F ist nicht gleich eine WF-F. Ebenso ist eine DT-F nicht gleich DT-F. Je nach Hersteller und fabrikat kannst du hier gravierende Unterschiede feststellen.

Ein Bespiel von mir vom Samstag. Ian, Gerry und ich haben so ein bissll am Neckar rumgefischt. Ich hatte eine 7er WF Schnur mit ewig langer Keule (locker 10m). Also meine 7er Rute hat gekotzt. Die Mücken sind ziemlich knapp am Ohr vorbei. Und dann ne andere 7er WF drauf und es lief schon besser.

Ich habe die Erfahrung bei den sensibleren Klasse bis 4 gemacht, dass man hier extreme Schnur(gewichts)unterschiede hat. Und man kann auch um einiges unter die Rutenklasse gehen. Beispiel. Rute 4, Schnur 2.

Ich würde mal zu deinem Fachhändler gehen und mir auf deine Rute Rollen mit verschiedenen Schnuren draufschrauben und mal im Hinterhof werfen.
Du wirst dann sofort den Unterschied merken.

Gruss

Rudi
Rudi

Beitrag von Rudi »

Servus Jens,

eben lese ich deinen Beitrag. Ich kann das nicht bestätigen.
Also ich hab ne T&T 4er und ne Powell 2er.
Und ich merke voll wenn ich andere Schnüre draufhab.
Dat is net ohne. Und das beste Rollverhalten haben sowieso nur die Smilies.
:laola: :D
JensR

Beitrag von JensR »

Hi Rudi,

das sehe ich genauso.
Ich denke unsere Beiträge widersprechen sich nicht.
Unterschiede bei Schnüren gibt es riesige und dennoch behalten auch die Ruten ihre Eigenarten ... ;)


Gruß, Jens
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Michael.
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Beitrag von Michael. »

Hallo Frank,
probier mal eine WF 4 Schnur ....
Danach sollten wir weiter diskutieren.
Gruß
Michael
Rudi

Beitrag von Rudi »

Hi Jens,

also das Ruten ihre Eigenart haben kann ich voll und ganz bestätigen.
Ich habe mich voll in meine Freundin Thomas4 verliebt obwohl sie hin und wieder zickt. Liegt wohl daran, dass trotz eines meiner erachtens ausgewogener Ruten-Schnur-Kombi der dicke Wooly manchmal wohl doch zu dick ist. :afro: ;)

grüssllee

derderschonmalnenwoolyvollelottegegendenschädelbekommenundsichnichtnichtdavonerholthatwieesscheint
streamerfisher

Beitrag von streamerfisher »

Ruten mit langsamer Aktion (sensible spitze) sind heute recht selten geworden, da die meisten auf weite wollen und das mit solchen Ruten kaum möglich ist. Ihre Einsatzgebiet beschränkt sich wie bereits beschrieben das sensible Fischen auf kurze Distance, weil solche Ruten die Schläge der Fische besser abdämpfen und so weniger Gefahr auf Vorfachbruch besteht.

Gruß Markus
Matthias

Beitrag von Matthias »

Original geschrieben von streamerfisher
Ruten mit langsamer Aktion (sensible spitze) sind heute ...
Hallo Markus,

eine Rute mit sensibler Spitze muß nicht automatisch langsam sein oder eine parabolische Aktion haben. Meine 4er Shimano hat z.B. auch eine sensible Spitze und ist trotzdem recht spritzig und keineswegs langsam ... es kommt immer auf das Taper an, welches der sensiblen Spitze folgt. Wenn Du z.B. einer Sage TCR eine Vollkohlefaserspitze verpaßt, hast Du eine sehr schnelle Rute mit sensibler Spitze ;)

Viele Grüße, Matthias
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Karl
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Beitrag von Karl »

Hallo Frank, versuch mal die Rute etwas weicher zu werfen, d.h. mach keine stopps mehr bei 11 und 1 so wie du es bei den harten Stöcken gewohnt bist, sondern geh mal bißchen nach mit der Spitze. Bei Gespließten mit parabolischer Aktion ist es ähnlich, die mußt du auch langsam und gleichmäßig werfen. Stoppst du biegt sich die Spitze nach hinten, Energie ist weg. gehst du mit der Rute mit geht die Energie nicht verloren. Ist etwas blöd zum Erklären, ich hoffe trotzdem, daß du ungefähr verstanden hast, worauf ich hinaus will. d.h. nicht, daß die anderen unrecht haben, aber werfen zum Trockenfischen im Nahbereich läßt sie sich so schöner.
Gruß Karl
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Eine Schnurklasse runter #4 ob DT o. WF erstmal wurscht ,probier ews wie Karl schon angedeutet hat.Lass die rute für dich arbeiten ,lass sie gehen!,nicht überfordern,fühl dich hinein in den Wurf,die Stoppunkte würde ich vorerst nicht verändern,versuch in eine entsprechende Nachdrift/Nachführung zu gehen um ein zu weites auslenken der Spitze aufzufangen.
Beste Grüsse ,Rolf
Hells-Angler

Beitrag von Hells-Angler »

moin jens,
was fürn stock meinst du?
in kombi mit welcher leine?

gruss
jan
JensR

Beitrag von JensR »

Hallo Jan,

490er Sage RPL. Kann ich am 20. mal mitbringen, damit du auch mal werfen kannst. Lasse mich gerne eines besseren belehren.
Schnüre warfen schon diverse drauf - aktuell ist es eine WF4-LB (RM Far&Fast).


cu, Jens
Frank Kaiser

Beitrag von Frank Kaiser »

Hallo Karl,
die Rute weicher werfen geht schon. Nur komme ich dann nicht mehr in die Weite und so 4-5m könnte ich noch gebrauchen.
Ich kann sie auch sehr schnell beschleunigen, aber ich glaube das tut der Rute nicht gut und ich mache mich auch fertig.
Vielleicht klappt es mit einer anderen Fliegenschnur besser.

Danke für die Beiträge

Gruß Frank
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