Komme einfach nicht auf die Wurfweite!!!

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Werner

Beitrag von Werner »

@Templedog,
ja ich meine dich- unter anderen. Meine Vorschläge 1 bis 6 beziehen sich nicht auf den Doppelzug, sondern auf allgemeine Wurfschulung und das

"Ich kann Dir nur raten verkauf dein zeug und kauf Dir was vernünftiges , muß nicht teuer sein , fang von vorne an , sonst hat sich Fliegenfischen bald für dich erledigt ständig diesen wurffrust das macht doch keinen Spaß !
Ist es bei euch üblich mit einer Dt zu fischen ??? Gib mal 50 euro aus für eine Schnur , 200 -300 für eine Rute , kauf Dir Gerät was andere auch fischen !"

halte ich für hochgradigen ............sinn.

Gruß Werner
Frank Kaiser

Beitrag von Frank Kaiser »

Hallo alle zusammen
und nochmals Danke für die vielen Tipps.
Zum statement das Material betreffend möchte ich nur sagen, wie sind die Leute den vor 20 Jahren mit der Fliegenfischerei klargekommen als es diese high tech Materialien noch nicht gab. Also am Material kann es nicht liegen.
Ich hatte es nur angegeben weil häufiger im Forum immer die Frage nach der Ausrüstung kommt.
Ich bin nach dem Hinweis von Werner indem er Punkte 1-6 listet auf die Wiese und ich denke dies ist der einzige Weg an die Geschicht ranzugehen.

Das Ergebniss:
Gestrecke Schnur aufnehmen und wieder gestreckt hinlegen ist bis zu einer Länge von 15m kein Problem.

Das Problem ist ein anderes und zwar.
Die Schnur streckt sich in einer engen Schlaufe nach vorne, kurz bevor das Vorfach auch noch gestreckt ist beginne ich den Rückwurf.
Dann passiert folgendes, das Vorfach schlägt über nach unten und dies ist der Punkt bei dem die Fliege auf die Wiese (Wasser) klatscht und verhindert dass ich die Schnur in der Luft halten kann.
D.h. die Schnur ist nicht gestreckt und fliegt dann nach hinten, sonder sie macht eine Wellenbewegung mit dem o.a. Effekt.
Wie es bei Rückwurf aussieht kann ich nicht sagen denn wenn ich den Kopf drehe verschiebe ich die ganze Körperachse und dann ist der ganze Wurf verzogen und gelingt nicht.

Gruß Frank
Templedog
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Beitrag von Templedog »

[QUOTE]Original geschrieben von Frank Kaiser
Hallo alle zusammen
und nochmals Danke für die vielen Tipps.
Zum statement das Material betreffend möchte ich nur sagen, wie sind die Leute den vor 20 Jahren mit der Fliegenfischerei klargekommen als es diese high tech Materialien noch nicht gab. Also am Material kann es nicht liegen.







Gruß Frank
[/QUOTE


Hallo Frank vor zwanzig Jahren , haben wir mit Hardy,Kennedy Fisher u. Orvisruten gefischt , Cortland u. Hardyschnüre !
Das zu vor Zwanzig Jahren ! Viele schwören heute noch auf die 444
Und selbstverständlich konnten alle den Doppelzug , denn keiner läßt sich gerne durch mangelnde wurfweite von anderen die Fische wegfangen !

Gruß TD
Dieter W.
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Beitrag von Dieter W. »

Hallo Frank,

ich denke, ich lag mit meiner "Diagnose" in meiner ersten Antwort gar nicht so falsch. Nun hast du noch einige "Details" verraten. Du startest den Rückwurf bevor sich das Vorfach gestreckt hat. Ich vermute, daß du beim Vorwurf die Schnur zu tief nach unten bringst, das löst in dir immer die Reaktion aus schnell den Rückwurf auszuführen, um den "Wasserkontakt" deiner Fliege zu vermeiden. Achte auf den hohen Stop auf 11 Uhr (und nimm die Kraft aus dem Wurf). Ich bin sicher, du stoppst bislang viel zu tief. Auch deine Beinstellung scheint nicht zu stimmen. Als Rechtshänder solltest du das linke Bein leicht nach vorne, das rechte Bein leicht nach hinten versetzt haben. Nimm dabei eine leichte V-Stellung ein. So kannst du deinen Rückwurf beobachten ohne deinen Körper auszudrehen, was meistens in einem "Hinter-den-Körper-Wurf" mündet. Denke immer daran, die Schnur beschreibt beim Normalwurf immer eine Gerade. Wenn du die Schnur beim Rückwurf hinter den Körper wirft, hast du kaum eine Chance die Schnur wieder auf einer Geraden nach vorne zu bringen. Die Beobachtung des Rückwurfes ist für dein Weiterkommen wichtig. Kein guter Vorwurf ohne guten Rückwurf !

Ansonsten bin ich sicher, daß dich das Üben auf der Wiese rasch weiterbringt. Das beste Mittel wäre natürlich, dich mit dem einen oder anderen ordentlichen Werfer zu treffen und gemeinsam zu üben. Im Münchner Raum sollte dies doch ohne Probleme möglich sein. Ansonsten verschafft dir ein guter Kurs natürlich die richtige Grundlage, aber um das Üben kommst du nicht herum. Aber mach nicht den Fehler, die Gründe deiner Wurfprobleme zuerst beim Material zu suchen.

Ich wünsche dir viel Erfolg, den du mit den notwendigen Fleiß sicher haben wirst.

Beste Grüße

Dieter
www.flycasting.de
.... einfach Fliegenfischen
Werner

Beitrag von Werner »

@ Dieter
Hallo Dieter,
in den wesentlichen Teilen bin ich der gleichen Ansicht wie du, aber bist du sicher, dass du mit dem Rückschwung wartest, bis auch das Vorfach gestreckt ist ?

Meiner Erfahrung nach geht das an der tatsächlichen Fischerpraxis genau so vorbei wie die in manchen Anfängerbüchern zu findende Forderung, Leine und Vorfach möglichst vollkommen gestreckt auf dem Wasser abzulegen.

Begründung : Wenn man bis zur Hüfte im Wasser steht, fällt selbst bei einem hoch angesetzten Wurf und Stopp die Leine zu weit herunter, wenn man wartet, bis auch das Vorfach gestreckt ist.
Ich jedenfalls leite den Rückschwung ein, wenn die Leine nach dem Stopp-wenn ich ohne Doppelzug fische- spürbar zieht und dann ist diese gestreckt, aber nicht das Vorfach.


Gruß Werner
Holger a. Neuss
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Beitrag von Holger a. Neuss »

Hallo Dieter
Hallo Werner
Mhm, natürlich wollte ich nicht nur auf das Material abzielen. Nur die Erläuterung von Frank´s Problem lenkte mich ( nicht leichtfertig ) auf diese Ursache. Dabei habe ich in keinster Weise an Markenartikel oder ähnliches gedacht.
Euren Beiträgen zur Verbesserung des Wurfstiles wollte ich mich schon vorher anschliessen, aber erst mal die Reaktionen im Forum abwarten.
Vielleicht denkt Ihr nochmal über die letzte Schilderung von Frank nach. Jemand, der ohne Doppelzug, 15m Leine sauber auf der Wiese streckt ist weit an den meisten Wurffehlern vorbei. Womit ich nun wirklich nicht mehr verstehe wo das Problem liegen könnte. Vielleicht denkt Ihr darüber nochmal nach. 15m auf der Wiese, aber gerade 10m im Wasser, klingt für mich sehr komisch.
Gruss Holger
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo Holger,


Womit ich nun wirklich nicht mehr verstehe wo das Problem liegen könnte. Vielleicht denkt Ihr darüber nochmal nach. 15m auf der Wiese, aber gerade 10m im Wasser, klingt für mich sehr komisch.

Damit hast du natürlich recht. Ich war von 10 m Wurfweite ausgegangen, aber ich denke, dass Dieter im letzten Beitrag schon die richtige "Diagnose" gestellt hat.

Gruß Werner
fliege1
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Beitrag von fliege1 »

Hallo Templedog
Ich habe vor 35 Jahren das Fliegenfischen begonnen und das mit einen Geschirr Made DDR
Es gab nur zwei Sorten Fliegenruten eine zweiteilige 2,70m u. eine dreiteilige 3,0m . Eine Schnur die für alle Arten des Fliegenfischen benutzt wurde.
Es gab nichts anderes und ich fischte auch damit jenseits der 20m Marke.
Übung macht den Meister und nicht dei teure Rute u. SChnur.
MfG
fliege1
Templedog
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Beitrag von Templedog »

Hallo Fliege 1 , sag ich doch Übung mit gut zusammengestelltem Gerät macht Spaß ! Meine antwort bezog auf vor zwanzig Jahren wurde auch mit Guten Ruten gefischt !Schon damals gab es Leute die Bock hatten auf Graphite !

Und wenn es nicht Leute gäbe die neues ausprobieren/entwickeln würdest Du heute noch deinen DDR-Knüppel schwingen !
Und wenns Dir spaß macht , bitte !


Gutes Gerät ist natürlich nur eine Hilfe für den der's braucht o.mag ....
Es gibt genug Flifis die mit absolut falsch zusammengestellten getackle rumlaufen , die schnur bricht zusammen , rollwürfe klappen etc.....


"Nochmal zum werfen, ich beginne den Rückschwung wenn die schnur mir fast die Rute aus der Hand reißt "!

GmG TD
Dieter W.
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Beitrag von Dieter W. »

Hallo Werner,

da hast du ja in deinem Posting zwei "ketzerische" :-)) Fragen bzw. Aussagen eingebaut.

Nun, die erste Frage, ob ich warte bis auch das Vorfach gestreckt ist, beantworte ich dir mit "ja", denn dann ist sicher gestellt, das auch die Leine voll gestreckt ist und die Rute optimal geladen wird. Ist das Vorfach nicht gestreckt und der Rückwurf wird gestartet, kommt es nicht selten zum "Peitschen", der Verlust der Fliege durch eine gerissene Vorfachspitze ist recht schnell die Folge. Auf kurzen Distanzen kannst du dies durch eine sehr sanfte Beschleunigung noch kompensieren, aber auf langen Distanzen geht dir sicher schnell die Luft aus, wenn du die Streckung nicht abwartest. Nun reden wir aber über 12-15mtr. Leinenlänge. Hier ist es jedem einigermaßen ordentlichen Werfer möglich eine saubere Leine zu führen. Untersützt duch den Doppelzug kann die Rute auf einem sehr geraden horizontalen Rutenweg geführt werden. Auch der Arbeitswinkel kann optimal eingehalten werden. Enge, saubere Schlaufen und die richtige Schnurgeschwindigkeit lassen die Leine dann mühelos auf diese Distanz "fliegen". Nur hilft dies Frank nicht groß weiter. da er nicht mit dem Doppelzug (auch ein einfacher Zug wäre auf dieser Distanz schon hilfreich) arbeitet, wenn ich dies richtig interpretiert habe. Für einen ungeübten Werfer ist es natürlich schon eine Herausforderung alle Voraussetzungen einzuhalten, bis zur Hüfte im Wasser zu stehen, um dann nur mir der Rutenhand die 15 Meter zielsicher zu erreichen.

Deine andere Aussage (oder auch Frage), ob jeder Wurf in einer gestreckten Leine und einem gestreckten Vorfach endet, kann ich sicher mit "nein" beantworten. Denke dabei an die Trickwürfe (Fallschirmwurf, Curve Cast etc.). Mit ja beantworte ich dir dies dann, wenn du diese Aussage nur auf den Normalwurf beziehst.

Puh, das war wieder viel zu tippen, in einer netten Runde oder auf der Wiese geht´s halt doch leichter mit dem "Fachsimpeln"

Viele Grüße an Euch alle

Dieter
www.flycasting.de
.... einfach Fliegenfischen
Frank Kaiser

Beitrag von Frank Kaiser »

Hallo alle zusammen,
die 20 Jahre waren nur ein Beispiel man könnten auch 40 oder 50 Jahre annehmen, aber genug der Gerätediskusion.
Warum 15m auf der Wiese und nicht 10m im Wasser.
Ganz einfach die Schnur liegt gestreckt auf der Wiese den Rückschwung kann ich somit optimal beginnen und das wichtige welches aber auch den größten Fehler bedeuted, ich kann die Schnur nach oben werfen und habe somit die nötige "Bodenfreiheit" für den Vorschwung.
Ich haben mir nochmal angeschaut wie die Leute aus "In der Mitte entspringt ein Fluß"das machen.
Ja es ist wirklich möglich die Schnur waagrecht zu halten, Vorwurf=>Pause=>Rückwurf=> Pause=>... und dann klappt es auch.

Noch zwei Fragen:
1. Die Elipse im Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn oder nach belieben?
2. Durch das kräftige beschleunigen, damit die Schnur waagrecht bleibt, ist es für mich alles andere als ermüdungsfreies fischen. Oder zeigt dies das ich immer noch etwas falsch mache.
Ich tu mir schwer 13-14m Schnur mit Leerwurf die ganze Zeit gestreckt in der Luft zu halten. Sicherlich kommt das am Wasser nicht vor außer man will Fliegen fischen.

Nochmals Danke für die Unterstützung

Gruß Frank
Templedog
Beiträge: 132
Registriert: 28.09.2006, 14:09

Beitrag von Templedog »

@Frank

Videos DVD'S , kann Dir nur das neue Scierra Video/DVD empfehlen "The perfect cast" der Henrik Mortensen erklärt das absolut super auch für Anfänger
Ingo u. Carsten stimmen mir bestimmt zu !
Einhand Doppelzug von der Griffhaltung , Bewegungsablauf ,Schultergelenk,Ober-Unterarm im zusammenspiel mit der Leinenführungshand ! Auch für Zweihandwerfer empfehlenswert das hat mich umgehauen (die netten kleinen snakrolls usw.) !
Dagegen ist Bratt Pit ein Novice !

Eins muß ich leider noch loswerden ich kenne wirklich keinen:D der 13-14m in der Luft halten will , wenn es 8-10m sind Ok ,wenn das klappt , sorry, solltest du mit dem DOPPELZUG anfangen !
LINKS findest Du auch hier !
Oder buch doch Dieter W. ! In HH haben wir auch einen für soclch schwierige Fälle;)!

Td
Frank Kaiser

Beitrag von Frank Kaiser »

Hallo zusammen,

also nochmals zu dem von DT und Werner gesagten.

Man versucht nicht 12-13m in der Luft zu halten, sonder man hält 10m in der Luft und lässt die restlichen 2-3m schießen.
Ist dies richtig so?
Oder wenn man Ihn kann Doppelzug.

Damit erübrigt sich auch der Punkt mit dem ermüdungsfreien werfen, oder ist es mit der entsprechenden Technik möglich 12-13m mit 3 Leerwürfen permant zu werfen ohne das einem der Arm lahm wird?

Nochmal zu DT.
Hab deinen Kommentar zu "Werfen mit Spitzenaktion" und dem wegwerfen meiner Ausrüstung erst jetzt vollständig gelesen.
Es handelt sich bei dieser Frage um eine vollkommene andere Kombination Schnur/Rute.

Nochmals Danke an alle

Gruß Frank
Werner

Beitrag von Werner »

@ Dieter,

Hallo Dieter,
meiner Erfahrung nach ist bei Distanzen über 15 m die absolut gestreckte Leine einschließlich gestrecktem Vorfach reine Wunschvorstellung - wenn man bis zur Hüfte im Wasser steht, weil die leine schon fällt und sich die rute entlädt, während sich das Vorfach noch streckt.
Auch beim Normalwurf würde die absolut gestreckte Leine einschließlich Vorfach sofort zum Dreggen führen. Die zeitgenössische Literatur hat das übrigens richtig erkannt.
Da ich mich auf verschiedenen "Feldern" in erster Linie mit der Praxis am Wasser befasse, unterscheiden sich unsere Ansichten offensichtlich, möglicherweise machst du als Instruktor ja andere Erfahrungen als ich.

Gruß Werner
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo Frank,
am Anfang meiner "Karriere" habe ich nie mehr als 8- 9 m Leine in der Luft gehalten, hatte aber immer 3-4m abgezogene Leine auf dem Wasser oder im Gras- zum Verheddern- liegen. Diese ließ ich dann beim Vorschwung schießen, indem ich kurz vor dem Rutenstopp die Leine durch einen kräftigen Zug beschleunigte. Der Doppelzug entwickelte sich später aus dem einfachen Zug, und so ging ich ganz allmählich den Weg vom Leichten zum Schweren und ließ die Dinge sich auf der Wiese und am Wasser in Ruhe entwickeln.

Gruß Werner
Antworten