Mit der Zwohand auf Mefo

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Nico (Berlin)

Mit der Zwohand auf Mefo

Beitrag von Nico (Berlin) »

Tag!
Wer hat mit obiger Technik Erfahrungen gemacht? Würde das gerne mal versuchen. Auf der Wiese schaffe ich knapp 30m, Überkopf. Das muss sich mit der Einhand schon amtlich peitschen. Sollte man auch mit der Zweihand einen Schusskorb benutzen oder ist der eher im Wege?

Tnx

Nico
Zuletzt geändert von Nico (Berlin) am 18.02.2005, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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sts
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Beitrag von sts »

Hallo Nico,
in den letzten Monaten habe ich zum Thema Meerforellen-Zweihand mal ein wenig recherchiert und mir Gedanken dazu gemacht.
In USA scheint die Zweihandfischerei im Salzwasser schon etwas verbreiteter zu sein und es gibt mittlerweile auch ein paar Hersteller, die "Spezialruten" anbieten, die jedoch für unsere Meerforellenfischerei meistens viel zu schwer sind:
CND (cndspey.com) bietet mit seiner Atlantis-Serie eine 9/10er und eine 11/12er in 11' an. Eine 7/8er soll in 2005 oder 2006 kommen. TFO bietet soweit ich weiß eine 12er in 12' an. Bob Meiser (meiserflyrods.com) hat ein breites Spektrum an salzwassertauglichen Zweihändern, z.B. ein 6/7er in 11'7'', und diverse 10' und 10'6'' lange Switchrods.
Darüber hinaus gibt es von anderen Herstellern (Sage, Thomas&Thomas, Scierra, usw.) kürzere Zweihandruten, die zwar nicht als Salzwasserruten bezeichnet sind, aber eventuell durchaus geeignet sind.
Meines Erachtens sollte eine Salzwasserzweihand für Meerforellen relativ kurz sein, 10' bis max. 12'. Eine solche kürzere Zweihand lässt sich im Nahbereich oder beim Ausbringen der ganz eingestrippten Schnur auch noch gut einhändig werfen. Auch stelle ich mir das Keschern eines Fisches im Wasser mit einer längeren Rute etwas unsicher vor.
Schnurklassenangaben bei Zweihändern sind meistens nicht mit den von Einhandruten gewohnten Werten vergleichbar. Mache ich es aber am Schnurgewicht (z.B. 10m Schusskopf) fest, würde ich ein solches im Bereich 18-20g als geeignet bezeichnen. Das entspricht etwa einer 7-8er Einhand.
Auch wenn ich bei kürzeren Einhandruten kein Freund von Spitzenaktionen bin, würde ich hier eher zu einer schnellen Rute neigen.
Ich habe gerade einen 10' Blank bekommen, der für den Zweihandeinsatz sehr gut geeignet sein soll. Leider werde ich die Rute wohl bis zu meinem diesjährigen Meerforellentrip nicht mehr fertig bekommen - werde aber später mal berichten.
Einen Schusskorb würde ich auch bei der Zweihand benutzen.
Gruß aus Wuppertal
Stefan
Nico (Berlin)

Beitrag von Nico (Berlin) »

Danke! Ichhabe eine Vision Zweihand in 12.3. Mit der werfe ich so 27g Köpfe. Das sollte ganz gut gehen. Lieber wäre mir nat. eine leichtere, aber so häufig fische ich nicht auf Mefo und es soll ja erstmal ein Versuch sein.

Nico
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo,

Würde mich auch sehr interressieren, mein Kumpel hat seine Zwohand im Bodden für Hecht benutzt und fand es ganz OK. Er meinte man hat den Vorteil wesentlich tiefer waten zu können.
Ein riesen Nachteil ist wohl der Drill, er meinte da war kaum noch was zu fühlen :-|

30m wären mir persöhnlich zu mager, das werfe ich auch mit ner Einhand rel. problemlos.

Diese Meiser Ruten habe ich auch gesehen, aber ich frage mich welchen Vorteil eine solche 10' Rute haben soll, da kann ich doch gleich Einhand werfen? (Ohne Doppelzug ist man bei der Länge sicher im Nachteil)

Ich werde es vielleicht mal mit einer 13' Zwohand probieren. Habe selbst momentan ne ganz billige 15' Rute, da bin ich überhaupt nicht begeistert, Einhand werfe ich da wesentlich weiter (zumindestens mit meiner 10er TFO). Da liegts aber wahrscheinlich an der Rute.

Bis dann..
Torsten
Nico (Berlin)

Beitrag von Nico (Berlin) »

Hallo, Torsten. Die 30m waren ohne Leerwürfe, einfach abheben, Rückschwung und abschiessen, das machste mit der 1hand nicht, würde ich meinen. Weiss eh nicht, ob die Reichweite soo wichtig ist. Mit geht es eher um das ermüdungsfreie Fischen. Und 30 zu werfen und die auch noch Fischen zu können sind ja zwei paar Socken.
Zweihand heisst ja nicht automatisch Klasse 10-11. Mittlerweise gibt es ja sogar schon welche in Kl. 5-6 (haben will). Allerdings glaue ich auch, die Rute sollte sollte um die 12 Füsse haben.
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Nico,

Ich müsste deine Zwohand mal ausprobieren, ich denke bei der ollen Rute die ich habe liegts einfach daran das diese so langsam ist. Mit meiner TFO (Einhand) war ich oberhalb von 40m gewesen allerdings mit leichtem Rückenwind und 12m schwimmenden Schusskopf aus alter DT, Schusskopf um 22 Gramm.

Was natürlich ein Vorteil sein kann bei der Zweihand ist das abheben und vielleicht entspannteres Werfen. Bei einer 10 Fuss Zwohand Rute würde zumindestens der Vorteil des besseren Abhebens wegfallen, daher bin ich ein bisschen skeptisch ob es wirklich was bringen würde. Ich denke so 12-13 Fuss wäre ganz gut.

Vielleicht hast du mal Lust dich auf der Wiese wieder zu stellen, Tobias hat mir geschrieben das Thomas & er in letzter Zeit immer Sonntags trainieren waren (13 Uhr, Kantian Stadion). Leider gibts wohl diesen Sonntag Schnee :-\

Bis dann..
Torsten
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sts
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Zweihand für die Küste

Beitrag von sts »

Torsten, das mit weniger spüren im Drill kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Durch die größere Länger der Zweihand und damit den größeren Hebel habe ich eher den Eindruck, dass sich schon kleinere Fische größer "anfühlen". Wahrscheinlich war die Rute einfach für die Größe der Fische zu schwer. Problematisch ist mit einer längeren Zweihand eher die Landung (mit Kescher oder Haken lösen zum releasen) wenn man den Fisch nicht stranden kann oder möchte.
"…30m wären mir persönlich zu mager, …" Ich finde, 30m mit Einhand (7/8er mit Schwimmschnur) sind doch schon eine stramme Leistung und kein Durchschnitt - außerdem bei Realbedingungen mit Wind eher etwas unrealistisch? Und sogar 40m mit der Einhand (bei einem 12m Schusskopf heißt das, 28m Runningline schießen lassen!) ... das ist schon eine sehr sportliche Leistung.
Ich glaube, dass der praktische Nutzen von extremen Wurfweiten häufig überschätzt wird. Sicher steigen die theoretischen Chancen bei weiteren Würfen, aber Fische in wesentlich mehr als 20m Entfernung sind wohl kaum mehr sicher zu haken. Wer allerdings auf der Wiese bei Laborbedingungen 30 m wirft, hat's bei einem strammen Wind einfach leichter noch halbwegs ordentliche Würfe hinzubekommen.
Der Hauptvorteil der Zweihand ist meines Erachtens das viel mühelosere Werfen, insbesondere bei höheren Schnurklasse (so ab #7/8). Nach meinen (Süßwasser-) Erfahrungen mit meiner 9/10er Meiser-Switchrod kommt mir zumindest oberhalb #8 keine Einhand mehr ins Haus … und mir macht die Zweihandwerferei überhaupt einfach mehr Spaß.
Gruß
Stefan
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Stefan,

Ich kann es nur so weitergeben wie er es gesagt hat, meine eigene Zweihand habe ich nur hier und da geworfen.

Bei der TFO müsste ich betonen das es schon eine relativ schwere Rute ist, für MeFo's sicher hoffnungslos überdimensioniert. Ich will das Ding aber für Hecht im Bodden probieren mit riesen "Latschen" von Streamern ..
Mit einem richtig schweren Streamern dürfte Distanzwerfen auch nicht wirklich einfacher werden.

Ich denke mit einer guten Zweihand sollten 35-40m drin sein, ich glaub die Syrstad's werfen jenseits der 45m Marke (Underhand Cast), die Frage ist dabei nur wie lang die Rute dann sein muss. Wahrscheinlich muss dann auch der Schusskopf sehr gut abgestimmt sein.

Naja, mal schauen vielleicht schaffe ich mir mal eine bessere Zweihand an und kucke was so möglich ist.

Bis dann..
Torsten
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Ruten müssen dann bei 15ft. und drüber liegen ,hab mir dieses Jahrv den Musto Wettbewerb auf der Gamefair angeschaut ,auch die Probewürfe lagen alle bei 45 -50 yards ,allerdings sehr ausgefeilte Techniken,mühelos schon mal gar nicht.Das Ganze in dieser Weite auch nur möglich bei ruhigem glatten Wasser ansonsten keine Chance.
12 ft.ist für besprochene Sachen eine schöne länge im Bereich #7 -#9 max.tolle Stöcke sind alte Glas bzw. neuer Graphit von Bruce & Walker,jedenfalls für mich.In dieser länge ist ein vernünftiges "Fischen"/"Strippen" noch möglich ,ansonsten sehr mühsam,aber ich denke probierenswert,
beste Grüsse ,Rolf
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...a fisherman`s dream , is a trout in the stream ...
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Dirk Janßen
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Beitrag von Dirk Janßen »

@TorstenHtr
Hic Rhodos, hic saltat !
Gruß
Dirk
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emka
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Beitrag von emka »

Original geschrieben von Dirk/WHV
@TorstenHtr
Hic Rhodos, hic saltat !
Gruß
Dirk
sehr hübsch.

ich schlage vor: fliegenfischer-fünfkampf

c&df
m"aesop"k
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo,

Würde ich begrüßen, finde es eh schade das es ausser Castingsport keine Wettbewerbe in D gibt. In Berlin haben wir das in ganz kleiner Version gemacht, ist aber nur realistisch mit Maßband (das nehme ich wieso immer mit wenn ich auf der Wiese trainiere).

Bis dann..
Torsten
Nico (Berlin)

Beitrag von Nico (Berlin) »

Ich finde Wettkämpfe beim Flifi nicht gut, es soll ja der Entspannung dienen. Warum auch hier einen auf höher, weiter, besser" machen? Ich finde auch, Castim hat mit Fliegenfischen nicht viel zu tun. Die Techniken, die da angewandt werden, taugen zum Angeln nix. Ich versuche, meine Wurffähigkeiten so zu verbessern, das sie allen fischereinlichen Anprüchen genügen. Viel wichtiger als Reichweite finde ich z.B. Trickwürde (Bow-cast usw. ).

der Nico
uwe fraas

Beitrag von uwe fraas »

Moin Nico,
Zu deiner eigentlichen Frage kann ich nur sagen : mach das ruhig mal mit der 2Hand und mit Schusskorb.
Ich fisch seit ca6 jahren mit der 2Hand Rute an der Küste und finde das das Keschern nicht wirklich problematischer als mit der 1Hand ist .
Die von mir benutzten Ruten sind 14 Fuss, 12,9 Fuss und 11,8 Fuss lang , jede Rute hat ihre vor und nachteile . Entscheident ist für mich die Windstärke und das Angelplätzchen . Bei Starken Wind nehme ich die 12,9 Ti+ mit 34gramm Schussis , bei normal bis wenig Wind nehme ich die Hms in 11,8 und 19 Gramm Schussis . Bei Dorschplätzen nehme ich die 14 fuss Rute und pumpe die Lümmel aus dem Tiefen hoch
Wurfweite ist meist nicht so wichtig, aber mit der 2Hand kann ich weiter werfen und vor allen Dingen über längere Zeit.
gruss Uwe
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Nico,

>Warum auch hier einen auf höher, weiter, besser" machen? Ich finde auch, >Castim hat mit Fliegenfischen nicht viel zu tun. Die Techniken, die da >angewandt werden, taugen zum Angeln nix.

Warum eigentlich nicht, man kann es genauso gut als Herrausforderung betrachten. Womit ich dir evtl. Recht geben würde ist wie der Castingsport in Deutschland betrieben wird. Es wird etwas zu unrealistisches Gerät benutzt.
In den USA sind sie da wesentlich weiter, dort gibt es auch Trockenfliege Genauigkeit und Rollwurf Genauigkeit etc. Das bringt eine ganze Menge, vor allem das Training auf Genauigkeit hilft einem mit großer Garantie besser und erfolgreicher zu angeln (zumindestens war's bei mir so)

Bei einem Genauigkeits Wettbewerb bekommt man auch ungefähr genauso viele Punkte wie bei Distanz.

>Ich versuche, meine Wurffähigkeiten so zu verbessern, das sie allen >fischereinlichen Anprüchen genügen. Viel wichtiger als Reichweite finde ich >z.B. Trickwürde (Bow-cast usw. ).

Auch, ich kann zwar diese Trickwürfe selbst, finde aber ganz selten eine Anwendung dafür. Meistens ist es viel wichtiger genau zu treffen.

Reichweite selbst ist auch wichtig, auch weil du auf kurze Distanzen viel einfacher werfen kann.

Naja, jetzt sind wir vom Thema stark abgedriftet, sorry ..

Bis dann..
Torsten
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