DT oder WF??

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Raguel

Beitrag von Raguel »

Heiner und Rolf, danke für euren Versuch, die Feinheiten des Fliegenfischens unters Volk zu bringen (ernst gemeint).
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo Rolf,
Lerneffekte für den wurf und Gefühl und Umsetzbarkeit für effektives feines Fischen gehen verloren....und was ist eine bessere Lösung,


Da hast du sicher recht. Aber in der von mir beschriebenen Situation geht es darum z.B. an der Rur, wo sie 25 bis 30 m breit ist, vom Ufer aus eine Nymphe an die gegenüber liegende Seite zu "knallen".

( Hier stehen die meisten "Fliegenfischer" sowieso am Ufer oder im Fluss, "feuern" den ordentlich beschwerten Goldkopf schräg stromab und warten, bis es an der herum treibenden Leine ruckt. )

Das ist sicher kein Fliegenfischen in Vollendung, aber was sollen die da mit einer DT ?

Das, was du meinst, mache ich an der Kyll und der Olef, bzw, in Monschau.

Gruß Werner
Georg

Beitrag von Georg »

Erstmal Besten Dank für die vielen Antworten, wollte hier zwar keine große Grundsatzdiskussion anzetteln, aber naja...!
Nach den vielen positiven Beiträgen zur DT, werde ich mir dann wohl eine zulegen, soll ja für Trockenfischen gedacht sein.
Fly-Ing

Beitrag von Fly-Ing »

Hallo Leute,

warum wird in der Frage WF oder DT von manchen vieles so eng und eingeschränkt gesehen?

Geht man davon aus, dass DT – Fliegenschnüre im allgemeinen parallele Leinen sind, die sich nur durch verschieden lang ausgeführte Endverjüngungen unterscheiden, dass es bei WF – Fliegenschnüren aber eine Vielzahl von Leinenausführungen gibt, d.h. sehr verschiedene Leinenprofile und Kopflängen, relativieren sich solch simple Vergleiche zu Nonsens.

Ein Vorschlag:

Man nimmt seine Lieblings-DT mitsamt passendem Vorfach (und Fliege), geht ans Wasser oder auf die Wiese und wirft die Leinenlänge, bei der die Rute optimal arbeitet, die Restleine am weitesten schießt und sich das Vorfach noch streckt.

Markiert diese Leinenlänge (zunächst in der Nähe des Handteiles mit einem Filzstiftstrich) und wiederholt das Ganze ein paar Mal unter anderen Bedingungen, z.B. anderem Wind.

Ist man sicher, welche ausgebrachte Leinenlänge man nutzen kann, schneidet man die Leine am Spitzenring ab und spleißt dieses Stück an eine Runningleine.

Fest verbunden könnte man das Ganze jetzt als WF – Schnur bezeichnen, zusammen geschlauft wäre es identisch mit einem Schusskopfsystem.

Der Vergleich vorher (DT) zu nachher (WF) wird zeigen, dass sich im Nahbereich nichts geändert hat, im Distanzbereich aber etwas mehr drin ist.

Der Vorteil von entsprechend getaperten WF-Fliegenschnüren ist eben der oft spezielle Einsatzbereich, es gibt heute für fast alle Wurfvarianten auch ein entsprechendes Schnurprofil.

Der Nachteil bei WF-Fliegenschnüren ist, dass diese in fertiger Form vorliegen, d.h. Kopflänge und ( – )Gewicht sind festgelegt aber meistens nicht bekannt (siehe parallel laufende AFTMA-Diskussion), an Schusskopfsystemen dagegen lassen sich manchmal Anpassungen vornehmen.

Hilfreich bei der Auswahl der entsprechenden Fliegenschnur ist es auf jeden Fall, wenn das optimale (individuelle) Wurfgewicht der Fliegenrute bekannt ist (einfach das (abgeschnittene) Fliegenschnurende oder eine gut harmonierende WF-Keule incl. Vorfach abwiegen).

Um sich an Schusskopfsysteme zu gewöhnen, schneiden manche Fliegenfischer DT – Schnüre ( bis ~ # 5, wo es auf Weite noch nicht so ankommt) einfach in der Mitte durch, und benutzen dann angeschlauft oder verbunden mit einer dünnen Schussleine einen sogenannten Longbelly-Kopf.

Es gibt vieles neu zu entdecken – aber es auszuprobieren und dann über das Gleiche zu diskutieren verwirrt dabei am wenigsten.

Fly–Ing
Guereka

Beitrag von Guereka »

Alles richtig Kollegen,jeder für sich und für geschilderte situationen,ob Erfahrung oder Bastelanleitung,Georg fischt in seinem Heimatbereich im kleinen Schnurklassen auf Äschen,so seine Äusserung,ob Trocken ,Nymphe etc. weiss man nicht ,eher allround,für diese Bach und Flussituationen und nichts anderes ist gefragt,kann ich nur eine DT empfehlen,müsste ich mich für eine Schnur(weil er sich nur eine zulegen möchte ) entscheiden,wäre es eine Longbelly -keine Frage.Überschrift lautet - DT oder WF -danach DT!
Hans völlig richtig!
Werner ,Kollegen -daccord!
die Welt ist bunt!
beste Grüsse ,Rolf
Fyggi

Beitrag von Fyggi »

Hai Fly-Ing,

auch hier stimme ich dir zu!


ich fische oft an der Oker im Bereich Vienenburg und habe aus reinem Interesse an der Sache mir einmal einen 4er und einen 5er Schußkopf aus einer DT-Schnur gebaut und diesen auch an dem Flüschen gefischt. Der 5er Schußkopf war 11 Meter lang, wog 10,8 Gramm und war wunderbar zu fischen. Sollte es etwas weiter sein, half die Running Line weiter.

Als ich einmal in einer Fliegenfischerrunde geäußert habe, ich würde mit einem Schusskopf an der Oker fischen, habe einige nur den kopf geschüttelt: Schußkopf an der Oker, das geht doch gar nicht, so`n Quatsch.

Ich bin nicht weiter in eine Diskussion eingestiegen mit Fragen wie:

wo ist den in dem gängigsten Wurfbereich eigentlichen der Unterschied zu "normalen" Schnüren?

Was ist denn ein Schußkopf oder warum gehört der an eine 7er Rute aufwärts?

Sie würden es nicht verstehen, ein Schußkopf gehört nicht an eine 5er Rute und mit der wirft man auch nicht weit, das ist nun einmal so. Ausserdem stehen die Fische sowieso vor den Füssen usw.


Mark
StephanSchmidt

Beitrag von StephanSchmidt »

Sind es nicht gerade diese Experimente die bewirkt haben das wir nicht mehr in Höhlen wohnen ?
Gerade dieses probieren und experimentieren macht unser Hobby so interessant. Sonste könnte ich auch puzzeln, oder "nach Zahlen malen" ;).
Meine #5er Rute hat z.B. seit diesem Sommer (Meeräschen) einen Fighting-Butt :)
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Mark,

Du liegst schon vollkommen richtig, so leichte Schussköpfe funktionieren problemlos auch zusammen mit leichten Ruten (z.B. Schnurklasse 3).
Mein Kumpel benutzt solche fast nur noch ausschliesslich - mit weniger als 8 Gramm. Ich habe dieses Jahr auch gut Hornhechte mit einem 8 Gramm Schusskopf gefangen.
Bei schwimmenden Schnüren bevorzuge ich DT's nur weil besser kontrollierbar auf größere Distanz und ich nicht unbedingt einen Schnurkorb brauche.

Bis dann..
Torsten
Georg

Beitrag von Georg »

Mit dem 5er Schusskopf würde mich doch schon interessieren, habe nämlich noch ne alte 5er DT zu Hause.
Teilt ihr die DT einfach oder wiegt ihr das Teil genau ab? Wieviel Gramm und was für eine Runningline fischt Ihr? (Hab noch nie nen Schusskopf geworfen)
heimwerkerking

Beitrag von heimwerkerking »

Meiner Meinung nach wird der Schnurtyp, egal ob DT,Wf,TP,Schusskopf oder wer weiss was sonst noch, viel zu verfrüht, zu viel Bedeutung beigemessen.
Wenn man das 1x1 des Werfens nicht beherrscht,nützt der jeweilige Schnurrtyp auch nichts. Wenn man die Grundregeln des Werfens theoretisch
versteht und diese praktisch umsetzen kann, sollte erst die Diskussion um den jeweiligen Schnurrtyp beginnen. Es macht keinen Sinn, wenn ein Anfänger mit einem Schusskopf beginnt, sondern eher wohl mit einer DT.Wenn Ihr, jetzt ganz krass gesagt nicht richtig wefen könnt, nutzt euch der jeweilige Schnurtyp auch nichts um Weite und Gefühl zu bekommen. Ihr müsst schliesslich die Schnur führen und nicht die Schnur euch.
Fyggi

Beitrag von Fyggi »

Hallo Heimwerkerking,


stimme dir voll zu, was das verfrühte Fischen mit dem Schusskopf anbelangt.
Von daher war mein Statement zur Frage etwas deplaziert. Wollte auch nur zur Kenntnis gereichen, das auch "so etwas" geht.


Wenn es um die ersten Schritte zur Verinnerlichung des Werfens geht würde auch ich eine DT-Schnur empfehlen. Eine vernünftige DT läuft wunderbar in der Luft und ich stelle irgendwann von selbst fest, wann die Rute unter-, aber auch überladen (Vorteil gegenüber der WF) ist. Sie schult das Gefühl m.E. am ehesten. Dann kannst du dir die Frage nach dem Gewicht irgendwann selbst beantworten.

Ich würde auch entgegen anderer Meinungen empfehlen, nicht am Wasser anzufangen.
Ein sauberer Anfang auf der Wiese, wo man sich voll auf den reinen Wurfvorgang konzentrieren kann, kaum abgelenkt durch steigende Fische, schnurfangende Äste etc. läßt das erste Gefühl, auch für Fehler, am besten aufkommen. Mach dir mehr Gedanken um das Werfen als das Gerät (eine passende Gerätekombination vorausgesetzt) Wie, falsches Thema, ach ja..................

Georg,
laß dir Zeit, nimm deine DT, laß sie ganz und wirf und fisch mit ihr!!!


Die gezielte Auswahl bestimmter Taper nach speziellen Vorlieben (ob Quit-Taper, Triangel Taper, Schußkopf, DT oder was auch immer) entwickeln sich meist erst, wenn das ABC gelernt, einige Diktate (ziemlich fehlerfrei) geschrieben und auch der erste Aufsatz vollbracht worden ist..


Mark

P.S.: Und zerschneiden kannst du DT später immer noch......
Georg

Beitrag von Georg »

Irgendwie geht das jetzt schon etwas am Thema vorbei! Mit dem Werfen klappt das bei mir meiner Meinung schon recht gut auch ohne sauteuren Wurfkurs. Was ich von Anfang an wissen wollte sind eure Meinungen zu den Vor- und Nachteilen der Schnurformen die für die Allroundklasse 5/6 in Frage kommen und das sind nun mal die doppelt verjüngte Schnur und die Keule, egal wie die aussieht.
Die Frage mit dem Schusskopf kam aus der Diskussion heraus und ist vielleicht doch besser in einem eigenem Thema aufgehoben, ausserdem war es reines Interesse und soll auf keinen Fall heißen, dass ich jetzt mit 5er Schusskopf und Trockenfliege auf Äschen losziehe!;)
Fyggi

Beitrag von Fyggi »

Hallo Georg,

zum einen habe ich oben schon "meinen" Schußkopf beschrieben.

Zum anderen dürfte sich deine Frage so nicht stellen, wenn du schon gut werfen kannst.

Den nur du kannst dann nach deinem Gefühl feststellen, welches optimale Schnurgewicht deine Rute wirft.


Nichts für ungut......


Mark

RunningLine: Loop, my personal best
moscero
Beiträge: 53
Registriert: 29.09.2006, 10:40
Wohnort: München

Beitrag von moscero »

Mir ist klar, dass es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Schnurarten gibt, aber das Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass Du an das glaubst, was Du gerade tust und Spaß dabei hast.

So wie sich das anhört, bekommt ein echter Experte keinen Spaß, wenn eine WF drauf ist und die gerade nicht zu der entsprechenden Situation passt. Ist das wirklich so? Wechselt Ihr dann ständig Eure Schnüre?

Ich will nicht provozieren sondern ernst gemeint nachfragen, ob die Unterschiede für jemanden, der richtig gut werfen kann tatsächlich so extrem sind, dass einem mit falscher Schnur der Spaß verlohren geht.

Ich fische seit vier Jahren mit einer Quiet Taper und komme an großen wie kleinen Flüssen und sogar am See damit klar. Und ich hab Spaß dabei!

Gruß von einem Nicht-Profi,
Christian
Noellgen, H

Beitrag von Noellgen, H »

Hallo Christian,
ich halte mich zwar nicht für einen "echten Experten" (was immer das
auch sei ), aber da ich mich in diesem Thread schon einmal geäussert habe,
möchte ich das noch einmal verdeutlichen.
Die Unterschiede sind merkbar, aber nicht extrem. Wenn ich weiss, welche
Stellen ich befischen möchte, wähle ich die mir dafür am geeignetsten
erscheinende Schnur.
Stellt sich heraus, dass es eine Fehlentscheidung war, beispielsweise
infolge anderer als der vermuteten Wasserverhältnisse, bin ich in der
Regel zu faul, die Schnur zu wechseln. Andere mögen dies anders hand-
haben.
Man sollte aus diesen Dingen keine Weltanschauung machen, ein geübter
Werfer kommt mit jeder Schnur zurecht und ein Anfänger erkennt die Unter-
schiede nicht.

Tight Lines
Heiner
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